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Veröffentlicht am 08.05.2023

Erneut spannend und skurril

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase stapeln sich die Akten ungelöster Mordfälle. Und weil Joyce nun einmal ein Faible für Celebritys hat, ermittelt der Donnerstagsmordclub jetzt ...

Im Puzzlezimmer der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase stapeln sich die Akten ungelöster Mordfälle. Und weil Joyce nun einmal ein Faible für Celebritys hat, ermittelt der Donnerstagsmordclub jetzt in dem Fall Bethany Waites. Die junge Journalistin nämlich war die Kollegin des attraktiven Anchormans der Lokalnachrichten und wurde vor fast zehn Jahren ermordet, weil sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs zu nahegekommen ist. Schneller als den Beteiligten lieb sein kann, wird aus dem cold case ein sehr heißer. Dann verschwindet auch noch Elizabeth und wird vor eine grausame Wahl gestellt: Töten oder getötet werden. Nicht, dass sie als ehemalige Geheimagentin keine Erfahrungen darin hätte, aber der Donnerstagsmordclub wäre nicht der Donnerstagsmordclub, wenn er keinen eleganteren Weg aus dieser Zwickmühle finden würde und ganz nebenbei die Bedrohung für seine Zwecke zu nutzen wüsste.

In „Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist Richard Osman eine weitere richtig gute Fortsetzung gelungen. Auch der dritte Band kann unabhängig von den anderen gelesen werden.
Unsere sympathischen alten Leute geraten auch dieses Mal direkt wieder an mehrere aufregende Fronten. Elizabeth wird entführt, der Mordclub ermittelt im Fall einer Journalistin, Ibrahim wird zum Therapeuten einer Drogenkönigin, Ron, Chris und Donna kommen ins Fernsehen und ein Wikinger bringt alle in Gefahr. Oder doch eher sich selbst?
Es wird einfach nicht langweilig und nicht weniger skurril. Normal kann ja jeder.
Der Autor bleibt seinem Schreibstil treu und bringt die unterschiedlichen Charaktere, den englischen Stil und Humor sehr gut rüber.
Die Kapitel werden wieder aus unterschiedlichen Sichtweisen, passend zum aktuellen Ereignisstand erzählt. Das hat mir bisher jedes Mal sehr gut gefallen. Denn so weiß der Leser nie mehr als die Figuren und kann richtig gut miträtseln.
Auch in Band drei hat Richard Osman wieder viele lose Stränge geschaffen, die alle für sich ein wenig verwirrend aber sehr spannend sind und hat sie am Ende richtig gut miteinander verwoben. Dazu gibt es noch tolle Charakterentwicklungen, die dem Ganzen noch was richtig herzliches Geben.
Ich hatte viel Spaß und hoffe, dass es bald weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Unglaublich gut!

Things We Never Got Over (Knockemout 1)
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Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche ...

Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?
Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme.

„Things we never got over“ von Lucy Score hat mich aus verschiedenen Gründen angezogen.
Zunächst finde ich den Titel und das Cover einfach toll. Ich finde, beides passt super zusammen und ist richtig schön gestaltet. Dann war ich natürlich neugierig, ob der „TIKTOK Erfolg“ wirklich so gut ist. Der Klappentext hat mich dann vollends vom Lesen überzeugt.
Ich muss sagen, alles hält was es verspricht.
Lucy Score hat einen wirklich schönen Schreibstil. Sie variiert je nach Figurensicht und sie beschreibt Knockemout und die Bewohner so gut, dass ich das Gefühl hatte, ebenfalls dort zu leben.
Die Kapitel erzählen mal aus Naomis Sicht und mal aus der von Knox.
Naomi ist eine super sympathische Hauptfigur. Sie ist eine Powerfrau und kümmert sich vor allem um alle anderen und immer erst zuletzt um sich selbst. Natürlich eilt sie da ihrer Zwillingsschwester, die mehr als einmal auf die schiefe Bahn geraten ist, zur Hilfe. Doch selbst Hilfe annehmen fällt ihr schwer. Gut, dass der grummelige Knox ihr immer wieder hilft, auch wenn sie versucht seine Hilfe abzulehnen. Warum er ihr so dringend helfen will, verstehen beide nicht wirklich aber unter seiner harten Schale steckt eben ein weicher Kern.
Naomis Nichte ist auch einfach klasse. Sie hat schon viel zu viel Mist erleben müssen aber ist total clever und blüht richtig auf.
Alle anderen Figuren, die die drei bei ihrer Geschichte begleiten passen perfekt und geben dem Buch die Wärme, die es so besonders macht.
Die Geschichte ist an einigen Stellen ein wenig vorhersehbar, was mich aber nicht gestört hat, denn die Story ist voll mit Spannung, Gefühlen, Romantik, Humor, Familie, Freundschaft und Erotik. Der Autorin ist eine richtig gute Mischung gelungen, so dass ich dauerhaft mitgefiebert habe und immer weiterlesen wollte.
Ich habe mich absolut in Knockemout und die Bewohner verliebt und freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Der Donnerstagsmordclub schlägt wieder zu!

