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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2022

Hätte mir mehr Positivität gewünscht

Sonne über dem Salzgarten
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Julia leitet als Sterneköchin ein Restaurant in Deutschland. Sie liebt ihren Job, der ihr allerdings viel abverlangt. Als sie ihren Neffen zu seinem Vater auf die Kanareninsel La Palma begleitet, entdeckt ...

Julia leitet als Sterneköchin ein Restaurant in Deutschland. Sie liebt ihren Job, der ihr allerdings viel abverlangt. Als sie ihren Neffen zu seinem Vater auf die Kanareninsel La Palma begleitet, entdeckt sie während einer Inselrundfahrt ein altes Anwesen, das sie sofort fasziniert. Recht bald spielt sie mit dem Gedanken eines eigenen Restaurants auf der Insel, vor allem als sie Alvaro kennenlernt, der am Fuße einer Klippe einen traditionellen Salzgarten betreibt, und in den sie sich auf den ersten Blick verliebt.

Dem Klappentext, der Leseprobe und dem fantastischen Cover konnte ich dieses Mal nicht widerstehen! Bisher kannte ich die Autorin nur dem Namen nach und war daher gespannt, auf welche Art und Weise mir die Salzgärten La Palmas letztlich im Gedächtnis bleiben würden.

Tabea Bach beschrieb die Hingabe der Protagonistin an ihren Beruf als Sterneköchin exzellent. Ich konnte die Speisen nahezu riechen und schmecken, die Detailgenauigkeit sprach alle meine Sinne an. Ebenso wie die wunderbaren Schilderungen von Natur und Kultur der Kanareninsel, die mich bezauberten und neugierig auf Land und Leute machten. Großartig!

Mit den Figuren wurde ich jedoch nicht recht warm. Mir waren sie zu unrealistisch, nicht differenziert genug, und Beziehungen jeglicher Art, Streitigkeiten und Handlungen kamen bei mir oft viel zu konstruiert an. Auch von der Liebesbeziehung zwischen Julia und Alvaro hatte ich mir mehr versprochen. An dieser Stelle konnte ich kaum eine Entwicklung sehen, denn vom scheuen Kennenlernen, hin zu leidenschaftlichen Liebesschwüren war es nicht weit, was mich daher emotional leider wenig berühren konnte. Die beiden hatten keine echte Geschichte, nur Momente, die ich so als unvollständig empfand.
Ich spürte mehr die bedrückende Stimmung zwischen den Zeilen, die durch das schreckliche Verhalten einiger Charaktere unglaublich oft mitschwang. Darüber hinaus erlebte ich die Protagonistin trotz ihres Mutes und ihrer Neugier auf einen neuen Lebensabschnitt irgendwie bekümmert und zurückhaltend, für mich seltsam ambivalent und unklar.

Im Allgemeinen lebte die Handlung in mehreren Richtungen von nicht stattgefundenen Aussprachen, bzw. von unnötiger Geheimniskrämerei. Für mich fehlte hier die Authentizität, was mich zum Ende hin ziemlich nervte. „Sonne über dem Salzgarten“ konnte mein Leserherz somit leider nicht erobern, daher werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Ohne Tiefe

Dare to Stay
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Dorian Millard, genannt Ian, ist ein Rockstar. Als Leadsänger der Band Everstorm erobert er die Herzen seiner Fans. Doch für eine Beziehung fehlte ihm bisher die richtige Frau. Eines Tages ereilt Ian ein ...

Dorian Millard, genannt Ian, ist ein Rockstar. Als Leadsänger der Band Everstorm erobert er die Herzen seiner Fans. Doch für eine Beziehung fehlte ihm bisher die richtige Frau. Eines Tages ereilt Ian ein Schicksalsschlag, der seine Selbstsicherheit und Kreativität stark ins Wanken bringt und seine Bandmitglieder ihm ein Ultimatum stellen müssen. Sollte sich der Sänger nicht wieder in den Griff bekommen, muss er die Band verlassen. Hilflos wendet Ian sich dem Alkohol zu und schafft es eines Nachts nicht mehr in seine Wohnung. Seine alleinerziehende Nachbarin Brooke findet den Gestrandeten im Treppenhaus und nimmt ihn mit in ihre Wohnung. Schon kurze Zeit später spürt der Rockstar eine tiefe Verbindung zu Brooke und mit ihrer Hilfe kommt er zur Ruhe. Alles scheint sich zu fügen, wenn da nicht seine Fans wären...

Den Auftakt zu dieser Geschichte fand ich sehr vielversprechend. Ich mochte die Idee und freute mich auf eine aufregende Geschichte, die mir die grauen Tage im diesjährigen Lesewinter hätte versüßen sollen.

