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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2017

Ein ganz besonderer Roman

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Vergangenheit:


Lange Zeit lebte Edda bei einer verrückten Frau im Keller. Sie war vollkommen abhängig. Sie war eingesperrt und konnte das Leben draußen nicht erleben. Sie wurde genötigt, missbraucht ...

Vergangenheit:


Lange Zeit lebte Edda bei einer verrückten Frau im Keller. Sie war vollkommen abhängig. Sie war eingesperrt und konnte das Leben draußen nicht erleben. Sie wurde genötigt, missbraucht und unter Umständen auch mal gefoltert. Bis zu dem Tag, an dem sich alles veränderte.



Gegenwart viele Jahre sind vergangen, seit diesem einen Tag. Immer noch wird sie von ihren Ängsten und Zwängen beherrscht. Es fällt ihr nicht leicht, sich auf die neue Welt einzulassen, lange Zeit wurde ihr von Isolde immer wieder vor Augen geführt, wie gefährlich doch die Welt draußen ist. Mit diesen Zweigen und noch weiteren, welche durch den mangelnden Sozialkontakt während ihrer Zeit im Keller verrühren kämpft sie bis heute. Er will führt sie. In ein kleines Dorf am Meer. Wird sie es hier schaffen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen?


Der Schreibstil dieses Buches gefällt mir sehr gut, erstens ist er wechselnd zwischen Gegenwart und Vergangenheit und zweitens sind diese Wechsel nicht abrupt wie in vielen anderen Büchern, die Vergangenheit tauchte häufig in Rückblenden auf. Das macht das ganze Buch sehr weich zu lesen, man kommt schnell voran und möchte eigentlich auch gar nicht mehr aufhören.

Ich soll in Rezensionen eigentlich auch immer Kritikpunkte aufführen, mein Problem ist, ich habe in diesem Buch keine Kritikpunkte gefunden.


Wie ihr merkt, ich bin voll und ganz begeistert von diesem einzigartigen Werk und vergebe wohl verdiente 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühl
  • Anspruch
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 11.08.2017

Würdest du dein Leben für Das deiner Zwillingsschwester geben?

Die Seele meiner Schwester
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Ella und Maddy sind Zwillinge. Eineiige Zwillinge. Nur kleinste Details wie ein Leberfleck unterscheiden sie. Als Maddy nach einem Streit mit Ella bei einem Autounfall stirbt nimmt das Unheil seinen Lauf. ...

Ella und Maddy sind Zwillinge. Eineiige Zwillinge. Nur kleinste Details wie ein Leberfleck unterscheiden sie. Als Maddy nach einem Streit mit Ella bei einem Autounfall stirbt nimmt das Unheil seinen Lauf. Als sie aus dem Auto geborgen werden gibt es eine Verwechslung und Ella macht als Maddy auf. Sie beschließt, das Leben von Maddy weiterzuleben, sie gibt sich auf um ihre tote Schwester am Leben zu halten.


Ist das machbar? Schafft sie es, nur durch ihr Aussehen und defensive Aktionen als ursprünglich introvertierten Mensch die extrovertierte Maddy zu werden?


Dieses Buch ist finde ich es sehr gut gelungen. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, man kommt gut voran. Die Charaktere sind wie sie sein müssen, manche authentisch und andere eher nicht. Das passt einfach zur Geschichte, das gefällt mir sehr, sehr gut.


Ich weiß nicht, was ich an diesem Buch kritisieren soll, ich finde es perfekt. Um es noch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten finde ich es sogar in gewissem Maße pädagogisch wertvoll, denn dieses Buch regt zum Nachdenken an, es werden Fragen aufgeworfen, die vielleicht vermitteln können, zwischen Eltern und Kind. Ich denke es kann sogar bei der Bearbeitung von Trauerzuständen im jugendlichen Alter unterstützen, denn die Fragen die das Buch aufwirft dienen wie schon gesagt unter Umständen als Vermittler zwischen der Familie und dem Kind oder zwischen dem Kind und der/dem Trauerbegleiter/in.


Da ich wie ihr vielleicht bemerkt habt hellauf begeistert bin vergebe ich wunderbare 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Perspektivenwechsel

Bloß keine halben Sachen
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Florian Sitzmann hat durch einen Unfall beide Beine verloren. Knapp 20 Jahre sind seither vergangen. Viel Erfahrung hat er in diesen Jahren gesammelt. Seine Erfahrungen, lustiges, sinnloses und einfach ...

Florian Sitzmann hat durch einen Unfall beide Beine verloren. Knapp 20 Jahre sind seither vergangen. Viel Erfahrung hat er in diesen Jahren gesammelt. Seine Erfahrungen, lustiges, sinnloses und einfach nur interessantes teilt er in diesem Buch mit dem Leser. Er sieht als Rollstuhlfahrer das Leben aus einer anderen Perspektive. Als Fußgänger hat man nicht das Bewusstsein, dass man auf vier Rädern diverse Bordsteinkanten oder Stufen nicht überwinden kann. Es fällt einem schlichtweg nicht auf, denn für den Fußgänger stellt das kein Hindernis dar.

Ich finde es interessant, der Schreibstil weckt Interesse und erzählt auf lustige und sachliche Weise eine andere Perspektive. Der Humor in diesem Buch ist beachtlich, man sieht, dass man das Leben einfach manchmal nicht zu ernst nehmen darf. Das Buch lässt sich sehr leicht lesen, ich habe keine 5 Stunden gebraucht. Die knapp 200 Seiten verfliegen wie im Flug. Man bekommt gar nicht mit, wie schnell man eigentlich vorankommt. Innerhalb dieser 4 Stunden spürte ich keinen Anflug von Langeweile und auch nicht das Bedürfnis, das Buch zur Seite zu legen um eine Pause zu machen. Ich war einfach mittendrin.

