Profilbild von LaCalaveraCatrina

LaCalaveraCatrina

Lesejury Star
offline

LaCalaveraCatrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LaCalaveraCatrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2024

Vorhersehbar

Schneesturm
0

«Schneesturm» führt in klirrender Winterkälte auf die irische Insel Inishmore, die, vom Schneesturm abgeschnitten, zu einem Tatort wird. In der alten Heimat treffen sich sechs Freunde, um den vor zehn ...

«Schneesturm» führt in klirrender Winterkälte auf die irische Insel Inishmore, die, vom Schneesturm abgeschnitten, zu einem Tatort wird. In der alten Heimat treffen sich sechs Freunde, um den vor zehn Jahren verstorbenen Cillian zu gedenken. Cara ist zudem Sergeant auf der Insel und sie beginnt zu ermitteln, denn das Opfer stand ihr sehr nahe. Wie bei einer Schnitzeljagd folgt Cara den Hinweisen, um am Ende auf Eifersucht, Wut, Lügen und Gewalt zu stoßen.

Erzählt wird der Thriller in der dritten Person und bleibt konsequent in der Perspektive von Cara, die, ähnlich wie der Schneesturm, aufwühlende Erkenntnisse verarbeiten muss. Die beeindruckenden Landschaften und abergläubischen Mysterien werden stimmungsvoll und glaubhaft erzählt. Die zunehmende Angespanntheit im Freundeskreis ist spürbar und der Kreis der Verdächtigen ist klein. Zu klein, denn man kommt schnell dahinter, wer es sein könnte. Etwas enttäuschend, wenn einem Details nicht entgehen und man daraus (zu früh) die richtigen Schlüsse zieht. Das wirkt sich auch auf die Spannung aus, die erst in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, wenn sich die Ereignisse überschlagen. Von der Atmosphäre und dem Stil her gelungen, gefiel mir die Story leider nur bedingt und ich fand das Ende einfach zu schwach, auch wenn einige Wendungen für Unterhaltung sorgen.

Veröffentlicht am 19.02.2024

Schwierig durchzuarbeiten

Your Shadow Self
0

Die Gestaltung des Journals ist sehr edel und zeitlos. Das setzt sich innen mit einer einheitlichen Stil fort, der sich - minimalistisch geprägt - auf das Wesentliche bezieht. Auch das unverzichtbare Lesebändchen ...

Die Gestaltung des Journals ist sehr edel und zeitlos. Das setzt sich innen mit einer einheitlichen Stil fort, der sich - minimalistisch geprägt - auf das Wesentliche bezieht. Auch das unverzichtbare Lesebändchen passt farblich perfekt. Das Hardcover ist durch seine widerspenstige Form allerdings nicht besonders gut zum Reinschreiben geeignet und oft reichte mir auch der freie Platz nicht aus. Hier hätte ich mir einen individuellen Ansatz gewünscht. Gelungen fand ich die Struktur und den roten Faden, mit dem Ziel: „Erkenne, wer du wirklich bist.“ Da gab es einige sinnvolle Punkte, aber auch Potential zur Überforderung und Unverständnis. Die Inhaltsangabe gibt eine gute Übersicht, um auch später auf passende Themen zurückzugreifen, weshalb das Journal ein treuer Helfer sein könnte.

Die Ansätze, Impulsfragen und Schreibaufgaben sind durchaus hilfreich, einige tiefgründig, manche esoterischen Ansätze speziell, aber es wird zunehmend schwierig, mit dem Journal zu arbeiten. Stets bleibt der Eindruck, dass hier etwas fehlt - Kontext, Hilfestellung, Sachtext. Dadurch ist die Umsetzung nicht in allen Bereichen gelungen. Besonders Anfängern würde ich das Journal deshalb nicht empfehlen. Da gibt es nutzerfreundliche Varianten, die auch wirklich Mehrwert bringen, auch wenn sie optisch nicht so überzeugen, wie dieses Journal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
Veröffentlicht am 28.03.2023

Berührend, aber etwas ausschweifend

Es war einmal in Brooklyn
0

Diese Coming-of-Age Geschichte erzählt von den Freunden Juliette und David. Angesiedelt im Sommer 1977 in Brooklyn steht ein ungeplanter Blackout bevor. Der siebzehnjährige David blickt in eine ungewisse ...

