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Veröffentlicht am 18.04.2020

Gelungener Abschluss der Reihe

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Inhalt übernommen:

Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen in Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim nur eines: sich ganz der Malerei und dem Zeichnen hingeben, ...

Inhalt übernommen:

Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen in Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim nur eines: sich ganz der Malerei und dem Zeichnen hingeben, erst recht, seit sie bei einem Aufenthalt in Paris die Werke der ganz großen Künstler bestaunen konnte. Doch die jüngste von drei Töchtern hatte schon immer einen rebellischen Geist, mehr als eine Ausbildung zur Dekorateurin hat sie nicht vorzuweisen. Während ihre Eltern und die älteren Schwestern Rike und Silvie hoffen, dass sie ihr Talent eines Tages für das Familienunternehmen, das Kaufhaus Thalheim am Ku'damm, einsetzen wird, träumt Florentine weiterhin den wagemutigen Traum, an der Berliner Kunstakademie angenommen zu werden…

Meine Meinung:

Während in den beiden vorhergehenden Büchern die Schwestern Silvie und Rieke im Vordergrund standen, steht nun die jüngste Schwester im Fokus.
Nach einer großen Enttäuschung in der Liebe, verlässt sie Paris Knall auf Fall und kehrt zur Familie nach Berlin zurück. Ehrgeizig verfolgt sie ihren Plan, an der Kunstakademie zu studieren. Die Hindernisse, welche ihr dort in den Weg gelegt werden, sitzt sie im wahrsten Sinne des Wortes aus.
Obwohl sie von einem rebellischen Teenager zu einer selbstbewussten jungen Frau gereift ist, bewahrt sie das nicht vor weiteren Enttäuschungen in der Liebe.Auch hier zeigt sich, dass die Familie zusammenhält und ihr den nötigen Rückhalt gibt.
Auch in der restlichen Familie gibt es einige Neuigkeiten zu verdauen und diverse Aufs und Abs zu bewältigen.
Brigitte Riebe versteht es sehr gut,die fiktive Familie Thalheim mit realen Ereignissen zu verknüpfen. Viele geschichtliche Dinge werden in Erinnerung gebracht,einiges neue Wissen kommt dazu,Geschichtsunterricht auf unterhaltsame Art.
Die politische Entwicklung in um und um Berlin, die immer wieder aufflammenden Unruhen und schließlich der Bau der Mauer wurden erläutert. Nicht zu vergessen der legendäre Satz John F. Kennedys „Ich bin ein Berliner “,der sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt hat.
Der sehr schöne Erzählstil ,die gut platzierten Cliffhanger führten dazu ,dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und es in kurzer Zeit quasi inhaliert habe.
Besonders hervorheben möchte ich auch die gute Recherchearbeit,welche diesem Roman zugrunde liegt,die ausführliche Zeittafel am Ende des Buchs ist sozusagen das I Tüpfelchen.

Fazit:

Das Buch hat mich außerordentlich gut unterhalten und mein Geschichtswissen erweitert beziehungsweise aufgefrischt.
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit den Thalheims zu Weihnachten.

Veröffentlicht am 13.04.2020

Zeitreise nach Sylt

Die Strandvilla
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Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe Moiken Jacobsen scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt um ihre Hand anhält. Vom beschaulichen Keitum ...

Inhalt übernommen:

Sylt 1913: Für die junge Seefahrer-Witwe Moiken Jacobsen scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen, als der Hotelier Theodor von Lengenfeldt um ihre Hand anhält. Vom beschaulichen Keitum bringt er sie ins mondäne Westerland und ermöglicht es ihr, sich in der »Strandvilla«, dem besten Hotel auf der Insel, eine eigene Konditorei einzurichten. Heimlich träumt Moiken davon, eines Tages das verlassene Strand-Café im Dünenpavillon wiederzueröffnen und steckt all ihre Kraft und Leidenschaft in süße Köstlichkeiten, die sie bis spät in die Nacht kreiert.
Bald muss sie allerdings feststellen, dass Theodor sie vor allem geheiratet hat, damit sie ihm einen Stammhalter schenkt. Von ihren beruflichen Plänen ist er wenig begeistert.
Als Moiken dann auch noch dem erfolgreichen Strand-Fotografen Boy Lassen begegnet, geraten ihre Lebenspläne ins Wanken. Denn kein anderer als Boy hat ihr einst mit sandigen Lippen den ersten unschuldigen Kuss geraubt …

