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Veröffentlicht am 27.04.2024

Das Geheimnis der Isola Bella

Vulkanherzsommer
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Viele Jahre ist es her, dass Lena mit ihren Eltern in Catania auf Sizilien gelebt hat. 
Nachdem die Eltern sich trennten, ging die Mutter mir ihr zurück nach Deutschland.
Als sie in Hamburg eines Tages ...

Viele Jahre ist es her, dass Lena mit ihren Eltern in Catania auf Sizilien gelebt hat. 
Nachdem die Eltern sich trennten, ging die Mutter mir ihr zurück nach Deutschland.
Als sie in Hamburg eines Tages von ihrer italienischen Halbschwester, die sie vor ihrer Wohnungstür erwartet, gebeten wird, zur Beerdigung des Vaters nach Sizilien zu reisen, hält sich ihre Begeisterung in Grenzen. 
Doch Lena springt über ihren Schatten und auf Sizilien zieht sie nicht nur die Magie des Ätna an.

„Vulkanherzsommer“ von Eva Floris fällt nicht nur durch den besonderen Titel auf sondern auch auch das farbenfrohe und ungewöhnliche Cover, dessen Bedeutung sich aber vor allem im Laufe des Romans ergibt.
Die Protagonistin Lena steht nach vielen Jahren ihrer Halbschwester Anna gegenüber. Doch sie wird nicht nur mit Anna konfrontiert, sondern auch mit deren Mutter Maria und ihrem Großvater Sebastiano. Verbinden tut die Figuren der verstorbene Vater und Lebensgefährte Marias, der Wissenschaftler Thomas. Er bildet den roten Faden der Geschichte. Aber nicht nur er, sondern auch noch ein weiteres verbindendes Element, dessen Geschichte im Verlauf des Buches zum Vorschein kommt.
Was mir an diesem Buch gefallen hat, ist dieser typische italienische Zusammenhalt innerhalb einer Familie, den die Autorin aufgreift. Aber vor allem sind es die wunderschönen Lebensweisen, die ungeschminkten Wahrheiten und die nicht übertriebenen Lebensweisheiten, die in tiefgreifenden Dialogen verwendet werden.
Interessant sind aber auch die Charaktere der beiden Schwestern. Während Lena eher unnahbar agiert, ist Anna eine sehr emotionale und zum Teil überschwängliche Person. Den Zugang zu Lena zu finden, ist manchmal nicht so ganz leicht. Gleiches gilt für Annas Mutter, Maria.
Doch über all diesen Persönlichkeiten schweben die beiden Ältesten, Clara und Sebastiano mit ihrer Lebenserfahrung.
Was mir auch gefallen hat, die Beziehung zwischen Gabriele und Lena wurde nicht zum Mittelpunkt der Erzählung, sondern lief nur am Rande. Dennoch sorgte die kleine Chiara mit ihrer aufgeschlossenen und doch sensiblen Art für kindliche Auflockerung, die die Erwachsenen zum Teil sehr geerdet hat.
Das Buch spielt zum größten Teil auf der wunderschönen Insel Sizilien, deren traumhafte Natur und ihr Alltag (Märkte, Geschäfte etc.) nachvollziehbar und real beschrieben wird.

Zusammenfassend: Ein wunderbar ehrlicher und emotionaler Roman über zwei junge Frauen, die ihren gemeinsamen Weg erst finden müssen und dabei durch ihre familiären Wurzeln untrennbar verbunden sind.
Ein Empfehlung für all jene, die familiäre Romane mögen, keinen kitschigen Liebesroman erwarten und die auch gerne einmal für Lebensweisheiten offen sind.

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Veröffentlicht am 23.04.2024

Das Landleben mit all seinen Facetten

Mühlensommer
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Die erfolgreiche Großstadtfrau Maria will mit ihren Töchtern und einer befreundeten Familie ein Wochenende in den Bergen verbringen. Doch als Marias Mutter anruft, eilt Maria schnell auf den elterlichen ...

Die erfolgreiche Großstadtfrau Maria will mit ihren Töchtern und einer befreundeten Familie ein Wochenende in den Bergen verbringen. Doch als Marias Mutter anruft, eilt Maria schnell auf den elterlichen Hof und wird von den Erlebnissen ihrer Vergangenheit eingeholt.