Diese Coming-of-Age Geschichte erzählt von den Freunden Juliette und David. Angesiedelt im Sommer 1977 in Brooklyn steht ein ungeplanter Blackout bevor. Der siebzehnjährige David blickt in eine ungewisse Zukunft, seit er an Leukämie erkrankt ist. Seine Gefühle für Juliette gehen jedoch über Freundschaft hinaus. Er will endlich den Mut finden, sie für sich zu gewinnen. Gerade jetzt, wo sie Rico kennengelernt hat, läuft ihm die Zeit davon.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig, weshalb man auch gern die beschriebenen Nebensächlichkeiten und Ausflüge der Kindheitserinnerungen abtaucht, um Juliette und David besser kennenzulernen. Die Kulissen-Beschreibung ist herrlich authentisch und bildhaft. Dieser Atmosphäre kann man sich kaum entziehen und das gefiel mir sehr. Den Blackout gab es wirklich, was der Geschichte noch mehr Reiz verleiht. Ebenso der Kontrast der Hauptfiguren. Juliette hat das Leben noch vor sich, kann träumen und ihre Collegezeit planen. Für David ist das zur Nebensache geworden. Er fühlt sich seiner Pläne beraubt und erkennt, was wirklich zählt, weshalb er mehr zu verlieren hat. Es ist eine Geschichte, die sehr berührt, aber keine seicht romantische Liebesgeschichte. Leider brauchte die Handlung einige Zeit, bis man in der Geschichte ankommt und die familiären Ausschweifungen waren zu viel. Ich hätte es mir gern etwas mitreißender gewünscht, mit dem Fokus auf Juliette und David.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2022

Der Absturz des Mr. Cave

Der fürsorgliche Mr. Cave
0

„Michelangelos Botschaft an mich, als ich vor der Pietà stand, war klar: Es erwartet dich unsägliches Leid, wenn du deine Tochter in eine Welt der verlorenen Seelen entlässt. Du musst sie beschützen und ...

„Michelangelos Botschaft an mich, als ich vor der Pietà stand, war klar: Es erwartet dich unsägliches Leid, wenn du deine Tochter in eine Welt der verlorenen Seelen entlässt. Du musst sie beschützen und darfst sie niemals gehen lassen.“


Der Antiquitätenhändler Mr. Cave ist ein besonders fürsorglicher Familienvater; sein kleines Mädchen ist schließlich alles, was ihm geblieben ist, nachdem er seine Mutter, seine Frau und seinen Sohn nicht retten konnte. Von Schuldgefühlen und väterlichem Beschützerinstinkt besessen, spitzen sich die Auseinandersetzungen mit seiner adoleszenten Tochter immer weiter zu.

Mr. Cave fühlt sich getrieben, die Dinge nicht ihrem Schicksal zu überlassen. Seine kraftlose Seele befindet sich im freien Fall, wie Matt Haig es formuliert, zeitweise wie von Sinnen, lässt ihn sein Verstand im Stich und er verliert immer mehr ausgerechnet das, wovon er sich so viel Sicherheit versprochen hatte: die Kontrolle. „Es ist, als würde man mit Hitler zusammenleben.“ Diese Worte richtet die Tochter an ihren Vater, und gibt damit einen seltenen Einblick, in ihre Sichtweise. Der Roman ist nämlich aus der einseitigen Perspektive des Vater verfasst, der einen Bericht an seine Tochter schreibt. Das strickte Einhalten dieser Erzählspur löst vorwiegend die beklemmende und zuspitzende Atmosphäre aus. So erfolgversprechend diese Erzählweise sich auch darstellt, ich hätte andere Perspektiven als aufschlussreich empfunden. Denn die ausschweifenden Gedankensprünge und Rückblenden haben das Durchhalten beim Lesen erschwert und die Handlung selten bereichert. Wie meistens bei Romanen von Matt Haig verstecken sich aber auch in diesem Buch interessante Gedanken, Wissenswertes und nachklingende Sätze. Er findet die richtigen Worte, um Leiden greifbar zu machen und neue Einsichten zu gewinnen.