Meine Meinung:

In diesem Roman lässt die Autorin die Insel Sylt im Jahr 1913/1914 wieder auferstehen. Im Mittelpunkt steht Moiken,eine junge Witwe,die mit aller Kraft dafür kämpft, einen Platz, in der von Männern dominierten Gesellschaft,zu finden.
Als sie sich aus finanziellen Gründen dafür entscheidet, den Antrag des angesehenen Hoteliers Theodor von Lengenfeldt anzunehmen,entscheidet sie sich gleichzeitig gegen ihre Jugendliebe. Da sich auf der Insel ihre Wege zwangsläufig immer wieder kreuzen, sind die Konflikte quasi vorhersehbar.
Desweiteren hat sie, neben den Problemen in ihrer Ehe, auch mit Ereignissen aus ihrer frühen Vergangenheit zu kämpfen.
Neben der im Mittelpunkt stehenden Familien und Liebesgeschichte, hat die Autorin auch die Schönheit der Insel eingehend geschildert. Gut gefallen hat es mir, dass auch einige real existierende Persönlichkeiten in die Handlung eingebaut wurden. Das macht für mich die Besonderheit eines historischen Romans aus.
Das Buch endet mit dem Ausbruch des ersten Weltkriegs und lässt mich als Leserin mit vielen offenen Fragen zurück. Daher bin ich voller Vorfreude auf den zweiten Band.

Fazit:

Ein Buch, das von starken Protagonisten und viel nostalgischem Inselflair geprägt ist.

Veröffentlicht am 10.04.2020

Beeindruckender Debütroman

Wir hofften auf bessere Zeiten
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Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine ...

Inhalt übernommen:

Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine Schachtel Fotos überbringen. Elizabeth ist wenig begeistert. Doch dann wird ihr überraschend gekündigt und sie hat plötzlich jede Menge Zeit. Im 150 Jahre alten Farmhaus ihrer Großtante Nora stößt Elizabeth auf eine Reihe rätselhafter Gegenstände. Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich im Leben von Mary Balsam, ihrer Vorfahrin, die während des amerikanischen Bürgerkriegs allein auf dieser Farm zurechtkommen musste? Und warum will Nora ihr nichts über sich selbst und ihre mutige Entscheidung, in den 1960ern einen Schwarzen zu heiraten, erzählen? Je tiefer Elizabeth gräbt, desto bewusster wird ihr, welch ein Schatz in ihrer Familiengeschichte lauert - und dass die Entscheidungen ihrer Vorfahrinnen bis heute Auswirkungen haben ...

Meine Meinung:

In ihrem Debütroman hat die Autorin ein Bild der amerikanischen Geschichte über mehrere Jahrhunderte hinweg gezeichnet.
Die im Mittelpunkt stehenden Protagonistinnen eint die Tatsache, dass sie versuchen, sich über die jeweils gültigen gesellschaftlichen Normen hinwegzusetzen. Ich habe die Frauen für ihren Mut sehr bewundert.
Von der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs bis heute reicht dabei der gespannte Bogen. Ich muss leider feststellen, dass die Konflikte und Benachteiligungen der farbigen Bevölkerung,zwar weniger geworden sind, aber in einigen Bereichen immer noch andauern.
Obwohl die Geschichte einem beim Lesen einiges abverlangt, vor allen Dingen die ständigen Zeitwechsel und die vielen Personen,verlangten äußerste Konzentration,habe ich die Geschichte mit großer Begeisterung verfolgt.
Obwohl es sich um ein ernstes Thema handelt,gelingt es der Autorin ,auch eine gewisse Leichtigkeit einfließen zu lassen.Sie nimmt sich auch viel Zeit, die einzelnen Personen darzustellen und sie dem Leser dadurch sehr nahe zu bringen.

Fazit:

Ein Debütroman , der zu großer Hoffnung berechtigt. Ich werde die Autorin jedenfalls im Auge behalten.
Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Wegen der Vielzahl der vorkommenden Personen und der drei Zeitebenen, wäre ein Namensverzeichnis hilfreich gewesen.

