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Veröffentlicht am 02.01.2023

Der Weg zur Selbstständigkeit

Der letzte Tanz der Debütantin
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„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt ...

„Der letzte Tanz der Debütantin“ von Julia Kelly: London 1958, Lilian Nicholls, Tochter aus gutem Hause, intelligent und jung soll, zur Begeisterung von Mutter und Großmutter, debütieren. Es ist der Höhepunkt im Leben eines Mädchens ihrer Gesellschaftsschicht und soll ihr zu einer abgesicherten Zukunft an der Seite eines erfolgreichen Mannes verhelfen.
Doch während Lily von Ball zu Ball, von Einladung zu Einladung eilt, stellen sich auch immer wieder Fragen über ihre eigene Familie und es kommt zu einem Wendepunkt.

Aufgrund des Covers bin ich aufmerksam auf diesen Roman geworden. Der Name des Romans und die Farbgestaltung des Covers in Blautönen machen einen edlen Eindruck auf den Leser.
Die Geschichte auf dem Klappentext klingt sehr interessant, leider konnte mich die Autorin nicht ganz fesseln. Julia Kelly hat einen flüssigen und angenehmen Schreibstil. Doch leider plätschert die Geschichte in den ersten zwei Dritteln des Buches sehr oberflächlich dahin.
Zum Teil hatte ich auch das Empfinden, einen Jugendroman zu lesen. Die Charaktere wirken auch charakterlich oft naiv und oberflächlich.
Die Hauptperson Lily ist eine sympathische, junge Frau, die auch kurzzeitig naiv wirkt, aber dennoch ihren Standpunkt deutlich macht. Was mir besonders an ihr gefällt, sie gibt jedem Menschen eine Chance und lässt sich nicht von der Meinung anderer beeinflussen.
Eine Wende in die Handlung bringen die „Unvollkommenen“, Lilys neuer Freundeskreis. Sie beeinflussen die Geschichte und auch Lilys sehr positiv.

Weiterhin hatte ich Schwierigkeiten mit der Zeit, in dem der Roman spielt. Die Verhaltensweisen und Ansichten der Figuren sind sehr historisch geprägt, sodass ich das Gefühl hatte, die Geschichte spielt im 18./19. Jahrhundert.

Alles in allem ein Roman, der sich sehr flüssig und angenehm liest, ohne Tiefgang.
Für alle, die historische Romane und Geschichten über den Adel bzw. die höheren Gesellschaftsschichten mögen, sollte dieser Roman sehr interessant sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.01.2023

Der Abschluss der Reihe

Die Frauen vom Jungfernstieg – Irmas Geheimnis
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„Die Frauen vom Jungfernstieg - Irmas Geheimnis“ von Lena Johansson ist die Fortsetzung der Reihe um die Firma Beiersdorf. Auch in diesem dritten und letzten Teil geht es um die drei Freundinnen Gerda, ...

„Die Frauen vom Jungfernstieg - Irmas Geheimnis“ von Lena Johansson ist die Fortsetzung der Reihe um die Firma Beiersdorf. Auch in diesem dritten und letzten Teil geht es um die drei Freundinnen Gerda, Irma und Toni.
Gerda und Irma verbindet ihre Liebe zur Kunst. Beide sind dahingehend viel unterwegs und Irma schafft weiterhin als Mynona beeindruckende Bilder. Doch ihr Talent und ihre Neugierde bringen sie in große Schwierigkeiten, die unter anderem Einfluss auf die Karriere ihres Mannes haben.

Das Cover setzt sich auch bei diesem Buch wieder fort, nur dass hierbei Irma im Mittelpunkt steht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, flüssig und nachvollziehbar. Was mir daran am besten gefällt, sind die unterschiedlichen Blickwinkel aus denen sie schreibt. Sie schreibt abwechselnd aus dem Blickwinkel jeder der drei Freundinnen.
Die Geschichte enthält viele historische Fakten, Wissen über Kunst, aber auch alltägliche Geschichten aus dem Leben der drei Frauen und ihrer Familien. Die Geschichte plätschert also dahin und Spannung ist nicht wirklich vorhanden. Viel mehr ist vorhersehbar, wie sich die einzelnen Handlungsstränge um Toni und ihren Bruder als eben auch um Irmas Geheimnis entwickeln. Auch unter dem Titel „Irmas Geheimnis“ hätte ich mir ein bisschen mehr Spannung erwartet, aber leider war auch dieser Punkt mit nur wenigen Seiten abgehakt und tauchte später noch einmal kurz wieder auf.
Dennoch fand ich es sehr interessant, die Geschichte der berühmtesten Creme und auch einiger anderer Dinge zu erfahren. Gerade die Geschichte der Firma Beiersdorf und speziell Oscar Troplowitz’ war sehr interessant.