„Mühlensommer“ von Martina Bogdahn erzählt in einer sehr eigenen, manchmal sehr pragmatischen Art von einer Kindheit auf dem Bauernhof.
Martina Bogdahn schafft es, ihre Protagonistin Maria in zwei Handlungssträngen erzählen zu lassen. Sie befindet sich zum einen in der Gegenwart auf dem elterlichen Hof, inmitten von besorgter Mutter und dementer Großmutter, gespickt mit einer vorwurfsvollen Schwägerin und einem Bruder, zu dem sie die früher innige Verbindung, verloren hat. Zum anderen erzählt sie von prägenden Erlebnissen ihrer Kindheit.
Die Autorin hat in beiden Handlungssträngen einen ganz tollen Schreibstil. Gerade im vergangenen Strang erzählt sie Geschichten eines harten Lebens auf dem Bauernhof, geprägt durch Verzicht, aber auch abhängig von den Jahreszeiten, aber wiederum auch von glückseligen Momenten durch die Kleinigkeiten des einfachen Leben. Es geht um eine unbeschwerte Kindheit in der Natur, Verantwortung für Tiere, aber auch die Härte des bäuerlichen Alltags - Erntearbeit in einer Zeit, in der andere im Freibad liegen, das harte Verdienen von Taschengeld für Dinge, die andere Kinder im Überfluss haben oder deren Eltern über mehr Geld verfügen usw. 
Wiederum das Gegenteil ist Marias gegenwärtiger Lebensstil. Ein Lebensstil, den sie sich hart erarbeitet hat, der aber auch geprägt ist, von „Großstadtschickimicki“, Biobäckerei und dem smarten Lebensstil des 21. Jahrhunderts.
Martina Bogdahns Maria erzählt all das in einem sehr realistischen, mitunter pragmatischen Stil. Gerade letzteres hat mir wirklich gut gefallen. Gerade jene, die auf dem Land aufgewachsen sind, werden viele Situationen aus ihrer eigenen Kindheit oder auch ihrem Alltag wiederfinden. Manchmal ist es auch die ungeschönte Wahrheit, aber gerade das hat mir sehr gut gefallen. Es ist keine romantisierende Geschichte, aber doch greift sie das Wichtigste im Leben auf - die Familie.
Für mich eine sehr realistische Geschichte, die einer biografischen Erzählung ähnelt.

Mein Fazit: Ein tolles Buch über das ungeschönte Landleben, eine glückliche Kindheit und die schönen Dinge im Leben, aber auch über Verzicht, Familienstreitigkeiten, Missgunst u.v.m.
Auf jeden Fall eine Empfehlung für wahre Dorfkinder und Familienmenschen!

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Unter Segeln

Die Kranichfrauen
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Paula Seitzinger ist ein Mädchen aus besten Hause, die auch wieder ebenso gut verheiratet werden soll. Doch bevor es soweit kommt, darf sie noch einen Sommer in Freiheit am Ammersee genießen. Ihre Eltern ...

Paula Seitzinger ist ein Mädchen aus besten Hause, die auch wieder ebenso gut verheiratet werden soll. Doch bevor es soweit kommt, darf sie noch einen Sommer in Freiheit am Ammersee genießen. Ihre Eltern machen aber natürlich nichts ohne Hintergedanken und so fängt Paula eine Ferienarbeit im GYA als Betreuerin an. Dieses befindet sich wiederum auf dem Gelände des ehemaligen Yachtclubs Ammersee, der noch von den Amerikanern beschlagnahmt ist. Paula soll dort, gemeinsam mit Anna, einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen aus dem nahen Dorf, arbeiten und versuchen, die Amerikaner dazuzubringen, den Yachtclub wieder in die Hände der Seitzingers zurückzubringen. Dabei liegt allen das Segelboot „Kranich“ besonders am Herzen.