Fazit: Das absolute Gegenteil zu dem lebensbejahenden Roman „Die Mitternachtsbibliothek“. Ein beklemmendes psychologisches Drama, bei dem man nicht weiß, was dominiert, Liebe oder Wahnsinn. Ein schwermütiger Roman, der zwar faszinierend und sprachlich gelungen am Ende einen überraschenden Twist bereithält, aber zu keiner Zeit fesselt oder mitreißt - stattdessen war ich erleichtert, nachdem ich das Buch beendet hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2021

Motivation für die Morgenroutine

Power Hour
0

Das Versprechen der „Power Hour“: investiere nur eine Stunde des Tages in dich selbst und du wirst Erstaunliches erreichen. Die Autorin Adrienne Herbert motiviert andere Menschen leidenschaftlich über ...

Das Versprechen der „Power Hour“: investiere nur eine Stunde des Tages in dich selbst und du wirst Erstaunliches erreichen. Die Autorin Adrienne Herbert motiviert andere Menschen leidenschaftlich über verschiedene Medien, sich selbst zu verwirklichen, und ihre Motivation ist auch in diesem Buch spürbar ansteckend. Sie zeigt unterschiedliche Herangehensweisen, um sich über die persönlichen Ziele klar zu werden und in die Umsetzung zu kommen. Themen wie Routine, Selbstvertrauen, Bewegung, Schlaf und Unterstützung spielen eine tragende Rolle und werden kapitelweise ausführlich behandelt. Die Themen Bewegung und Schlaf haben mir dabei am besten gefallen, weil hier mehr Veränderungspotenzial steckt, als man zuerst meinen mag und die Autorin das gut transportiert hat.
Beginnend mit den Worten „Werde die Person, die du schon immer sein wolltest“ wirkt der Klappentext klischeehaft und unerreichbar. Tatsächlich schreibt die Autorin aber so authentisch, motivierend, humorvoll und ansprechend, dass man merkt, sie ist wirklich davon überzeugt, diese Veränderung in ihren Leserinnen bewirken zu können. Ich verstehe dieses Buch allerdings vorwiegend als einer Sammlung von Informationen aus empfehlenswerten Publikationen und vieles davon war mir bereits bekannt. Außerdem nutzt die Autorin das Buch auch mehrfach für ihr eigenes Marketing, was mich irgendwann gestört hat, weil es oft wiederholt wird. Daher hätte ich mir anschaulichere Beispiele und mehr praktische Tipps gewünscht, die im letzen Kapitel einfach zu kurz kamen. Es werden vorwiegend prominente Beispiele herangezogen, was auch nachvollziehbar ist, aber eine Distanz schafft, bei der man sich von den Erfolgsgeschichten nicht wirklich angesprochen fühlte. Die Komplexität und Unplanbarkeit des vielschichtigen Lebens gerät dabei etwas in den Hintergrund.

Die Message von „Power Hour“ finde ich gut und es gibt viel Wissen, dass einen nachhaltigen Effekt erzielen kann, sollte man nach dem Lesen auch tatsächlich ins Tun kommen. Der Untertitel „Wenig ändern, alles erreichen“ ist allerdings zu schön, um wahr zu sein. Leider konnte mich letztlich die Umsetzung nicht ganz überzeugen, weil ich mir einfach neue Ideen, Lösungsvorschläge, mehr Individualität und Kreativität gewünscht hätte. Die „Power Hour“ ähnelt dem Prinzip von „Miracle Morning“, einem Ratgeber von Hal Elrod und bietet damit ein Pendant für die weibliche Leserschaft, vor allem als selbstverwirklichender Einstieg in die Selbsthilfeliteratur.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Cover
  • Umsetzung