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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2020

Bitte mehr davon!

Mister Romance
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Die junge Journalistin Eden Tate möchte die Karriereleiter erklimmen. Glücklicherweise ist ihr ein ganz besonderes Projekt in die Hände gefallen. Sie möchte mehr über „Mister Romance“ den bekanntesten ...

Die junge Journalistin Eden Tate möchte die Karriereleiter erklimmen. Glücklicherweise ist ihr ein ganz besonderes Projekt in die Hände gefallen. Sie möchte mehr über „Mister Romance“ den bekanntesten Escort New Yorks herausfinden und darüber einen Exclusivbericht schreiben! Einfach wird es allerdings nicht, denn die Dinge entwickeln sich ganz anders wie gedacht.

Eigentlich war ich der Meinung, bereits alle möglichen Varianten dieses Genres zu kennen. Doch weit gefehlt, Leisa Rayven hat mir mit „Mister Romance“ gezeigt, dass es auch anders geht.

Mit der sympathischen Eden und dem geheimnisvollen Max wurden zwei Charaktere ins Leben gerufen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so viel gemeinsam haben. Beide verstecken ihr wahres Ich hinter einer Maske, was bei Max jobbedingt weit offensichtlicher ist. Denn jeder von ihnen hat eine Vergangenheit, die im Außen durch Kontrolle in Schach gehalten werden muss. Eden schafft dies durch ihre draufgängerische Lebensweise und Max durch seine würdevolle Zurückhaltung. Diese Extreme prallen zwangsläufig in einem prickelnden Katz-und-Maus-Spiel aufeinander, was mich in der ersten Hälfte des Buches hoffnungslos gefesselt hat. Über Edens Schlagfertigkeit in diesem Abschnitt und die amüsante Wortwahl der Autorin musste ich oft lachen. Es war herrlich!

Doch unerwartet bricht dieses Szenario, und die Masken der Protagonisten beginnen zu bröckeln. Es beginnt ein leises Herantasten an die Persönlichkeit von Max, Stück für Stück sortiert sich jedes Puzzleteilchen an seinen Platz, um dessen Authentizität freizulegen. Gleichzeitig muss Eden eine Menge an emotionaler Arbeit leisten, sie muss lernen tief sitzende Ängste freizugeben und Hingabe zu entwickeln. Dieses Wachstum beider Hauptfiguren fand ich wunderschön, es war, als würden verschiedene Saiten eines Instruments aufeinander abgestimmt werden. Die Dynamik, die dabei entsteht, ist sehr herausfordernd und intensiv, erzeugt Spannung, und in dem Moment in dem beide ihren Widerstand aufgeben, konnte ich regelrecht aufatmen.

Leisa Rayven schreibt mit großem Verständnis hinsichtlich der Vorbehalte, Erfahrungen und Ängste der Protagonisten und behandelt damit liebevoll das Thema Selbstwert, trifft so gewiss den Nerv vieler LeserInnen. Gut gefallen hat mir auch der Verzicht auf unnötiges Drama sowie die Konfrontation mit der Realität, genauer gesagt dem Alltag „danach“. Ich fand es toll, auch diese Phase miterleben zu können und die auftretenden Probleme, die von beiden gemeistert werden wollten.

Immer wieder musste ich über die originelle Ausdrucksweise der Autorin staunen, die dadurch ordentlich Pep in die Geschichte gebracht hat. Die verquere Einstellung und die Gedankengänge von Eden oder die neckenden, fast provokanten Dialoge zwischen den Protagonisten sind nur ein paar Beispiele dafür. Ich habe mich sehr amüsiert!

Und ja, es gab für mich in dieser Geschichte Stellen, die ich kitschig oder unrealistisch fand. Allerdings konnte ich darüber hinwegsehen, weil meines Erachtens in der Ausarbeitung nicht die kitschige Situation im Vordergrund stand, sondern die Emotionen und Herausforderungen für Eden. Somit habe es dann gehalten, wie von Max verlangt: Ich habe mich einfach darauf eingelassen...

