Profilbild von Kyra112

Kyra112

Lesejury Star
offline

Kyra112 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyra112 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2023

Das Geheimnis einer Jugend

Die Vergessene
0

40 Jahre ist es her als Emily Vaughn ihren Abschlussball besucht. Dies war der Moment, in dem Emily das letzte Mal lebend gesehen wurde. 40 Jahre ist nicht bekannt, wer sie ermordet hat und wer der Vater ...

40 Jahre ist es her als Emily Vaughn ihren Abschlussball besucht. Dies war der Moment, in dem Emily das letzte Mal lebend gesehen wurde. 40 Jahre ist nicht bekannt, wer sie ermordet hat und wer der Vater ihres damals ungeborenen Kindes ist.
40 Jahre später macht Andrea Oliver ihren Abschluss als US-Marshall. Kaum einer kennt das Geheimnis, was Andrea umgibt und doch wird sie nun damit konfrontiert. In Emily Heimatstadt kommt sie nicht nur deren Vergangenheit näher.

Dies war mein erstes Buch, welches ich von Karin Slaughter gelesen habe und ich muss zugeben, ich finde es wirklich gut geschrieben. 
Die großen Abschnitte beginnen zumeist mit dem Rückblick ins Jahr 1981 und treffen im weiteren Verlauf auf die Gegenwart. Ich fand dieses Hin- und Herspringen nicht unangenehm. Es war angepasst an die Lage der derzeitigen Untersuchungen Andreas, verriert nicht zu viel, aber sorgte dafür, dass man als Leser einen guten Überblick der Situation hat. Einzig, die Kapitel sind mir etwas zu lang gewesen, aber das ist Geschmackssache.
Die dargestellten Charaktere hatten alle ihre Eigenheiten und waren in gewissem Maße sicher etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich denke, wären es normale Menschen gewesen, wäre dies auch kein Fall für die US-Marshalls gewesen.
Besonders gefallen haben mir die zwischenmenschlichen Beziehungen der beiden Marshalls. Hier waren zwei Generationen vertreten, die sich in unterschiedlichen Abschnitten ihres Berufslebens und damit auch in unterschiedlichen Phasen ihres Privatlebens befanden. Die junge, engagierte, ehrgeizige Andrea, der man nicht zu nahe kommen darf und der gutherzige, aber gestrenge Bible, der gern aus seinen Erfahrungen mit seiner Frau und seiner Chefin erzählte. Ich denke, es war ein gutes Bild und Lernmotivation für Andrea, was sich auch im Laufe des Buchs zeigte.
Andrea fand ich gerade zu Beginn des Buchs manchmal schwierig und etwas nervig mit ihrer abgewandten Art, aber gerade zum Ende hin konnte man wunderbar an ihrer Entwicklung teilhaben. Diese Darstellung ist der Autorin wirklich gut gelungen.
Die Spannung blieb auch bis aufs letzte erhalten, sodass ich immer weiterlesen musste!!

Von daher für mich eine absolute Leseempfehlung für all jene, die Thriller lieben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2023

Neuanfang in der Toskana

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
0

Mariellas Leben steht vor einer Veränderung. Frisch getrennt von ihrem Ex-Mann Dominic erbt sie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter, zu der sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hatte. ...

Mariellas Leben steht vor einer Veränderung. Frisch getrennt von ihrem Ex-Mann Dominic erbt sie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter, zu der sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hatte. Als Fremde in einem ihr unbekannten Dorf inmitten der italienischen Toskana wagt sie einen Neustart. Dabei steht sie sich nicht nur selbst im Weg, sondern sie wird auch von den Dorfbewohner misstrauisch beäugt. Als sie Celio kennenlernt, wird ihre Unsicherheit erst recht vor einer Geduldsprobe gestellt.

