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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

2,5 neutrale Sterne

Wort für Wort zurück ins Leben
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Klappentext:

„Die 52-jährige Pearl lebt mit ihrem fürsorglichen Mann Danny abgeschieden in den Wäldern Frankreichs. Ihr Tagesablauf ist sicher und vorhersehbar, bis eine Nachricht aus Großbritannien alles ...

Klappentext:

„Die 52-jährige Pearl lebt mit ihrem fürsorglichen Mann Danny abgeschieden in den Wäldern Frankreichs. Ihr Tagesablauf ist sicher und vorhersehbar, bis eine Nachricht aus Großbritannien alles durcheinanderbringt: Pearls Vater Francis liegt im Sterben.



Obwohl sie seit über 30 Jahren entfremdet sind, hinterlässt Francis seiner Tochter ein ungewöhnliches Vermächtnis: seine in Kurzschrift verfassten Tagebücher, die – zum Leid der anderen Familienmitglieder – nur Pearl lesen kann.



Durch Francis' berührende Berichte lernt Pearl nicht nur ihren Vater besser zu verstehen. Sie wird auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, vor der sie sich nicht länger verstecken kann. Wird sie es schaffen, sich ihrem Leben neu zu stellen?“



Momentan sind auf dem Buchmarkt mehr als reichlich Bücher zu finden, die alle den selben roten Faden vorweisen: ein Elternteil oder Großelternteil liegt im sterben und plötzlich tun sich auf dem Sterbebett ungeahnte Geheimnisse auf oder Wahrheiten kommen ans Licht, von denen bisher keine Kenntnisse herrschte. So geht es auch mit diesem Buch. „Wort für Wort zurück ins Leben“ erzählt uns eine ähnliche Geschichte. Dadurch das Tochter und Vater über so lange Zeit keinen Kontakt pflegten, bringt der Leser automatisch Mitleid auf. Man müsste natürlich die Hintergründe dieser langen Schweigephase kennen um genauer damit umzugehen aber diese bleiben doch recht verschwommen zurück. Die ominösen Tagebücher von Pearls Vater bringen also Licht ins Dunkel. Die Neugier bei Pearl siegt und sie studiert diese Schriften und dabei kommt sie laut Buchtitel Wort für Wort zurück ins Leben. Klingt kitschig? Ist es auch. An vielen Stellen zog sich die Geschichte, hier und da fehlten Zusammenhänge aber auch an sich fehlte der Geschichte einfach der richtige Flow. Über all die Jahre hatte auch Pearl ihren Seelenrucksack zu tragen aber selbst dieser bleibt dem Leser mehr als blass zurück. Und Francis? Von dem lernen wir erst durch seine Tagebücher mehr kennen. Dennoch verzettelt sich die Autorin für meine Begriffe zu oft in Längen und unnützen Phrasen. Man erwartet als Leser irgendwie die große Wendung zwischen Pearl und und ihrem Vater aber die ist vergebens. schließlich ist Francis bereits in einer anderen Welt. In der Geschichte wuseln viel zu viele ungeklärte eigene Geschichten mit und somit ging mir der Fokus auf das Wichtigste verloren.

Der Schreibstil von Autorin Beth Miller hatte ganz gute Züge aber hat mich auch nicht gefesselt. Wie schon gesagt, verfiel sie oft in zu vielen Geschichten und somit war der Lesefluss mehr schlecht als recht gegeben. Ich vergebe hier 2,5 neutrale Sterne. Der Roman wir sicherlich seine Leser finden aber ich gehöre nicht dazu.

Veröffentlicht am 27.02.2024

Neutrale 2,5 Sterne hierfür

Sund
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Klappentext:

„Am Sund angekommen, ahnt die Erzählerin nicht, welche Geheimnisse die Gegend birgt. Während sie auf ihre Geliebte wartet, schwappen nachts seltsame Gesänge von der Insel Lykke über das Wasser ...