Dazu muss ich sagen, dass ich vom ersten dieses Autors „der halbe Mann“ nicht so begeistert war. Dieses Buch jedoch hat mich überzeugt und liefert nebenbei auch noch wertvolle Tipps für das eigene Leben. Egal ob mit oder ohne Behinderung. Jeder kann dieses Buch lesen und ich glaube nicht, dass sich ein Mensch dabei langweilen wird. Ich bin über diese Machart wirklich begeistert und kann definitiv nur 5 von 5 Sternen vergeben.

@Florian Sitzmann: ich weiß, nach der Lektüre dieses Buches, dass du keinen Mitleidsbonus möchtest. Diesen gibt es bei mir auch nicht. Die Wertung ist auf rein sachlicher Ebene geschrieben.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Eine Berührende Geschichte

Solange am Himmel Sterne stehen
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Hope ist Besitzerin einer Bäckerei. Sie führt damit eine Familientradition fort. Doch die Bäckerei ist mehr eine Last, als dass es ihr Freude bereiten würde sie zu führen. Die hohen Schulden veranlassen ...

Hope ist Besitzerin einer Bäckerei. Sie führt damit eine Familientradition fort. Doch die Bäckerei ist mehr eine Last, als dass es ihr Freude bereiten würde sie zu führen. Die hohen Schulden veranlassen die Bank dazu, den Kredit zu Kündigen. Zusätzlich zu dieser Missere hat sie gerade eine schwierige Scheidung hinter sich. Ihre Tochter Annie kommt mit der Situation nicht ganz so gut zurecht, denn ihr Vater hat schon eine Neue. Rose ist die Großmutter von Hope. Sie hat Alzheimer im weit fortgeschrittenem Stadium. Niemand weiß, dass sie ein schweres Geheimnis mit sich trägt, das jetzt langsam wieder an die Oberfläche dringt.

Der Schreibstil Ist sehr angenehm zu lesen. Ich bin wahrhaftig eingetaucht in die Welt der Protagonisten. Betrachtet man diese mal rückblickend, kann ich mich sehr gut in sie hinein fühlen. Die Darstellung der an Alzheimer erkrankten Frau gefällt mir besonders gut, denn ich finde es sehr realistisch umgesetzt.

Ich denke, die Themen und deren Umsetzung in diesem Buch werden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Ein Kind, einsam, verzweifelt und voller Schuld

Sommerkind
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Kolja lebt mit seiner Schwester Malu, seiner Mutter und seinem Vater in einem Haus nahe des Meeres. Am Strand gibt es auch ein Schwimmbad. Eines Abends besucht er mit seiner Schwester den Strand. Sie wollen ...

Kolja lebt mit seiner Schwester Malu, seiner Mutter und seinem Vater in einem Haus nahe des Meeres. Am Strand gibt es auch ein Schwimmbad. Eines Abends besucht er mit seiner Schwester den Strand. Sie wollen schwimmen gehen, können sich aber nicht einigen ob im abgeschlossenen Schwimmbad oder im Meer. Trotzig setzt sich Kolja auf eine Bank. Malu klettert über den Zaun ins Schwimmbad um zu schwimmen. Eine Weile sitzt Kolja auf der Bank, dann taucht Ragna auf. Ein Mädchen, dass er unglaublich gerne mag er schon ihr zu, wie sie eine Weile wie eine Meerjungfrau durch die Wellen taucht. Als sie rauskommt und den Kleiderstapel leben Kolja entdeckt fragt sie, wem er gehöre. Kolja erzählt, dass Malu im Schwimmbad schwimmen wollte. Wie lange das her sei fragt Ragna, Kolja weiß ich nicht. Fragt nach endlos und kann nur noch seine leblose Schwester aus dem Wasser ziehen. Als Malu mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen wird beginnt die tragische Geschichte eines verzweifelten Kindes.


Der Schreibstil in diesem Buch ist nicht gerade einfach, er passt sich wunderbar mit der Wortwahl und ich möchte schon fast sagen mit der Farbe der Sprache der Stimmung im Buch an. Man liest die Geschichte aus mehreren Betrachtungswinkeln. Nämlich aus der von Kolja und aus der Sicht von Ragna. Anfänglich ist es schwierig in das Buch zu finden, da es sehr verwirrend ist dass manche Gedankengänge, gerade die von Ragna für einzelne Sprünge machen. Die Darstellung und Umsetzung der einzelnen Charaktere finde ich sehr gut gelungen und ist sehr authentisch. Es ist schwierig, sich schnell eine Meinung zu bilden, wenn man aber das ganze Buch gelesen hat kann man sich nicht nur eine Meinung über die einzelnen Charaktere bilden, man hat sogar noch viel, viel Stoff zum Nachdenken. Gerade die Frage der Schuld und die Frage nach Lebensqualität im Wachkoma sind vorherrschend im Hauptteil des Buches. Es ist von der Umsetzung her wirklich gut gelungen.


So schnell werde ich dieses Buch nicht vergessen, ich habe noch sehr viel Stoff zum Nachdenken und kann dieses Buch wärmstens empfehlen. Ich habe zwar anfänglich Probleme gehabt, kann im Endeffekt aber nicht anderes als 5 von 5 Sternen zu vergeben, denn der Darstellung war der verwirrende Anfang notwendig und somit kann ich oder werde ich dafür keine Punkte abziehen.

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