Allein die Buchcover der Romane von Hanna Holmgren laden schon zum entspannen und abschalten ein. Aber nicht nur das Cover, auch ihr Schreibstil, der flüssig und fesselnd ist, haben mich wieder einmal erfreut.
Dieses Buch ist im gewissen Sinne zweigeteilt, denn es erzählt die Perspektive von Mariella als auch Teile des Lebens ihrer Großmutter in Form von Briefen. Letzte fand ich sehr wichtig, um Mariellas Familiengeschichte zu verstehen und auch, warum Mariella so ist, wie sie ist. Das hat mir besonders gut gefallen, weil es nicht diese typischen Rückblenden waren.
Es gelingt der Autorin immer wieder Charaktere zu erschaffen, die anfangs speziell wirken. Mariella ist eine unscheinbare Person, der es an Selbstvertrauen mangelt und die man manchmal nur schütteln möchte. Aber als Leser kann man ihrer Entwicklung folgen, kann ihre Unsicherheiten erkennen, den Mut, den sie fasst und ihre Herzlichkeit spüren. Hin und wieder geht sie einem mit ihrer Unsicherheit aber auch etwas auf die Nerven.
Die Dorfbewohner sind ebenso mit den ihnen ganz eigenen Charaktereigenschaften ausgestattet, die aber für mich wunderbar in mein Bild eines typischen Italieners oder einer typischen Italienerin passen. Vielmehr gefällt mir bei den Charakteren in diesem Buch die Vielfalt ihrer Eigenschaften. Das gibt dem Buch zum Teil eine gewisse Spannung, als auch eine raffinierte Abwechslung.
Mir gefällt auch das Rückgreifen auf das Vorgängerbuch „Pinienduft im Hotel Toscana Mare“. 
Dennoch ist es aber auch möglich, dieses Buch unabhängig vom Vorgängerroman zu lesen und das finde ich auch immer sehr wichtig.

Alles in allem hat mir dieses Buch viele wunderbare Lesestunden verschafft und ist eine Empfehlung für alle romantischen Fans oder einfach für welche, die Italien mögen und lieben, um einen gedanklichen Ausflug in diese Urlaubsregion zu machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2023

Das Gewicht der Verantwortung

Die Queen
0

„Die Queen“ von Eva-Maria Bast erzählt die Geschichte von Queen Elizabeth II. Von kurz vor ihrer Verlobung mit Prinz Philip bis hin zu ihrer Krönung. Es sind Einblicke in ihr Privatleben und die Umstände ...

„Die Queen“ von Eva-Maria Bast erzählt die Geschichte von Queen Elizabeth II. Von kurz vor ihrer Verlobung mit Prinz Philip bis hin zu ihrer Krönung. Es sind Einblicke in ihr Privatleben und die Umstände von der hinausgezögertem Verlobung, über die Krankheit des Vaters hin zum bedeutendsten Moment ihres Lebens, der Krönung zur Königin des britischen Empires.

Mir gefallen die wunderschönen Cover und die Aufmachungen der Bücher dieser Reihe über erfolgreiche und bedeutende Frauen. Sie wirken auf jeden Fall sehr edel.
Die Kapitel sind übersichtlich und ich habe es genossen, die Charaktere, die sich um die junge Elizabeth befanden, näher kennenzulernen. 
Eva-Maria Bast schafft es herauszustellen, was es für die junge Lilibeth bedeutete, in solch einer Rolle aufzuwachsen und diese große Verantwortung in so jungen Jahren zu übernehmen. 
Gleichzeitig schafft sie es, den inneren Konflikt Prinz Philips aufzuzeigen und auch Lilibeths innere Konflikte als junge Mutter zweier Kinder, die aber nie ein freier Leben leben durfte.
Der Konflikt, den in späteren Jahren auch andere Mitglieder des Königshauses ausfochten- den mit der Presse bzw. der Öffentlichkeit- ist auch nachvollziehbar dargestellt.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin relativ authentisch geschrieben hat und auch einige historische Aspekte mit aufgenommen wurden, die mir bisher nicht so bekannt waren (Smog in London).
Ebenso erschien mir Queen Elizabeth früher immer als unnahbar, was nur logisch ist aufgrund der Stellung, die sie innehatte. Eva-Maria Bast gelingt es aber eine ganz andere Elizabeth herauszuarbeiten und ich finde, das ist eine gelungene Leistung.

Mein Fazit: Eine bewundernswerte, bodenständige, aber auch ihrer Aufgabe bewusste Frau. Der Roman ist damit eine Empfehlung für all jene, die gerne historische Romane lesen, aber auch die Geschichte des britischen Königshauses mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2023

Stärke und Mut zahlen sich aus

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
0

Jojo Moyes‘ „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ - Alice ist blutjung und kommt aus England. Sie ist ihrem jungen, bildhübschen Ehemann in die USA gefolgt, um an seiner Seite glücklich zu werden. Doch das ...

Jojo Moyes‘ „Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ - Alice ist blutjung und kommt aus England. Sie ist ihrem jungen, bildhübschen Ehemann in die USA gefolgt, um an seiner Seite glücklich zu werden. Doch das entpuppt sich für Alice als echter Albtraum. Ihre größte Ablenkung von all dem ist die Satteltaschenbibliothek. Deren Leiterin Marge wird ihr schnell zu einer guten Freundin. Doch diese trägt eine große Last auf sich, die sie eines Tages einholt und damit auch Alice.

