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Veröffentlicht am 15.01.2023

Absolut lesenswert -4 Sterne!

Chronos
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Klappentext:

„Chronos, die personifizierte Zeit, ist ein Rätsel, nicht nur für Physiker. Von Newton bis Hamlet, von Einstein bis Dalí ist sie der Protagonist so faszinierender wie schwindelerregender ...

Klappentext:

„Chronos, die personifizierte Zeit, ist ein Rätsel, nicht nur für Physiker. Von Newton bis Hamlet, von Einstein bis Dalí ist sie der Protagonist so faszinierender wie schwindelerregender Spekulationen. Können wir das unaufhaltsame Voranschreiten der Zeit jemals zum Stillstand bringen? Lässt sich der Zeitpfeil umdrehen? Hat die Zeit tatsächlich eine eigene Existenz oder ist sie nur eine riesige Illusion? Der Physiker und Schriftsteller Guido Tonelli erzählt in einem spektakulären Buch die lange Geschichte der Zeit, ihre rasende Geburt und bizarre Entwicklung.



Die Zeit ist ein hervorragendes Instrument, um in unserer Umwelt zu überleben, aber sie macht uns einen Strich durch die Rechnung, sobald wir versuchen zu verstehen, wie die Welt außerhalb unseres kleinen Planeten funktioniert. Dort weicht der regelmäßige Rhythmus unserer Zeit Turbulenzen, chaotischen Phänomenen und ungeheuren Katastrophen. Wir stoßen auf Sonnensysteme, die durch Supernova-Explosionen zerfallen sind, und auf Galaxien, die von aktiven galaktischen Kernen verwüstet wurden. Diese fernen Welten sind eine Herausforderung für unsere Vorstellungskraft, ebenso wie die Elementarteilchen mit ihren flüchtigen Existenzen und ewigen Leben. Wenn die Entfernungen so groß sind oder wir das unendlich Kleine betrachten, verliert das Konzept der Chronologie jede Konsistenz. Tonellis Reise zu den Anfängen und Grenzen der Zeit zwingt uns, alle Gewissheiten aufzugeben und nicht nur auf die Vernunft, sondern ebenso auf die Phantasie zu hören.“



Das Thema „Zeit“ beschäftigt Wissenschaftler und auch Nicht-Wissenschaftler schon seit Jahrtausenden. Über das darüber-nachdenken kommt man schnell ins philosophieren und driftete irgendwann ab, ich denke das kennt ein Jeder von uns der sich dazu mal Gedanken gemacht hat. Einen roten und vor allem verständlichen Faden gibt uns hier Autor Guido Tonelli an die Hand. Er reist mit uns in diesem Buch durch die Geschichte, zu den Menschen die sich dazu bereits Gedanken gemacht haben, wir reisen zu den Sternen und werden nach diesen Reisen schnell zum Hauptthema kommen, Chronos. Wo fängt die Zeit an und wann und wo hört sie auf? Wer ist die Zeit? Er beschäftigt sich mit so vielem aber wirkt dennoch dabei immer geordnet und als Leser kann man seinen Ausführungen sehr gut folgen. Egal ob man Vorwissen zu den Themen hat oder nicht, Tonelli erklärt wirklich sinnig und mit Gefühl. Der Schreibstil hat mich wirklich gefesselt und es war ein Genuss hier über diese Thematik zu lesen. Dennoch sei klar gesagt, wer hier klare Antworten erwartet ist hier falsch. Tonelli erklärt zwar alles brillant aber was und wer nun die Zeit genau ist, weiß nur die Zeit selbst. Gehen Sie mit diesem Buch auf eine spannende Reise! Es lohnt sich garantiert! 4 sehr gute Sterne von mir

Veröffentlicht am 15.01.2023

4 Sterne!

Kognitive Apokalypse
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Klappentext:

„WIR DIGITALISIEREN UNS ZU TODE – EINE PATHOLOGIE DER GEGENWART



Wir sind reicher denn je. Zumindest gemessen an jener freien Zeit, in der wir ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln, bedeutende ...

