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Veröffentlicht am 10.02.2022

Das war nix

Signorina Vivaldi
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Klappentext:

„Venedig, Weihnachten 1702: Das Waisenmädchen Anna Maria wünscht sich vom Christkind Vater oder Mutter.

Kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung, als Antonio Vivaldi seinen Dienst als Maestro ...

Klappentext:

„Venedig, Weihnachten 1702: Das Waisenmädchen Anna Maria wünscht sich vom Christkind Vater oder Mutter.

Kurz darauf geht ihr Wunsch in Erfüllung, als Antonio Vivaldi seinen Dienst als Maestro di violino im Waisenhaus antritt. Er entdeckt Anna Marias außergewöhnliche Musikalität und gibt ihr Geigenunterricht. Er behandelt sie mit so viel Liebe und Verständnis, als wäre sie seine eigene Tochter. Doch den Menschen um sie herum ist dies ein Dorn im Auge. Als Vivaldi infolge knapper finanzieller Mittel entlassen wird, bricht für Anna Maria eine Welt zusammen. Wird sich ihr Traum von einem Leben voller Musik trotzdem erfüllen?“



Autorin der Geschichte ist Verena Maatman. Gleich vorab sei gesagt, die Geschichte rund um Anna Maria ist bis zu einem gewissen Teil reine Fiktion…ABER…die Kenner Vivaldis wissen, dass „Don Antonio“, wie Vivaldi gern im damaligen Mädchen-Waisenhaus (Ospedale della Pietà) genannt wurde, tatsächlich armen Waisen den Musikunterricht für Geige gelehrt hatte. Er war zu dem Zeitpunkt Kaplan und wurde auf Antrag eines anderen Komponisten Musiklehrer in eben diesem Mädchen-Waisenhaus…vieles ist überliefert, andere Geschichten sind tatsächlich belegt und große Schätze der Klassikwelt.

Die Geschichte rund um Anna Maria lehnt sich zwar an eine überlieferte Geschichte an (Autor Tiziano Scarpa tat dies bereits im Buch „Stabat Matar“), fällt aber bei so vielen Parts einfach durch. Einerseits ist die Sprache im Buch einfach zu „einfach“ und zu modern an die jetzige Zeit angelehnt. Andererseits: wir Leser lernen nicht richtig viel von Anna Maria, denn es wiederholen sich einfach zu viele Parts der Story immer und immer wieder. Es fehlen ihre Emotionen und Gefühl, ihren Enthusiasmus. Man wartet regelrecht auf den großen Meister Vivaldi und wenn er dann erscheint, enttäuscht es ein wenig, denn so richtig groß, lässt in Maatman nicht werden. Die Geschichte ist einfach nicht bildhaft genug, es fehlt ihr an „Geschichte“, an, auch wenn es albern klingen mag, klassischen Tönen. Und das in der Geschichte die „Ausrede“ genannt wird, Vivaldi sei auf Grund fehlender finanzieller Mittel entlassen worden, kenne ich anders. Vivaldi hat sich des Amtes selbst, aus gesundheitlichen Gründen, entzogen. Er hat selbst seine Priester-Karriere beendet weil es ihm gesundheitlich nicht mehr gut ging. Dies war der größte Schlag für den Maestro!

Sie merken schon, in der Geschichte steckt Potential, denn Teile entstammen der Realität, aber wenn sie dann so in der Fiktion versinkt, stimmt mich das einfach müde und gelangweilt.

1 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 10.01.2022

Wahre „Gentleman‘s“ scheinen eine aussterbende Spezies zu sein…

Der moderne Gentleman`s Guide
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Klappentext:

„Dieser Guide ist kein Guide, sondern eine echte Inspiration und Orientierung für den modernen Mann. Welche Verhaltensregeln gilt es zu beachten? Welche Umgangsformen gelten heute? Und wie ...

Klappentext:

„Dieser Guide ist kein Guide, sondern eine echte Inspiration und Orientierung für den modernen Mann. Welche Verhaltensregeln gilt es zu beachten? Welche Umgangsformen gelten heute? Und wie viele paar Schuhe braucht ein Gentleman eigentlich im Schrank? Eindrucksvoll bebildert und beschrieben, führt Autor Norbert Körzdörfer den Gentleman von heute durch alle Lebensbereiche und gibt ihm die Infos und Tipps an die Hand, die ihn sicher und mit viel Stil hindurch führen.“



Die erste Frage die man sich stellen sollte: Wie definiert man selbst einen Gentleman? Meine Definition sieht da sofort Roger Moore oder Sean Connery vor Augen und warum? Die Herren sahen nicht nur verdammt gut gekleidet aus, sondern hatten auch Anstand und Etikette.

