Profilbild von LaCalaveraCatrina

LaCalaveraCatrina

Lesejury Star
offline

LaCalaveraCatrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LaCalaveraCatrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2022

Einfaches Familien-Kochbuch für jeden Tag

Casa Zarrella
0

Casa Zarrellla ist ein Gemeinschaftsprojekt von Jana Ina Zarrella und Johann Lafer, das sich an alle richtet, die bewusst und genussvoll kochen möchten, wobei vor allem Jana Ina Zarrella Rezepte beisteuert, ...

Casa Zarrellla ist ein Gemeinschaftsprojekt von Jana Ina Zarrella und Johann Lafer, das sich an alle richtet, die bewusst und genussvoll kochen möchten, wobei vor allem Jana Ina Zarrella Rezepte beisteuert, die sie auch privat kocht und Johann Lafer ein paar Tipps und Feinheiten einstreut.

Mich hat das Kochbuch sehr angesprochen und viele Rezepte sind nach meinem Geschmack. Deswegen habe ich schon einiges getestet, wie den Kräuter-Smoothie oder den Gemüsereis aus dem Backofen. Es war alles lecker, auch wenn noch kein Lieblingsgericht dabei war. Besonders neugierig war ich auf die Veggie-Carbonara, da ich noch keinen passenden Ersatz gefunden habe, der so gut schmeckt wie das Original. Jana Ina nimmt Möhre statt Speck, was uns leider nicht ganz überzeugen konnte.

Ich mag das übersichtliche Layout und die schicken - und trotzdem realistischen - Serviervorschläge. Die Rezepte und ihr Aufwand sind unkompliziert und damit wirklich für den Alltag geeignet. Das hat mich am meisten überzeugt, denn ich habe keine außergewöhnlichen Rezepte erwartet, sondern ein bisschen Motivation und Inspiration, um wieder mehr Spaß am Kochen zu haben. Es gibt Bewährtes, was jeder kennt, wie Schupfnudeln oder Chili ohne Fleisch, was sich durch Feinheiten aber von Gewohntem abhebt, wie die brasilianische Zubereitung von Reis - eines meiner Favoriten. Auch wenn die Rezepte vegetarisch sind, stehen immer wieder mal Hinweise für Fleischempfehlungen. Passt für mich, da ich auch nicht immer Fleisch dazu brauche. Der theoretische Teil bietet kein Geheimwissen, sondern die wichtigsten Basics für mehr Struktur und Einfachheit beim Kochen. Auch die Wochenplan-Doppelseite zum Kopieren beweist, gesunde Ernährung erfordert planerischen Einsatz.

Fazit: Ich würde das Buch allen empfehlen, die einfache Rezepte für die ganze Familie suchen und die gern hilfreiche Kochbücher durchblättern, wenn in einer stressigen Phase die Inspiration ausbleibt.

Veröffentlicht am 19.09.2022

Briefroman mit Feel-Good-Stimmung

Das Glück auf der letzten Seite
0

Anne-Lise macht Urlaub in einem bretonischen Hafenstädtchen und findet in ihrem Hotelzimmer ein zutiefst berührendes Manuskript. Durch ihr Engagement erhält der Autor sein, seit dreiunddreißig Jahren, ...

Anne-Lise macht Urlaub in einem bretonischen Hafenstädtchen und findet in ihrem Hotelzimmer ein zutiefst berührendes Manuskript. Durch ihr Engagement erhält der Autor sein, seit dreiunddreißig Jahren, verschollenes Werk zurück. Daraus entsteht ein Briefwechsel zwischen den beiden und es stellt sich heraus, dass ein unbekannter Autor das Manuskript weitergeschrieben und beendet hat. Anne-Lise macht sich auf die Suche nach dem unbekannten Verfasser und schreibt ihrer besten Freundin und dem Autor. Zudem korrespondiert sie mit Lesern des Manuskriptes: „Ich glaube zunehmend, Maggie, dass dieses Manuskript die Kraft hat, unsere Schutzmauern einzureißen. Seit es in Zimmer 128 aufgetaucht ist, verfolgen wir seinen Weg von Leser zu Leser, und sobald wir in seinem Namen sprechen, öffnen sich Türen und hellen sich Gesichter auf.“ Vgl. 51