„Die Kranichfrauen - Der Wind der Freiheit“ von Renate Greil ist ein Roman über Freundschaft, Familie, Geborgenheit, aber auch Ehrgeiz.
Das Buch ist in 40 Kapitel unterteilt, die alle eine Überschrift haben. Das hat mir wirklich gut gefallen, da die Überschriften wirklich sehr passend waren und immer eine kleine Vorahnung auf das nächste Kapitel brachten, sodass mich das doch immer mal animiert hat, doch weiter zu lesen, anstatt eigentlich eine Lesepause einzulegen.
Die beiden Protagonistinnen Paula und Anna könnten gesellschaftlich nicht unterschiedlicher sein, dennoch spielt das für die beiden keine Rolle. Beide Mädchen haben Zukunftsträume, bei denen sie sich nicht mehr den konservativen gesellschaftlichen Erwartungen beugen wollen. Gerade diese Einstellung verbindet die beiden auch nochmal intensiver.
Neben den beiden spielen die jungen Männer Wolf, Dietrich und der jüdische Eli eine Nebenrolle in der Geschichte. Was mir dabei gefällt ist, dass sich die Geschichte mit der Vergangenheit auseinandersetzt und die Lehren aus der Zeit nach dem 2. Weltkrieg behandelt. Gerade die Personen Dietrich und Eli spiegeln das wider. Auch das Ansprechen der Erwartungen in Richtung Kriegsheimkehrender finde ich sehr realistisch dargestellt. Gerade letzteres Thema wird stellvertretend durch Paulas Tante Hedi behandelt. Hedi ist eine große Stütze für die Mädchen und ich denke, sie findet sich manchmal selbst in ihnen wieder. Dennoch ist sie in ihren Bestrebungen geerdet durch die Historie, aber auch als Mutter zweier Mädchen und Ehefrau eines Kriegsvermissten. Ich finde, Hedi ist aber auch der Fels in der Brandung für die Mädchen, der zu ihnen hält, ihnen Ratschläge gibt und sie immer mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Das Nachwort fand ich sehr interessant, da ich mir immer nicht vorstellen konnte, dass das Schicksal der Kranich so abgelaufen sein könnte. 
Für mich endet dieses Buch sogar mit mehreren Cliffhangern. So hätte mich wirklich interessiert, wie es mit dem Boot, den Mädels und ihrer Freundschaft weitergeht, aber auch wie es mit Hedi und dem Yachtclub weitergeht.
Was mich ein bisschen verwundert hat, war die Einordnung der Mädchen durch die Amerikaner. Hier wird ja wieder das konservative Weltbild aufgezeigt und nicht der Fortschritt, den sie eigentlich wollen.
Was mich nur am Rande etwas verwundert hat, war das Klischee der holländischen Großmutter, die Maxima hieß. Das passte für mich gar nicht, sondern ist eher das Klischee der heutigen Zeit in Bezug auf Königin Maxima, die ja Argentinierin ist. Damit war der Name zu der Zeit für mich nicht realistisch (aber das nur als kleine Anmerkung).

Alles in allem war dieses Buch wunderbar schnell zu lesen, hat mich sehr gefesselt und die Seiten flogen nur so dahin. Für mich ein Buch über eine innige Freundschaft, die den gesellschaftlichen Konventionen entgegengetreten ist und bei dem man beim Lesen immer das Gefühl hat, als würde einem eine frische Segelbrise um die Nase wehen. Ein toller Roman, dessen Titel absolut auf das Buch zutrifft!!

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Tolle Ideen und Ratschläge rund ums Hochbeet

Hochbeet - Jetzt durchstarten!
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Hochbeete - Ihre Bedeutung hat in den letzten Jahren zugenommen, bieten sie doch einen hohen Komfort für den Gärtner, aber auch insgesamt bessere Wachstumsbedingungen.
Viele Hobbygärtner versuchen einfach ...

Hochbeete - Ihre Bedeutung hat in den letzten Jahren zugenommen, bieten sie doch einen hohen Komfort für den Gärtner, aber auch insgesamt bessere Wachstumsbedingungen.
Viele Hobbygärtner versuchen einfach durchzustarten und dabei helfen Deborah und Florian Hucht mit ihrem Buch „Hochbeet - jetzt durchstarten - Spielerisch gärtnern und erfolgreich ernten“.

Ich gebe zu, ich bin auch eine von den Hobbygärtnerinnen, die sich etwas im Internet belesen haben und dann einfach darauf losgestartet ist und das mit mehr oder minder mäßigem Erfolg.
Dies war für mich der Grund, mir „professionelle“ Hilfe in Form dieses Buchs zu nehmen.
In sieben Kapiteln führen die Autoren durch das Buch und damit durch die Welt des Hochbeetes. Angefangen vom Anlegen, über Insektenschutz bis hin zu den unterschiedlichen Bepflanzungsformen. Das Ganze findet auch auf verschiedenen Leveln statt, die liebevoll nach Gemüsearten benannt sind. Auch gibt es ausgeprägte Tipps rund um die Pflege der Pflanzen im Hochbeet.
Was mir an diesem Buch wirklich gut gefällt ist, dass der Text kurz und prägnant und nicht ausschweifend gehalten ist. Die Gestaltung wird auch durch sehr viele Fotos und kleine Grafiken aufgelockert, was Freude macht, sich mit diesem Buch und damit mit dem eigenen Hochbeet zu beschäftigen.
Auch die Beispiele, die im Buch angebracht werden, haben mir gefallen. Ich persönlich fand die Vorstellung des sogenannten „Square Gardenings“ wirklich interessant, da es gerade für mich als Besitzerin dreier relativ kleiner Hochbeete eine gute und effiziente Anbauform darstellt.
Ebenfalls interessant für mich ist das Kapitel über die Wege der Schädlingsbekämpfung, da wir hier bei uns sehr viel mit Kohlschädlingen zu tun haben, sind die Hilfestellungen für mich hier sehr interessant.