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. Und jetzt soll Elizabeth ihm da wieder raushelfen. Dabei sollte ihr ehemaliger Geheimdienst-Kollege doch eigentlich wissen, von wem man ...

Da hat er sich in etwas reingeritten, der gute Marcus Carmichael. Und jetzt soll Elizabeth ihm da wieder raushelfen. Dabei sollte ihr ehemaliger Geheimdienst-Kollege doch eigentlich wissen, von wem man besser keine Diamanten mitgehen lässt, wenn man sich gerade auf einem Einsatz für den MI5 befindet. Dazu gehört ganz bestimmt: die New Yorker Mafia. Ist die erst einmal im Spiel, geht es ziemlich sicher bald jemandem an den Kragen.
Doch auch Profimörder können Fehler machen, etwa ihrem Handwerk in der Seniorenresidenz Coopers Chase nachzugehen. Denn wer hier mordet, dem ist der Donnerstagsmordclub auf den Fersen, und der macht, schneller als ihm lieb sein kann, aus dem Jäger den Gejagten. Für die vier rüstigen Senioren heißt es: Endlich ist wieder Donnerstag!

Mit „Der Donnerstagsmordclub und der Mann, der zweimal starb“ ist Richard Osman eine geniale Fortsetzung gelungen. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen. Nur die Charakterentwicklung geht etwas weiter.
Auch Band zwei hat mich mit seinem skurrilen Charme wieder richtig begeistert und fesseln können.
Richard Osman bringt den englischen Humor und den Pragmatismus richtig gut rüber. Das Setting ist auch wieder toll beschrieben und unsere aufgeweckten Senioren bringen den Leser mehr als einmal zum Schmunzeln.
Der Autor bleibt dem Aufbau aus Band eins treu. So werden die Kapitel, je nach Ereignishergang, mal aus der Sicht von einem unserer Rentner, einem der Ermittler oder einem anderen Beteiligten geschildert. Trotzdem weiß der Leser nie mehr als die Figuren.
Das hat mir richtig gut gefallen, denn so kann man nach Herzenslust miträtseln und sich über jeden Ermittlungsfortschritt freuen.
Ich finde dieser Band übertrifft den ersten, was ungewöhnliche Ermittlungsmethoden angeht, wirklich noch mal. Besonders Elizabeth zieht alle Register und lässt so manchen Kontakt spielen. Aber auch Joyce wächst über sich hinaus.
Dazu berührt das Erlebnis von Ibrahim und man hofft einfach auf ein gutes Ende.
Bis dahin wird aber fleißig ermordet und ermittelt und dabei so manches Mal nicht so ganz genau aufs Gesetz geachtet. Der Charme und der scharfe Verstand unserer Senioren sind da die gefährlichste Waffe.
Ich bin ein großer Fan der Reihe und freue mich richtig auf den dritten Band!

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Der Donnerstagsmordclub ermittelt!

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie ...

Man möchte meinen, so eine luxuriöse Seniorenresidenz in der idyllischen Grafschaft Kent sei ein friedlicher Ort. Das dachte auch die fast achtzigjährige Joyce, als sie in Coopers Chase einzog. Bis sie Elizabeth, Ron und Ibrahim kennenlernt oder, anders gesagt, eine ehemalige Geheimagentin, einen ehemaligen Gewerkschaftsführer und einen ehemaligen Psychiater. Sie wird Teil ihres Clubs, der sich immer donnerstags im Puzzlezimmer trifft, um ungelöste Kriminalfälle aufzuklären. Als dann direkt vor ihrer Haustür ein Mord verübt wird, ist der Ermittlungseifer der vier Senioren natürlich geweckt, und selbst der Chefinspektor der lokalen Polizeidienststelle kann nur über ihren Scharfsinn staunen.

Richard Osman nimmt uns in seinem ersten Band des „Donnerstags Mordclub“ mit in die Grafschaft Kent, denn dort leben unsere Figuren in einer luxuriösen Seniorenresidenz.
Der Autor bietet uns nicht nur eine englische Location, sondern einen absolut typisch englischen Krimi. Ein bisschen musste ich immer wieder an Miss Marple denken.
In Coopers Chase haben Elizabeth (ehemalige Geheimagentin), Ron (ehemaliger Gewerkschaftsführer) und Ibrahim (ehemaliger Psychologe) den Donnerstags Mordclub gegründet. Als dann Joyce (ehemalige Krankenschwester) einzieht, zögert Elizabeth nicht lange, sie in den Club aufzunehmen. Zunächst ermitteln die vier in einem alten Fall, bei dem eine junge Frau ermordet wurde und der Freund, ganz zum Unverständnis unserer Rentner, freigesprochen wurde. Doch noch während sie den ersten Hinweisen nachgehen, passiert ein Mord vor ihrer Tür und ein anderer einige Kilometer entfernt. Natürlich stürzt sich der Club sofort in die Ermittlungen und selbst die beiden Ermittler Chris und Donna können sich dem Charme der alten Leute nicht entziehen.
Die vier ermitteln mit nicht ganz gewöhnlichen Methoden und wirbeln ganz schön viel Staub auf. Sie decken bei ihren Schnüffeleien mehr als nur ein Geheimnis auf.
Ich fand es einfach herrlich unsere Figuren zu verfolgen und mit ihnen mitzurätseln.
Die Kapitel sind aus unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben, so wie es grade zum Ablauf des Falls passt. So kommt mal Elizabeth zu Wort, mal Chris oder Donna aber auch mal einer der Verdächtigen. Geleitet wird die Geschichte durch Joyce als Haupterzählerin, denn sie fasst den aktuellen Stand der Ermittlungen und ihre eigenen Gedanken dazu und zu allgemeineren Themen, die sie als Seniorin in Coopers Chase beschäftigen, in ihrem Tagebuch zusammen.
Typisch englischer Krimi gibt es ziemlich viele Handlungsstränge, die sich aber immer wieder miteinander verknüpfen und so zu einem stimmigen Ganzen werden. Man muss aufmerksam dabei sein aber kann auch selber überlegen, denn man ist als Leser nicht weiter, als es die Figuren sind.
Mir hat dieser gemütliche cozy Krimi, mit den etwas skurrilen Ermittlern wirklich viel Freude bereitet. Tolles Setting, spannender Fall, geniale Figuren und ein schlüssiges Ende. Was will das Leserherz mehr?

