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Veröffentlicht am 03.03.2019

Ein neuer Anfang

Das Leben ist nie perfekt
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Klappentext:

Nach zehn Jahren im Modebusiness steht Ivy Clarks Modelkarriere vor dem Aus. Ihre letzte Chance, auf ein Fotoshooting für eine Brautmodenkollektion in einem verschlafenen Inselstädtchen in ...

Klappentext:

Nach zehn Jahren im Modebusiness steht Ivy Clarks Modelkarriere vor dem Aus. Ihre letzte Chance, auf ein Fotoshooting für eine Brautmodenkollektion in einem verschlafenen Inselstädtchen in South Carolina.
Ivy ist alles andere als begeistert. Zumal die Auftraggeberin ausgerechnet Marilyn Olsen ist. Deren kürzlich verstorbener Ehemann hatte eine Affäre - und war Ivys Vater.
Als sich zu allem Übel auch noch herausstellt, dass Marilyns Neffe Davis,der seit Jahren keine Kamera mehr in den Händen gehalten hat ,die Fotos schießen soll, ist Ivys Stimmung endgültig im Keller. Warum will Marilyn ausgerechnet sie für den Job?
Warum muss Davis der irritierendste Mann sein, dem Ivy begegnet ist?
Und warum scheinen in Greenbrier alle unbedingt hinter Ivys perfektes Äußeres schauen zu wollen?
Wissen Sie denn nicht, dass da längst nichts mehr ist?

Meine Meinung:

Die Autorin versteht es geschickt ihre Protagonisten vorzustellen.
Beim Lesen durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle,weil es immer wieder einen neuen Blickwinkel gibt, aus dem man auf die Geschichte schaut.
Alle Figuren, nicht nur Ivy ,Marilyn ,Sara und Davis wurden eindringlich geschildert und wuchsen mir mehr und mehr ans Herz. Jeder hatte seine eigene Vergangenheit, die Stück für Stück aufgeblättert wurde.
Die Erlebnisse ihrer Kindheit und Jugend waren auch der Grund dafür, dass sie sich schwer taten nach ihrem Platz im Leben zu suchen.
Ich habe mit den Protagonisten gebangt und gelitten, manchmal hätte ich sie aber auch schütteln wollen, um sie auf das Naheliegendste zu bringen.
Der Abschluss der Geschichte gefiel mir sehr gut, hingegen hätte der Epilog, für mein Empfinden, etwas ausführlicher sein können.

Fazit:


Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Politik und Intrigen in Bonn

Rheinblick
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Inhalt:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei starke Frauen.

Hilde Kessel ist die couragierte Wirtin des Lokals „Rheinblick“.
Bei ihr verkehren Politiker aller Couleur, sowie andere Bedienstete ...

Inhalt:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei starke Frauen.

Hilde Kessel ist die couragierte Wirtin des Lokals „Rheinblick“.
Bei ihr verkehren Politiker aller Couleur, sowie andere Bedienstete des politischen Bonn und natürlich die normale Bevölkerung.
Als Wirtin erfährt sie sehr viel Interna der Politik,weswegen sie sich selbst zu strengem Stillschweigen verpflichtet sieht.
Parallel dazu geht es um Sonja Engel, die in der Klinik am Venusberg arbeitet.Dort wird,kurz nach seinem Wahlsieg, Willy Brandt eingeliefert. Er muss sich einer Stimmbandoperation unterziehen und erhält von dem behandelnden Professor zwei Wochen Sprechverbot.
In dieser Zeit bemüht sie sich als Logopädin, den Heilungsprozess zu unterstützen, auch hier ist Diskretion oberstes Gebot.
Wie wird sich seine Erkrankung auf die anstehenden Koalitionsgespräche auswirken?
Es gibt natürlich in seinem Umfeld Leute, die auf seinen Posten spekulieren und so werden einige Intrigen gesponnen.

