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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Einfühlsamer, historischer Roman

Signorina Vivaldi
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Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen ...

Anna Maria dal Violin ist eine Geigenschülerin, deren herausragende Begabung früh erkannt wird. Da sie in einem der bekanntesten Waisenhäuser Venedigs, dem Ospedale della Pieta lebt, welches sich der musischen Erziehung von Kindern widmet, wird diese Begabung auch entsprechend gefördert.
Der Roman begleitet das Leben von Anna Maria, dessen Auf und Abs, zwischenmenschliche Konflikte, die innere Unsicherheit, Freundschaften, die große Liebe und vor allem die Liebe zu Musik und ihre ganz besondere Beziehung zu Vivaldi. Er ist für sie die Vaterfigur, die sie leitet und fördert. Beide entwickeln eine ganz besondere Beziehung zueinander.

Dieses Buch ist wunderbar geschrieben. Die Begeisterung zu Musik, ihre Intensität und ihr Erleben werden durch Verena Maatman eindrucksvoll dargestellt. Ich fühle mich oftmals dazu animiert, Vivaldis Musik nebenher zu hören, um das Gelesene noch besser untermalen zu können.

Der Charakter der Anna Maria ist auch ein sehr besonderer. Sie ist ein sehr harmoniebedrüftiger Mensch, aber gleichzeitig sehr zielstrebig. Die Art, wie sie ihre Freundschaften und Konflikte angeht, ist sehr besonnen und beispielhaft.

Interessant war auch die Lebensweise bzw. der Auftrag des Ospedale della Pieta mit ihren figlie del Coro. Dieses System, welches dahintersteckte und in gewisser Weise auch schon als sozial bezeichnet werden kann, ist spannend gewesen.

Für alle die, die sich für Musik begeistern und auch gerne einen einfühlsamen Roman lesen, ist dieser Roman eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Sehr gute Handreichungen und Denkweisen für eine gute Führungs- bzw. Leitungsperson

Leiten auf Weiblich
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Leiten auf Weiblich beschäftigt sich mit der eigenen Persönlichkeit, dem Umfeld, dem Gegenüber und der Spiritualität der eigenen Person. Viele erfolgreiche Frauen und auch Männer kommen zu Wort und erklären ...

Leiten auf Weiblich beschäftigt sich mit der eigenen Persönlichkeit, dem Umfeld, dem Gegenüber und der Spiritualität der eigenen Person. Viele erfolgreiche Frauen und auch Männer kommen zu Wort und erklären ihre Sichtweisen, ihre Erfahrungen und vor allem Tipps und Tricks, die ihrer Meinung nach eine erfolgreiche Leiterin ausmachen.

Das Buch hat mir gut gefallen. Sehr viele Ansätze oder auch Beschreibungen kamen mir durchaus bekannt vor und sind auch sehr gut für mich in Zukunft nutzbar. Ich denke, ich werde auch noch öfter in dieses Buch hineingucken, um mir bestimmte Dinge vor Augen zu führen, als auch in meinen Alltag als Führungskraft zu integrieren.

Es gibt ein paar Aspekte, die mir nicht so gut gefallen bzw. gefehlt haben.
Im Buch werden viele religiöse Ansätze angesprochen. Da ich kein religiöser Mensch bin, ist das für mich mitunter schwer oder gar nicht nachvollziehbar gewesen.
Ich hätte mir auch das Thema Kommunikation etwas ausführlicher gewünscht.
Ebenso hätte ich mir gewünscht, dass auch Frauen aus dem Bereich der öffentlichen Verwaltung, der Bundeswehr, Polizei oder Feuerwehr (muss ja nicht aus jedem Bereich sein, aber ein Bereich davon würde schon reichen) zu Wort kommen und über ihre Erfahrungen berichten. Aber ich denke, dass ist lediglich subjektiv, je nachdem aus welchem Metier man kommt.

Ich glaube aber auch, dass viele Bereiche, die in diesem Buch angesprochen werden nicht nur für Frauen interessant sind, sondern auch für Männer.

