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Veröffentlicht am 22.01.2017

Eine Gemeinschaft, so dunkel wie die Nacht

Young Elites (Band 1) - Die Gemeinschaft der Dolche
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Adelina Amouteru wurde vom Blutfieber gezeichnet. Einer Krankheit, die viele Erwachsene dahingeraffte und viele Kinder mit Makeln zurückließ. In einigen dieser Kinder, dieser Malfettos, erwachte eine Begabung. ...

Adelina Amouteru wurde vom Blutfieber gezeichnet. Einer Krankheit, die viele Erwachsene dahingeraffte und viele Kinder mit Makeln zurückließ. In einigen dieser Kinder, dieser Malfettos, erwachte eine Begabung. Adelinas Vater versucht mit allen grausamen Mitteln diese Begabung in ihr zu wecken, ohne Erfolg. Eines Tages beschließt sie zu verschwinden, doch ihre Flucht geht schief und sie landet auf dem Scheiterhaufen. Als alles schon zu spät scheint, erwachen ihre Kräfte und sie wird gerettet. Ihre Retter sind keine anderen, als die Elite der Begabten. Die selbsternannte Gemeinschaft der Dolche. Und diese Dolche brauchen Adelinas Hilfe um den König vom Thron zu stürzen.

Dieses Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Selten ist es mir so schwergefallen, eine Rezension zu schreiben. Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht ganz anders als ich es erwartet habe. In einigen Punkten besser und in wieder anderen leider schlechter.
Adelina und die anderen Figuren sind allesamt keine strahlenden Ritter in glänzender Rüstung oder taffe Prinzessinnen mit formschöner Frisur. Irgendwie sind alle schon fast böse. Keiner der Charaktere zeigt mehr gute als schlechte Seiten. Es ist eher andersherum. Adelina ist in ihrem Innern so voller Angst, Wut, Hass und Trauer, dass sie die positiven Dinge kaum noch wahrnimmt. Doch daher zehrt sie ihre Kräfte. Und auch die anderen haben immer noch ihren Eigennutz im Kopf und handeln für ihr eigenes Ziel. Dafür benutzen sie auch gerne mal andere für ihren Zweck.
Ich weiß, das klingt erst einmal sehr unschön aber für mich hat es das Buch sehr interessant gemacht. Ich glaube, jeder von uns hat schon mindestens ein Buch gelesen, in dem die Hauptfiguren allesamt schön, mutig, stark, klug und dazu auch noch total liebenswert sind. Und wenn sie es nicht von Beginn an sind, dann aber doch am Ende. Nun, das ist hier definitiv nicht so. Hier muss man zweimal überlegen, ob man die Personen mag oder nicht. Ich fand es klasse, einfach mal eine Geschichte voller Anti-Helden zu erleben. Definitiv ein positiver Punkt. Leider sind viele der Figuren auch bis zum Schluss sehr blass geblieben. Grade bei den Dolchen fehlte mir einfach die Tiefe und die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Personen. Wir haben zwar einige Eckpunkte erfahren aber letztendlich weiß man so gut wie nichts über sie. Das ist leider ein Minuspunkt.
Ein weiterer positiver Punkt ist für mich die Welt. Die Autorin hat eine tolle Umgebung für ihre Geschichte geschaffen. Mit fabelhaften Wesen, edler und ausgefallener Kleidung, ungewöhnlichen Namen und schönen Beschreibungen. Aber auch hier hätte die Autorin gerne noch tiefer spinnen können und uns mit mehr Informationen versorgen sollen. So konnte die Welt mich leider nicht mitreißen und ganz gefangen nehmen.
Ein weiterer negativer Punkt ist für mich der schwache rote Faden. Er ist zwar zu erkennen und man weiß auch immer worum es geht aber irgendwie erschien es mir doch ziemlich lieblos. Die Aktivitäten der Dolche wirkten planlos und ungelenk, die Ziele waren blass und für mich kaum zu verstehen und auch das Zwischendurch war ein wenig dahingeplätschert. Hier hat die Autorin wirklich viel Potenzial verschenkt. Ich hätte mir mehr Action, mehr Handlung, mehr Zwischenmenschliches, mehr Tiefgang der Figuren und noch mehr Beschreibungen gewünscht.
Eigentlich sollten es vier Sterne werden aber ich gebe jetzt nur drei, damit der zweite Teil eine bessere Chance bekommt.

