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Veröffentlicht am 12.09.2022

Die Beschreibung des wahren Lebens

Zwischen heute und morgen
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Zwischen heute und morgen - ist die Fortsetzung der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn.
Sie erzählt die weiteren Geschichte der Familien aus Hamburg, Köln und San Remo.
Angekommen in den 1960er Jahren müssen ...

Zwischen heute und morgen - ist die Fortsetzung der Drei-Städte-Saga von Carmen Korn.
Sie erzählt die weiteren Geschichte der Familien aus Hamburg, Köln und San Remo.
Angekommen in den 1960er Jahren müssen sich alle drei Familien immer noch den Schatten der Vergangenheit des Krieges stellen, den aktuellen historischen Ereignissen und der wichtigsten Sache, nämlich dem Leben mit all seinen Facetten. Auf so manches Paar kommen dabei schwierige Zeiten zu.

Die Bücher von Carmen Korn sind an ihrem einzigartigen und bodenständigen Layout zu erkennen, weshalb mir auch dieses Buch sofort wieder ins Auge fiel.
Die Autorin bleibt ihrem Schreibstil und der Einteilung ihrer Geschichte treu. Sie erzählt in kurzen Abschnitten aus der Perspektive aller drei Familien und das Ganze unterteilt in zeitliche Abschnitte. Dieses sprunghafte Erzählen wird dabei aber nicht zur Herausforderung sondern ist gut nachvollziehbar.

Der zweite Weltkrieg liegt lange hinter allen drei Familien, Verlust, Hunger und Armut sind vorbei. Alles sollte gut sein. Doch die Schatten der Erlebnisse während des Weltkrieges liegen nach wie vor über allen Mitgliedern der drei Familien. Ob es die Beziehungen der älteren Generationen sind, die entweder, wie bei Bruno und Margarethe immer tiefer wird oder immer oberflächlicher, wie bei Elisabeth und Kurth, deren Beziehung überschattet von schweren Depressionen und dem Alltag.
Auch die Generation der Kinder hat nun mit dem Leben zu kämpfen. So beherrschen Torschlusspanik, Kinderwunsch oder die Trauer über verlorenes die Beziehungen und stellen auch diese vor die Ein oder Andere Zerreißprobe.
Auch die weiteren Familienmitglieder und Freunde müssen sich so manchen Querelen stellen. So ist Pips ein unruhiger Geist, geprägt durch sein Geheimnis und Billa wird sich der Endlichkeit des Lebens immer bewusster.
All diese Geschichten, die das Leben schreibt, schafft es Carmen Korn in ihrer einzigartigen objektiven Schreibweise darzustellen. Sie übertreibt dabei nicht, verharmlost aber genau so wenig. Oftmals habe ich mit den Charakteren mitgelitten und ihre Gefühlsschwankungen miterlebt. Es blieb immer eine gewisse Spannung, was denn nun noch passiert, ob das Spiel mit dem Feuer doch zu gefährlich wird.
Die Autorin beschreibt das Leben, wie es ist und damit absolut authentisch.

Fazit, ein Buch, dass das reale Leben der 60er wiedergibt, mit allen Sonnen- und Schattenseiten. Eine Empfehlung für alle, die gerne Literatur des letzten Jahrhunderts lesen und die ungeschminkte Wahrheit ohne Verschnörkelungen mögen.
Für mich ein tolles Erlebnis!

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Es lohnt sich zu kämpfen

Pinienduft im Hotel Toscana Mare (Verliebt in Italien)
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Pinienduft im Hotel Toscana Mare von Hanna Holmgren handelt von Emilia, einer 28-jährigen jungen Frau, die, wie ihr Vater, in der Hotelbranche tätig ist. Nach einem Beziehungsrückschlag flüchtet sie in ...

Pinienduft im Hotel Toscana Mare von Hanna Holmgren handelt von Emilia, einer 28-jährigen jungen Frau, die, wie ihr Vater, in der Hotelbranche tätig ist. Nach einem Beziehungsrückschlag flüchtet sie in die Toskana, um dort ein Hotel aufzubauen. Das gestaltet sich aufgrund der örtlichen und baulichen Gegebenheiten nicht sehr einfach und noch dazu stellen sich ihre mehrere Männer in den Weg. Emilia beginnt zu kämpfen.

Ich mag die Buchcover von Hanna Holmgrens Büchern. Was mir besonders gefällt, sie sehen alle idyllisch aus, aber sie haben auch einen gewissen Wiedererkennungswert. Dadurch ist es mir sofort ins Auge gestochen und ich musste es, auch anhand der Beschreibung, lesen.
Der Schreibstil der Autorin ist ganz toll und man konnte der Geschichte sofort folgen.

