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Veröffentlicht am 28.08.2022

Grundwissen für die königlichen Gärten Englands

Königliche Gärten
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Klappentext:

„Die schönsten Gärten des britischen Königshauses sind blühende Oasen – und führen in Geschichte, Herz und Seele des Königreichs.



Eine Reise durch Großbritanniens königliche Gärten – wandeln ...

Klappentext:

„Die schönsten Gärten des britischen Königshauses sind blühende Oasen – und führen in Geschichte, Herz und Seele des Königreichs.



Eine Reise durch Großbritanniens königliche Gärten – wandeln Sie auf den Spuren des britischen Adels und bestaunen Sie Sandringham, Balmoral, Highgrove und vieles mehr. Liebevoll werden die Gärten gepflegt, von der Krone, den Royals selbst oder gemeinnützen Stiftungen wie Historic Royal Places und sind so seit vielen Jahren eine beliebte Attraktion auf der ganzen Insel. Zwischen Tulpen, Narzissen und duftenden Rosen kommen Sie der britischen Geschichte ganz nah und lernen alles über England. Manche Gärten sind sowieso besser aus der Ferne zu bestaunen, so zum Beispiel auch der Garten des tausendjährigen Alnwick Castle, der zweitgrößten Burg Englands nach Windsor Castle, neben welchem Herzogin Jane von Northumberland den womöglich giftigsten Garten der Welt anlegte.



Die Gärten der Royals und des britischen Adels im Portrait



Von Balmoral bis Windsor Castle – Gärten und Parks auf der ganzen Insel



Inspirierende Bilder, kombiniert mit Informationen zu Botanik und Geschichte nehmen den Leser mit auf eine Reise durch Großbritannien“



Was erwartet den Leser hier? Gewisse Einblicke in die königlichen Gärten Englands. Da es schon viele Bücher zu dem Thema gibt und ich einen Großteil dazu auch kenne oder besitze, bin ich besonders kritisch bei diesen Büchern. Dad Buch bietet, wie bereits gesagt eben nur Einblicke und keine kompletten Garten-Vorstellungen. Die Gärten werden angerissen aber nicht vollständig vorgestellt. Geht auch gar nicht, denn dazu würde der Platz nicht ausreichen. Das Buch ist kompakt gestaltet mit festem Einband und eben wunderschönen Bildern und kurzen und präzisen Texten. Wie gesagt, hätte es ruhig Coffeetable-Book-Format haben dürfen und auch gerne ein paar Seiten mehr.

Wer aber einen kompakten Garten-Reiseführer der königlichen Gärten Englands sucht, wird hier fündig. Man erhält einen ersten Eindruck aber für mehr entweder bitte Fachlektüre „studieren“ oder eben selbst mit den Gärten in Kontakt treten wenn man dorthin reisen möchte. Viele Gärten sind für die Öffentlichkeit geöffnet, andere nicht. Finden sich in diesem Buch Ideen und Anreize für den eigenen Garten? Mehr als genug und das tut dem Gärtner-Herz gut. Entweder berichten die „Eigentümer“ selbst oder ihre Gärtner oder man hat einfach ein genaues Auge auf die Bilder.

Kurzum: ein schönes Buch mit vielen Ideen aber keine Offenbarung im Vergleich zu anderen Büchern dieser Art.

Veröffentlicht am 24.08.2022

Von Distanz und Nähe

Tür an Tür
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Klappentext:

„Mit derselben Empathie wie in seinem Debütroman „Vom Land“ erzählt Dominik Barta vom Leben in der Stadt, von Identität und Einsamkeit und von Toleranz und Solidarität.

Kurt, Anfang dreißig ...

Klappentext:

„Mit derselben Empathie wie in seinem Debütroman „Vom Land“ erzählt Dominik Barta vom Leben in der Stadt, von Identität und Einsamkeit und von Toleranz und Solidarität.