Klappentext:

„Am Sund angekommen, ahnt die Erzählerin nicht, welche Geheimnisse die Gegend birgt. Während sie auf ihre Geliebte wartet, schwappen nachts seltsame Gesänge von der Insel Lykke über das Wasser ans menschenleere Festland – unheimlich und verheißungsvoll zugleich. Sie beschließt, ihre Recherche um die Rolle ihres Urgroßvaters im Nationalsozialismus ruhen zu lassen, und bricht nach Lykke auf. Doch dort beginnt sich die düstere Geschichte der Insel immer stärker mit ihrer eigenen Familiengeschichte zu verschränken.“



Der Roman „Sund“ wurde von Autorin Laura Lichtblau verfasst. Ich muss zugeben, obwohl ich vor diesem Roman eine sehr ähnliche Geschichte gelesen habe, hat mich dieser Roman doch mehr als reichlich verwirrt und fragend zurück gelassen. Gerade der Start in die Geschichte ist etwas wirr und war schwer für mich zu verstehen. Erst will unsere Erzählerin etwas wissen und dann wieder nicht. Was denn jetzt? Das lag alles nicht an der namenlosen Erzählerin sondern vielmehr an der Menge an Informationen die recht kunterbunt immer wieder eingeworfen wurden und absolut nicht zugeordnet werden konnten. Unsere Erzählerin will die NS-Geschichte ihres Urgroßvaters aufarbeiten - dennoch muss klar gestehen, sah ich gewisse Parallelen. Warum? Auch unsere Erzählerin erhält nur bruchstückhaft Wissen und auch dieses kommt ihr wie lose Brocken vor. In diesem Falle musste ich nach beenden des Buches klar sagen: obwohl ich zu Beginn Schwierigkeiten mit dem Buch hatte, so war es doch vielleicht auch recht authentisch. Als unsere Protagonistin auf die Insel Lykke ankommt, erfährt sie ebenfalls nur Schweigen und der Kampf rund um Wissen wird zur Geduldsprobe für alle Beteiligten. Dieser Teil war für mich am schwierigsten einzuordnen da einfach der wirre Faden weiter gesponnen wurde. Egal wie ich es drehte, ich bekam keine richtigen Antworten auf meine Fragen. Der letzte Abschnitt des Buches ist dann ein wenig Entschädigung, da hier die Dinge beim Namen genannt wurden. Aber um dort erstmal hinzukommen, bedarf es Durchhaltevermögen und Ausdauer. Durch den seltsamen Schreibstil der Autorin fiel mit beides schwer. Dieser war weder klar und bestimmend noch lyrisch. Er war einfach verworren und ich fand sehr schwer Zugang zu diesem Buch. Alles in allem vergebe ich neutrale 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 05.02.2024

2,5 neutrale Sterne

Das späte Leben
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Klappentext:

„Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen ...

Klappentext:

„Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.“



Bernhard Schlink hat mit „Das späte Leben“ einen neuen Roman verfasst. Hauptprotagonist Martin ist deutlich älter als seine Frau und zudem haben beide einen gemeinsamen sechsjährigen Sohn. Mit sechsunsiebzig Jahren hat Martin ein stattliches Alter, bei dem viele Menschen es nicht mal bis dahin schaffen. Als Martin seine Krebsdiagnose mit der kurzen Überlebensdauer erfährt, muss auch er sich plötzlich mit dem Tot beschäftigen. Schlink betrachtet in seiner Geschichte die Sichtweise Martins auf eine gewisse „schlichte“ Art. Er will irgendwie seine Familie nach seinem Ableben absichern - mehr nicht. Ist das denn alles? Jeder wird eine andere Sichtweise zu dieser Thematik haben und genau so spricht Schlink auch ein sehr breites Publikum mit dieser Story an. Es gibt Menschen, die vom Tot rein gar nichts wissen wollen und es gibt die, die sich schon sehr frühzeitig damit auseinander setzen. Wer besser lebt von beiden, ist nunmal Ansichtssache. Schlink lässt Martin einen Kompost für seinen Sohn bauen. Sein Erbe sozusagen. Er soll nach seinem Tot „fruchtbaren Boden“ schaffen können und diesen einarbeiten können. Sinnbildlich kein schlechter Gedanke aber meines Erachtens vergräbt sich Martin in seiner unausgesprochenen Angst und in den Schmerzen. Zu allem Elend erfährt er auch noch, dass seine Frau eine Affäre hat. Er nimmt es gelassen. Warum jetzt noch deswegen streiten? Ich muss gestehen, der Grundton der Geschichte ist unglaublich spannend: ein sehr großer Altersunterschied bestimmt eine Liebe und dann wird Martin im hohen Alter von neunundsechzig/siebzig auch nochmal Vater. Ist es alles wirklich das große Glück? Haben sich Martin und seine Ulla jemals Gedanken für die Zukunft gemacht? Sohn David wird nur eine begrenzte Zeit mit seinem Vater erleben, dafür eine junge Mutter, die scheinbar doch noch nicht da angekommen ist, wo sie meint gerade zu sein! Zudem muss man sich bei so großem Altersunterschied auch mit der Thematik Tot, Krankheit und Pflege offen beschäftigen. Wer das ausblendet, lebt für meine Begriffe in einer Traumwelt. Martin bekommt mit seiner Diagnose seinen Hammerschlag versetzt. Wie es mit ihm weitergeht, ob er stirbt und wann, bleibt unbenannt. Wir erlesen nur die Zeit des schleichenden Übergangs bis dahin, wir warten mit ihm zusammen bis es soweit ist und sehen wie er damit umgeht. Martin ist für meine Begriffe ruhig, zu ruhig und seine Gedankengänge zu seinen Hinterlassenschaften war mir oft fremd. Sein Verwalten wühlte mich auf beim lesen. Ja, am liebsten hätte ich ihm mal die Meinung gegeigt aber wer bin ich? Steht es jemanden zu, andere Menschen so zu beurteilen bzw. deren Einstellung in Frage zu stellen? Schlinks Roman gibt, wieder mal, viele Rätsel auf und jeder wird Martin und sein Verhalten anders beurteilen bzw. bewerten. Schlinks Schreibstil war wieder speziell - ruhig, fast zu ruhig, wenn nicht sogar stoisch ruhig erleben wir hier Martin. Der Rest der Geschichte ist Beiwerk und wird situationsabhängig mal mehr mal weniger intensiv betrachtet. In der ganzen Geschichte schwebt nicht nur der Tot umher sondern auch diese nervende Art Martins. Mir fehlte hier Gefühl, Emotionen und ja, vielleicht auch ein würdiger Abschied. Erlesen wir diesen? Nein. Vielleicht lies mich auch das unbefriedigt zurück.

Fazit: Ich bin mit dem Roman nicht warm geworden. Schlinks Schreibstil war wieder recht speziell, auch wenn die Thematik äußerst interessant zu erlesen war. Mir fehlte hier eine Art Lebenslinie, die man gekonnt zu Ende bringt. Martin hingegen überlässt sich auf gewisser Weise seinem Schicksal. Typisch Mann? Keine Ahnung. Es bleiben viel zu viele Fragen offen und die Spekulationen darüber verhallen im Nichts. Ich vergebe genau deshalb 2,5 neutrale Sterne.

Veröffentlicht am 28.01.2024

2,5 neutrale Sterne

Bauernsterben
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Klappentext:

„Wir sehen das Gras nicht wachsen, wir trampeln nur darauf herum: Wie die globale Agrarindustrie die traditionelle Landwirtschaft und bäuerliche Strukturen zerstört und dabei die ökologische ...

Klappentext:

„Wir sehen das Gras nicht wachsen, wir trampeln nur darauf herum: Wie die globale Agrarindustrie die traditionelle Landwirtschaft und bäuerliche Strukturen zerstört und dabei die ökologische Krise noch verschärft



In diesem großartig erzählten, zornigen Buch beschreibt der legendäre Reporter Bartholomäus Grill den globalen Siegeszug der Agrarindustrie und die fatalen Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Er wuchs als Bauernbub in einer Epoche auf, in der die meisten Höfe noch in natürlichen Kreisläufen wirtschafteten. Später erlebte er den Beginn der »grünen Revolution«, den Modernisierungsschub der Landwirtschaft, die ein beispielloses Bauernsterben auslöste.



