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Veröffentlicht am 28.12.2021

Neues aus der Feder von Kerstin Gier

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen ...

Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben.

Kerstin Gier startet mit „Vergissmeinnicht“ eine neue Fantasy-Trilogie.
Wir begleiten Quinn, der plötzlich in eine Welt voller Magie und Sagenwesen gezogen wird. Nicht nur, dass er alles über den Haufen werfen muss, was er bisher geglaubt hat, er ist nun ein Teil davon. Dazu sitzt er seit einem Unfall im Rollstuhl und die Reha geht nur langsam von statten. Begleitet wird er von seiner Nachbarin Matilda, die er eigentlich nie richtig leiden konnte. Doch schnell merkt er, dass sie irgendwie echt cool ist.
Kerstin Gier nimmt hier bekannte Sagenwelten und bringt sie in unsere Welt. Dazu schafft sie noch den Saum, eine Zwischenwelt, zwischen Menschenwelt und Jenseits.
Der erste Band dient quasi nur dazu einen Überblick über diese andere Welt zu verschaffen und trotzdem bleiben viele Fragen ungeklärt. Aber für mich nicht unbefriedigend, sondern Neugier schaffend.
Quinn und Matilda sind mir sehr sympathisch und auch die anderen Figuren haben alle einen interessanten Charakter.
Überhaupt hat Kerstin Gier einen vielschichten Urban-Fantasy geschaffen, der richtig Lust auf die Fortsetzungen macht.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Historischer Medizinroman

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Berlin 1918: Marlene ist nach ihrem Medizin-Studium glücklich, als Medizinalpraktikantin in der Kinderklinik Weißensee arbeiten zu dürfen. Die meisten Ärzte wurden in Lazarette befohlen, sodass Marlene ...

Berlin 1918: Marlene ist nach ihrem Medizin-Studium glücklich, als Medizinalpraktikantin in der Kinderklinik Weißensee arbeiten zu dürfen. Die meisten Ärzte wurden in Lazarette befohlen, sodass Marlene mit den kleinen Patienten in Weißensee fast auf sich allein gestellt ist. Fortan kämpft sie nicht nur um ihren geliebten Maximilian, der verändert und abweisend aus dem Krieg heimkehrt, sondern auch gegen die Spanische Grippe, die Säuglinge in ganz Berlin befällt. Als Emmas Sohn ebenfalls erkrankt, taucht plötzlich der verschollene Kindsvater auf und bietet Emma ein neues Leben fern des seuchengeplagten Berlins an. Aber Marlene ist überzeugt, dass der Kampf gegen die Epidemie nur gewonnen werden kann, wenn Emma als aufopferungsvolle Oberschwester an ihrer Seite bleibt. Letztendlich ist es die kleine Patientin Frieda Kunze, die Emma zeigt, wo sie am meisten gebraucht wird.

„Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung“ von Antonia Blum, setzt kurze Zeit nach Band eins an. Marlene ist endlich fertig mit ihrem Studium und darf nun das Abschlusspraktikum antreten, nach welchem sie den Hippokratischen Eid ablegen kann. Nicht nur die spanische Grippe macht ihr dabei zu schaffen, sondern auch Männer wie Oberarzt Dr. Buttermilch, der die Frau am Herd sieht und nicht am Operationstisch.
Emma wächst an ihrer Rolle als Lehrkrankenschwester und kämpft um das Leben ihres an Typhus erkrankten Sohnes. Die Liebe bleibt dabei nicht unvergessen.
Maximilian kommt verändert aus dem Krieg zurück und es dauert, bis er aus dem Schatten treten kann.
Der Autorin ist wieder ein vielschichtiger und vielseitiger historischer Roman gelungen. Sie gibt die vielen Aspekte des ersten Weltkrieges gut aus der Sicht der Daheimgebliebenen wieder. Auch die neu entstehende Rolle der Frau, wird gut dargestellt.
Es hat mir richtig Freude gemacht, Marlene und Emma bei ihren Entwicklungen zu begleiten und mich mit ihnen zu freuen und mit ihnen zu fiebern.
Die Kapitel wechseln zwischen den beiden Frauen und ab und zu auch mal zu Max oder einem der anderen Ärzte. Dadurch gewinnt das Buch eine tolle Tiefe und der Leser bekommt klasse Eindrücke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren.
„Jahre der Hoffnung“ kann auf jeden Fall mit dem ersten Band „Zeit der Wunder“ mithalten.
Für alle Fans von historischen Romanen und Medizinromanen, eine klare Empfehlung! Ich freue mich schon auf den Abschluss der Trilogie.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Unglaublich fesselnder Thriller

SCHWEIG!
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Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein ...

Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt.