Kurt, Anfang dreißig und homosexuell, hat endlich eine Anstellung als Lehrer und eine kleine Wohnung gefunden. Anfangs stören ihn die Geräusche aus der Nachbarwohnung sehr, doch als er Herrn Drechsler, der seit Jahrzehnten hier wohnt, kennenlernt, kann er sogar mit dessen Klospülung leben. Auch mit Regina, der Neuen aus dem vierten Stock, freundet Kurt sich rasch an. Und als nach einer gescheiterten Beziehung sein bester Freund bei ihm einzieht und einer seiner Schüler vor der großen Weltpolitik plötzlich bei ihm Zuflucht sucht, wird Kurt endgültig bewusst, was Familie auch bedeuten kann …“



„Tür an Tür“ erzählt uns hier einen wirklich interessanten Roman aber nicht auf ebene der Protagonisten sondern auf deren Handlung und die Entwicklung der Figuren bzw. der Begebenheiten als solches. Kurt als Hauptfigur war mir von Anfang an sympathisch, aber alles mit einer gewissen Distanz versehen, wie es sich für Mitbewohner nunmal gehört. Man fühlt sich hier tatsächlich nicht nur als Leser sondern als Mitbewohner dieser Hausgemeinschaft. Barta erzählt sehr detailliert was wir hören, sehen, ja fast fühlen könnten, wenn wir an Kurts Stelle wären. Aus einem neutralen Einzug und unbekannten Mitmenschen im Haus entwickelt sich ganz sacht alles weiter und steigert sich. Man lernt sich kennen, kennt seine Gepflogenheiten (vermeintlich zumindest!), hilft sich hier und da aus und schwupp ist man in diesem Sog mit gefangen - man ist Nachbar und es wird über einen gesprochen, man bekommt ein Gesicht, einen Namen und eben auch eine schnelle Einschätzung wie man so ist! Barta hat diese Entwicklung wirklich bravourös gestaltet und ich bin weder an den Wiener Straßennamen gescheitert noch an anderen Erklärungen rund um Wien. An was ich aber gescheitert bin war schlussendlich die Wortwahl die sich im zweiten Teil der Geschichte auftut. Hier gehen wir weg von der Distanz und ins genaue Gegenteil. Barta verwendet mehr als oft das „F“-Wort und es zeigt sich eben somit: alle letzten Hüllen sind unter den Nachbarn, Bekannten gefallen. Dieser Verlauf war wirklich interessant aber für meine Begriffe einfach zu sehr ausgedehnt, zu sehr gewollt. Der „Zauber“ vom Anfang war weg und das brachte meine erste Einschätzung zu dieser Geschichte komplett ins wanken.

Mein Fazit: der Verlauf der Geschichte anhand von Distanz und Nähe ist Dominik Barta mehr als perfekt gelungen aber sprachlich muss man nicht gleich in die gleiche Schiene fallen. 3 von 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 11.08.2022

Sehr klein aber fein!

Lucas Cranach
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Klappentext:

„Rund 500 Werke schuf Lucas Cranach der Ältere während seiner Lebenszeit. Mit seinen Porträts von Martin Luther oder Philipp Melanchton sowie als Hofmaler Friedrichs des Weisen avancierte ...

Klappentext:

„Rund 500 Werke schuf Lucas Cranach der Ältere während seiner Lebenszeit. Mit seinen Porträts von Martin Luther oder Philipp Melanchton sowie als Hofmaler Friedrichs des Weisen avancierte er zu einem der gefragtesten Maler der Reformation. Gleichzeitig übersetzte Cranach als Erster die italienischen Renaissance-Tradition des lebensgroßen Aktes in die Kunst nördlich der Alpen; davon zeugt etwa seine laszive, kaum verhüllte Darstellung der Liebesgöttin Venus. Die österreichische Schriftstellerin Teresa Präauer erschließt anlässlich der großen Cranach-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien das Schaffen des umtriebigen Malerfürsten von A bis Z. Ihr Blick richtet sich dabei nicht nur auf die Kunst Cranachs, sondern auch auf die Gesellschaft, die ihn umgab, die Sujets, die er malte, und die Ereignisse, die seine Entwicklung prägten.