Ich mochte die sensible Art, in welcher mir die Autorin ganz zu Anfang das Wesen der Protagonisten nahe brachte, ebenso wie die Lebenssituationen in welchen sie sich befanden. Doch leider wurde die Story, insbesondere die Gespräche und Interaktionen zwischen den Hauptfiguren recht schnell unwahrscheinlich emotionslos. Gefühle wurden zwar beschrieben, konnten aber nur unzureichend transportiert werden. Die Handlung gestaltete sich für mich daher in großen Teilen sehr langatmig und künstlich und konnte auch nicht mit dem dürftigen Rockstar-Glamour kompensiert werden. Irgendwann war ich gelangweilt, was ich wirklich bedauere, denn diese Idee hätte viel Potenzial gehabt.

Die Persönlichkeiten von Brooke und Ian entfalteten sich kaum, sie wurden im Laufe der Handlung eher flacher, ebenso wie die wichtigen Gespräche zwischen ihnen. Das Miteinander der beiden entwickelte sich von Kapitel zu Kapitel immer mehr in eine einzige nervige Anhimmelei und in gegenseitige Lobeshymnen. Brooke reifte immer mehr zu einer Art Glucke, währenddessen ich beispielsweise verständnislos über Ian den Kopf schütteln musste, weil er aus dem was ihn bewegte lange Zeit ein solches Geheimnis machte, das einen Großteil der Handlung trug. Irgendwann hatte ich kein echtes Interesse mehr an Brookes und Ians Geschichte. Die Qualitätskurve sank für mich von Kapitel zu Kapitel. Immer öfter empfand ich viele Verhaltensweisen der beiden übertrieben, unnatürlich und konstruiert.

Als großen Pluspunkt an Ians Seite sah ich allerdings seine freundliche Familie. Sympathische Menschen, die nicht sofort urteilten und sich gegenseitig wertschätzten. Diese Szenen konnte ich sehr genießen und versöhnten mich etwas mit der teils künstlich-schnulzigen Ausarbeitung.

„Dare to Stay“ wollte nicht so recht in mein Leserherz passen. Mir fehlten hier Tiefe ebenso wie Authentizität, und auch das Rockstar-Flair hätte etwas präsenter sein können. Ich gebe daher keine klare Leseempfehlung, es gibt meines Erachtens weitaus bessere Bücher dieses Genres. / 2,5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Enttäuschend

Dunbridge Academy - Anywhere
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Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie ...

Emma macht sich auf den Weg zu ihrem Austauschjahr in Schottland. Sie wird dort auf die Dunbridge Academy gehen, die einst auch ihre Eltern besuchten. Doch die Schule ist für Emma zweitrangig, denn sie möchte dort ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verließ. Als sie am Flughafen dann auf Henry trifft, der das gleiche Internat besucht, findet sie schon mehr Gefallen am kommenden Schulalltag, denn dieser Junge schleicht sich unversehens in ihr Herz.

Die Begeisterung, die ich nach dem Lesen des Klappentextes für das Buch aufbringen konnte, verflüchtigte sich im Laufe der Handlung leider immer mehr. Meiner Meinung nach lieferte die Autorin viel zu viel Getöse um vermeintliche Wichtigkeiten und Geheimnisse, die kaum der Rede wert waren.

Süß. So könnte man Emmas Erfahrungen und Beziehungen an der Dunbridge Academy beschreiben. Unterstrichen wurde dies durch den Schreibstil der Autorin, den ich als zurückhaltend und unschuldig bezeichnen würde. Die Protagonisten schienen wie wohlerzogene Engelchen, selbst in Situationen, die diesem Bild nicht entsprachen. Auf mich wirkten sie schrecklich langweilig, ebenso die Erlebnisse miteinander. Vor allem ihr Verhalten nach Henrys Schicksalsschlag war mir hier im Verhältnis zu lange bearbeitet und – ohne jemanden zu beleidigen - überdramatisiert.
Alleine meine Neugier auf das, was es mit Emmas Vater und auch mit dem Geheimnis um Mr. Ward auf sich hatte, ließ mich bis zum Ende des Romans durchhalten. Letztlich war ich davon aber enttäuscht, denn gefühlt steckte nichts Besonderes dahinter und wurde bei der Auflösung auch ziemlich schnell abgehandelt und fallengelassen. Schade.

Ehrlich gesagt hatte ich hier wesentlich mehr erwartet! Und obwohl etwas Internats-Flair und eine Liebesgeschichte vorhanden war, beendete ich das Buch recht unzufrieden. Rückblickend fand ich die Geschichte nett – mehr nicht. Daher werde ich auch auf die nächsten Teile der Reihe verzichten. Von mir gibt es diesmal keine Leseempfehlung und durchschnittliche 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Habe mehr erwartet

LUCE
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Als 18-jährige führt Luce ein ganz alltägliches Leben. Neben der Schule verbringt sie viel Zeit mit ihrem Bekannten Jason. Als die beiden eines Tages auf einer Party die Geschwister Mel und Jason kennenlernen, ...

Als 18-jährige führt Luce ein ganz alltägliches Leben. Neben der Schule verbringt sie viel Zeit mit ihrem Bekannten Jason. Als die beiden eines Tages auf einer Party die Geschwister Mel und Jason kennenlernen, gerät ihre Wirklichkeit außer Kontrolle. Dort wird sie nämlich von einer Kreatur mit glühenden Augen angegriffen und Jules wirkt wie hypnotisiert. Gut, dass Jason zur Stelle ist, denn er kann seltsamerweise mit der Situation gekonnt umgehen.