Klappentext:

„WIR DIGITALISIEREN UNS ZU TODE – EINE PATHOLOGIE DER GEGENWART



Wir sind reicher denn je. Zumindest gemessen an jener freien Zeit, in der wir ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln, bedeutende Kunstwerke erschaffen und die Welt zu einem besseren Ort machen können. Doch wir laufen Gefahr, diesen kostbaren Schatz zu verspielen, lassen zu, dass die Verlockungen der digitalen Welt den Wettbewerb um unsere Aufmerksamkeit gewinnen. Wie werden wir also künftig diese begrenzte Ressource einsetzen, wenn davon nichts Geringeres als die Zukunft der Menschheit abhängt?



3,7 Stunden unserer wertvollen freien Zeit verbringen wir täglich vor Bildschirmen. Wir lesen Mails, schauen Videos, springen von einer Website zur nächsten, prüfen, wie viele Likes unser neues Profilbild hat, scrollen durch soziale Netzwerke, und selbst die Suche nach einem neuen Partner verlagert sich zunehmend in die digitale Welt. Wir swipen, klicken, liken, kommentieren und merken kaum, was es bedeutet, dass wir das Gros unserer freien Zeit in einer Welt zubringen, in der Hass, krude Theorien und Fake News oft mühelos Wahrheit, Wissenschaft und gute Argumente beiseiteschieben. In seiner Pathologie der digitalen Gesellschaft erklärt der renommierte Soziologieprofessor Gérald Bronner, gestützt auf soziologische, psychologische und neurowissenschaftliche Erkenntnisse, was unser Verhalten in der digitalen Welt über uns und unsere tiefsten Sehnsüchte offenbart.



Wie nutzen wir das Kapital unserer Aufmerksamkeit?



Die digitale Welt absorbiert unsere Aufmerksamkeit, es bleiben wenig Ressourcen für höhere kognitive Funktionen



Die Zukunft der Menschheit hängt davon ab, wie wir mit dem wertvollsten Schatz, der freien Gehirnzeit, umgehen



Ein wichtiges Buch für unseren Umgang mit der digitalen Welt“



Eigentlich bringt der Klappentext den Inhalt des Buches mehr als gekonnt auf den Punkt. Zudem ist dieser verständlich. Warum ich das sage? Autor Gérald Bronner berichtet in seinem aktuellen Buch mehr als ausgiebig und wenn ich ehrlich bin, spinnt er wohl bei jedem Satz ein neues rotes Spinnennetz welches man dann weiter verfolgen könnte - schlussendlich muss man aufpassen das man aber in keinem Spinnennetz Bronners hängen bleibt wenn man das Buch bis zum Schluss hin erlesen möchte. Kurzum: ja, es fällt hier sehr oft schwer am Ball zu bleiben und den Ausführungen des Autors zu folgen. Die Ausführungen an sich (also die einzelnen Spinnennetze wenn Sie so wollen) sind aber grandios erzählt, da gibt es keine Zweifel! Bronner verliert sich extrem darin und wenn man dann mal auf den Inhalt achtet, ist es erschreckend wie wir Menschen uns an die Technik regelrecht kleben und von ihr abhängig machen. Mittlerweile erleben die Mitte 30jährigen eine neue Generation heranwachsen, nämlich die, die mit dem Internet und allem drum dran in der Technik so aufwachsen. Bei den Ü30-jährigen gab es noch Zeiten wo dies keine Rolle spielte und bei den Altersgruppe davor sowieso nicht. Einerseits erliest man hier genau diese Thematik nur das Bronner eben weiter denkt, träumt, weiterspinnt mit seinen Netzen und ja, er hat recht aber es wäre ganz nett gewesen wenn er auch mal Themen etwas besser auf den Punkt gebracht hätte bzw. einen Abschluss jeweils gefunden hätte.

Fazit: Bronner ist unheimlich gründlich und gräbt gerne tiefer und tiefer in den Themen. Lesenswert ist das Buch auf jeden Fall und irgendwie ist es auch Mahnung zugleich. Wollen wir wirklich uns von Medien, Technik und Maschinen abhängig machen lassen oder sind wir es nicht bereits schon? Einerseits philosophisch wie John Strelecky aber anderseits eben knallhart theoretisch und ehrlich Bronner eben. 4 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 15.01.2023

Lesenswert für alle, die ihren Horizont immer gern neu kitzeln wollen!