Dieses Cover ist wunderschön und typisch für die Autorin.
Ich habe bereits viele Bücher von Jojo Moyes gelesen und auch dieses hat mich wieder begeistert.
Sie erzählt über einen wichtigen historischen Part in der Bildungsgeschichte Kentuckys. Ich fand das sehr interessant und da bewundernswerte Engagement der damaligen Zeit beeindruckend.
Jojo Moyes schreibt von Frauen, die mitten in der Gesellschaft leben, ein fester Bestandteil sind, aber dennoch aufgrund von Klischees und Vorurteilen, an deren Rand gedrängt werden.
Diese Frauen stehen sinnbildlich für die Veränderung der Geschichte und damit der Rolle der Frau in der damaligen Zeit, auch wenn am Ende doch etwas die alten Rollenbilder siegen.
Doch der bildhafte und flüssige Schreibstil machen es einfach der Geschichte zu folgen.
Auch kam für mich die Spannung in diesem Buch nicht zu kurz.

Alles in allem für mich eine tolle Geschichte über Liebe, Macht, Rollenbilder und wichtige historische Aspekte des Amerika der 1930er und mittendrin unkonventionelle, selbstbewusste Frauen.
Eine Empfehlung für alle Jojo Moyes Fans und für Fans historischer Romane!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2022

Weihnachtsroman der etwas anderen Art

Hund & Katz unterm Weihnachtsbaum
0

Emma Bielings „Hund & Katz unterm Weihnachtsbaum“ erzählt von Annes Verhältnis zu ihrem verhassten Nachbarn Schröder. Dieser kann machen, was er will, in Annes Augen ist es immer verkehrt. Anne zeigt ihm ...

Emma Bielings „Hund & Katz unterm Weihnachtsbaum“ erzählt von Annes Verhältnis zu ihrem verhassten Nachbarn Schröder. Dieser kann machen, was er will, in Annes Augen ist es immer verkehrt. Anne zeigt ihm das auch gern in ihrer direkten ironisch-sarkastischen Art und donnert ihm dabei so manchen Spruch an den Kopf. Doch als ihre Katze Cleopatra verschwindet und sich Schröders Hund auch noch merkwürdig verhält, entwickeln sich die Dinge in eine ganz andere Richtung.

Ich gebe zu, das Cover des Buches ist mir etwas zu kitschig, weshalb ich es erstmal nicht weiter wahrnahm. Aber da ich bereits ein Buch von Emma Beiling gelesen habe, was mich begeisterte, wurde ich neugierig auf diesen Kurzroman.
Der Schreibstil mag Geschmackssache sein, aber mich konnte die Autorin voll und ganz mitnehmen. Das lag vor allem daran, dass die Dialoge innerhalb dieses Buches für mich wie eine Art gutes Tennismatch waren. Die Entgegnungen und ironisch-sarkastischen Sprüche flogen nur so umher wie ein Tennisball. Auch die Beschreibungen der Handlungen wurden sehr lustig beschrieben und nahmen die Hauptperson, Anne, gern mal aufs Korn.
Anne an sich ist ein Charakter, den man mögen muss. Ich bin relativ schnell mit ihr warm geworden, weil ich das Gefühl hatte, dass sie nicht ist, wer sie zu sein vorgibt. Sie wurde zwar sehr zickig dargestellt, aber ich empfand es eher als eine Art Schutzmechanismus, weshalb ich meist darüber hinweg geschaut habe. Sicher, an mancher Stelle habe ich dann doch mal die Augen verleiert über ihre Art, aber alles in allem hüpfte sie eben durch diese Art von einem Fettnäpfchen ins nächste, was es für mich einfach nur amüsant machte.
Das Verhältnis zu ihrer besten Freundin Britta war auch durchaus gewöhnungsbedürftig. Die arme Britta wurde von ihr so manches Mal herb angecancelt, aber beide wussten die jeweils andere zunehmen und das fand ich an dieser Freundschaft so besonders. Auf jeden Fall haben mich vor allem die Gespräche der Beiden so manches Mal zum Lachen gebracht.
Leid tat mir dagegen der arme Eric, aber er nahm alles mit einer stoischen Gelassenheit, die ich an mancher Stelle bewundernswert fand.

Ein Kritikpunkt war für mich das Ende, denn das kam doch sehr abrupt und ein bisschen zu schmalzig.

Alles in allem aber eine wunderbare Weihnachtsgeschichte der etwas anderen Art, die sehr kurzweilig ist und sich lohnt in der (Vor-) Weihnachtszeit mal zwischendurch zum Abschalten zu lesen. Für mich ein toller Kurzroman und eine Empfehlung für alle, die mit Ironie und Sarkasmus umgehen können!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere