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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2024

Interessanter Fall für Engelhardt und Krieger

Der Sturm: Vergraben
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Als durch eine Sturmflut ein Teil der Steilküste wegbricht und Knochen freigelegt werden, ruft das Kommissar Thomas Engelhardt und sein Team auf den Plan. Gerade hat man herausgefunden, dass es sich um ...

Als durch eine Sturmflut ein Teil der Steilküste wegbricht und Knochen freigelegt werden, ruft das Kommissar Thomas Engelhardt und sein Team auf den Plan. Gerade hat man herausgefunden, dass es sich um die Knochen einer Frau handelt, als auch schon das nächste Skelett gefunden wird. Schnell wird die Vermutung laut, dass es sich um Opfer des Darß-Killers handeln könnte, der Ende der achtziger Jahre aktiv war.
Eine CD, die bei den Opfern gefunden wird, gibt allerdings Rätsel auf. Um die beschädigten Daten darauf zu entschlüsseln, wird die Kryptologin Mascha Krieger ins Team geholt, die parallel aber noch mit einem Stalking-Fall und der Suche nach ihren Wurzeln beschäftigt ist.

„Der Sturm -Vergraben“ ist der erste Teil einer neuen Trilogie von Karen Sander, knüpft aber an die vorherige Trilogie an.
Für mich war es ihr erster Roman, sodass ich mich erst ein bisschen orientieren und einfühlen musste, was Protagonisten und Zwischenmenschliches betrifft.
Als mir dies gelungen war, konnte ich mich ganz auf den gut konstruierten Fall einlassen, der einen immer wieder auf falsche Fährten lockt und dadurch nicht langweilig wird. Leicht und flüssig geschrieben mit kurzen Kapiteln, lässt sich dieser Regionalkrimi durchaus gut lesen.
Die Nebenschauplätze haben mich allerdings manchmal leicht verwirrt, weshalb ich das Buch bestimmt besser hätte genießen können, wenn ich die anderen Bände vorher gelesen hätte.
Ein Teil der Geschehnisse wird aufgeklärt, doch der Rest bleibt am Ende im Dunkeln, was mich einerseits etwas unzufrieden zurückgelassen hat, andererseits natürlich neugierig auf Band zwei macht.

Fazit:
Ein gut gelungener Trilogieauftakt, der neugierig macht auf seine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Sprachlich ein Highlight

Lichtungen
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„Lichtungen“ von Iris Wolff erzählt die Geschichte von Lev und Kato, zwei Menschen, die seit der Kindheit eine besondere Freundschaft verbindet. So steht es in der Inhaltsangabe.

Ich habe das allerdings ...


„Lichtungen“ von Iris Wolff erzählt die Geschichte von Lev und Kato, zwei Menschen, die seit der Kindheit eine besondere Freundschaft verbindet. So steht es in der Inhaltsangabe.

Ich habe das allerdings ein wenig anders empfunden. Erzählt wird hauptsächlich die Geschichte von Lev. Über ihn erfahren wir Einiges; wie er in einem rumänischen Dorf aufwächst, die politische Lage innerhalb der Familie für Spannungen und Veränderungen sorgt und wie er zu einem Mann heranwächst, der seinen eigenen Weg sucht. Das alles erleben wir nicht wie üblich in chronologischer Reihenfolge, sonder sozusagen im Rückwärtsgang. Das Buch beginnt mit Lev im Erwachsenenalter und geht dann langsam in der Zeit zurück. Was ich zunächst wirklich innovativ und interessant fand, hat mich dann doch im Laufe der Lektüre nicht ganz begeistern können. Für mich hätten mehr Tiefe und Dramatik entstehen können, wenn die Geschichte ihren normalen Lauf genommen hätte.
Kato ist für mich als Charakter schlecht greifbar gewesen, da sie nicht wie Lev im Mittelpunkt des Geschehens steht. Das ist wohl auch ein Grund dafür, dass die angekündigte große Freundschaft der beiden eher in den Hintergrund gerückt ist.

Wenn man sich jedoch von diesen Erwartungen löst, ist „Lichtungen“ ein wundervoller Roman über Familie, Wurzeln und das Erwachsen werden. Alles vor dem Hintergrund eines rumänischen Dorfes, das mit den Folgen der politischen Willkür seiner Machthaber zu kämpfen hat.

Auch sprachlich war dieses Buch auf jeden Fall ein Highlight für mich. Man findet einfach so viele wunderschöne Sätze, die ganz leise daherkommen und dabei eine ungeheure Wucht erzeugen.

Dies war mein erstes Buch der Autorin, doch ich werde sicher noch das ein oder andere von ihr lesen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Etwas anders als gedacht, trotzdem spannend

Ingenium
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Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste ...