Veröffentlicht am 02.04.2020

Gefährliche Sauna

Mordseeluft
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Inhalt:

Für ihren Krimi entführt und die Autorin auf die wunderschöne Nordseeinsel Borkum. Die Protagonistin Caro,deren Welt, nach der Trennung von ihrem Mann und einem unschönen Rosenkrieg, gerade in ...

Inhalt:

Für ihren Krimi entführt und die Autorin auf die wunderschöne Nordseeinsel Borkum. Die Protagonistin Caro,deren Welt, nach der Trennung von ihrem Mann und einem unschönen Rosenkrieg, gerade in Trümmern liegt, begibt sich dorthin zu einer Mutter und Kind Kur mit ihrem neunjährigen Sohn Justus. Bereits am zweiten Tag findet sie bei einem Strandspaziergang mit ihrem Hund, die Leiche des Klinikchefs in der Sauna.
War es ein Unfall? Der Meinung scheint die Polizei zu sein,aber Caros Spürsinn ist geweckt. Zusammen mit Jan, einem Privatdetektiv, beginnt sie zu ermitteln und entdeckt einige gut gehütete Geheimnisse.

Meine Meinung:

Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin.
Neben dem ungeklärten Todesfall, geht es auch um den Klinikalltag ,sowie die verschiedenen Schicksale der Kurgäste. Natürlich wird auch das besondere Flair der Insel gewürdigt.
Auch die Inselbewohner, mit ihren kleinen Macken und Besonderheiten wurden gut dargestellt. Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht und die beiden Hobby Ermittler müssen weit in die Vergangenheit zurückgehen, um den Fall letztendlich zu lösen.
Die Autorin schaffte es,die Spannung von Anfang an ,ohne viel Blutvergießen,hoch zu halten(von der durchgegarten Leiche einmal abgesehen).
Geschickt legt sie mehrere falsche Fährten, so blieb man beim Lesen immer neugierig.

Fazit:

Ein gut durchdachter Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich auf weitere Fälle.

Veröffentlicht am 31.03.2020

Toller Start der Ruhrpottsaga

Ein Traum vom Glück
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Inhalt übernommen:

Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, ...

Inhalt übernommen:

Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

Meine Meinung:

Ich lese sehr gerne Romane, welche sich mit diesem Teil der deutschen Geschichte beschäftigen. Dass es sich hierbei um das Ruhrgebiet handelt,wo ich schon immer lebe,macht den Roman zu etwas Besonderem.
In einem ganz tollen Schreibstil präsentiert die Autorin eine Geschichte, der man deutlich anmerkt, dass sie hierbei aus eigenen Erfahrungen schöpft.
Die im Mittelpunkt stehenden Protagonisten Katharina, Johannes und meine absolute Favoritin Oma Mine, waren so gut beschrieben,dass mein Kopfkino auf Hochtouren lief.
Katharina hat mit ihren beiden Töchtern bei ihrer Schwiegermutter Unterschlupf gefunden, ihr Mann gilt als vermisst. Sie hat die Hoffnung auf seine Rückkehr aufgegeben, nicht jedoch Mine, die unerschütterlich daran glaubt, dass ihr Sohn zurückkommt. Die sich daraus ergebenden Konflikte sind quasi vorprogrammiert und erschweren das Zusammenleben auf unterschiedliche Art.
Der Zeitgeist wurde sehr gut eingefangen. Das Leben der einfachen Menschen, war von Entbehrungen bestimmt, aber auch von dem Willen, etwas Neues aufzubauen.
So träumt Katharina, die sich ihren Unterhalt durch Schneiderarbeiten verdient, von einem eigenen Modeatelier.

Es gefiel mir sehr gut, dass die Autorin einigen Personen, den typischen Ruhrgebietsslang in den Mund legte,das machte die ganze Sache noch authentischer. Außerdem habe ich einige Begriffe wiedergefunden, die ich aus meiner Jugend kenne, die jedoch aus dem heutigen Sprachgebrauch völlig verschwunden sind.

Neben der Familien-und Liebesgeschichte, nahm auch der Bergbau, der bis vor kurzem im Ruhrgebiet beheimatet war, eine größere Rolle ein.
Die Geschichte endete mit einem Paukenschlag, den ich so in keiner Weise erwartet hätte und der meine Neugier auf den zweiten Teil deutlich anheizt.

Fazit:

Eine Geschichte, die ich mit großer Begeisterung gelesen habe und der ich fünf Sterne gebe.

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