Grill beschreibt eine der destruktivsten Kräfte, die die Menschheit je entfesselt hat: die industrielle Landwirtschaft und die ökonomischen, ökologischen und sozialen Schäden, die sie anrichtet. Im Zentrum steht die Plünderung der begrenzten biologischen Ressourcen und die flächendeckende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Es geht um den Krieg gegen die Natur – und gegen uns selbst. Dieses Buch ist ein leidenschaftlicher Appell für eine radikale Transformation unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems.“



Dieses Buch könnte aktueller nicht sein: die Bauern bäumen sich auf gegen all die Bestimmungen die kommen, abgeschafft werden oder bereits ihnen das Leben schwer machen. Keine Frage, dass das nicht einfach ist. Autor dieses Buches ist Bartholomäus Grill. Ich hatte vorher noch nie etwas von diesem Autor gehört oder gar gelesen. Der Titel seines Buches ist eindringlich und die Neugier darauf war groß, denn ich wohne in einem sehr ländlichen Gebiet direkt an der Nordseeküste umgeben von Bauern und Landwirtschaft. Als Nicht-Bauer bin ich gewillt sie besser zu verstehen, ihren Unmut zu erkennen und ihn irgendwie zu verstehen. Was erwartet dann den Leser hier? Ich muss zugeben, Autor Grill lässt hier seinen Unmut freien Lauf und brüllt all seine Wut heraus. Kann man machen, muss man aber nicht wenn es auch sachlicht geht. Seine eigene Meinung und Sichtweise ist hier der Haupttenor. Auch das kann man machen aber auch das muss nicht sein wenn man es allgemein sachlich halten könnte. Selbstredend kommt man beim lesen seiner Zeilen auch mit eigenen Sichtweisen nicht drumherum. Die eigene Sicht fährt mit und so kommt eine gedankliche Diskussion auf. Schwierig zu lesen in dem Fall. Wo ich dem Autor aber zustimme, dass wir Menschen die Natur ausbeuten und uns so formen wie wir sie gerade brauchen. Genau so ist die industrielle Landwirtschaft entstanden. Ja, es ist ein Krieg gegen die Natur und die wurde dazu nicht um Erlaubnis gefragt! Gerecht? Keinesfalls! Aber, und das fällt hier für meine Begriffe etwas zu leise aus, ist doch der Endverbraucher der eigentliche Übeltäter an allem. Dieser verlangt immer mehr Fleisch etc. zu bitte extrem günstigen Preisen und der Produzent passt sich an um eben selbst nicht in die Pleite zu geraten. Und so wird dann auch sein Betrieb entsprechend angepasst. Kurzum: Die Nachfrage bestimmt das Angebot und so passen sich alle mit an! Ein Beispiel: Wir haben in großen Supermärkten unzählige verschiedenste Sorten an Joghurt. Regaleweise voll. Muss das sein? Reichen nicht drei Sorten? Müssen es dreißig sein? Hier muss der Endverbraucher darüber nachdenken aber auch der Bauer. Der Autor macht hier, wie bereits gesagt, seinem Ärger Luft. Aber er wird die Masse damit nicht erreichen, wenn nicht endlich mal alle umdenken was ihr Wunschdenken betrifft oder eben ihre Einkaufsmoral. Ein Kilogramm Hackfleisch für 4,99€ kann nicht von einem glücklichen Rind oder Schwein stammen, aber der Preis macht‘s eben! Und die Nachfrage ist da! Weil da ja auch noch die Sache mit dem Geld ist…das Thema ist im Ganzen seit weitgreifend und schwer auf einen Punkt zu bringen. Das Buch hier ist ganz interessant zu lesen aber ja, es ist eine Wut-Rede. Die könnte ich auch schreiben aber es wird nichts ändern…Deshalb ist auch schwer hier eine Rezension zu verfassen. Ich vergebe deshalb 2,5 neutrale Sterne. Jeder wird hier eine andere Meinung über das Gelesene haben, genau wie jeder ein anderes Einkaufsverhalten hat oder generell die Bauernschaft eben sieht oder eben die Politik…

Veröffentlicht am 11.01.2024

2,5 neutrale Sterne

Der Jahrestag
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Klappentext:

„Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet ...