Durch ein Schädelhirntrauma, das Mike Brink in jungen Jahren erlitt, hat sich bei ihm eine besondere Begabung, eine sogenannte Inselbegabung, entwickelt. Innerhalb weniger Sekunden kann Mike komplexeste Rätsel lösen.
Als ihn eines Tages eine Psychologin wegen einer Patientin um Hilfe bittet, die wegen Mordes im Gefängnis sitzt, ahnt er nicht, dass ein mysteriöses Rätsel nur der Anfang einer gefährlichen Mission sein wird.
Da ich ein großer Fan von Rätseln aller Art bin, schien dieser Thriller wie für mich gemacht und ich war auch von Anfang an völlig gefesselt von der Geschichte.
Mike Brink ist ein Charakter, der einem schnell vertraut ist; faszinierend wird seine Begabung geschildert und wie er im Laufe der Jahre damit umgeht.
Die Rückblicke fand ich besonders gelungen. Richtig gruselig waren die Szenen rund um das leere Sedge Haus; interessant und spannend die Passagen über Porzellan und die Ereignisse in Prag.
Gerne hätte ich dem Buch volle 5 Sterne gegeben. Doch die fantastisch religiösen, fast esoterischen Elemente wurden mir irgendwann doch zuviel. Der Roman entfernte sich für mich leider zu sehr vom Thrillergenre.
Trotzdem bleibt „Ingenium“ für mich ein lesenswerter Roman, der mich über weite Strecken fesseln konnte und ich bin schon sehr gespannt auf Band zwei.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Unterhaltsamer historischer Spannungsroman

Die Mönchin
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Peter Orontes historischer Roman „Die Mönchin“ führt den Leser ins Herzogtum Oberösterreich im Jahr 1405.
Eingebettet in eine klösterliche Atmosphäre erzählt der Autor die Geschichte einer jungen Frau, ...

Peter Orontes historischer Roman „Die Mönchin“ führt den Leser ins Herzogtum Oberösterreich im Jahr 1405.
Eingebettet in eine klösterliche Atmosphäre erzählt der Autor die Geschichte einer jungen Frau, die als Mönch verkleidet auf geheimer Mission unterwegs ist. Als Adrian von Bitterstedt besucht sie das Kloster Ennswalden unter dem Vorwand, eine Schrift,die der Kirche größtmöglichen Schaden zufügen könnte zu sichern, bevor sie in die falschen Hände gerät. Doch ihr Auftrag ist eigentlich ein anderer und bringt sie in allergrößte Gefahr.
Dieser historische Roman, dessen Cover mich magisch angezogen hatte, versprüht tatsächlich einen Hauch von Umberto Ecos „Der Name der Rose“, bleibt spannungsmäßig jedoch doch eher verhalten.
Das Buch beginnt sehr vielversprechend, kann dann das Spannungsniveau allerdings nicht ganz halten. Ich hatte erwartet, dass die Verkleidung Adrianas als Mönch für mehr Nervenkitzel sorgt, doch das Thema ging für meinen Geschmack zu sehr unter.
Positiv hervorheben möchte ich auf jeden Fall den sehr flüssigen, angenehmen Schreibstil und die gelungene Darstellung des Klosterlebens.

Fazit
Mich konnte das Buch leider nicht ganz so packen wie erhofft. Nichtsdestotrotz bietet es gute Unterhaltung für alle Liebhaber von historischen Spannungsromanen.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Eine faszinierende, inhaltlich sehr dichte Geschichte

Glut im Eis
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Eigentlich will der junge Hamburger Josef Naumann nur ein wenig aus seinem vorgezeichneten Leben ausbrechen, ein bisschen Abenteuer- und „Ferne Welt“ Luft schnuppern, als er im Jahr 1899 ein Angebot eines ...

Eigentlich will der junge Hamburger Josef Naumann nur ein wenig aus seinem vorgezeichneten Leben ausbrechen, ein bisschen Abenteuer- und „Ferne Welt“ Luft schnuppern, als er im Jahr 1899 ein Angebot eines deutschen Handelshauses in Sibirien erhält. Ein halbes Jahr im Ausland entspräche seinen Vorstellungen, doch die Stelle in Wladiwostock ist fest für sechs Jahre. Josef nimmt an und von da an beginnt für ihn ein Leben wie es abenteuerlicher kaum sein könnte.



Über die Geschichte aus diesen Teilen der Welt über die Inge Ruth Marcus hier schreibt, hatte ich bis jetzt nur wenig gelesen. Deshalb fand ich es wahnsinnig interessant und bin immer noch schwer beeindruckt vom Leben dieses jungen Mannes. Schließlich ist „Glut im Eis“ keine Fiktion, sondern ein biografischer Roman.

In ansprechender und ausführlicher Art und Weise lässt die Autorin den Leser nicht nur an Josefs persönlichem Schicksal teilhaben, sondern lädt ein, in eher unbekannte Welten wie z.B. der der Burjaten einzutauchen.

Ich lese normalerweise ziemlich schnell, doch für dieses umfangreiche Werk habe ich einige Zeit gebraucht. Denn wenn man nicht quer lesen möchte, braucht es schon Einiges an Konzentration bei der Lektüre, um die unglaublich vielen Informationen aufnehmen zu können. Dies ist dann auch mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch. So unglaublich interessant die historischen und persönlichen Ereignisse auch sind,für meinen Geschmack wurde einfach etwas zuviel hineingepackt. Einige Passagen wären auch mit etwas weniger Ausführlichkeit ausgekommen, das hätte dem Lesefluss bestimmt gut getan.



Fazit

Ein beeindruckendes Buch über ein außergewöhnliches Leben - gut, manchmal zu ausführlich erzählt.

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