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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2024

Kurz, knackig und präzise erklärt! 4 sehr gute Sterne hierfür!

Schwarze Löcher
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Klappentext:

„Schwarze Löcher gehören zu den Topthemen der Astronomie und sind aus der Forschung nicht mehr wegzudenken. Das renommierte Autorenduo Brian Cox und Jeff Forshaw (bereits bei KOSMOS erschienen: ...

Klappentext:

„Schwarze Löcher gehören zu den Topthemen der Astronomie und sind aus der Forschung nicht mehr wegzudenken. Das renommierte Autorenduo Brian Cox und Jeff Forshaw (bereits bei KOSMOS erschienen: „Warum ist E = mc2?“, „Mensch und Universum“, „Was wiegt das Universum?“) erklären gewohnt unaufgeregt, leicht verständlich und wissenschaftlich fundiert, was hinter Schwarzen Löchern steckt und wie sie uns dabei helfen könnten, unseren Platz im Universum zu finden.“



Bei der Thematik gebe ich es gern zu, kommt mein Hirn nicht mehr ganz mit. Es fehlt einfach an Verständnis wenn es um Schwarze Löcher geht. Das weniger etwas mit zu wenig Physik-Wissen zu tun, sondern vielleicht daran, dass diese Löcher bis heute noch Rätsel aufgeben und nur schwer zu beschreiben sind. In diesem Buch wird versucht die Dinge genauer zu beschreiben, sie verständlich zu machen und irgendwie zu verstehen. Ein wenig Physik-Wissen ist von Vorteil, dennoch wird alles recht nachvollziehbar erläutert. In fünfzehn Kapiteln wird der Thematik Schwarze Löcher auf den Grund gegangen. Es geht um Raum und Zeit, Wurmlöcher und Eeiße Löcher um Thermodynamik, Geräusche und Hologramme uvm.. Untermalt werden die knackig kurzen aber präzisen Texte mit Zeichnungen oder Fotografien. Auch Formeln etc. werden aufgezeigt und so kann jeder Physik-Begeisterte hier Dinge vielleicht noch besser nachvollziehen. Man muss dazu sagen, die Forschung wurde hier bis zum Jahre 2020 beleuchtet. Alle neuen Erkenntnisse erliest man sich in aktueller Fachpresse oder dem Internet. Verständlicher wird es nach diesem Buch definitiv. Stellt sich nun die Frage ob ich es als Leser auch verstanden habe. Antwort: Habe ich, aber dennoch bleibt ein wenig Unverständnis bzw. vielleicht ist es auch diese enorme fassungslose Anziehungskraft dieser Schwarzen Löcher. Was befindet sich in ihnen? Was ist ihre Kraft? Warum existieren sie überhaupt? Fragen über Fragen und einige Antworten davon liefert gekonnt dieses Buch! 4 sehr gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 24.04.2024

Wenn das Leben einen hart und kalt macht...

Martha und die Ihren
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!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit ...

!ein Lesehighlight 2024!



Klappentext:

„Martha ist eine beeindruckende Frau, die es aus ärmsten Verhältnissen zu bescheidenem Wohlstand gebracht hat. Aber die Erinnerung an die Entbehrungen ihrer Kindheit als »Verdingkind« bei einer Bauernfamilie im Berner Umland lässt sie nie los: Keine Schwäche zeigen. Arbeiten ohne Unterlass. Hart sein zu sich und anderen. Das prägt auch ihre Söhne, die es in der Nachkriegszeit unbedingt zu etwas bringen wollen. Und ihre Enkel, die dagegen rebellieren und es erstmals wagen, sich ein anderes, ein freieres Leben zu erträumen.“