Alles in allem eine schöne Serie, nur leider hat die Autorin das Potenzial des letzten Bandes nicht ganz ausgeschöpft.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2022

Andere Erwartungen

Das Mädchen vom Striezelmarkt
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„Das Mädchen vom Striezelmarkt - Weihnachtsmarkt-Saga“ von Dominique Steinberg handelt von Lea Liebermann, einer jungen Jüdin in Dresden zur Weihnachtszeit des Jahres 1899. 
Lea liebt das Schnitzen von ...

„Das Mädchen vom Striezelmarkt - Weihnachtsmarkt-Saga“ von Dominique Steinberg handelt von Lea Liebermann, einer jungen Jüdin in Dresden zur Weihnachtszeit des Jahres 1899. 
Lea liebt das Schnitzen von Holzfiguren, was aber für eine Frau zu dieser Zeit nicht schicklich war. Durch einen geschickten Schachzug schafft sie es, ihre geschaffen Kunstwerke doch auf dem Dresdner Striezelmarkt verkaufen zu können. Doch die Neider lauern hinter jeder Ecke. Für Lea beginnt eine gefährliche Zeit.

Durch den Titel und das Cover bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden. Der Klappentext ermunterte mich ebenso, dieses Buch lesen zu wollen. Ich erwartete mir eine historische Geschichte rund um den Dresdner Striezelmarkt, gespickt mit einigen spannenden Elemente.
Doch meine Erwartungen erfüllten sich nicht, anstatt einer Weihnachtsmarkt-Saga laß ich einen Weihnachtsmarktkrimi. Beeinflusst durch meine Erwartungen brauchte ich auch lange, bis ich in der Geschichte angekommen war. Etwa ab der Hälfte des Buches konnte ich mich so langsam darauf einlassen.
Dominique Steinberg ist es gelungen, einen Krimi rund um Lea und die Verwirrungen des Striezelmarkts zu schreiben.
Lea ist eine sympathische, junge, ehrgeizige und geschickte Frau, die mir schnell sympathisch war. Dennoch fand ich die Familie Liebermann recht anstrengend, aber das ist vermutlich dem historischen Kontext zuzuschreiben. 
Es reihte sich auch eine Handlung an die andere und somit blieb die Spannung quasi bis zur letzten Seite erhalten, was mich dann doch ermutigte, immer weiter zu lesen.
Es kommen auch ein paar eigenwillige Figuren in der Geschichte vor, mit denen ich mich am Anfang schwer tat, weil es doch ein recht buntes Potpourri an handelnden Figuren war.

Alles in allem ein interessantes Buch für all jene, die Krimis mögen. Für all die, die wie ich einen Weihnachtsroman erwarten, jedoch nicht zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Von Babys, Dschungeln und der wahren Liebe

Misteln, Schnee und Winterwunder
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Misteln, Schnee und Winterwunder von Stina Jensen erzählt von Sinas Wunsch nach einem Baby mit ihrem Ehemann Nils, einem eigenen Haus und dem Wunsch, als Familie dort drin zu leben.
Sinas Wunsch nach einem ...

Misteln, Schnee und Winterwunder von Stina Jensen erzählt von Sinas Wunsch nach einem Baby mit ihrem Ehemann Nils, einem eigenen Haus und dem Wunsch, als Familie dort drin zu leben.
Sinas Wunsch nach einem Kind ist so tief, dass Nils und sie nach Kalender miteinander schlafen und sie fanatisch alles dafür tut, um schwanger zu werden. Über diesen Wunsch bleibt die Liebe der Beiden auf der Strecke. Sina lernt Elyas kennen und auch Nils hat so seine Träume.

Das Cover dieses Buches ist sehr verspielt und passt perfekt zu Sinas Charakter und ihrer Sammelleidenschaft.
Am Anfang musste ich wirklich kämpfen, ob ich das Buch tatsächlich zu Ende lesen wollte. Denn kurz und knapp, sowohl Nils als auch Sina gingen mir auf die Nerven. Nils war mehr mit sich selber beschäftigt und auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Meines Erachtens behandelte er Sina wie ein unmündiges Wesen und bestimmte demnach über sie. Sina fiel in seine Handlungen ein, indem sie alles mit sich machen ließ und sich aber gleichzeitig auch wie ein bockiges Kind benahm. Im Laufe des Romans wurde sie mir sympathischer, aber dass ich so richtig mit ihr und der Geschichte warm wurde, kann ich nun nicht sagen.
Der Sonnenschein der Geschichte ist für mich die kleine Leila. Sie ist wirklich herzallerliebst und vor allem auch sehr intelligent für ihr junges Alter. Sie bringt einfach Pepp in die Geschichte und macht sie damit, im wahrsten Sinne des Wortes, bunter.
Die russischen Verflechtungen mögen aus dem wahren Leben gewesen sein, das mag ich nicht zu beurteilen, aber irgendwie wirkte die ganze Nebengeschichte auf mich etwas hanebüchen.
Das letzte Drittel des Buches hat es für mich wieder etwas rausgerissen. Sina wurde vernünftiger, ihre Mutter erdete sie und die Kombination mit ihrer Schwester und deren Mann am Weihnachtsabend waren wirklich das Highlight der Geschichte.
Was ich auch nicht richtig nachvollziehen kann, war die Beziehung zu Johanna. Auch daraus bin ich nicht so richtig schlau geworden, aber vllt fehlt mir doch Hintergrund vom ersten Roman.

