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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

3 Sterne

Die Sprache der Zuversicht
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Klappentext:

„Angesichts zahlreicher Krisen droht sich ein dumpfes Gefühl von Resignation breitzumachen. Was wir jetzt brauchen, ist neue Kraft – und vor allem Zuversicht. Die Quelle dafür tragen wir ...

Klappentext:

„Angesichts zahlreicher Krisen droht sich ein dumpfes Gefühl von Resignation breitzumachen. Was wir jetzt brauchen, ist neue Kraft – und vor allem Zuversicht. Die Quelle dafür tragen wir in uns: unsere Sprache.



Sie hat die Macht, Dinge in Dunkelheit oder Licht zu kleiden, mit Beklemmung oder Hoffnung zu füllen. In seinem neuen Buch begibt sich Ulrich Grober auf eine unterhaltsame und philosophische Reise durch unsere Sprache und feiert die Magie, die ihr innewohnt. Er legt die Tiefenschichten elementarer Wörter offen, erinnert an ikonische Bilder und lotet das Potenzial von Redewendungen aus, unsere Vorstellungskraft in Gang zu setzen und der Zukunft eine neue Richtung zu geben. Aus dem Verborgenen der Wörter eröffnet er überraschende Zugänge zu den Herausforderungen unserer Zeit: die Kunst, mit wenig auszukommen. Das Vermögen, sich von der Welt verzaubern zu lassen. Empathie. Nachhaltigkeit. Furchtlosigkeit. Kapitel für Kapitel webt er so ein Netz der Zuversicht für diese höchst prekären Zeiten.“



Was so als Sachbuch scheint, entpuppte sich zumindest für mich als eine doch sehr persönliche Zusammenfassung von Autor Ulrich Grober. Fest steht für mich schon immer: in der Sprache liegt die Kraft und das unterschreibt wohl auch der Autor so. In seinen Ausführungen geht es immer wieder um die Macht der Sprache, um die Definition der Worte und ihre Wirkung. Ja, die Magie der Worte und ihre Bedeutungen sind besonders - da gebe ich Grober völlig recht aber seine privaten Ansichten rund um Booster oder Kapitel 6 des Buches, „…Einspruch gegen die Alternativlosigkeit“ etc. waren mir oft einfach eben zu persönlich und zu wenig sachlich betrachtet. Aber all das ist Auslegungssache und jeder Leser wird das anders sehen. Seine Ausführungen haben aber auch immer etwas philosophisches und da lohnt es sich genauer zu lesen und mal selbst das Gedankenkarussell anzuschieben.

Fazit: ein interessantes Buch welches noch interessanter wäre wenn es nicht ganz so persönlich wäre. 3 Sterne hierfür

Veröffentlicht am 04.01.2023

Ein guter Einstieg aber mehr auch nicht

KUNTH Unterwegs mit Hurtigruten
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Klappentext:

„2.500 Seemeilen bewältigen die ehemaligen Postschiffe Woche für Woche seit über 120 Jahren. Was als Versorgungsweg begann, ist längst zu einer der schönsten Seereisen der Welt geworden: ...

Klappentext:

„2.500 Seemeilen bewältigen die ehemaligen Postschiffe Woche für Woche seit über 120 Jahren. Was als Versorgungsweg begann, ist längst zu einer der schönsten Seereisen der Welt geworden: eine Fahrt an Bord eines Hurtigruten-Schiffs entlang der Westküste Norwegens.

Von Bergen bis Kirkenes und retour führt die klassische Strecke, unterwegs werden 34 Häfen angelaufen, die zu kurzen oder längeren Aufenthalten einladen oder für Autofahrer die Möglichkeit bieten, die Schiffsreise für ein paar Tage zu unterbrechen. »Unterwegs mit Hurtigruten« stellt nicht nur alle Stationen der Seereise vor, zeigt empfehlenswerte Landausflüge und die spannendsten Schiffspassagen, sondern entführt auch informativ und bildstark in eine magische Welt, in der vor allem das Licht die Hauptrolle spielt.