Judith Merchant hat mit „Schweig!“ einen unerwartet intensiven und spannenden Thriller geschaffen.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Schwestern Sue und Esther. Einige Kapitel sind dazu aus der Sicht von Esthers Ehemann Martin geschrieben. Wenige Zeitsprünge in die Kindheit oder das Vorjahr geben zusätzliche Informationen, die nach und nach ein neues Bild erschaffen.
Wir lernen die Schwestern schnell kennen. Esther, die zielstrebige Mutter, mit ziemlichem Kontrolltick und Sue, die Eigenbrötlerin allein im Wald. Ab dem Punkt, wo Esther bei Sue aufschlägt wird die Stimmung sogartig. Man kann nicht mehr aufhören zu lesen und ich habe schnell bei mir festgestellt, dass ich nicht sicher war, wer nun die Wahrheit sagt und ob nicht bei beiden Frauen sowohl Wahrheit als auch Einbildung eine Rolle spielen.
Die Gespräche wechseln von einseitigen Dialogen, zu hitzigen Streitereien und lautstarken Schlagabtäuschen. Ich konnte nicht genug davon bekommen.
Der Autorin ist es bei all dem gelungen, dauerhaft eine gewisse Grundspannung und ein leichtes Gefühl von Gefahr aufrecht zu erhalten.
Das Buch nimmt mehrere unerwartete Wendungen, die mich bis zum Ende den Atem anhalten lassen haben.
Ich bin von diesem Thriller wirklich begeistert! Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Tiefgang und Gefühl

Gegen den bittersten Sturm
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Als ich ihm eines Abends plötzlich wieder gegenüberstand, konnte ich fühlen, wie mein Herz erneut zerbrach. Denn für die Welt war er Connor Roe - einer der vermögendsten und einflussreichsten Männer New ...

Als ich ihm eines Abends plötzlich wieder gegenüberstand, konnte ich fühlen, wie mein Herz erneut zerbrach. Denn für die Welt war er Connor Roe - einer der vermögendsten und einflussreichsten Männer New Yorks. Aber für mich war er der Mann, dem ich in einer Nacht vor zwei Jahren all meine Träume und tiefsten Geheimnisse anvertraut hatte. Für einen kurzen Augenblick hatten wir uns ineinander verliebt - weil wir wussten, dass wir uns nicht wiedersehen werden. Doch jetzt war er zurück in meinem Leben - wieder war es der falsche Zeitpunkt für uns. Und so zog er mich an sich und hielt mich einfach nur fest. Denn niemand wusste besser als Connor, dass man manchmal in den Trümmern stehen und hoffen musste, dass man lernte, mit den zerbrochenen Teilen zu leben.

„Gegen den bittersten Sturm“ von Brittany C. Cherry, ist der zweite Band ihrer “Compass“-Reihe. Die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind, sie verraten aber ein bisschen was zum Vorgänger.
Wir dürfen dieses Mal Connor begleiten. Ihn lernt man schon in Band 1 kennen und lieben. Es sind ein paar Jahre vergangen und er ist endlich erfolgreich. Wer hat sich auch was anderes vorstellen können?
Mit ihm zusammen lernen wir Aaliyah kennen und die Zwei sind einfach toll zusammen. Connor ist wirklich ein Gentleman und Aaliyah eine Kämpferin. Jede Seite mit den Beiden hat mir einfach gut gefallen.
Egal ob es lustige, traurige, spannende oder romantische Momente waren, ich habe die beiden gerne begleitet.
Ab und zu bekannte Figuren zu treffen, war noch das Sahnehäubchen oben drauf.
Auch dieser Band hat mich wieder durch alle möglichen Gefühle gejagt und mich komplett begeistert. Ich kann die Bücher jedem empfehlen!

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Tiefgängig und gefühlvoll

Durch die kälteste Nacht
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Als ich Kennedy Lost das erste Mal nach all den Jahren wieder begegnete, hätte ich sie fortschicken sollen. Ich hätte ihr sagen müssen, dass sie nie wieder zurückkommen soll und dass ich sie nicht wiedersehen ...

Als ich Kennedy Lost das erste Mal nach all den Jahren wieder begegnete, hätte ich sie fortschicken sollen. Ich hätte ihr sagen müssen, dass sie nie wieder zurückkommen soll und dass ich sie nicht wiedersehen will, weil ich sie nicht brauche. Aber dann erkannte ich, dass sie kurz vor dem Ertrinken war. Ich sah, dass sie von Erinnerungen und Schuldgefühlen auf den Grund gezogen wurde. Die Traurigkeit in mir erkannte dieselbe Traurigkeit in ihr, und ich wusste plötzlich, dass nichts auf der Welt mehr zählte, als Kennedy das Gefühl zu geben, dass selbst dieser Teil von ihr es wert ist, geliebt zu werden - auch wenn mein eigenes Herz daran zerbrechen würde.

„Durch die kälteste Nacht“ von Brittiany C. Cherry ist der Auftakt ihrer „Compass“-Reihe.
Es geht um Kennedy und Jaxon. Beide innerlich gebrochen und von Schuld geplagt. Als Kennedy und ihr Mann sich scheiden lassen, zieht sie in das Haus hinter Jax Grundstück. Ein Umstand, der dem Alleingänger gar nicht passt, denn Kennedy hält sich nicht an sein Verbot das Grundstück zu betreten und taucht auch so immer wieder in seiner Nähe auf. Sein eiskaltes Herz zeigt einzelne Risse und auch Kennedy fühlt sich von seiner Nähe angezogen. Doch beide müssten sich diesen Schritt gestatten.
Die Autorin hat hier einige sehr traurige und tiefgründige Themen aufgegriffen und in dieser gefühlvollen Geschichte vereint. Die Geschichte kommt mit wenig Drama aus, welches der Geschichte Spannung verleiht und nicht übertrieben ist. Die Charaktere sind nahezu alle wirklich sympathisch und lebensnah. Es hat Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die Charakterentwicklungen sind real und haben mich immer wieder zum mitfühlen gebracht.
Die Autorin schafft ihren Figuren beinahe zärtlich eine wirklich tolle Geschichte, die nicht einfach ist aber dafür umso schöner.

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