Dieses Buch hat meinen Standard für dieses Genre angehoben! Ich kann es gar nicht abwarten den zweiten Band der Reihe zu lesen. Daher befürchte ich, dass ich den Verlag infiltrieren muss, um mir das Manuskript unter den Nagel zu reißen!

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Veröffentlicht am 01.01.2020

Hervorragender Mystery-Thriller und Pageturner

Der Outsider
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In Flint City fällt ein kleiner Junge einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer. Erschüttert schaut die ganze Stadt auf Terry Maitland, den beliebten Baseballtrainer, der diesen Mord verübt haben soll. ...

In Flint City fällt ein kleiner Junge einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer. Erschüttert schaut die ganze Stadt auf Terry Maitland, den beliebten Baseballtrainer, der diesen Mord verübt haben soll. Komisch ist nur, dass sich dieser zur Tatzeit bei seinem weit entfernt wohnenden Vater aufgehalten haben soll. Wie kann ein Mensch an zwei Orten gleichzeitig sein? Die Ermittler nehmen die Spur auf und müssen erkennen, dass sie eigentlich überhaupt nichts wissen...

Seit Jahren habe ich kein Buch von Stephen King mehr gelesen und es kommt mir vor, als hätte ich den Autor neu für mich entdeckt. Wie furchterregend habe ich „ES“ in Erinnerung und genauso gegruselt hat es mich bei diesem Werk. Das Buch beginnt mit einem perfiden Verbrechen, welches an für sich schon grausam genug ist. Dann verschwimmt nach und nach die Realität, die sogenannten Fakten und Annahmen im Verbrechensfall mausern sich zu einem riesengroßen Fragezeichen. Mir ging alles Mögliche durch den Kopf! Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, Stephen King hat die Gabe in seinen Geschichten Unvorstellbares in unsere alltägliche Realität zu weben, was sich ganz langsam von hinten anschleicht, einem Gänsehaut verursacht und dann hinterrücks überfällt. Am Ende zweifelt man an diesem Alltäglichen. Faszinierend!
Eigentlich greife ich sehr selten zu Büchern mit mehr als 600 Seiten, es las sich jedoch sehr angenehm und flüssig, ohne Längen, so dass die Seitenanzahl am Ende überhaupt nicht ins Gewicht fiel. Der Stil ist authentisch, ungeschönt, passt aber immer zur jeweiligen Situation im Buch.

Faszinierende Idee, die mich mit wahnwitzigen Gedankengängen zurück ließ.

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Veröffentlicht am 26.11.2019

Das Buch hat mich sofort in den Bann gezogen! Wie und wer willst du wirklich sein?

Vicious - Das Böse in uns
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Victor und Eli lernen sich an der Universität kennen. Sie sind beide Außenseiter, äußerst klug und chronisch gelangweilt. Im Rahmen einer Abschlussarbeit kommt Eli auf die Idee, das Geheimnis der EO`s, ...

Victor und Eli lernen sich an der Universität kennen. Sie sind beide Außenseiter, äußerst klug und chronisch gelangweilt. Im Rahmen einer Abschlussarbeit kommt Eli auf die Idee, das Geheimnis der EO`s, der ExtraOrdinären – Menschen mit besonderen Fähigkeiten, zu ergründen und die Entstehung von Superkräften zu untersuchen. Sie starten einen Selbstversuch, der in einem Konkurrenzkampf mündet und dessen Folgen weitreichende Auswirkungen haben wird.