+ Vorstellung aller 34 Häfen und der kompletten Strecke der klassischen Postschiffroute

+ Gelungenes Nebeneinander von Reiseinformationen und -inspirationen“



Gleich vorweg: das Buch ist gut! Allein wegen seinen wahnsinnig tollen Aufnahmen aber es gibt ein ABER. Ich hätte mir hier einfach mehr Informationen zu den Schiffen gewünscht. Eine Reise mit „den Hurtigruten“ ist nunmal nicht die typische Schiffsreise wie man das mit Kreuzfahrtschiffen macht und da wären detaillierte Informationen sinnvoll. Mir nützen nicht die Informationen alle 34 Häfen, ich möchte Infos zu den Schiffen denn genau deshalb unternimmt man ja diese Reise! Welche Geschichte steckt dahinter? Welche Schiffe gibt es mit welchen Vorzügen? Wer reist wann wohin? Hier interessiert nicht wo ich Landgang haben werde (der ist eh meist nicht von langer Dauer bei den recht knappen Liegezeiten!) und vor allem was kostet so eine Reise?! Regulär könnte man sagen, alle meine gestellten Fragen werden im Reisebüro oder auf der Website der Reederei beantwortet aber es gibt eben nun jenes Buch hier und da hat man ja gewisse Vorstellungen. Aus diesem Punkt gibt es auch nur 3 gute von 5 ausgezeichneten Sternen. Die 3 Sterne glänzen aber besonders durch die grandiosen Bilder und eben die Beschreibungen der Häfen, Landausflüge etc.. Alles wirkt luftig und kurzweilig. Hier ist nichts spiessig oder gar langweilig niedergeschrieben. Fest steht jedenfalls, dad Buch macht definitiv Fernweh und ganz viel Lust auf so eine Reise! Aber für tiefgreifende Informationen sollte man sich anderswo intensivere Fakten einholen!

Veröffentlicht am 03.01.2023

3 Sterne

Findelmädchen
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Klappentext:

„Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. ...

Klappentext:

„Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat.“



Nach „Trümmermädchen“ erweitert Autorin Lilly Bernstein diese indirekte Reihe um „Findelmädchen“. Dieses Mal befinden wir uns in der Nachkriegszeit Kölns und lernen Protagonistin Helga kennen. Sie und ihr Bruder haben ebenso ihre Geschichte zu tragen wie alle anderen in dieser Zeit auch. Wenn man „Trümmermädchen“ gelesen hat, könnte man hier meinen, der Verlauf ist genauso aufgebaut: mutiges Mädchen mit gewissem Biss will ihr Leben leben welches vom Krieg geprägt ist, verliebt sich irgendwann und kommt des Öfteren in Teufels Küche durch ihre Handlungen. Auch hier ist der Ablauf genau so. Durch Bernsteins Schreibstil war der Lesefluss trotzdem vorhanden und auch der Spannungsbogen war gut austariert aber dennoch gab es hier und da zu viele Zufälle, zu viele positiv gewollte Situationen, die die ganze Geschichte oft unglaubwürdig erscheinen lassen.

Beide Büchern können unabhängig von einander gelesen werden aber wer beide Bücher kennt, wird sich entweder auch wieder in die Geschichte verlieben oder wie ich, es etwas zu gewollt ansehen. Fazit: Die Story war gut aber kein Knaller wie „Band 1“ und genau deshalb vergebe ich gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.01.2023

Ganz ok...

Little Book of Louis Vuitton
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Klappentext:

„Seit mehr als 150 Jahren schmücken sich Royals und andere Berühmtheiten mit den ikonischen Taschen der Marke Louis Vuitton. Das opulenteste aller Modelabels florierte wie kaum ein anderes ...

Klappentext:

„Seit mehr als 150 Jahren schmücken sich Royals und andere Berühmtheiten mit den ikonischen Taschen der Marke Louis Vuitton. Das opulenteste aller Modelabels florierte wie kaum ein anderes über alle Jahrzehnte und Epochen hinweg: Sein Siegeszug begann mit dem jungen Louis Vuitton, der 1835 sein Glück in Paris suchte und die Marke nach seiner Lehre zum Täschner etablierte. Das visionäre Unternehmen überdauerte Krisen, Kriege und Trends und entwickelte sich schließlich zu einem der erfolgreichsten Modeimperien weltweit, das die Fashionwelt bis heute prägt.“



Der Eden Books-Verlag erweitert seine Buchreihe rund um die wichtigsten Designer der Welt hier um die Marke >Louis Vuitton<. Wie der Titel des Buches sagt, handelt es sich hier um ein kleines Buch mit begrenztem Wissen rund um die berühmte Familie. Der Buchaufbau gestaltet sich wie folgt: wir starten mit dem Firmengründer Louis Vuitton und seiner Idee der Reisekoffer, gehen dann weiter bis hin zum Zweiten Weltkrieg und enden dann mit Promis von A-Z und die weitere Vermarktung der Marke durch verschiedene Designer.