Was mir sehr gefallen hat, war die Gestaltung der Charaktere. Der Autorin ist es gelungen, diese absolut authentisch und liebevoll zu gestalten.
Gerade Emilias Entwicklung war wunderbar nachzuverfolgen. Ich fand es gut, dass ich zu jeder Zeit ihre Emotionen und Gedanken verfolgen konnte.
Extrem anstrengend fand ich ihren Vater. Das angespannte Verhältnis der Beiden war gut beschrieben und nachvollziehbar und führte doch zum ein oder anderen Kopfschütteln.
Auch die Mentalität der italienischen Bevölkerung hat sie nicht außer Acht gelassen und wunderbar wiedergegeben, vor allem an den Hauptcharakteren Aurelio, Letizia und Giampaolo. Es ist ihr gelungen, dass ich diese drei im Verlauf der Geschichte ins Herz geschlossen habe.
Absolut begeistert hat mich die Beschreibung der italienischen Mentalität in Bezug auf das Essen. Die Eigenheiten der italienischen Küche und das Essen, welches im Buch beschrieben wurde, war so toll beschrieben, dass ich jedes Mal Appetit bekam und mit am Tisch sitzen wollte.

Auch die Beschreibungen des Hotels und seiner Umgebung waren klasse. Ich hatte zu jeder Zeit ein Bild vor Augen und hab mir die Geschichte im Kopf immer wunderbar vorstellen können.

Das Buch enthielt auch einen gewissen Spannungsbogen. Ich finde, diesen kann man am besten an Emilias charakterlicher Entwicklung festmachen. Während sie am Anfang noch unsicher war und sämtliche Fettnäpfchen mitnahm, sah man am Ende eine junge, selbstbewusste Frau, die wusste, was sie wollte und sich sprichwörtlich nicht die Butter vom Brot nehmen ließ.

Ich empfand, dass man dem Buch die Liebe der Autorin zu ihren Figuren als auch zu ihrer Geschichte angemerkt hat. Hanna Holmgren ist es gelungen, mich von der ersten Seite an mitzunehmen.
Eine tolle Geschichte für alle die, die sich gerne mal gedanklich in eine Urlaubsregion begeben und die seichte Liebesgeschichten mögen, die nicht zu kitschig sind, sondern stilvoll!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Zurück zu den wichtigen Dingen des Lebens

Blaubeerjahre
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Blaubeerjahre von Manuela Inusa ist das letzte Buch aus ihrer Reihe Kalifornische Träume.
Es handelt sich um die Geschichte von Fran und ihren drei Enkelinnen bzw. ihrer einen Urenkelin, die wieder zu ...

Blaubeerjahre von Manuela Inusa ist das letzte Buch aus ihrer Reihe Kalifornische Träume.
Es handelt sich um die Geschichte von Fran und ihren drei Enkelinnen bzw. ihrer einen Urenkelin, die wieder zu ihr zurück auf die Farm ziehen, um diese zu übernehmen. Dabei entdeckt jede von ihnen ihr Leben in einer gewissen Weise neu und nicht nur ihr eigenes.

Ich liebe ja die Bücher von Manuela Inusa und ganz speziell auch die Cover ihrer Bücher, weil sie einfach so einladend idyllisch und romantisch.
Mir gefiel die Struktur des Buches. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und sie erzählen abwechselnd aus der Perspektive der vier Protagonistinnen sowie in Form eines Rückblicks auf Grandma Frans Leben. Die Abwechslung hat mir sehr gut gefallen, zumal es Manuela Inusa gelungen ist, trotz dieses ständigen Wechsels keine Holperer in die Geschichte einzubauen.
Die Rückblicke haben sogar geholfen, um die Geschichte besser zu verstehen.

Die vier Hauptcharaktere, Alison, Jillian, Delilah und Grandma Fran sind liebevoll gestaltet und ich hatte, auch geprägt durch den leichten Schreibstil der Autorin, sofort einen Draht zu ihnen und damit schnell in die Geschichte reingefunden.
Auch der Handlungsort der Geschichte wurde wunderbar, vorstellbar beschrieben und ich bin auch sofort in Lodi angekommen. Überhaupt fand ich die Beschreibung dieser Kleinstadtidylle wieder wunderbar.
Einen Spannungsbogen gab es für mich in dieser Geschichte nicht. Auch waren ganz viele Dinge für mich absolut vorhersehbar. Das machte mir aber nichts aus, denn dafür liebe ich diese liebevoll gestalteten Roman von Manuela Inusa zu sehr. Es sind einfach Herzenswünschen, die dort immer beschrieben werden und die es dem Leser*in ermöglichen aus dem Alltag zu flüchten und sich einfach mal zu entspannen. Vermutlich würde eine solche Geschichte im realen Leben nicht so problemlos ablaufen, aber dafür flüchtet man ja in die Welt der Bücher.

Für mich sind dieses Buch und überhaupt alle Bücher von Manuela Inusa eine Empfehlung wert, wenn man einfach mal einen leichten Roman lesen möchte, einen Hang zu Idylle und Romantik hat und einfach mal dem Alltag entfliehen möchte.
Fazit, ich freue mich schon jetzt auf die neue Buchreihe, deren erster Band in wenigen Wochen rauskommt.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Kurzweiliger Weihnachtsroman

Weihnachten im kleinen Inselhotel
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Ein wunderschöner weihnachtlicher Roman, der inmitten der kleinen Inselbevölkerung der fiktiven Insel Mute spielt.