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Richtig schöner Wohlfühlroman

Storchenherzen
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Helga betreibt zusammen mit Kollegin Monika eine kleine Hebammenpraxis. Zwar liebt Helga ihren Job, aber nicht alle werdenden Mütter können mit ihrer ruppigen Art etwas anfangen. Zum Glück taucht Madita ...

Helga betreibt zusammen mit Kollegin Monika eine kleine Hebammenpraxis. Zwar liebt Helga ihren Job, aber nicht alle werdenden Mütter können mit ihrer ruppigen Art etwas anfangen. Zum Glück taucht Madita auf: Sie ist seit Kurzem ausgebildete Hebamme, zwanzig Jahre jünger und strotzt vor Tatendrang. Helga ist entsetzt: Madita redet ohne Punkt und Komma, ist ekelhaft fröhlich und macht laufend esoterische Verbesserungsvorschläge. Zu allem Überfluss hat Helga eine handfeste Ehekrise. Auch für Madita ist der Start ruckelig: An ihrem ersten Tag verursacht sie beinahe einen Unfall: Doch statt der Versicherung tauchen plötzlich lästige Verliebtheitsschmetterlinge auf.

Fritzi Teichert hat mich mit ihrem neuen Roman „Storchenherzen“ richtig überrascht.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich einen seichten Frauenroman erwartet habe, der mich kurzweilig unterhält aber zum Glück bietet dieses Buch einiges mehr.
Der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Er ist locker leicht und hat mich wirklich gut durch die Geschichte getragen. Manchmal finde ich, dass es bei deutschen Büchern so ist, wie mit deutschen Serien – es fehlt einfach der Pfiff im Vergleich zu den amerikanischen. Fritzi Teichert gelingt es jedoch gut, diesen Pfiff rüberzubringen und eine Geschichte zu erzählen, die lustig, herzerwärmend und berührend ist.
Ich mag es, wenn ich als Leser die Figuren in ihren eigenen Kapiteln kennenlernen darf. Die Kapitel wechseln hier zwischen Helga und Madita. Beide sind super unterschiedliche Charaktere und ich finde, man hat das in den wechselnden Kapiteln auch wirklich gemerkt. Helga ist ein alter Hase unter den Hebammen und nimmt oft kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Gesundheit von Mutter und Kind geht. Dadurch macht sie sich nicht immer beliebt, obwohl sie eigentlich immer Recht hat. Sie ist eine sehr direkte Person. Man merkt oft, dass sie frustriert und ein wenig festgefahren ist. Umso toller fand ich ihre Entwicklung und wie sie gegen Ende des Buchs aufblüht.
Madita ist fast schon das Gegenteil von Helga. Sie ist eigentlich immer gut drauf und versucht in allem das Positive zu sehen. Dabei ist sie süß naiv und ein kleiner Chaot. Sie ergänzt aber durch diese Art, die etwas schroffe Helga perfekt. Ich fand die kleinen Reibereien der beiden echt herrlich.
Aber nicht nur das Zusammenspiel der Figuren hat mir einfach gut gefallen, eins meiner Highlights des Buchs waren die Beschreibungen, die die Autorin zum Thema Geburt und Kinder gefunden hat. Sie hat es perfekt rübergebracht, wie besonders eine jede Geburt ist und was dies in den Frauen und den Familien bewegt. Sie geht sehr sensibel mit den Themen Postnatale Depression, stille Geburt, Abtreibung, Leihmutterschaft, Unfruchtbarkeit aber auch mit gelungenen Schwangerschaften und den Freuden und Problemen der Elternschaft um. Ich hab oft entweder gegrinst oder hatte Tränen in den Augen.
Ich finde, dass diese Stellen das Buch zu etwas Besonderem machen und es von der Masse der Frauenromane abheben.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

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