Alles in allem ein sehr schönes Buch, das gerade Frauen am Anfang ihrer Karriere lesen und sich das Ein oder Andere zu Herzen nehmen sollten.
Es ist m.M.nach hauptsächlich auf Frauen in der freien Wirtschaft anwendbar, weniger für den öffentlichen Dienst, da dies nochmal eine ganz andere Welt ist.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Wie aus Freunden Feinde wurden und der Umgang mit der Entwicklung politischer Systeme

Sturz der Titanen
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Kurz vor dem ersten Weltkrieg leben in Europa drei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Peschkows, zwei Brüder einer russischen Arbeiterfamilie in St. Petersburg, die Williams in Wales ...

Kurz vor dem ersten Weltkrieg leben in Europa drei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Peschkows, zwei Brüder einer russischen Arbeiterfamilie in St. Petersburg, die Williams in Wales und die von Ulrichs in Deutschland. Begleitet werden neben deren Schicksalen auch die von Gus Dewar aus den USA und der Familie Fitzherbert, ebenfalls aus Wales. Europa lebt in Frieden, doch dann kommt das Attentat von Sarajewo. Die Stimmung innerhalb des Kontinents kocht hoch. Es kommt zum ersten Weltkrieg.
Das Buch begleitet die genannten Familien, die zum Teil früher befreundet waren, durch den ersten Weltkrieg. Es beschreibt, welche Hürden sich durch den 1. WK auftun und welche Folgen er für sie hat, speziell für die Liebe zwischen dem jungen von Ulrich und Lady Maud Fitzherbert.

Sturz der Titanen ist ein sehr umfassendes Buch mit vielen historischen Fakten. Es ist gut recherchiert und versetzt den Leser in diese Zeit zurück. Es zeigt deutlich die Standesschranken der damaligen Zeit und beschreibt, wie sich die Lage für die einzelnen Kriegsteilnehmer im Laufe der Jahre geändert hat.

Zum Teil war es für mich etwas langatmig. Die Kapitel waren unwahrscheinlich lang und detailliert geschrieben, was mich ab und zu mal demotivierte weiterzulesen. Das letzte Drittel des Buches war für mich dann interessanter, weil hier genau beschrieben wurde, wie sich die politischen Systeme nach und nach geändert haben und wie die einzelnen Länder damit umgingen.
In Teilen erinnerte mich der Schreibstil auch an den von Jeffrey Archer.

Für alle, die historische Romane mögen, ein empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Start in ein neues Leben

Das Lied des Himmels und der Meere
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Emma ist 19 Jahre als sie ihre Heimat Schleswig in Richtung Amerika verlässt. Auf der Borussia fährt sie über Panama in Richtung San Francisco. Dort arbeitet sie als Gesellschafterin bei der etwas launischen, ...

Emma ist 19 Jahre als sie ihre Heimat Schleswig in Richtung Amerika verlässt. Auf der Borussia fährt sie über Panama in Richtung San Francisco. Dort arbeitet sie als Gesellschafterin bei der etwas launischen, aber doch liebevollen, Mrs. Thompson. Während einer derer Tanzveranstaltungen lernt sie Lars Jensen kennen, einen Holzhändler aus Eureka. Beide sind sich sympathisch und heiraten kurz darauf.
Ihren gemeinsamen Lebensweg begleitet Hans, Lars' bester Freund und Eigner einer Schiffswerft. Emma und er stehen sich sehr nah. Gleichzeitig fühlt sie sich etwas einsam in ihrem neuen Zuhause und sucht daher Beschäftigung, bspw. als Sekretärin in Lars' Kontor. Emma setzt sich damit und noch mit anderen Dingen über gesellschaftliche Konventionen hinweg und geht ihren eigenen Weg.

Der Titel des Buches und das Cover haben mich interessiert, da es scheinbar einen Bezug zur Seefahrt herstellt. Auch die farbliche Ausrichtung und die Zeichnung waren mal etwas anderes für ein Cover.

Der Schreibstil von Anne Müller ist sehr angenehm. Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen, da mir Emma sofort sympathisch war. Sie war lebensfroh und aufgeschlossen, das spürte man sofort. Aber auch ihren Sturkopf hat die Autorin sehr gut beschrieben.
Leider ließ diese Emotionalität im Laufe des Buches nach. Emma wirkte jetzt etwas mechanischer und es fehlte der Geschichte an Tiefe. Viele Dinge wurden mechanisch ohne große Gefühle, die ich aber erwartet hätte, abgearbeitet. Auch Emmas Umgang mit ihren Gefühlen zu den beiden Männern fand ich eigenartig.
Auch verläuft alles sehr gerade, Rückschläge wandeln sich ganz schnell ins Positive und alles wird immer schnell gut.

Die Briefe an Berthas Schwester fand ich am Anfang auch schön, sie lockerten alles auf, aber im Laufe der Geschichte waren sie immer mehr als Zusammenfassung der vorherigen Kapitel gestaltet.

Wunderschön fand ich die Zusammenhalte zu Emmas Bezugspersonen dargestellt. Mrs. Thompson war wie eine Mutter zu ihr, Suzette ist trotz Anfangsschwierigkeiten zu einer lieben Freundin geworden, das Verhältnis zu Bertha war immer absolut freundschaftlich und auch zu Hans' Familie. Einzig das Verhältnis zur Mutter war immer distanziert.
Gleichzeitig merkte man auch, wie Emma erwachsen wurde. Wie sie immer selbstbewusster und charakterlich stark wurde. Auch diese Entwicklung zu verfolgen, war schön.
Letzten Endes war das wichtigste, dass familiäre und freundschaftliche Beziehungen einen ausgeglichenen Menschen ausmachen.

Alles in allem aber dennoch eine schöne und leichte Lektüre für alle, die selbstbewusste Frauen mit dem Hang zur Veränderung mögen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Lebensweisheiten

Die Farbe von Glück
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Antoine ist 6 Jahre, als ihn seine Mutter verlässt. Durch eine vergangene Begebenheit fühlt sich Charlotte, eine ehemalige Nachbarin und Krankenschwester, ihm zugetan und nimmt ihn bei sich auf.

In der ...

Antoine ist 6 Jahre, als ihn seine Mutter verlässt. Durch eine vergangene Begebenheit fühlt sich Charlotte, eine ehemalige Nachbarin und Krankenschwester, ihm zugetan und nimmt ihn bei sich auf.

In der gleichen Stadt, in der Antoine bei Charlotte lebt, lebt der Richter Jules mit seiner Frau Louise. Beide wünschen sich sehnlichst ein Kind, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Aus diesem Grund versucht Jules, das Schicksal zu wenden. Um dies zu tun, erpresst er Charlotte.

Es beginnt eine Geschichte, die das Leben zweier Familie und das von Charlotte und Antoine auf das grundlegendste ändert.

Es ist schwer über dieses Buch zu urteilen, hat es doch seinen ganz eigenen, ganz besonderen Stil. Clara Maria Bagus hat einen Schreibstil, der unter die Haut geht. Sie beschreibt die Hauptcharaktere in einer einzigartigen Form, sensibel, empathisch, emotional und klug.

Ich kann auch die Epoche des Schreibstils nicht wirklich einschätzen. Ich würde es auf Mitte des 21. Jh. schätzen. Aber durch die Weisheit, die Esoterik und die Spiritualität, die dieses Buch prägen, könnte es genauso aus einer viel früheren Zeit stammen, fast schon Antik.

Ich kann auch nicht sagen, dass ich einen Charakter mehr oder weniger mochte, sie alle sind in ihrer Form etwas Besonderes.

Dieses Buch ist geprägt durch Lebensweisheiten, über die es sich lohnt, einmal nachzudenken. Es spiegelt auch viel über den Umgang mit Menschen wider und wie man diese beurteilen sollte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiges Buch, das viel über den Umgang mit Menschen lehrt. Es ist sicher nicht für jeden Geschmack etwas, aber für Menschen, die gerne mit Menschen arbeiten, auch gerne Handlungen hinterfragen und im Vorverurteilen zum Glück nicht schnell sind, ein geeignetes Buch und für alle die, die darin schnell sind, auch wunderbar geeignet, einmal das eigene Verhalten zu hinterfragen.

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