Das Glück liegt im Kleinen
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Klappentext:

„„Man wird mich schnell vergessen“, sagte Sepp Forcher im Sommer 2021, nur wenige Monate vor seinem Tod, in einem Gespräch mit der ZEIT. Sein treues Publikum widerspricht dieser Aussage. ...

Klappentext:

„„Man wird mich schnell vergessen“, sagte Sepp Forcher im Sommer 2021, nur wenige Monate vor seinem Tod, in einem Gespräch mit der ZEIT. Sein treues Publikum widerspricht dieser Aussage. Der beliebte Moderator hat in den vielen Jahrzehnten seines Wirkens nicht nur gezeigt, dass Heimatliebe, Volkskultur und Tradition jenseits von Verklärung und Kitsch möglich sind: Mit seinen stets leise vorgetragenen, weisen Gedanken hat uns der große Natur- und Bergliebhaber immer bereichert. Dieser Band versammelt tief berührende und nachdenkliche, augenzwinkernde wie hoch philosophische Gedanken des „Großvaters der Nation“, und zeigt in vielen bislang unveröffentlichten Bildern aus dem privaten Familienalbum, wie Sepp Forcher auf seinem Lebensweg das Glück stets im Kleinen gefunden hat.“



Auch wenn es Sammlung von Lebensweisheiten bei haltet, so ist es doch ein mehr als persönliches Buch von Sepp Forcher. Neben seinen ganz eigenen und wirklich interessanten und eben mit sehr viel Weitblick-behafteten Weisheiten öffnet er uns seine Seele und dadurch auch sein Leben. Egal ob Glauben, Essen, Musik oder Kunst in allen Bereichen - Forcher sieht auch im Kleinen (deshalb auch der passende Titel des Buches) einen gewissen Sinn.

Das Buch ist nicht nur mit Weisheiten gespickt sondern auch mit Bildern. Die Mischung ist gelungen und eben auch optisch etwas für‘s Auge. Das kleine Büchlein zeigt mal andere Lebensweisheiten als von den immer bekannten Größen dieser Richtung und ich muss klar sagen: Wenn man seinen eigenen Horizont eben mal auf die kleineren Dinge lenkt, entdeckt man eben solche Buchschätze hier.

Fazit: Ein hübsches und zudem lesenswertes Buch eines sehr interessantes Mannes. 4 sehr gute Sterne von mir!

Veröffentlicht am 15.01.2023

Lesenswertes Debüt!

Jagd nach Vergeltung
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Klappentext:

„England, 1803. Thomas Grey, Kapitän der britischen Marine und Spion im Dienste seiner Majestät, hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag zurückgezogen und möchte nach Amerika auswandern. ...

Klappentext:

„England, 1803. Thomas Grey, Kapitän der britischen Marine und Spion im Dienste seiner Majestät, hat sich nach einem schweren Schicksalsschlag zurückgezogen und möchte nach Amerika auswandern. Der kürzlich mit den Franzosen geschlossene Frieden verspricht eine gefahrlose Überfahrt. Plötzlich kommt es jedoch zu einem Feuergefecht mit einem französischen Schiff. Grey überlebt und landet in Portugal, wo er auf einen Anwerber des französischen Geheimdienstes trifft. Dieser bietet dem Spion eine hohe Summe, damit er die Seiten wechselt. Grey willigt ein und gibt sich als Überläufer aus – nicht, um sein Land zu verraten, sondern um die einmalige Gelegenheit wahrzunehmen, sich an seinem schlimmsten Feind zu rächen, der ihm alles nahm …“