Veröffentlicht am 01.12.2016

Zu viel Fachsprache und zu wenig Emotionen

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Ein Außenminister stirbt plötzlich während eines Auslandsbesuchs. Auf seinem Herz wird später ein Totenkopf entdeckt, erzeugt von Viren. Gleichzeitig tauchen super widerstandsfähige Nutzpflanzen und –Tiere ...

Ein Außenminister stirbt plötzlich während eines Auslandsbesuchs. Auf seinem Herz wird später ein Totenkopf entdeckt, erzeugt von Viren. Gleichzeitig tauchen super widerstandsfähige Nutzpflanzen und –Tiere auf, die es so eigentlich gar nicht geben dürfte. Auch mehrere Paare wird das Wunder der Forschung gezeigt. Sie bekommen die einmalige Gelegenheit, sich ihre Kinder selbst zu designen. Doch als eins der Kinder verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse

Ich habe das Buch im Zuge einer Leserunde gelesen und ich hätte es mir ohne wohl auch nicht gekauft. Das Thema finde ich jedoch sehr spannend und bin ganz froh, dass ich das Buch gelesen habe. Leider konnten mich Geschichte und Schreibstil nicht überzeugen. Grade der Beginn des Buchs war ein Kampf für mich. Der Autor wirft nur so mit Fachbegriffen, Abkürzungen und Behördenbezeichnungen um sich. Es kam mir fast so vor, als würde ich ein Fachbuch lesen. Die Handlung kommt grade am Anfang, für meinen Geschmack zu kurz. Ich mag Bücher mit wissenschaftlichen Themen. „Der dritte Zwilling“ von Follett und „Der Schwarm“ von Schätzing habe ich wirklich verschlungen. Aber Marc Elsberg übermittelt dieses Thema einfach furchtbar trocken und ohne jegliche Emotionen.
Dazu kommen noch die Charaktere, die für mich einfach blass und unsympathisch geblieben sind. Durch die fehlenden Emotionen konnte ich keiner der Personen näherkommen oder mich wirklich in sie hineinversetzen. Wenn es dann doch mal einen Satz gab, der von Emotionen zeugte, waren diese schon wenige Zeilen später dem trockenen und fachlichen Erzählstil gewichen.
Das einzig Gute für mich war das interessante Thema. Der Autor hat ein paar wirklich gute Diskussions- und Gedankenpunkte angestoßen und ein wirklich spannendes Thema angeschnitten. Leider war alles immer etwas konfus und man konnte sich nicht in Ruhe mit einem Punkt befassen, da es ziemlich schnell abgehakt wurde.
Auch das Ende war eher unausgereift. Es wurde zwar endlich etwas spannender, da die Handlung die Fachsprache überschritten hat und wirklich in Fahrt gekommen ist aber trotzdem bleibt es ziemlich schwammig. Es bleiben einige offene Fragen und ich habe weniger das Gefühl, dass das die Absicht des Autors war, sondern eher die Befürchtung, dass dem Leser Infos vorenthalten werden oder der Autor gewisse Dinge nicht bis zum Ende durchdacht hat.
Für das interessante Thema und die paar guten Diskussionsansätze gibt es von mir trotzdem drei Sterne.

Veröffentlicht am 17.10.2016

Kaputter Badboy trifft verletztes Mädchen – Ein wenig zu vorhersehbar

Begin Again
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Allie Harper will nur weg. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht weg aus Denver und weg von ihrer Familie. Sie beginnt in einer kleinen Stadt zu studieren und findet auch bald neue Freunde. ...