Lukas Hartmann hat mich mit seinem Roman „Martha und die anderen“ komplett begeistert. Da ich gern über Bergregionen Geschichten lese und wie dort die Menschen wohl leb(t)en, war dieses Buch genau das Richtige. Zudem wird sich hier jeder Hobbyanalytiker und vermeintliche Menschenkenner an der Geschichte erfreuen dürfen. Wir befinden uns in der Schweiz und erlesen Marthas Lebensgeschichte. Wer damit noch nie Berührung hatte, könnte meinen, Hartmann zeichnet viel zu hart, zu drastisch, aber aus meiner Leseerfahrung kann ich klar sagen, Hartmann trifft hier in den wunden Kern, der nur aus Wahrheit besteht. Auf Grund der Lebensumstände wird Martha hart. Innen wie außen baut sich eine imaginäre harte Schale um sie auf. Das Leben hat sie hart gemacht. Man wird unterkühlt dadurch, Gefühle sind nicht weiter erwähnenswert und Liebe ist ja eh nur ein Wort. Klingt hart aber Martha hat es nie anders kennengelernt. Und so gibt sie das an ihre Kinder weiter. Wenn man so aufwächst, fragt man nicht danach ob das alles so richtig ist oder nicht, man nimmt es einfach so hin. Bis zu einem gewissen Punkt. Hartmann lässt uns hier an einer Art „Generationengespräch“ teilhaben. „Konflikt“ finde ich dafür unpassend, denn schlussendlich werden eher Fragen gestellt und auf Antworten gehofft als sich eben typisch konfliktmäßig zu streiten. Marthas Enkel haben Fragen zu ihrer Einstellung, ihrer Art, die sie so weiter gegeben hat und wollen Antworten. Keine leichte Thematik aber Autor Lukas Hartmann schafft das alles brillant zu erzählen. Die Geschichte hallt in allen Themen stark nach. Hier und da gibt es schöne lyrische Momente, dann wieder philosophische, nachdenkliche. In den Lesepausen kommt man nicht drumherum Martha zu analysieren, darüber nachzudenken warum sie nicht eher aus ihrem eisernen Käfig ausgebrochen ist. Warum hat Martha alles so hingenommen? Es waren anderen Zeiten damals. Die Uhren tickten anders und dies heute zu beurteilen wäre einfach vermessen. Als Leser verfolgt man diese Generationendiskussion gespannt und ist auf die Ergebnisse gespannt. Hartmanns Schreibstil ist jedenfalls stets der Situation sehr gut angepasst und eben einnehmend. Fest steht, wer sich mal in seiner Familie genauer umschaut, wird vielleicht ebenfalls so eine „Martha“ finden. 5 Sterne für diese tolle Werk!

Veröffentlicht am 24.04.2024

Ein stimmiges Ende mit kleinen Schwächen

Astrids Vermächtnis
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Klappentext:

„Die Deutschen überfallen Norwegen und Astrid Hekne schließt sich dem Widerstand an. Sie hat den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt. Die hatte einst dem jungen Pfarrer von Butangen den Tod ...

Klappentext:

„Die Deutschen überfallen Norwegen und Astrid Hekne schließt sich dem Widerstand an. Sie hat den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt. Die hatte einst dem jungen Pfarrer von Butangen den Tod vorausgesagt. Fast am Ende seines Lebens findet er bei einem gewagten Sabotageakt in Astrid die Komplizin, nach der er immer gesucht hat.



Lars Mytting erzählt von einem norwegischen Tal in den Jahren 1936 ‒ 1945 und von widerständigen Frauen und Männern mit Pioniergeist. Sie lassen Mythen und Aberglauben hinter sich, trotzen Not und Krieg und machen sich auf den Weg in eine neue Zeit.“



Das Buch ist ein gelungener Abschluss der Schwestern-Glocken-Reihe. Ich empfand ihn als gelungen aber nicht als grandios. Warum? Mytting begeistert zwar wieder von Seite eins an aber wird, je tiefer man liest, doch ruhiger, langatmiger und ab und auch etwas zäh in seinem Erzählstil. Die alte Geschichte rund um die Glocken, die Geschichte der Geschwister, Astrids Geschichte - alle Zeitenwechsel werden gekonnt erzählt aber wie gesagt, oft mit zähem Unterton. Anders als bei Band zwei und Band eins sowieso. Man kommt hier auch nicht drumherum die beiden Vorgänger zu kennen. Das Buch als Einzelwerk zu lesen ist bedingt machbar in meinen Augen, denn das Vorwissen aus den Vorgängern macht Sinn und erklärt viele Zusammenhänge einfach besser. Der Leser darf sich auf Astrids Geschichte und die des Pfarrers Kai freuen, keine Frage. Astrids Natur kommt nicht von ungefähr und sie wird kämpfen bis es eben ausgekämpft ist. Die geschichtlichen Hintergründe werden wieder mehr als gekonnt in die Story eingewoben und ergeben ein sinniges Ganzes. Mytting weiß was der Leser lesen will, und dass der Leser gerne ein stimmiges Ende sich wünscht. So richtig stimmig empfand ich es nicht wenn ich ehrlich bin. So einiges bleibt ungenannt, Dinge, Personen werden irgendwie unter den Teppich gekehrt und auch so manche großzügige Kunst, ist bei genauerem Betrachten nicht wirklich gelungen. Hier hätte ich mir gerne wieder mehr Detaillverliebtheit vom Autor gewünscht. Das Ende hätte er gern mit wichtigen Figuren ausschmücken dürfen, schließlich „kennte man sich“ nach nunmehr drei Bänden. Als Leser hofft man auf die endlich eintretende Gerechtigkeit, einen Zusammenschluss, ein stimmiges Ende. Ob das eintrifft müssen Sie aber selbst erlesen. Das Buch lohnt sich zu lesen, kommt aber an die beiden Vorgänger Bände nicht heran. Irgendwie fehlt ein wenig der Zauber, die Mystik die hier so gelungen stimmig war. Aber nochmal: ich empfehle es mit 4 sehr guten Sternen sicher.