Kurz um: Ein sehr empfehlenswertes Buch für alle frischen Hobbygärtner, da es eine leichte und absolut hilfreiche Anleitung darstellt, die nicht hochtrabend oder belehrend wirkt. Vor allem die Fotos und Grafiken machen es den Gärtnernden sehr leicht und geben wirklich tolle Ratschläge!
Ich denke aber, dass auch schon gestandene Hobbygärtner hier den ein oder anderen Tipp finden werden!

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Veröffentlicht am 08.04.2024

Ein spannender Einblick

Ein deutscher Kanzler
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Ein Land in einer Wirtschaftskrise Anfang der 2000er und Anfang 2020 in einer nie dagewesenen Pandemie ab 2020. All dies stellt eine Herausforderung für die Politik und die Regierung unseres Landes dar. ...

Ein Land in einer Wirtschaftskrise Anfang der 2000er und Anfang 2020 in einer nie dagewesenen Pandemie ab 2020. All dies stellt eine Herausforderung für die Politik und die Regierung unseres Landes dar. Doch niemand hätte damit gerechnet, dass sich an diese schwere Phase ein Krieg mitten in Europa anschließt. Genau diesem neuen Kapitel in der Geschichte Europas und der Bundesrepublik Deutschland musste sich Olaf Scholz kurz nach Beginn seiner Kanzlerschaft stellen.

„Ein deutscher Kanzler - Olaf Scholz, der Krieg und die Angst“ von Daniel Brössler ist eine Berichterstattung aus dem direkten Umfeld von Olaf Scholz. Der Autor hat den Kanzler dabei stetig begleitet und seine Entscheidungsfindungen, die Diskrepanzen und Diskussionen hautnah mitbekommen.
Das Buch ist dabei in mehrere große Abschnitte unterteilt, die einer großen thematischen Überschrift zugeordnet sind. Diese unterteilen sich nochmals in mehrere Unterabschnitte, die ebenfalls nach einer Thematik oder einem Ereignis betitelt sind. Diese Unterteilung fand ich für das Lesen sehr angenehm.
Auch stellt der Autor die einzelnen handelnden Personen im politischen Umfeld Olaf Scholz’, aber auch der weiteren Akteure (politische und militärische Berater etc.).
Der Einstieg des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es gibt einen Überblick über viele bisherige deutsche Kanzler, aber auch über die Entwicklung des Olaf Scholz. Dies zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch, weil es die Zusammenhänge innerhalb seiner Kanzlerschaft gut erklärt.
Olaf Scholz ist jemand, den man verstehen muss und dieses Verständnis erwirkt Daniel Brössler mit seinem Buch sehr gut. Er stellt die Herausforderungen, Zwiespalte und Interessenskonflikte des Kanzlers dar, skizzierte diese anschaulich und zeigt genau auf, wie Olaf Scholz zu welcher Entscheidung gelangt ist. 
Der Autor schafft es aber auch mit diesem Buch die Zusammenhänge innerhalb Europas und der NATO klar darzustellen. Auch hierbei bringt er den ein oder anderen Staatschef und dessen jeweilige Haltung dem Lesenden näher und erklärt auch dabei historische Zusammenhänge. Dabei beschreibt er auch anschaulich deren Wesen und Konflikte, aber auch deren Vergangenheit und ihre Entwicklung.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch, für all jene, die wissen möchte, wie Olaf Scholz die z.T. schwierigsten Entscheidungen gefällt hat, die bisher ein Kanzler fällen musste. Nach meinem Empfinden bringt Daniel Brössler hier dem deutschen Volk seinen Kanzler näher, wenn es denn auch das Interesse dafür hat!! Für mich eine absolute Empfehlung.

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