Meine Meinung:

Die Autorin hat es geschickt verstanden, den politischen Alltag in einer schwierigen Zeit zu skizzieren.
Sie baut dabei eine Geschichte um tatsächlich existierende Persönlichkeiten, sowie die beiden Protagonistinnen auf.
Sonja und Hilde kämpfen an verschiedenen Fronten.
Hilde versucht mit sehr viel Energie ihre geschäftliche Position zu halten und außerdem die Probleme in ihrem privaten Liebesleben in den Griff zu bekommen.

Sonja hingegen bemüht sich um ihre berufliche Anerkennung, das Berufsfeld der Logopädie befand sich damals noch in der Anfangsphase, außerdem bereitet ihr die jüngere Schwester, welche von zu Hause ausgerissen ist, große Sorge.

Wie ein roter Faden zieht sich außerdem der Mord an einem jungen Mädchen, die für kurze Zeit Patientin auf Sonjas Station war, durch die Geschichte.

Erneut hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Auf ruhige, sachliche und dennoch emotionale Weise baut sie eine spannende Geschichte auf.
Die politischen Ereignisse habe ich alle miterlebt, jedoch waren viele Details wieder in Vergessenheit geraten. Durch das Buch wurden einige Erinnerungen wieder geweckt, was mir gut gefiel.

Fazit:

Ein empfehlenswertes Buch für alle Generationen. Die älteren Leser können ihre Erinnerungen auffrischen, die jüngeren Leser erfahren ein Stück Zeitgeschichte, was an Aktualität nicht viel eingebüßt hat.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Jagd auf die Lügenpresse

Der Patriot
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In Schwedens Hauptstadt Stockholm regiert die Angst. Carl Cederhielm und seine Getreuen haben es sich auf die Fahne geschrieben, den schwedischen Bürgern ihr Land zurückzugeben und es vor weiterer Überschwemmung ...

In Schwedens Hauptstadt Stockholm regiert die Angst. Carl Cederhielm und seine Getreuen haben es sich auf die Fahne geschrieben, den schwedischen Bürgern ihr Land zurückzugeben und es vor weiterer Überschwemmung durch Flüchtlinge zu schützen. Dabei gehen sie ganz gezielt und ohne Skrupel vor. Ihre Opfer sind Journalisten , die sich positiv über die Einwanderung geäußert haben.
In weiteren Erzählsträngen geht es um August Novak, der vor über zehn Jahren aus Schweden fliehen musste und in Chile gelebt hat, er kehrt nach einem schweren Schicksalsschlag, unter neuem Namen,wieder in seine Heimat zurück.
Ibrahim Chamsai,ein syrischer Flüchtling, der in Schweden ein neues Zuhause gefunden hat und alles tut ,um seiner geliebten Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen,wird von den Verbrechern für ihre Zwecke missbraucht.
Amanda Lilja,Augusts große Liebe, lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter zusammen. Sie möchte die Ehe beenden und ist darum für Augusts erneutes Werben sehr empfänglich.
Und dann gibt es noch Madeleine Winther, eine Journalistin, die für ihre Karriere buchstäblich alles tun würde ....

Meine Meinung:

Die Geschichte baute von Anfang an einen hohen Spannungsbogen auf. In ständig wechselnden Sequenzen wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten berichtet, was höchste Konzentration beim Lesen erforderte.
Einen relativ großen Anteil hatte Augusts Leben in Chile. Das war zwar einerseits für die Geschichte nicht relevant, andererseits trug es zum Verstehen seiner späteren Handlungen bei .
Der Schreibstil war flüssig und sehr prägnant. In schonungsloser Offenheit spielte der Autor mit den Gedanken und Handlungsweisen seiner Protagonisten, was dem Buch eine besondere Intensität und den Bezug zur Realität verlieh.
Sein Hintergrundwissen bezog er hierbei aus seiner langjährigen Tätigkeit als Journalist.
Womit ich etwas Probleme hatte, war die Darstellung der Polizei. Es erschien mir, als wenn sie ziemlich unmotiviert agierten und wenig Interesse an der Auflösung des Falls hätten.
Fazit:
Ein spannender Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Hitze über Trümmern

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Klappentext:
Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Friederikes ...