Veröffentlicht am 22.04.2024

Sehr beeindruckend!

Herkules der Künste
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Klappentext:

„Der Band widmet sich Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657–1712). Durch geschicktes Wirtschaften mehrte er sein Vermögen, erwarb bedeutende Kunstwerke, investierte in Bauprojekte ...

Klappentext:

„Der Band widmet sich Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657–1712). Durch geschicktes Wirtschaften mehrte er sein Vermögen, erwarb bedeutende Kunstwerke, investierte in Bauprojekte und deren künstlerische Ausgestaltung, gründete einen Stadtteil und brachte die italienische Kunst und Architektur in Wien um 1700 zur Entfaltung.Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein war eine bedeutende Persönlichkeit für das Fürstenhaus und ein großer Mäzen und Bauherr. Er reorganisierte die Verwaltungsstrukturen, investierte in Wirtschaftsbetriebe und innovative Produktionstechniken. Damit schuf er die finanzielle Grundlage zur Erweiterung der Kunstsammlung sowie den Bau repräsentativer Gebäude und deren Ausstattung. Noch heute zeugen das Gartenpalais und Stadtpalais in Wien von den Taten dieses Fürsten – einem Herkules der Künste. Künstler*innen: Bernardo Bellotto Antonio Bellucci Paris Bordone Santino Bussi Adam de Coster Johann Adam Delsenbach Gaspard Dughet Anthonis van Dyck Ignaz Elhafen Joseph Emanuel Fischer von Erlach Marcantonio Franceschini Giovanni Giuliani Johann Georg von Hamilton Jan Davidsz. de Heem Salomon Kleiner Harmen Loeding Carlo Maratti Giuseppe Mazza Filippo Parodi Frans Pourbus der Ältere Andrea Pozzo Matthias Rauchmiller Giulio Romano Johann Michael Rottmayr Anton Peter van Roy Peter Paul Rubens Andrea del Sarto Frans Snyders Massimiliano Soldani-Benzi Giovanni Francesco Susini Fanz Werner Tamm Jacob Toorenvliet Lucas van Uden Dirk Valckenborch Nicolaes van Veerendael Philips Wouwerman.“



Die fürstliche Sammlung Liechtenstein ist eine sehr besondere Sammlung an Kunstwerken. Das Adelshqus Liechtenstein zählt zu den ältesten Adelshäusern Österreichs. Und besonders hervorzuheben ist Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein. Ihm ist es heute noch zu verdanken, dass diese Masse und Größe an Kunstwerken so für die Nachwelt erhalten geblieben ist, immerhin zählt sie zu einer der größten privaten Kunstsammlungen der Welt. Im Buch erlesen wir einerseits etwas aus seiner Biografie selbst aber auch wie es zu dieser Sammlung kam. Der große Mäzen wusste bereits recht früh mit Geld umzugehen und hatte zudem ein sehr großes Interesse an der Kunst selbst. Aber nicht nur das. Auch für Architektur konnte er sich sehr begeistern. Und aus diesem Grund sind die Sinnbilder für diesen besonderen Mann nunmal das Gartenpalais sowie das Stadtpalais in Wien zu benennen. Der Name „Herkules der Künste“ kommt somit nicht von ungefähr. Im Buch werden zudem viele Werke der Sammlung gezeigt, näher beschrieben und eben auch etwas zum Kauf des Objektes selbst erzählt wenn es noch rekonstruierbar war.