LUCAS CRANACH D. Ä. (1472–1553) war einer der produktivsten Maler, Grafiker und Buchdrucker der deutschen Renaissance. Seit 1505 Hofmaler am kursächsischen Hof, widmete er sich neben religiösen Werken auch mythologischen Themen und zahlreichen Porträtdarstellungen.“



„Viel Wissen auf wenig Raum“ so lautet der Tenor bei diesem kleinen Wissensbolzen aus dem Hause Hatje Cantz. Der Leser erfährt hier kurz, knackig und präzise etwas über den Künstler und eben auch seine Werke. Die Aufmachung ist gelungen aber es mangelt hier einfach an der Größe! Wenn das Buch nur etwas größer wäre, wäre es perfekt. Leider schluckt die Buchgröße die Bilder und man muss entweder die Lupe zur Hilfe nehmen oder das Internet bemühen - beides umständlich und unnötig wenn eben diese Part stimmen würde. An sich ist, wie bereits gesagt, die Aufmachung aber gelungen: fester Einband, straffe Buchseiten, brillante Drucke und eben die wunderbaren kurzen Erklärungen.

Wer also noch keine Brille benötigt und lieber kleine Bücher liebt, wird an diesem Kunstbuch Freude haben, mir was es jedenfalls viel zu winzig. 3 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 05.08.2022

"...Kinder können grausam sein..." (Liedzeile von Lena Valeitis)

Die Molche
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Klappentext:

„Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland: Als Zugezogener hat der 11-jährige Max es schwer, Freunde zu finden. Daher sind er und sein verträumter Bruder die idealen Opfer für eine Bande ...

Klappentext:

„Ein bayerisches Dorf im Nachkriegsdeutschland: Als Zugezogener hat der 11-jährige Max es schwer, Freunde zu finden. Daher sind er und sein verträumter Bruder die idealen Opfer für eine Bande derber Dorfjungen. Und so schauen alle zu, wie Max’ Bruder eines Tages in die Enge getrieben wird, der Erste einen Stein wirft, dann ein Stein nach dem anderen fliegt. Der Junge stirbt. Auch Max hat zugesehen und aus Angst nicht geholfen. Von den Erwachsenen wird die Tat schnell als Unfall abgetan. Wieder ist Max, der mit niemandem über seine Einsamkeit und die Quälereien sprechen kann, mit seinen Gefühlen allein. Wie die anderen Kinder versteht auch Max die Erwachsenen nicht: die tüchtigen Mütter, die unnahbaren Väter, ihre unberechenbare Härte gegenüber den Kindern, ihr Schweigen, wenn es um die Vergangenheit geht, ihr Wegschauen bei Konflikten. Geplagt von seiner Schuld und dem Schmerz über den Verlust seines Bruders, flüchtet er sich in seine Streifzüge in die Umgebung des Dorfes, in seine Beobachtungen der Natur, deren Schönheit ihm Trost spendet. So wie die Molche. Seine Entdeckungen lenken Max ab, bis er schließlich doch zwei Freunde findet – und Marga. Gemeinsam beschließen sie, gegen die Bande vorzugehen.“



„Die Molche“ wurde von Volker Widmann verfasst. Die Geschichte rund um Max ist eine kleine Zeitreise. Nicht nur geschichtlich sondern auch in jede Kinderseele von uns. „Kinder können grausam sein“ - eine Liedzeile aus einem Schlager die hier mehr als treffend ist aber eben nicht die beleuchtet, die eben (gezwungener Maßen) Zuschauer waren bei Gräueltaten und damit nicht umgehen können. Max‘ Geschichte geht einen ans Herz aber richtig emotional wird die Geschichte leider nicht. Alles bleibt irgendwie auf Distanz und ehrlich gesagt, fand ich das nicht so recht passend. Gerade hier sucht man eine gewisse Emotionen-Lage. Die Geschichte wird ruhig erzählt vom Autor und das passt auch - der Inhalt ist bereits schon viel zu heftig um auch noch im Erzählen aufs Gaspedal zu drücken. Sein ganz eigener Sprachstil versuchte hier den Leser einzunehmen. Manches Mal gelang es aber oft verliert er sich in zu vielen Phrasen oder Nichtigkeiten. Selbstredend war die Zeit schwer für alle. Egal ob für die Erwachsenen, die mit den Folgen des Krieges noch mehr als beschäftigt waren oder eben auch die Kinder und ihre ganz eigene Entwicklung. Alles unter einen Hut zu bringen war sicherlich nicht einfach und schlussendlich fehlt mir das in der Geschichte. Als Leser ist man hier gefordert selbst viel darüber nachzudenken, oft bleibt das auch unweigerlich gar nicht aus. Irgendwie fehlte mir hier das i-Tüpfelchen der Geschichte und deshalb vergebe ich 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.08.2022