Allie Harper will nur weg. Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und zieht weg aus Denver und weg von ihrer Familie. Sie beginnt in einer kleinen Stadt zu studieren und findet auch bald neue Freunde. Doch die Wohnungssuche erweist sich schwieriger als gedacht. Bis sie auf den Badboy Kaden trifft. Schon der Start der WG ist schwierig und Kaden stellt sofort Regeln auf. Die Wichtigsten davon: keine Gefühlsduselei und schon gar keinen Körperkontakt! Doch merken beide schnell, dass es verdammt schwierig ist, diese Regeln einzuhalten. Und als sie dann auch noch die Vergangenheit einholt, scheint alles verloren.

Ich durfte dieses Buch bei einer Vorableserunde lesen und kann es deshalb schon jetzt rezensieren. Das Cover der Geschichte gefällt mir super. Es ist ein modernes Design und passt perfekt zu einem Young Adult Roman. Der Titel passt sehr gut zur Geschichte. Also alles richtiggemacht.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Dadurch wurde das Buch zum richtigen Pageturner. Ich habe es an einem Tag gelesen.
Die Charaktere sind auch gut gelungen, wenn auch ein wenig klischeehaft. Wir haben den süßen Schwulen, wir haben den Badboy mit Sixpack und Tattoos, wir haben das hübsche und verletzte Girlie, die ungewöhnliche Freundin und den unnormal gutaussehenden Freundeskreis. Leider alles, was man aus anderen Büchern dieses Genres schon kennt. Trotzdem sind die Figuren sympathisch und interessant, auch wenn man sich vieles denken kann. Ich habe sie in mein Herz geschlossen und ja, ich gestehe, auch Kaden habe ich gegen Ende angehimmelt.
Leider ist die Story ebenso vorhersehbar. Ich habe schon einige Bücher dieses Genres gelesen und so kam mir sehr viel bekannt vor. Vieles war auch hier vorhersehbar und es wurde sich einiger Klischees bedient. Es hat mich nichts wirklich überrascht in diesem Buch. Bei vielem konnte ich mir vorher denken, dass es so sein wird.
Ich mochte die Geschichte trotzdem. Für einen Nachmittag auf der Couch, ist das Buch auf jeden Fall gut. Auch wenn meine Bewertung jetzt nicht die Beste ist, habe ich mir den zweiten Band bestellt. Irgendwie möchte ich trotzdem wissen, wie es weiter geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 02.10.2016

Schöne Geschichte, leider so träge wie die Sommerhitze

Ist das jetzt schon Liebe?
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Juli hat von ihrer Mutter Ria ein altes Haus geerbt und einen Brief: Ria wirft ihrer Tochter vor, sich vor dem Leben zu verstecken und ihre Träume zu verraten. Juli ist tief verletzt, kannte ihre Mutter ...

Juli hat von ihrer Mutter Ria ein altes Haus geerbt und einen Brief: Ria wirft ihrer Tochter vor, sich vor dem Leben zu verstecken und ihre Träume zu verraten. Juli ist tief verletzt, kannte ihre Mutter sie wirklich so wenig? Schließlich ist sie doch glücklich! Oder etwa nicht? Wütend und voller Trotz begibt sie sich auf Spurensuche. Und entdeckt dabei, dass ihre Mutter ihr viel ähnlicher war, als sie ahnte – und dass ihr verhasster Schulfreund Jan doch gar nicht so schlimm ist, wie sie früher immer glaubte.

Ich habe mich gefreut, ein Buch zu erwischen, das in Deutschland spielt und trotzdem eine einfühlsame Geschichte verspricht. Durch Zufall lese ich mehr Bücher aus Amerika oder England. An den Schreibstil musste ich mich in diesem Buch jedoch erst einmal gewöhnen. Die Autorin hat an sich schöne Formulierungen und gute Sätze verwendet, doch manchmal ging es mir ein bisschen zu durcheinander. Die Gedanken der Hauptprotagonistin waren von der Geschichte her schon verworren, da sie sich selbst nicht klar war aber ich war dadurch teilweise auch verwirrt. Auch hat es mich gestört, dass bei den Dorfbewohnern zuerst der Nachname und dann der Vorname genannt wurde. Krögers Hermann zum Beispiel. Darüber bin ich immer wieder gestolpert und irgendwie hat mir das eine Distanz zu den Dorfbewohnern geschaffen.
Die Geschichte konnte mich auch nicht so ganz mitreißen. Die Liebesgeschichte, ihre Familiäre Vergangenheit und ihre Suche nach dem richtigen Weg im Leben, waren schön und nachvollziehbar geschrieben. Doch leider hat es sich für mich öfter zu lange hingezogen. Die Geschichte kam nicht richtig in Fahrt und plätscherte vor sich hin. Rausgehauen wurde das zum Glück von den Freunden der Hauptprotagonistin. Das waren alles sehr herzliche und sympathische Figuren. An sich eine ganz gute Geschichte, sie hat nur leider nicht hundert Prozent meinen Geschmack getroffen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr eine Fan-Lektüre als ein Ratgeber