Der Klappentext ist hier absolut zutreffend: Es ist ein Feel-Good-Briefroman mit melodischer Wortwahl und einem literarischen Rätsel, dessen Lösungssuche süchtig macht und berührende Geständnisse und schicksalhafte Begegnungen hervorbringt. Cathy Bonidan verbindet auf besondere Weise den Zauber des Briefeschreibens mit der Leidenschaft zur Literatur, die „verwundete Herzen aufbricht“ Vgl. 52. Außerdem fliegt man förmlich durch die kurzen Brief-Kapitel, die zwei bis vier Seiten umfassen. Das liegt aber auch an der charmant gewählten Schreibweise, die aus der Zeit gefallen scheint, aber wohltuend und teilweise sehr humorvoll ist, und natürlich den bezaubernden Figuren, die über sich hinauswachsen. Allen voran Anne-Lise, die mit ihrer beharrlichen Neugierde auch Grenzen überschreitet, um Positives zu bewirken. Aber auch ihre resolute Freundin Maggy, mit der sie sich seit Kindertagen verbunden fühlt oder der eigenbrötlerische Autor des Manuskriptes, der sich lieber in sein Schneckenhaus zurück zieht. Cathy Bonidan hat es geschafft, dass man sich den Figuren, ihren intimen Gedanken und Schicksalen, trotz der eingeschränkten Erzählweise, beim Lesen besonders nah gefühlt hat. Das erst ruhige und dann ansteigende Erzähltempo habe ich dabei als sehr angenehm empfunden. Das überraschende Ende konnte mich dann vollends begeistert. Damit hatte ich nicht gerechnet!

Fazit: Es geht um Liebe, Freundschaft und die unglaubliche Kraft von Geschichten, die Menschen zusammenführt. Ein Feel-Good-Roman, in den ich versinken konnte, während ich mich ganz auf die Briefe konzentriert habe. Jeder einzelne von ihnen entfachte eine gewisse Vorfreude, die sich zu einem stimmigen Gesamtbild entwickelt konnte. Ich kann diesen warmherzigen, humorvoll erfrischenden Briefroman sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 19.09.2022

Feel-Good-Comic

Witches of Brooklyn - Total verhexte Tanten
0

Darum geht es:

Effie zieht als Vollwaise in einer Nacht- und Nebelaktion bei ihren Tanten ein. Aber bleiben will sie nicht, obwohl ihre Tanten sie, trotz ein paar Startschwierigkeiten, herzlich aufnehmen. ...

Darum geht es:

Effie zieht als Vollwaise in einer Nacht- und Nebelaktion bei ihren Tanten ein. Aber bleiben will sie nicht, obwohl ihre Tanten sie, trotz ein paar Startschwierigkeiten, herzlich aufnehmen. Trotzdem haben sie Geheimnisse vor Effie. Was hat es mit der Tür im Flur auf sich, die sie nicht betreten darf?
Doch als sich herausstellt, dass Magie in der Familie liegt, tun sich ganz neue Möglichkeiten auf und Effie lernt sich nicht nur besser kennen, sie zeigt auch, was für eine gute Freundin und tolle Hexe sie ist.


Meine Meinung:

Das übersichtliche Layout ist toll: angenehme Farbgebung, keine bildüberfrachtenden Sprechblasen und ein fassbarer Zeichenstil, der mimisch überzeugt. Auch die Anzahl der Szenen finde ich für die Zielgruppe sehr passend. Dadurch kann man der Handlung wunderbar folgen - man fühlt sich einfach wohl beim Lesen. Besonders die detaillierten Grundrisse des Hauses sind großartig, weil man so noch besser eintauchen und sich alles vorstellen kann.

Die Hauptfigur Effie ist unkompliziert und findet in ihrer neuen Schule schnell Freunde, die mit ganz natürlichen Problemen, wie Lampenfieber vor einem Referat, zu kämpfen haben. Effies Tanten sind einfühlsam und hilfsbereit. Sie versuchen Effie ein neues Zuhause zu bieten und gehen auch auf ihre Gefühle ein, als sie ihr helfen, mit ihrer Wut und Enttäuschung umzugehen.

Es ist eine gelungene Mischung aus modernen und klassischen Elementen. Besonders die berührenden Botschaften zwischen den Zeilen haben mich freudig überrascht, welche sich, neben offensichtlichen Themen wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft, dezent hervortun.