Grundlagen zum Thema "Politik"

Nachts im Kanzleramt
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Klappentext:

„Lohnt es sich überhaupt, wählen oder demonstrieren zu gehen? Ist der Rechtsstaat gerecht? Wer sind die wirklich Einflussreichen in Berlin? Und warum tagen Politiker oft bis in die frühen ...

Klappentext:

„Lohnt es sich überhaupt, wählen oder demonstrieren zu gehen? Ist der Rechtsstaat gerecht? Wer sind die wirklich Einflussreichen in Berlin? Und warum tagen Politiker oft bis in die frühen Morgenstunden? Die Vermittlung komplizierter Sachverhalte für ein breites Publikum ist Marietta Slomkas Beruf. In „Nachts im Kanzleramt“ erklärt sie unterhaltsam und gut gelaunt, wie Politik tatsächlich funktioniert. Sie nimmt ihre Leser mit auf eine Reise von den Grundlagen der Demokratie bis zu den großen Fragen der Weltpolitik und liefert dabei immer wieder praktische Beispiele, die den Politikbetrieb erklären – von Pandemiebekämpfung bis Greenwashing. Nebenbei bietet sie einen „Schnellkurs Wirtschaft“ und Einblicke in die heutige Medienwelt. Wer dieses Buch gelesen hat, ist fit für jede politische Debatte!“



Politik war und ist immer ein Thema gewesen, bei denen alles Ansichtssache ist und wie man es eben auch beigebracht bekommen hat sei es von den Eltern, der Familie oder in der Schule, später kommt dann noch die eigene Erfahrung dazu und eben das eigene Bild verfestigt sich. Wenn man aber nie Interesse dafür gehegt hat, wird auch Marietta Slomka dies nicht mit ihrem Buch hier ändern. In ihrem aktuellen Werk „Nachts im Kanzleramt“ beleuchtet sie die Grundlagen der Demokratie und wie diese überhaupt abläuft. Sie versucht Fragen zu beantworten und neue Aspekte zu beleuchten, eine gewisse Feinfühligkeit dafür mitzugeben. Für meine Begriffe hat sie das ganz "nett" gemacht aber mehr auch nicht. Ihre freundliche und professionelle Art ist auch hier erkennbar und sie wirkt als Autorin nahbar. Das Wissen, welches sie vermittelt, geht aber nicht über das Grundwissen hinaus. Hier und da werden Abstecher in spezielle Themen gemacht, aber da muss man eben auch Interesse dafür haben. Beispiel: Wer von der ganzen Pandemie eh schon genervt ist, hat keine Lust mehr das Thema „Pandemiebekämpfung“ zu erlesen und wird schnell bei diesem Thema müde.

Mein Fazit: ein netter und freundlicher Schreibstil (wie man es von Slomka eben kennt), Grundlagen-Wissen wird hier vermittelt, was aber noch niemanden „fit für jede politische Debatte“ macht wie im Klappentext versprochen, denn fest steht: die eigene politische Meinung ist das A und O und die muss man erstmal haben und auch hinter dieser stehen. Alles in allem ein gutes Buch für alle Schüler oder Studenten in diesen Bereichen bzw. hilfreich bei schulischen Diskussionen zu diesem Thema. Ich vergebe 3 von 5 Sterne.