H.J. Gelernter präsentiert mit „Jagd nach Vergeltung“ sein Buchdebüt. Die Geschichte rund um Cpt. Thomas Grey beginnt gemächlich und steigert sich von Seite um Seite und bietet dem Leser wahrlich ein aufregendes Leseerlebnis. Die gesamte Geschichte wirkt stimmig und eben auch nicht abgekupfert von anderen Geschichten (Hornblower-Saga etc.) aus dieser Zeit oder gar Abklatsch - nein, Figur Thomas Grey darf ganz frei durch diese Geschichte über die Meere reisen und der Leser darf sich auf eine sehr spannende Geschichte mit ihm freuen. Historisch bedient sich der Autor aus dem Jahr 1803. Ein paar geschichtliche Vorkenntnisse über die damalige Zeit inkl. ihrer Kriege sind sehr nützlich und hilfreich! Seine historischen Erzählungen und bildhaften Beschreibungen sind wirklich mitreißend und die Geschichte rund um Master Grey steigern sich immer weiter. Als Leser wissen wir was er vorhat aber eben seine Feinde nicht und somit zieht sich der Spannungsbogen gekonnt hoch und bleibt doch recht konstant bis zum Schluss bestehen. Grey riskiert viel und man fiebert regelrecht mit ihm mit. Gelernters Schreibstil ist äußerst angenehm und egal ob vom Ausdruck her oder der Wortwahl passend für die damalige Zeit. Ich vergebe 4 sehr gute Sterne für diesen Erstling!

Veröffentlicht am 12.01.2023

Der Club der lebenden Spinnerinnen

Tea Time
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Klappentext:

„Die Freundinnen Nina und Franziska wohnen im selben Haus am Weinheimer Marktplatz. Aus einer Sektlaune heraus gründen sie mit vier anderen Frauen den Klub der Spinnerinnen – jede von ihnen ...

Klappentext:

„Die Freundinnen Nina und Franziska wohnen im selben Haus am Weinheimer Marktplatz. Aus einer Sektlaune heraus gründen sie mit vier anderen Frauen den Klub der Spinnerinnen – jede von ihnen hat eine spezielle Macke. Als Nina ihre Handtasche verliert, beginnt die verhängnisvolle Bekanntschaft mit Andreas Haase. Er begnügt sich nicht mit dem üblichen Finderlohn, er möchte mehr. Die Solidarität ihrer Busenfreundin ist gefragt.“



Ach ja…Ingrid Noll…sie ist halt eine Meisterin im Umgang mit Worten und vor allem einen Krimi nicht wie einen blutrünstigen Krimi aussehen zu lassen. Auch in diesem Buch „Tea Time“ dürfen wir wieder ihre kriminalistische Fähigkeiten erlesen aber eben nach ihrem ganz eigenen Stil. Action ist hier (fast) komplett fehl am Platze aber dafür feinster schwarzer Humor, eine gewisse Gehässigkeit und eben auch der Blick auf die „andere“ Seite des Ich‘s. Die 6 Damen im Club der Spinnerinnen haben wahrlich alle ihren ganz persönlichen „Dachschaden“ aber hat den nicht jeder von uns, wenn wir ehrlich sind? Alles scheint witzig und ein wenig kurios aber das Blatt wendet sich drastisch als Herr Haase seinen Auftritt hat. Als würden wir Leser mit Noll Karten spielen und sie zückt quasi die Karte, wo man meint, die kann gar nicht mehr im Spiel sein und schwupp ändert sich im wahrsten Sinne des Wortes das Blatt - nur das kann eben Ingrid Noll! Als es Nacht wird, zeigen die Damen ihr wahres Gesicht und das liegt nicht daran das sie zu viele Dracula-Filme gesehen haben.

Noll zeichnet ihre Figuren klassisch und etwas klischeebehaftet. Ich möchte hier nicht von altbacken sprechen sondern lieber von klassisch, denn auch heute gibt es noch Menschen die eben nicht jeden Trend mitmachen und das in jedem Alter. Ihre Vielseitigkeit im Schreiben zeigt Noll immer wieder gekonnt in den Gesprächen und den Interaktionen der Figuren. Es ist ein bunter Haufen aber Gott sei Dank nicht zu kunterbunt das es gar unglaubwürdig oder glamaukig verstanden werden könnte. Dennoch muss ich zugeben, fehlten mir eben Nolls feine, akzentuierte Spitzen die sie eben so einmalig machen. Die Geschichte ist sehr gut aber es fehlt das Fünkchen für das i-Tüpfelchen. 4 von 5 Sterne gibt es hier von mir und eine Leseempfehlung für die, die die Krimisparte nicht so favorisiert lesen wie manch andere. Ingrid Noll macht halt ihre ganz eigene Krimi-Sparte mit dem gewissen Ton.