Diese Autorin hat in mir einen neuen Fan gefunden!
Für mich war es das erste Buch von V.E.Schwab, es hat zuerst meine Aufmerksamkeit durch das eindringliche und kraftvolle Cover geweckt. Der Klappentext hat mich dann so richtig neugierig gemacht, erinnerte mich ein wenig an den Film „Anatomie“ und an die „Avengers“. Was für eine Mischung! Und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Spannung stieg von Kapitel zu Kapitel, wobei ich durch die eingearbeiteten Zeitsprünge in die Vergangenheit Situationen, Handlungen und Charakter der Figuren unter die Lupe nehmen konnte. Die Charaktere wurden umfassend beschrieben, was sie ausmacht, was sie antreibt. Trotzdem blieben sie für mich genau den Tick mysteriös, den solche außergewöhnlichen Menschen für ihre Wirkung benötigen. Dem Buch schwingt dadurch stets eine Düsternis mit, jedoch nur so viel wie nötig.
Victor schart immer mehr Freunde mit besonderen Gaben um sich, um den scheinheiligen Eli zu bekämpfen. Diese Freunde haben alle Nahtoderfahrungen hinter sich, haben nicht um ihre Gaben gebeten. Diese wurden ihnen vom Schicksal zugeteilt, was sie nun daraus machen, bleibt ihre Wahl. Das ist für mich eine ganz entscheidende Botschaft. Man sollte die Kraft, die in einem liegt, für positive Zwecke nutzen.
Den Aufbau der Spannung, vor allem am Ende vor dem großen Showdown, fand ich klasse. Im Stundentakt aufgebaute Kapitel, Zug um Zug hat die Autorin mich wissen lassen, wie Victors Plan vorangeht, ohne zu verraten, was genau er mit Eli vor hat. Dies hat mich beim Lesen fast verrückt gemacht, ich wollte unbedingt wissen, was am Ende passiert. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Gleichzeitig ist die Handlung leicht nachzuvollziehen und die Geschichte in einer Art und Weise geschrieben, die einem das Lesen leicht macht. Die nahbaren Figuren geben einem das Gefühl selbst dabei zu sein.

Dabei bin ich auch bei Band 2! Unbedingt. Her damit! Hier kann ich nicht anders als 5 Sterne zu vergeben.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Aufrüttelnd und Intensiv

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Leander und Jana kennen sich seit ihrer Kindheit. Als Nachbarskinder aufgewachsen, gefühlt wie Bruder und Schwester. Bis ein tragisches Unglück geschieht, welches die beiden für einige Jahre trennt. Jana ...

Leander und Jana kennen sich seit ihrer Kindheit. Als Nachbarskinder aufgewachsen, gefühlt wie Bruder und Schwester. Bis ein tragisches Unglück geschieht, welches die beiden für einige Jahre trennt. Jana hat über die Zeit versucht Leander zu hassen. Plötzlich taucht er wieder auf und rüttelt an der gewaltigen Starre, die von Jana Besitz ergriffen hat.

Dies war mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, dass ich damit für mich einen Volltreffer gelandet habe.
Gleich auf den ersten Seiten, als die jungen Erwachsenen Jana und Leander nach Jahren wieder aufeinandertreffen, konnte ich die intensive Atmosphäre und Tiefe spüren, die mich durch das ganz Buch begleiten würde. Sofort konnte ich mich mit den Protagonisten verbinden, Lea Coplin hat mich durch ihren ausdrucksvollen Schreibstil in deren zutiefst tragische und aufgeladene Beziehungsdynamik geführt. Um das Fühlen, Handeln und Denken der Figuren zu verstehen, setzt die Autorin das Umfeld von Jana und Leander facettenreich in Szene, womit ich das ganze Ausmaß der Nachwirkungen eines Schocks, und der nicht erfolgten Verarbeitung dessen, verfolgen konnte. Die Situationen und Gefühle der Protagonisten werden so anschaulich beschrieben, dass es mir sogar möglich war, Reaktionen nachzuvollziehen, die ich eigentlich als unlogisch betrachten würde.
Das Buch bringt einige wichtige Themen auf den Tisch und setzt sich auch damit auseinander. Die Geschichte erzählt vor allem über die innere Leere und Einsamkeit, die sich über die Charaktere legt, nachdem diese sich emotional verschlossen haben. Mich rührte es mehrfach zu Tränen, wie diese zwei zarten und traumatisierten Seelen Jana und Leander versuchen, sich aus dem Schwermut, dem Nachhall des Entsetzens und der Schuld, der Unsicherheit im Verhalten zueinander, zu befreien. Ich bin an der Seite der Figuren Achterbahn gefahren, durch Liebe, Schuld, Schmerz, Hoffnung und auch deren Verlust, und durch die Frage, ob Vergebung erlaubt ist.
Sehr schön fand ich, dass Unklarheiten durch Gespräche bereinigt wurden. Auch, wenn es vielleicht etwas länger brauchte, die Figuren haben sich letztlich gegenseitig dazu veranlasst, sich mit ihren ungelösten Angelegenheiten zu befassen. Wobei es manchmal ein reinigendes Gewitter mit einer Portion Drama benötigte.
Der ganzen Geschichte schwingt immer etwas Melancholie, eine Verlorenheit im Hintergrund mit. Dies hat für mich aber nur die Tragweite der Schuldgefühle und die Tiefe der Erschütterungen hervorgehoben. Mir wurde bewusst, wie schwer es sein kann, wie viel Mut es braucht, um zu vergeben. Und um die Unschuld einer Person zu akzeptieren, die eigene Trauer zuzulassen und wieder zu leben, braucht es manchmal noch mehr Mut.