Das Huch ist äußerst hochwertig aufgemacht und kann zudem auch als Kunstkatalog herhalten wer die Sammlung leider bislang noch nicht erleben durfte. Der feste Einband, die Aufmachung zwischen Biografie und Kunstkatalog sind äußerst gelungen sowie die Gestaltung von Bild und Text ist sehr harmonisch. Auch ist die Papierqualität excellent und auch die Drucke sind fehlerfrei und bis ins Detail sehr gut. Nicht nur optisch und haptisch überzeugt dieses Werk, auch der Inhalt ist für jeden Kunstfreund ein Genuss - 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.04.2024

Stille? Von wegen!

Stillleben
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Klappentext:

„Sie faszinieren uns heute wie vor 500 Jahren: kunstvoll arrangierte exotische Früchte oder Teller mit Austern, Blumengestecke und Totenköpfe, auch kostbar verzierte Musikinstrumente und ...

Klappentext:

„Sie faszinieren uns heute wie vor 500 Jahren: kunstvoll arrangierte exotische Früchte oder Teller mit Austern, Blumengestecke und Totenköpfe, auch kostbar verzierte Musikinstrumente und wissenschaftliche Geräte. Die trügerisch echt wirkenden Gegenstände zeugen von überbordendem Reichtum und Hedonismus ebenso wie von der aufklärerischen Neugier und religiösen Ehrfurcht im Zeitalter des Barock. Dieses reich illustrierte und mit einem bebilderten Glossar versehene Buch setzt die weltweit bedeutende Sammlung von Stillleben aus der Gemäldegalerie Dresden in Szene. Entlang der einzigartigen Meisterwerke aus der holländischen und flämischen Malerei wird die Gattung in all ihren Facetten durchleuchtet. Welche Bedeutung, welchen Inhalt und welche Funktion hatten Stillleben, welche verschlüsselten Botschaften verbargen sich in ihren Allegorien und Symbolen? Wie wurde das Spiel mit der optischen Täuschung auf die Spitze getrieben? Mehr als 70 Stillleben von Malerinnen wie Cornelis de Heem, Abraham Mignon, Rachel Ruysch oder Frans Snyders aus der Dresdner Sammlung ermöglichen einen einmaligen Einblick in die Blütezeit dieses magischen Genres.



Mehr als 70 Stillleben von Maler
innen wie Cornelis de Heem, Abraham Mignon, Rachel Ruysch oder Frans Snyders aus der Dresdner Sammlung ermöglichen einen einmaligen Einblick in die Blütezeit dieses magischen Genres.“



Wer glaubt, dass Stillleben ihrem Namen alle Ehre machen, der irrt auf ganzer Linie. Stillleben sind wie Wimmelbilder selbst: es gibt unzählige Details zu entdecken, die Zeichen- und Malkunst ist ganz auf die Details bestimmt und dabei liegt der Fokus auf den gewissen Moment selbst, auf den Moment als stiller Beobachter das Geschehen festzuhalten. In diesem kleinen Büchlein aus dem Hause Hatje & Cantz geht es eben genau darum. Der Leser wird einerseits auf die Welt der Stillleben vorbereitet und erfährt eine sehr stimmige Einleitung bis es dann zu den Werken selbst geht. Stillleben sind „zeitlose Schönheiten“ laut Buch und das kann ich persönlich nur unterschreiben. Ihre Detailverliebtheit ist enorm und gewaltig. Verschiedene Künstler werden hier mit ihren Werken aufgeführt. Ob klassische Blumenvasen, Obstkörbe oder eben pralle Vorratskammern - hier bekommt alles seinen ganz speziellen Moment.

Trotz der Buchgröße von 20.8 x 2 x 25.6 cm hat der Leser hier keine Schwierigkeiten beim Bestaunen der Werke. Auch die Texte dazu sind dennoch gut lesbar. Optik und Haptik des Buches sind ebenfalls edel. Der feste Einband, das wunderschöne Cover und die feste Bindung beinhalten einen wirklich sehenswerten Kunstschatz der aus der Staatlichen Kunstsammlung Dresden entstammt. Dieses Genre wird hier wirklich bestens dargestellt und erhält einen besonderen Platz dabei! Verdiente 5 Sterne hierfür!