Fazit:

Ein fantastischer Feel-Good-Comic, der auf ganzer Linie begeistert! Vielseitige Figuren, coole Anspielungen, eine angenehme Spannung, viel Magie, göttlicher Humor und alles ist großartig farbig gestaltet. Außerdem ist das Buchformat sehr handlich und hochwertig.

Die Vorfreude auf Band 2 im Januar 2023 ist also groß und ich kann nur empfehlen, sich ein Exemplar zuzulegen - mehrmaliges Lesen nicht ausgeschlossen.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Komplexe Welt mit interessanten Figuren

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
0

Dies ist die fantastische Abenteuergeschichte von Kinsch Na Shannack, dem schwarzzüngigen Dieb, der sich einer Ritterin anschließt, um im Auftrag der Gilde nach Artefakten zu suchen, der sein Herz an eine ...

Dies ist die fantastische Abenteuergeschichte von Kinsch Na Shannack, dem schwarzzüngigen Dieb, der sich einer Ritterin anschließt, um im Auftrag der Gilde nach Artefakten zu suchen, der sein Herz an eine Hexe und einen Kater verliert, mit Kobolden und Kraken kämpft und seine außergewöhnliche Fähigkeit verbergen muss, um nicht für den Rest seines Lebens eingesperrt zu werden.

Christopher Buehlman hat eine brutale Welt verschiedenster Wesen mit starkem Überlebenswillen kreiert, authentisch ausgearbeitet und mit einer komplexen Präsens versehen, die sich durch epische Geschichten, Lieder und insgesamt vielen Hintergrunddetails zeigt. Das lädt sehr dazu sein, in diese Welt einzutauchen. Dazu kommt ein ausgefeilter Schreibstil, der mit eine direkten Ansprache an den Leser und lockerer Erzählweise überzeugt. In vulgärem Geplänkel (muss man mögen) schwätzt der schwarzzüngige Ich-Erzähler ausschweifend über seine Wahrnehmungen, alte Geschichten und die drohenden Gefahren, die ihm im Nacken sitzen. Er ist ein umgänglicher Kerl, mit interessanten Fähigkeiten, aber auch ein eigensinniger Schuft mit schlechten Manieren. Die Story ist humorvoll und mitreißend, hält die ein oder andere Überraschung bereit und entlässt in ein Ende, das sehnsüchtig auf eine baldige Fortsetzung hoffen lässt.

Veröffentlicht am 07.09.2022

Unheimlich fesselnder Mystery-Thriller

SCHNEE
0

Eine Gruppe Wanderer wird vermisst. Johanna und ihr Kollege von der Rettungswacht machen sich in der eiskalten isländischen Wildnis auf die Suche nach Überlebenden. Als sie die entkleideten Leichen in ...

Eine Gruppe Wanderer wird vermisst. Johanna und ihr Kollege von der Rettungswacht machen sich in der eiskalten isländischen Wildnis auf die Suche nach Überlebenden. Als sie die entkleideten Leichen in der Nähe einer Hütte im Schnee finden, ahnen sie nicht, was dort Schreckliches passiert ist. Im zweiten Handlungsstrang reist man eine Woche in der Zeit zurück und lernt Dröfn
kennen und erfährt, warum sie in einer Gruppe eine „Expedition in ein Gebiet, das im Winter fast nie besucht wurde“, unternommen hat. Außerdem begleitet man in einem weiteren Handlungsstrang Hjörvar, während seiner Arbeit auf der Radarstation in Stokksnes. Dort gehen übersinnliche Dinge vor sich, die einen Kollegen bereits das Leben gekostet haben. Spannend erzählt, greift Yrsa Sigurdardóttir auf klassische Gruselelemente zurück. Immer wieder passieren unerklärliche Dinge, die die Protagonisten wahrnehmen, sich aber nicht erklären können. Diese unheimliche Atmosphäre erzeugt Gänsehaut-Feeling. Raffiniert sind die parallel verlaufenden Handlungen dezent miteinander verwoben und münden in einem spannend inszenierten Finale, das mit einer schockierenden Wende und einer unerwarteten Auflösung überzeugt. Ein mitreißender Thriller, der mich begeistern konnte.