Autor des Buches hier, Norbert Körzdörfer, betrachtet darin die neue Generation, 2.0 wenn man so will….Sean Connery taucht auch tatsächlich darin auf - welch optische Freude, nur verfliegt diese auf den nächsten Seiten im Nirvana. Körzdörfer berichtet äußerst ausführlich von seinen Begegnungen gewisser „Gentlemans“, von sich selbst (was ab einem gewissen Punkt richtig überheblich und nervig erscheint) und seinen Ansichten. Schnell wird hier deutlich, es geht nur um materielle Dinge, Marken….Wo ist denn dann genau DAS was einen „Gentleman“ überhaupt ausmacht? Wo ist die Etikette? Wo ist der Knigge? Wo die guten Manieren? Wo lernt man dies denn heute noch? Weg. Scheint wohl beim „modernen Gentleman“ nicht mehr vorzukommen. Körzdörfer beleuchtet von der Unterwäsche bis hin zum Sacko alles, sogar das vermeintlich richtige Bett, der ideale Schreibtisch…puhhh…Was hat bitte ein Schreibtisch mit dem Erscheinungsbild und der Etikette, dem Benehmen eines wahren Gentlemans zu tun? Scheinen ich und der Autor völlig verschiedene Ansichten über einen „Gentleman“ zu haben…

Nun gut…Sie merken schon, das Buch konnte mich keines Wegs abholen. Es strotz nur so vor Wiedersprüchen: „Braucht ein Gentleman einen Maßanzug? Nein, natürlich nicht sofort.“. Na was denn jetzt? Ja oder nein? Ich mag solche abgedroschenen Floskeln überhaupt nicht, das hat für mich Null Stil und Eleganz.



Zu Optik und Haptik: herrlich typisch und geschätzte Qualität aus dem Hause Callwey. Ansehnliches Cover, moderne Aufteilung aber die Seiten wirken stumpf voll geknallt mit Infos, Bildern und eben dem Eindruck des Autors der scheinbar allselig-machend sein soll.



Mein Fazit: ich scheine für den „modernen“ Gentleman als Frau nicht mehr empfänglich zu sein - ganz im Gegenteil. „Old school“ ist hier verloren gegangen, großes sprachliches Geblubber, Marke und Mainstream scheinen jetzt der neue Ton zu sein….

Ein wahre Gentleman würde niemals so ein Buch schreiben - absoluter Flop!

Veröffentlicht am 20.08.2021

Das war nix, liebe Frau Bomann

Ein Zimmer über dem Meer
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Klappentext:

„Blind vor Tränen steigt Kim in den nächstbesten Zug. Sie hat bei einem Unfall ihre große Liebe verloren, wie kann sie nur weiterleben? Sie landet in einem Hafenstädtchen in Cornwall und ...

Klappentext:

„Blind vor Tränen steigt Kim in den nächstbesten Zug. Sie hat bei einem Unfall ihre große Liebe verloren, wie kann sie nur weiterleben? Sie landet in einem Hafenstädtchen in Cornwall und versucht an den windumtosten Klippen einen freien Kopf zu bekommen. Die alte Janet glaubt, Kim will sich hinunterstürzen, und überredet sie auf einen Tee in ihr Cottage. In einer alten Seemannskiste verwahrt Janet ein zerschlissenes Tagebuch. Es erzählt die dramatische Geschichte der taubstummen Leandra, die genauso verzweifelt war wie Kim. Leandra wurde gerettet, nachdem sie sich zum Leuchtturmwärter bekannte. Kim ist tief berührt von der tragischen Liebesgeschichte der zwei – doch wie sieht es in ihrem eigenen Herzen aus? Gibt es dort Platz für eine neue Liebe?“



„Ein Zimmer über dem Meer“ von Corina Bomann ist eine Neuauflage im Jahr 2021. Die Geschichte rund um Kim beginnt voller Traurigkeit und Dunkelheit. Cornwall wird zum Schauplatz ihre Gefühle und wir Leser müssen uns dieses Leid angucken ohne das wir helfen können. Mal wieder wird uns hier eine Liebesgeschichte der tragischen Art erzählt, die leider vor Kitsch trieft und extrem vorhersehbar ist. Der anspruchslose Leser wird hier voll zufrieden das Buch schließen und sich vergnügt zurücklehnen, der Rest der Leserschaft wird enttäuscht sein, das Corina Bomann so schmalzig und schmachtig schreiben kann - ist sie doch zumeist ein Garant für wahrlich gute Liebesgeschichten mit bildhaftem Flair und Geschick alles sinnig in die richtige Richtung zu lenken. Hier ist leider alles trüb und dunkel wie der Start des Buches. Wir erleben zwei Geschichten bzw. sogar drei wenn wir Janet mit dazuzählen. Alles wirkt gewollt und gestellt. Der Schreibfluss und der Sprachstil sind locker leicht aber wie bereits gesagt, ohne Anspruch. Kim versinkt weiter in ihren Gedanken und die großen Gefühle stehen auch nicht an erster Stelle wie erhofft. Und dann kam das Ende - sorry, aber das war überhaupt nicht gelungen, sondern einfach nur platt und dumpf. Ich vergebe 1 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.07.2021

Zu den Elefanten

Zu den Elefanten
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Klappentext:

„Eine Reise zu sich selbst – auf einer Route voller Geschichten und Erinnerungen. Ein diffuser Schwebezustand hat sich in Theos Leben festgesetzt und der Kulturwissenschaftler fragt sich, ...