Für mich ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung für jene, die sich gerne mit einem Buch auseinandersetzen. Eine Geschichte über das vorsichtige Herantasten an Nähe und an eine aufrichtige Liebesbeziehung.

Veröffentlicht am 22.10.2019

Maßnahmen gegen Strahlenbelastung - leicht verständlich erklärt

Gesund leben trotz Strahlenflut
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Das Thema „Strahlenbelastung“ beschäftigt mich schon lange, da ich sensibel auf elektrische Felder, magnetische Schwankungen, usw. reagiere. Natürlich habe ich in meinem Umfeld bereits Maßnahmen getroffen, ...

Das Thema „Strahlenbelastung“ beschäftigt mich schon lange, da ich sensibel auf elektrische Felder, magnetische Schwankungen, usw. reagiere. Natürlich habe ich in meinem Umfeld bereits Maßnahmen getroffen, allerdings bis jetzt nur jene, die für mich offensichtlich waren. Beispielsweise nutze ich instinktiv keine Mikrowelle oder telefoniere nur ganz selten mit dem Handy. Allerdings werden die Strahlungsquellen in der heutigen Zeit leider nicht weniger und es wurde Zeit, dass ich mich damit eingehender auseinandersetze. Dafür war dieser Ratgeber ein toller Einstieg!

Als ich das Buch erstmals in den Händen hielt, ist mir gleich die Gestaltung positiv aufgefallen: Angenehme Haptik, klares Cover und ein in sanften Farben gehaltener Innenteil. Es nimmt dem ganzen, doch sehr technischen Thema, die Schwere.
Dann geht es auch schon mit der Grundlagen- und Begriffsklärung los, durch Schaubilder
leicht verständlich erklärt. Die Themen „Elektrosmog“, „Strahlenmessung“ und „Strategien gegen schädliche Strahlung“ werden in Abschnitten eingehend behandelt, dazu gehören beispielsweise Informationen über 5G, SAR und Handystrahlung, Stromleitungen, Funkstrahlen und der ganz wichtige Punkt – nämlich Strategien, um sich vor alldem zu schützen. Diese Lösungen sind wirklich machbar, vor allem erhält der Leser hier Tipps und Angaben zu wirkungsvollen Produkten. Konkrete Vorschläge zu bestimmten Räumen, z.B. Büro, Kinderzimmer, Auto, usw. erleichtern die Wahl der Maßnahmen.
Als interessant und bereichernd empfand ich auch den Abschnitt über „Erdstrahlung“ und welch große Auswirkungen diese Störzonen nach sich ziehen können. Ein Kapitel über die verschiedenen Arten von „Strahlung“ rundet das informationsreiche Buch ab. Welche Erfolge sich durch Strategien gegen die Strahlenbelastung vorweisen lassen, zeigen die Autoren in einigen Fallbeispielen.

Es ist so wichtig, sich über dieses Thema zu informieren! Durch diese Lektüre wurde mir die Aktualität und Brisanz nochmals überdeutlich. Ich war ganz betroffen, als mir hier gezeigt wurde, welcher Belastung durch Strahlung unser Alltag mit sich bringt. Ob man die Tipps der Experten optimal umsetzen kann, hängt allerdings auch vom jeweiligen Geldbeutel ab, doch was mir möglich ist, werde ich auf jeden Fall beherzigen. Denn je weniger Strahlung, desto mehr Lebensqualität!