Einen Spannungsbogen gab es für mich auch nicht wirklich, die Geschichte plätscherte für mich auf einer Ebene vor sich hin.

Alles in allem eine nette Geschichte mit wenig Tiefgang, aber ob es nun eine Weihnachtsgeschichte ist, vage ich zu bezweifeln.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Ohne roten Faden

Mode-Atelier Rosen
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Mode-Atelier Rosen von Marie Lamballe ist der zweite Band über die junge Putzmacherin Elise Rosen. 
In diesem Band lernt sie den jungen Hans-Christian Tiedemann kennen, der ein gute Bekannter ihres Vaters ...

Mode-Atelier Rosen von Marie Lamballe ist der zweite Band über die junge Putzmacherin Elise Rosen. 
In diesem Band lernt sie den jungen Hans-Christian Tiedemann kennen, der ein gute Bekannter ihres Vaters ist. Das bringt mehrere Verwirrungen mit sich, was gleichzeitig zu einer Reise Elises nach Göttingen führt. 
Weiterhin wird ein neues Lehrmädchen im Hause Rosen gesucht. Die junge Grete bringt dabei nicht nur näherisches Talent mit.
Eine abwechslungsreiche Geschichte beginnt.

Ich muss zugeben, ich hatte den ersten Band der Geschichte noch nicht gelesen, als ich mit diesem Band anfing. Dennoch gelang es mir gut, in die Geschichte einzusteigen und ich hatte selten das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. 
Leider war mir aber durch das ganze Buch hinweg nicht klar, wie der rote Faden der Geschichte aussehen soll. Mir stellte sich oftmals die Frage, soll es eine Liebesgeschichte für Elise und Hans Christian Tiedemann sein, eine Liebesgeschichte zwischen Elises Eltern, ein Krimi im Zusammenhang mit dem Diebstahl des Manuskripts oder vielleicht was ganz anderes darstellen. Es wollte sich mir bis zum Ende leider nicht erschließen. Das merkte man auch der Geschichte an. Gerade die erste Hälfte des Buches zog sich zäh wie Kaugummi, den der Besuch Elises in Göttingen war sehr langatmig dargestellt. Auch fand ich es sehr merkwürdig, dass sie sofort auf Geheiß ihres Vaters alles stehen und liegen ließ, abreiste und dann auch noch im Hause der Tiedemanns unterkam. Es wirkte irgendwie alles sehr inszeniert.
Auch die Figuren sollten vermutlich anders rüberkommen als sie es am Ende taten. Elise ist eine junge und ehrgeizige Frau, die sich nicht an Standesschranken festhält. Allerdings war sie gerade zum Ende hin sehr verbohrt, was das anging.
Auch Charlottes und ihre manchmal bissige, aber dann ab und an mal weiche Art war für mich etwas anstrengend. 
Aber der negativste Charakter dieses Buchs ist eindeutig Moritz. Also er ging mir im Verlaufe des Buches so sehr auf die Nerven, dass ich mich manchmal fragte, warum keine der Frauen ihm endlich mal die Meinung sagt und ihn mal erdet.
Die Freundschaft von Elise zu Sybilla von Haynau erschien mir auch sehr merkwürdig. Sicher kommen sie aus zwei verschiedenen Gesellschaftsschichten, dennoch sind sie Schwägerinnen und ihr Mann ihr Bruder. Das wirkte aber doch distanziert.
Für mich waren die angenehmsten Charaktere die Großmutter, Grete und Fidibus. Sie machten die Geschichte doch etwas angenehmer.
Auch die Manuskriptgeschichte zieht sich zäh und endet dann abrupt mit einem Ende, das nie zu erahnen war und sehr inszeniert bzw. an den Haaren herbeigezogen, wirkte.

Ich habe parallel zu diesem Band dann doch noch den ersten gelesen und muss sagen, ich bin doch enttäuscht von diesem Fortsetzungsband gewesen. Die Charaktere und ihre Herkunft haben so viel Potential, doch die Geschichte mit dem Manuskript war einfach zu hanebüchen.
Der Blickwinkel der Putzmacherinnen war mal was anderes, aber bekommt zu wenig Bedeutung. Vielleicht für diejenigen, die Band I schon gelesen haben, etwas interessant und auch für diejenigen, die historisch interessiert sind.

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