Klappentext:

„Die Schriftstellerin J.B. Blackwood ist angekommen im literarischen Olymp – ihr neuester Roman wird noch vor Veröffentlichung mit einem großen internationalen Preis ausgezeichnet. Aber ausgerechnet mit ihrem Mann Patrick kann sie ihr Glück über den Erfolg nicht teilen. Patrick nämlich, Kultregisseur und Professor, sieht seinen Stern am kulturellen Himmel sinken, ist desillusioniert und ausgebrannt. Deshalb überredet J.B. ihn, anlässlich des gemeinsamen Hochzeitstags eine Kreuzfahrt nach Japan anzutreten. Und tatsächlich, der Ausbruch aus dem Alltag scheint genau das richtige Rezept zu sein: Auf hoher See lebt die Beziehung wieder auf, ist intensiv und leidenschaftlich wie damals, als J.B. noch Patricks naive junge Studentin war, die jeweiligen Rollen so klar verteilt. Doch dann kommt eines Abends ein Sturm auf und Patrick geht über Bord, verschwindet in den Wellen. Was danach beginnt, ist eine schmerzliche Suche nach Wahrheit oder dem, was wir Wahrheit nennen.“



Autorin Stephanie Bishop hat „Der Jahrestag“ verfasst. Die Geschichte rund um J.B. und Patrick lässt sich meines Erachtens in keine genaue Sparte packen (was wohl auch so beabsichtig ist von der Autorin), ist die gesamte Story doch recht ermüdend sowie sind oft schwer die Zusammenhängen zu verstehen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Der Erzählstil bewegt sich zumeist in der Ich-Form unser Protagonistin. Das Buch wird des Weiteren wie folgt beschrieben beschrieben „Wie verlässlich sind Erinnerungen? Wie berechtigt ist die Verwandlung von Autobiografie in Literatur? Und wie sehr durchdringt patriarchale Macht nach wie vor jeden Lebensbereich? Mit psychologischem Feingefühl und sprachlicher Finesse erzählt Stephanie Bishop in ihrem genre-übergreifenden Roman ›Der Jahrestag‹ die Geschichte einer Frau, die sich schwierigen Fragen stellen muss – und ihre Worte mit größtem Bedacht wählt.“. Genau so viele Fragen wie bereits in diesem kurzen Ansatz zu lesen sind, tauchen auch im Buch auf und es werden immer mehr. Erhalten wir Antworten darauf? Spärlich und genau das trübt auch den Lesefluss. Hier und da erfährt man ein paar Brocken aber oft tappen wir im Dunkeln und können nur erahnen oder gar raten. Die Ich-Form von J.B.‘s Gedanken etc. ermüden recht schnell und es scheint, sie verliert sich gar selbst in ihren eigenen Worten. So gefestigt wie sie nach außen scheint, ist sie im Inneren keinesfalls. Zudem ist das Wort „Rolle“ bzw. „wer nimmt in der Beziehung welchen Part ein“ ein Thema bei dem automatisch auch die eigenen Gedanken einfließen. Doch wirkt genau diese Rollenverteilung bzw. Diskussion eher wie eine Art Drehbuch von J.B. selbst und der Leser hat Mühe zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Der eine Leser mag es als grandios empfinden, meine Wenigkeit fand es recht langweilig und unspektakulär. Alles wirkt nunmal wie eine Selbstfindungsphase bei der man erst erkennt was man hat, wenn man es nicht mehr hat - Patrick geht über Bord und schwupp erkennt unsere Protagonistin den „Sinn“ hinter allem und auch bei sich. Hier war einfach zu viel Geschwurbel dabei, welches mit Psychologie recht wenig zu tun hatte. Ich muss gestehen, da war ich raus. Nicht nur das der Lesefluss nicht meins war, auch die Figuren sowie die komplette Handlung und auch der mögliche Tenor sprachen mich so gut wie kaum an. Die Geschichte hat Potential. Sie wird ihre Fans finden aber ich bin es nicht.

2,5 neutrale Sterne