Klappentext:

„Eine Reise zu sich selbst – auf einer Route voller Geschichten und Erinnerungen. Ein diffuser Schwebezustand hat sich in Theos Leben festgesetzt und der Kulturwissenschaftler fragt sich, ob es sich dabei um einen Übergang oder endgültigen Stillstand handelt. Sollte das Ziel ein geglücktes Leben sein, wird er die Beziehung zu Anna, seiner Frau, und seinem Sohn Moritz ändern müssen.



Da könnte es sich anbieten, eine Vater-Sohn-Reise zu machen, entlang des Wegs, auf dem der spätere Kaiser Maximilian II. den Elefanten Soliman vor Jahrhunderten vom Mittelmeer nach Wien brachte. So soll es auf der gleichen Route, dieses Mal in umgekehrter Richtung, von Österreich über Südtirol bis nach Genua gehen. Doch schnell steht das seltsame Gespann vor großen Problemen.“



Petet Karoshi hat „Zu den Elefanten“ verfasst. Schnell wird klar, was die Elefanten hier verloren haben und man lernt vorsichtig und behutsam Theo kennen. Dieser erzählt uns in einer Art Tagebuch-ähnlicher Beiträge von der im Klappentext beschriebenen Reise. Hier und da gibt es melancholische, emotionale Passagen, dennoch gestaltet sich diese Geschichte von Anfang bis Ende einfach zu abstrus und irgendwie zu „verrückt“. Ich habe überhaupt keinen Draht zu Protagonisten und Handlung gefunden, weder Sinnhaftigkeit noch Logik erschlossen sich mir in jeglicher Form. Der beschriebene „diffuse“ Schwebezustand ist der rote Faden dieser Geschichte und genau so diffus ist der Inhalt - demzufolge hat Karoshi alles richtig gemacht, aber man beendet dieses Buch und fragt sich, was man jetzt eigentlich genau gelesen hat. Karoshi versucht philosophisch zu sein, schafft es aber, meiner Meinung nach, überhaupt nicht.

1 von 5 Sterne

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 16.05.2021

Überflüssig

Veggie Hotels, Small Revised Edition
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Klappentext:

„...Was nützen die schönsten Zimmer und der lockende Pool, wenn man im Restaurant auf die Beilagen verwiesen wird? Für Vegetarier und Veganer kann ein Urlaub im Hotel immer noch zu einer ...

Klappentext:

„...Was nützen die schönsten Zimmer und der lockende Pool, wenn man im Restaurant auf die Beilagen verwiesen wird? Für Vegetarier und Veganer kann ein Urlaub im Hotel immer noch zu einer Herausforderung werden. Dabei gibt es hervorragende Alternativen - man muss sie nur finden.



In diesem Band werden die besten Hotels von VeggieHotels® und VeganWelcome® mit traumhaften Bildern und ausführlichen Informationen zu ihren besonderen Vorzügen - von Kochkursen bis zu Yoga-Angeboten - vorgestellt. Vom veganen Surfcamp bis zum Luxushotel, vom exklusiven Ayurveda-Retreat bis zum urbanen Boutique-Hotel und vom toskanischen Landgut bis zum ganzheitlichen Wellnessresort auf Bali, die in diesem Buch vorgestellten Hotels sind nicht nur Sehnsuchtsorte für Freunde der pflanzlichen Ernährung, sondern eine echte Empfehlung für alle, denen eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise und nachhaltiges Reisen am Herzen liegt. Obendrein verraten Küchenchefs noch ihre Lieblingsrezepte, damit der kulinarische Urlaub auch zu Hause weitergehen kann....“



Dieses Buch hat mich komplett enttäuscht und der eine Stern ist nur für die Optik und Haptik vergeben worden. Der Inhalt hingegen erweist sich als nobler „Reisekatalog“ in Buchform. Es werden unzählige Hotels vorgestellt, deren Küche inklusive Rezepte angepriesen und alles gelobhudelt wird, wie toll und schön die Hotels doch sind. Ich muss wirklich gestehen, das jedes Hotelprospekt bzw. jede Homepage der Hotels den gleichen Tenor hat. Von den Zukunftsvisionen/möglichkeiten der Hotels mal ganz abgesehen...Warum also dieses Buch? Alles in allem konnte mich dieses Buch nicht überzeugen, da ich es einfach unnütz und überflüssig finde. In der heutigen Zeit lässt sich alles auch super per Internet finden und die Umwelt hätte mehr davon gehabt, wenn dieses Buch nicht produziert worden wäre - wohlgemerkt ist dies meine Meinung.

Nochmal zur Optik und Haptik: diese ist wieder typisch für teNeues und damit ein kleines Highlight. Die Größe entspricht einem kleineren Coffetable-Book und das Hardcover ist fröhlich bunt. Die Aufteilung von Text und Bild ist geschmackvoll arrangiert und bietet dem Leser, nun ja, einen Einblick in die Veggie-Hotels dieser Welt...fehlt nur noch das Buchungsformular...

1 von 5 Sterne

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