Ehrlich gesagt fällt mir meine Rezension zu diesem Buch ziemlich schwer. Die Autorin legt sich für ihr Werk wirklich ins Zeug und bringt ihre Geschichte großzügig und personalisiert unter die Leser. Das ansprechende Cover und die Zitate am Anfang der Kapitel spiegeln ihre liebevolle Leidenschaft für die Story rund um Luce.
Aber leider bin ich enttäuscht. Ich lese viele Jugend-, New Adult- und Romantasy-Bücher und bei diesem hier habe ich den absoluten Pageturner erwartet, da ich einen gewissen Hype darum beobachten konnte. Doch ich kann dem nicht so wirklich beipflichten. Recht schnell habe ich gemerkt, dass mir die Zeilen kein Fünkchen Emotion entlocken konnten. Ich kann es schwer beschreiben, aber mir fehlte oft irgendwie eine Verbindung von einem Satz zum anderen. Der Schreibstil wirkte abgehackt, und einige Rechtschreibfehler könnten ebenfalls korrigiert werden.

Außerdem hatte ich ständig den Eindruck ich lese ein Kinderbuch. Das hatte eventuell damit zu tun, dass Luce und ihr Kumpel sich nicht ihrem Alter entsprechend benahmen. Dazu kam die Unentschlossenheit Jules und die Dreiecksbeziehung zwischen Luce, Jules und Jason, die meiner Meinung nach schlecht umgesetzt wurde. Fand ich ziemlich anstrengend. Ebenso wie Luce Verhalten in Bezug auf Jason. Seltsame Handlungen der Protagonistin und viele Wiederholungen ließen mich das Buch mehrmals zur Seite legen.

Trotz des Cliffhangers am Ende des ersten Bandes verzichte ich wohl auf eine Weiterverfolgung der Reihe.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Mir hat es hier eindeutig an Spannung gefehlt

Unter dem Sturm
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Der kleine Isak lebt mit seiner Familie in einer ländlichen Gegend in Schweden. Sein Onkel Edvard kümmert sich hingebungsvoll um den Jungen, bis eines Tages ein Brand auf einem Hof ausbricht, eine Leiche ...

Der kleine Isak lebt mit seiner Familie in einer ländlichen Gegend in Schweden. Sein Onkel Edvard kümmert sich hingebungsvoll um den Jungen, bis eines Tages ein Brand auf einem Hof ausbricht, eine Leiche gefunden und er als Verdächtiger verhaftet wird. Für Isak bricht eine Welt zusammen. Jahre später nimmt Vidar, der als Polizist in die Ermittlung involviert war, den Fall noch einmal unter die Lupe. Denn etwas schien damals bei den Untersuchungen zu dem Fall schief gelaufen zu sein.

Die Leseprobe dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es interessant, wie die kindliche Sicht Isaks auf einen mutmaßlichen Mord aussah. Der Klappentext deutete an, dass der Fall Jahre später vom damaligen Ermittler noch einmal neu untersucht würde, mit Hilfe eben jenes Jungen, dessen Erlebnisse ich gleich zu Anfang verfolgen durfte. Die Idee gefiel mir. Im Nachhinein hatte ich hier jedoch ganz andere Vorstellungen von dem, was mich hingegen im Laufe des Geschehens erwartete.

Ich empfand die Handlung in etwa wie das Cover: karg und langweilig. Der Mord an einer jungen Frau war zwar Anlass dieses Romans, der Schwerpunkt lag jedoch mehr in den Befindlichkeiten, Lebenszweifeln und Beziehungen Isaks, dem Privatleben des Ermittlers Vidar und den Vorurteilen der Einwohner in jener ländlichen Gegend. Damit zog sich die Handlung sehr in die Länge, die Szenen waren mir viel zu ausschweifend und uninteressant.

Eintönig dümpelte die Story vor sich hin, und selbst in den wenigen interessanten Momenten kam für mich keine Spannung auf. Sogar das Ende ließ mich weitestgehend kalt.

Den Figuren hätte ich am liebsten jeweils eine Packung Stimmungsaufheller in die Hand gedrückt, denn Hoffnungs- und Freudlosigkeit, und bei Isak vor allem Orientierungslosigkeit und große Selbstzweifel, lagen ununterbrochen als düstere Atmosphäre in der Luft. Diese Tatsache trug allerdings nicht zur Spannung bei, wie ich es beispielsweise aus anderen Kriminalromanen kenne, sondern unterstrich eher noch den zähen Fortschritt der Geschichte.

„Unter dem Sturm“ konnte meine Erwartung an die Umsetzung der Idee nicht erfüllen, trotz der vielen überaus hochgelobten Leseempfehlungen, mit denen das Buch von allen Seiten tapeziert wurde. Als Krimi zu zäh, als Roman zu düster – ich würde es nicht verschenken. / 2,5 Sterne

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