Die Geschichte ist vorhersehbar, aber entführt den Leser dennoch in eine winterlich geprägte ...

Ein wunderschöner weihnachtlicher Roman, der inmitten der kleinen Inselbevölkerung der fiktiven Insel Mute spielt.

Die Geschichte ist vorhersehbar, aber entführt den Leser dennoch in eine winterlich geprägte Landschaft mit ihren manchmal eigenwilligen, aber doch herzensguten Bewohnern.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Fortsetzung der kleinen Sommerküche. Wenn man die vorangegangenen Bücher schon gelesen hat, ist man schnell wieder mit den Figuren vertraut. In diesem Buch spielt jedoch vermehrt auch Floras Nichte Agot eine Hauptrolle, was manchmal doch etwas nervig wirkt.
Ansonsten fand ich dieses Buch wieder sehr gelungen und habe es daher begeistert gelesen und immer nur ungern zur Seite gelegt.

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Veröffentlicht am 13.08.2022

Gemeinsam in die Zukunft

Die Köchinnen von Fenley
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Die Köchinnen von Fenley von Jennifer Ryan erzählt die Geschichte von vier Frauen auf dem englischen Land, die während des zweiten Weltkriegs an einem Kochwettbewerb des Ernährungsministeriums teilnehmen, ...

Die Köchinnen von Fenley von Jennifer Ryan erzählt die Geschichte von vier Frauen auf dem englischen Land, die während des zweiten Weltkriegs an einem Kochwettbewerb des Ernährungsministeriums teilnehmen, um als Radiomoderatorin Karriere zu machen. Ziel ist es, mit den vorgeschriebenen Rationierungen zurecht zukommen und ein wohlschmeckendes 3-Gänge-Menü zu kreieren.
Im Fokus der Geschichte stehen Audrey, ihre Schwester Lady Gwendoline, die Küchenmagd Nell Brown und die Küchenchefin Zelda Dupont. Vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich ohne diesen Wettbewerb nie kennengelernt hätten. Doch durch diesen kommen sie sich nähern und knüpfen das enge Band der Freundschaft.

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch das Cover. Zugegeben, dies begeistert nicht unbedingt, da es sehr bieder wirkt. Aber genau dadurch habe ich mich für dieses Buch interessiert und fand schon die Leseprobe sehr überzeugend. Auch der Schreibstil der Autorin mit den wechselnden Charakteren, also jedes Kapitel wird aus dem Blickwinkel einer anderen Frau erzählt und schließt meist mit einem Rezept an, überzeugte mich, zumal es dadurch nicht langatmig wurde.
Es handelt sich hier um einen historischen Roman, dessen Fokus auf dem Kochen liegt, daher würde ich nicht unbedingt davon sprechen, dass ein Spannungsbogen in diesem Roman vorhanden war. Vielmehr überzeugte der gesamte Verlauf der Geschichte, von den Frauen, die allein auf sich gestellt waren und schließlich durch Zufälle zueinander finden. Für mich plätscherte die Geschichte auch nicht dahin, sondern ich konnte das Buch nur schwerlich zur Seite legen.

Die vier Hauptcharaktere machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Jede der vier Frauen hat ihre eigene Last zu tragen, doch im Nachhinein ergänzen sie sich alle vier. Jennifer Ryan ist es gelungen, die Charaktere mit ihren Eigenheiten gut zu beschreiben, sodass ich zu jeder Zeit ein Bild hatte und ihr gelang es auch wunderbar den Wandel der vier Frauen zu beschreiben. 
Audrey, als liebevolle, überlastete und trauernde Witwe zur Kämpferin für Familie und Freundschaft, Gwendoline hin von der herablassenden Lady zur klugen Geschäftsfrau, Tante, Schwester und Freundin, Nell, die eingeschüchterte Küchenmagd entwickelte sich zur selbstbewussten, jungen Frau, die strebsam und emphatisch ihren Weg verfolgte und schließlich die hochnäsige, berechnende Zelda hin zur sensiblen Köchin, die immer für ihre Freundinnen da ist.
Ob die Geschichte nun authentisch ist, wage ich zu bezweifeln, aber ich denke dennoch, dass Jennifer Ryan damit aussagen will, dass man zur damaligen Zeit am besten überleben konnte, wenn es Zusammenhalt und Freundschaft gab und weniger Egoismus. In gewissen Teilen beschreibt sie das Familienbild, wie es gerade heutzutage langsam modern wird. Ich finde es aber dennoch gut vermittelt.

Für mich ein wunderbares Buch über Zusammenhalt, Freundschaft, Respekt und besondere Momente in dunklen Stunden. Eine Empfehlung für alle, die gerne historische Romane über besondere Frauen lesen!

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