Klappentext:
Köln, Juni 1947. Eine Hitzewelle plagt die von Krieg und Hunger gezeichnete Stadt. Friederike Matthée von der weiblichen Polizei untersucht den Mord an einer früheren Kollegin. Friederikes Sympathien für die ehemalige Beamtin schwinden, als sie erfährt, dass diese während des Nationalsozialismus für die Einweisung von jungen Mädchen in ein „Polizeiliches Jugendschutzlager“ mitverantwortlich war.
Die furchtbaren Zustände dort gehen Friederike nahe. Auch Richard Davies von der Royal Military Police hält sich dienstlich in Köln auf. Der Lieutenant schwankt zwischen beruflichem Ethos, seiner Abneigung gegen die Deutschen und seiner Liebe zu Friderike.

Meine Meinung:

Die Geschichte knüpft beinahe nahtlos an das Vorgängerbuch „Das Echo des Todes“ an. Erneut ist es der Autorin hervorragend gelungen einen Kriminalfall in die Nachkriegszeit zu verlegen und dabei das Schicksal der Menschen, ihre traumatische Vergangenheit und den absoluten Überlebenswillen in den Vordergrund zu stellen.
Die beiden sympathischen Protagonisten kämpften jeder auf seine Weise mit den Schatten der Vergangenheit. Der entbehrungsreiche Alltag, die Sorge um die elementarsten Bedürfnisse (Nahrung und ein Dach über dem Kopf )wurden eindringlich geschildert.
Es gab noch weitere Personen, die für diese Geschichte von besonderer Bedeutung waren. Allen voran die kleine Elli, deren Schicksal mich besonders berührt hat. Ihre Erlebnisse machten deutlich, welchen traumatischen Erfahrungen die Kinder damals ausgesetzt waren.

Fazit:

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht losgelassen. Einen kleinen Kritikpunkt hätte ich aber dennoch. Die Aufklärung der Fälle am Schluss kam für mein Empfinden etwas zu kurz, hier hätte ich mir etwas mehr Ausführlichkeit erhofft.
Sehr aufschlussreich war hingegen das Nachwort der Autorin.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Das Gelübde

Sein Gelübde
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Klappentext:

In der Eifelregion versetzt seit den 1970 er Jahren eine Mordserie die Menschen in Angst. Die Opfer sind alte und junge Frauen und Männer. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
Was haben ...

Klappentext:

In der Eifelregion versetzt seit den 1970 er Jahren eine Mordserie die Menschen in Angst. Die Opfer sind alte und junge Frauen und Männer. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
Was haben die Toten gemeinsam?
Vier junge Menschen lernten sich damals kennen. Aus ihnen wurden zwei Familien. Doch jemand hat sich geschworen, leidenden Menschen zu helfen. Dieses Gelübde gilt bis heute ...

Meine Meinung:

Das Buch liest sich flüssig, was unter anderem auch an den kurzen Kapiteln liegt.Es ist kein Krimi im herkömmlichen Sinne,weil es eine völlig andere Herangehensweise gibt.
Die polizeilichen Ermittlungen, welche normalerweise im Mittelpunkt eines Krimis stehen, fehlen hier fast völlig. Dafür gibt es tiefe Einblicke in die Seele des Mörders und der Menschen in seiner Umgebung.
Die vier Protagonisten hatten alle eine mehr oder weniger schwere Kindheit, welche sie für ihr weiteres Leben entscheidend geprägt hat. Besonders herausgestellt wurde der gesellschaftliche Aspekt, die nach außen heile Fassade, welche auf jeden Fall erhalten bleiben soll, wurde ausführlich erörtert.
Auch wenn die Geschichte in der zweiten Hälfte etwas zu sehr von der Wirklichkeit wegdriftete,habe ich mich gut unterhalten.
Das Buch endete mit einem Paukenschlag, den ich zwar nicht erwartet hatte,der aber folgerichtig war.

Fazit:

Ein Krimi, der deutlich vom herkömmlichen Schema abweicht .