Der feste Einband des Buches hält den Inhalt gut fest und geschützt. Die Buchseiten sind von fester Struktur, die Mischung von Bildern und Text ist gelungen wenn eben auch auf die Größe des Buches begrenzt.

Fazit: für den ersten Einblick in die Welt von Louis Vuitton ist das Buch ok - aber es zeigt eben nicht alles auf bzw. es fehlen teils essentielle und wichtige Erzählungen. Da ich mir oft beim lesen sagte „Hier wäre jetzt noch mehr Input schön!“, war daran deutlich zu erkennen, dass andere Werke, große Werke rund um solche Marken-Häuser definitiv mehr Raum benötigten um alles gekonnt und stimmig in Form zu bringen. Das Buch ist nett aber definitiv keine Offenbarung. 3 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 03.01.2023

Was wäre wenn?

Ökotopia
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Klappentext:

„Der Roman »Ökotopia«, 1975 verfasst, verblüfft durch seine Aktualität: Elektrotaxis, Biogemüse, Smartphones, mächtige Politikerinnen, Solarenergie – beim Lesen glaubt man sich immer wieder ...

Klappentext:

„Der Roman »Ökotopia«, 1975 verfasst, verblüfft durch seine Aktualität: Elektrotaxis, Biogemüse, Smartphones, mächtige Politikerinnen, Solarenergie – beim Lesen glaubt man sich immer wieder in eine parallele Gegenwart versetzt. Doch der kleine Staat Ökotopia an der US-amerikanischen Südwestküste, der sich in Callenbachs Zukunftsszenario von den Vereinigten Staaten abgespalten hat, ist einfach nur seiner Zeit weit voraus.

Entsprechend staunt auch der New Yorker Journalist William Weston, der über die skurrile Hippie-Republik mit der guten Luft berichten soll, und wirft seine Vorurteile bald über Bord. Spätestens als er sich in eine Ökotopianerin verliebt, will er gar nicht mehr zurück. Doch um bleiben zu können, muss er nicht nur die Wahrheit über einen von der US-Regierung vertuschten Krieg herausfinden, sondern auch beweisen, dass er eine gleichberechtigte Beziehung führen kann ...“



Nach beenden des Buches steht für mich fest, es ist erstaunlich wie weit der Autor seine Phantasie hier hat schweifen lassen und wie erstaunlich aktuell doch dieser Roman ist. 1975 bereits an Umweltschutz zu denken wo doch gerade jeder Schornstein eine Menge Unrat in die Welt ballert uvm., ist wahrlich visionär. Die Geschichte rund um die kleine Stadt Ökotopia ist eine Art Utopie der damaligen Zeit. Wer weiß was diese Gedanken aber noch in der Zukunft bringen werden? Autor Ernest Callenbach hatte vorausschauende Gedanken für die Welt und bediente sich den aktuellen Gesellschaftsentwicklungen. Die Hippies haben hier genau so eine Stimme wie die kritischen Journalisten-Stimmen damals, die alles was diese Generation auch anstellte, verurteilte. Hier kommen wir um Klischees nicht drumherum und die auch noch in großer und breiter Mehrzahl. Generell ist der Schreibstil etwas spröde und dumpf. Ich hätte mir hier mehr Tiefe gewünscht. Genau die Tiefe, die Callenbach bei seinen Zukunftsvisionen benutzt. Man sucht nach den Menschen Ökotopias und findet irgendwie nur Hüllen und Phrasen. Es geht um so vieles in diesem Buch (Mülltrennung, E-Mobilität, Sex, Emanzipation und generelle Regeln achten oder auch nicht?! und noch so viel mehr) und man muss schon mit Bedacht lesen um sich nicht selbst zu verzetteln. Man kommt in dem Buch nicht umher als auch seine eigenen Gedanken einfließen zu lassen. Wie würde man selbst reagieren? Wie würde man dort leben? Wie mag es für Weston wohl sein, sich in eine Bewohnern zu verlieben wo er doch eigentlich ganz andere Ansichten hat? uvm.. Das Gedankenkarussel wird hier ordentlich angeschoben und ja, es bleibt genug Raum für eigene Gedanken und genau das fand ich spannend.

Fazit: Auch wenn der Schreibstil nicht meinen Geschmack traf, habe ich die Geschichte rund um Ökotopia und natürlich auch um Journalist Weston gern gelesen. Die eigenen Gedanken werden hier definitiv viel beansprucht und man staunt über den Autoren-Geist aus dem Jahre 1975. Ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.