Jane Austens Ratgeber für moderne Lebenskrisen
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Der Traummann ist schüchtern, das erste Date komplett verpatzt und die beste Freundin tief gekränkt: Klingt vertraut? Das sind nur einige der immerwährenden Probleme, mit denen wir uns ständig herumplagen. ...

Der Traummann ist schüchtern, das erste Date komplett verpatzt und die beste Freundin tief gekränkt: Klingt vertraut? Das sind nur einige der immerwährenden Probleme, mit denen wir uns ständig herumplagen. Nicht viel hat sich seit den Tagen von Jane Austen geändert. Ihr Witz, ihre Lebensklugheit und ihre Romanfiguren sind mit Sicherheit die besten Helfer, um sich im (Liebes-)Leben zurechtzufinden. Rebecca Smith hat in diesem fantastischen Führer wundervolle Ratschläge für ein glückliches und erfolgreiches Leben im 21. Jh. zusammengestellt. In Fragen und Antworten gibt sie gemeinsam mit Jane Austen Tipps für Freunde & Familie, Liebe & Beziehung, Heim & Garten, Beruf & Karriere, Mode & Stil, Freizeit & Reisen. Zitat-Boxen lassen Mr. Darcy und all die anderen persönlich zu Wort kommen. Verspielte Zeichnungen erinnern an typische Szenen aus den beliebten Roman wie ›Emma‹, ›Mansfield Park‹ oder ›Stolz und Vorurteil‹.

Ich habe mich für das Buch entschieden, da mich vor allem der Bezug von Jane Austens Zeit zu unserer Zeit interessiert hat. Ich wollte wissen, wie die Autorin unsere Probleme mit Antworten von damals löst. Ich habe das Buch mehr als Fanlektüre betrachtet und weniger als ernst gemeinten Ratgeber.
Zuerst ist das Cover sehr schön und passend gestaltet. Das ist mir direkt ins Auge gefallen. Diese schöne und liebevolle Gestaltung, zieht sich über jede Seite durch. Die Schrifttypen sind gut ausgewählt und die Zitate zu den Texten, werden zum Teil in einem eigenen Kästchen hervorgehoben. Dazu gibt es tolle Illustrationen zu den einzelnen Themen. Die Optik als Gesamtpaket stimmt einfach.
Bei den Fragen die gestellt und beantwortet werden, kann man sich über heutige Relevanz streiten. Ich denke, sie wurden nach Verfügbarkeit der Antworten, in den Romanen ausgesucht. Auch die Antworten auf diese Fragen, waren für mich persönlich, häufig am Leben vorbei. Sie waren oft zu oberflächlich oder dann doch zu sehr Janes Zeitalter. Heute ist es nicht mehr so wichtig, Jemandem Freundschaft zu heucheln. Heute kann man auch mal ehrlich seine Meinung sagen. Auch, sind Marken heutzutage kein Garant mehr für Qualität, damals schon. Das wird leider etwas außer Acht gelassen.
Trotzdem sind die Verbindungen zu den Romanen und ihren Briefen an Cassandra wirklich toll hergestellt. Die Zitate passen alle und haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Ich konnte so, die Charaktere dazu noch ein bisschen besser kennen lernen.
Alles in allem, ist dieses Buch aber mehr eine Fan-Lektüre als ein Ratgeber. Wer dieses Buch als wirklichen Lebensratgeber kauft, wird enttäuscht sein. Für Austen-Fans ist dieses Buch super, um tiefer in diese Welt einzutauchen