Eine Geschichte wie sie damals 1000en passiert sein könnte.
Das Erbe der RosenthalsMit „Das Erbe der Rosenthals“ ist Armando Lucas Correa ein sehr tiefgründiges Werk gelungen. Selten hat mich ein Buch so gepackt und in den Bann gezogen wie dieses. Der Autor erzählt die Geschichte von ...
Mit „Das Erbe der Rosenthals“ ist Armando Lucas Correa ein sehr tiefgründiges Werk gelungen. Selten hat mich ein Buch so gepackt und in den Bann gezogen wie dieses. Der Autor erzählt die Geschichte von Hannah einem 12-jährigen, jüdischen Mädchen, das zu Beginn des zweiten Weltkrieges (1939) in Berlin aufwächst. Da die Familie Deutschland verlassen muss, begibt sie sich auf die St. Louis und tritt eine Schiffsreise nach Kuba an. Doch dort wird nicht die ganze Familie trotz gekaufter, inzwischen aber für teilweise ungültig erklärter Einreisepapiere, sowie ca. 900 andere Mitreisende, nicht an Land gelassen. Ihr Vater sowie ihr geliebter Freund Leo und dessen Vater müssen an Bord bleiben und werden zurück nach Europa geschickt. Im weiteren Verlauf des Buches erzählt Hannah was ihre Familie in Kuba durchmachen musste. Sie hatte ein von vielen Schicksalsschlägen geprägtes Leben. Zwischen den einzelnen, aus der Sicht von Hannah erzählten Kapiteln, gibt es Einschübe die aus der Sicht von Anna, der Enkelin Hannah’s erzählt werden. Diese Kapitel spielen im Jahr 2014. Dem Jahr in dem Anna endlich die Tante ihres verstorbenen Vaters, der bei den Anschlägen am 11. September ums‘ Leben kam und den sie selbst nie kennen lernen konnte, da er noch vor ihrer Geburt verstorben ist, kennen lernt, nämlich ihre in Kuba lebende Tante Hannah.
Armando Lucas Correa verfügt über einen sehr angenehm und flüssig zu lesenden Schreibstil. Die verschiedenen Zeitebenen, 2014 und 1939 sind sehr geschickt miteinander verwebt. Der Autor wechselt zwischen den beiden Erzählcharakteren geschickt hin und her, dadurch wir die Geschichte für den Leser noch spannender. Am Ende des Buches wurde eine Nachbildung der originalen Passagierlisten der St. Louis abgedruckt, sowie Fotos von Passagieren auf dem Schiff. Das Buch kann ich jedem empfehlen, der sich für Geschichten mit wahrem Kern und historischem Hintergrund begeistern kann. Natürlich sollte der potenzielle Leser auch mit etwas schwererer Lektüre gut zu Recht kommen.