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Veröffentlicht am 11.02.2021

Für Datingshowfans

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Caras Start am College ist nicht gerade gut gelaufen. Sie hat keine feste Bleibe und um sich ein Motel leisten zu können, muss sie in einem Dinner arbeiten. Doch dann fehlt ihr die Zeit zum Lernen. Von ...

Caras Start am College ist nicht gerade gut gelaufen. Sie hat keine feste Bleibe und um sich ein Motel leisten zu können, muss sie in einem Dinner arbeiten. Doch dann fehlt ihr die Zeit zum Lernen. Von einem Freund erfährt sie von der elitären Studentenverbindung der Ravens, doch um dort aufgenommen zu werden, muss sie sich auf deren Spiele einlassen.

Ich hatte bisher noch kein Buch von der Autorin gelesen und war daher gespannt, wie es mir gefallen würde. Stefanie Hasse hat einen sehr aufgeräumten, schnörkellosen und fast schon nüchternen Schreibstil. Ich kam gut durch ihre Geschichte, ohne allerdings so richtig emotional gefesselt wurden zu sein.

Wo mir dies besonders auffiel, war bei den Charakteren. Sie sind stellenweise recht blass geblieben und konnten nicht wirklich zu 100% meine Sympathien gewinnen. Ich fand auch, dass Cara das gewisse Etwas fehlte. Ein Stück weit Humor und Leichtigkeit. Für mich ist sie auch zu naiv an die Sache mit der Studentenverbindung herangegangen. Sie hinterfragt nicht, warum die Matching Nights stattfinden (eine Art Verkupplungschallenge) und warum diese Aufgaben erfüllt werden müssen. Erst am Ende ist auf einmal alles total schlecht, aber da hat sie es sich auch verdammt einfach gemacht.

Bei den Matching Nights werden Ravens mit den Anwärtern der Lions (einer rein männlichen Verbindung) gematcht und sie müssen gemeinsam Aufgaben bestehen, um in die elitären Verbindungen aufgenommen zu werden. Dabei lernt Cara Josh kennen, der - warum auch immer - der Sohn der ersten Präsidentin der USA ist. Ein ganz normaler Junge hätte es für mich auch getan, da hätte sich die Autorin nicht unbedingt eine andere Realität ausdenken müssen.

Doch das ist nicht der einzige Junge in Caras Leben, denn mit Tyler hat sie einen guten Freund gefunden und zwischen beiden beginnt es auch noch zu knistern. Das Ganze wird dann auch noch mit einer Vermisstengeschichte gepaart, die etwas mit den Studentenverbindungen zu tun hat, aber leider nur sehr gedeckt im Hintergrund verläuft.

Im zweiten Band dieser Dilogie wird der Fall um die ehemalige Studentin sicher mehr zu tragen kommen. Ich möchte diesen auf jeden Fall noch lesen, denn trotz der Kritikpunkte, die ich hatte, gefiel mir die Geschichte doch recht gut. Ich muss dazu sagen, dass ich Trash-TV ziemlich gerne mag und auch Datingshows rauf und runterschauen könnte. Daher ist so etwas in Buchform absolut wie für mich gemacht und Stefanie Hasse hat mich damit stellenweise ziemlich gut unterhalten können.

"Matching Night" ist wahrlich kein Muss im Bücherregal, doch es hat mich als Datingshow-Liebhaberin gut unterhalten. Stefanie Hasse hat einen sehr nüchternen Erzählstil von dem ich mir mehr Emotionalität gewünscht hätte. Vielleicht erreicht sie dies im zweiten Band der Dilogie, welcher übrigens bereits erschienen ist.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Nicht ganz so ernst

Gans Ernst von Jimmy Kimmel
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Gans Ernst ist eine sehr seriöse Gans, die niemals lacht und alles ernst nimmt. Niemand schafft es, sie zum Lachen zu bringen. Wirst du es schaffen?

Das Kinderbuch ist interaktiv und soll zum Grimassenschneiden ...

Gans Ernst ist eine sehr seriöse Gans, die niemals lacht und alles ernst nimmt. Niemand schafft es, sie zum Lachen zu bringen. Wirst du es schaffen?

Das Kinderbuch ist interaktiv und soll zum Grimassenschneiden einladen. Dafür ist auch ein Spiegel in ihm integriert, was ich bisher noch nirgends gesehen hatte und für eine sehr kuriose Idee halte.

Auf ca. 40 Seiten können Eltern ihren Kindern von Gans Ernst vorlesen und sie dazu animieren das mürrische Geflügel zum lachen zu bringen. Jimmy Kimmel steuerte neben dem Text auch die Illustrationen bei. Diese sind großflächig und bilden eine Einheit mit dem Text.

Man merkt Jimmy Kimmels Humor aus dem Buch heraus und so ist "Gans Ernst" auch ein Spaß für die Eltern. Wer dem Talkmaster beim Vorlesen zusehen will, kann dies hier tun...
Die Erlöse des Buches gingen in den USA an Kinderkrankenhäuser.
Für mich ist "Gans Ernst" von Jimmy Kimmel auch ein super Geschenktipp für das kommende Weihnachtsfest.
Ich bin gespannt und freue mich darauf, wenn es bei uns mit dem Vorlesen so weit sein wird. Bis dahin kann ich Grimassenschneiden üben und Erklärungen für die Erwachsenenwitze finden...

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Für Bücherwürmer

Wonderlands
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"Wonderlands" taucht ein in die fantastischen Welt von J.K. Rowling, Tolkien, King und Kafka. Herausgegeben wurde die fantastische Reise durch die Literatur von Laura Miller.
Auf über 300 Seiten sammeln ...

"Wonderlands" taucht ein in die fantastischen Welt von J.K. Rowling, Tolkien, King und Kafka. Herausgegeben wurde die fantastische Reise durch die Literatur von Laura Miller.
Auf über 300 Seiten sammeln sich Essays über ältere und neuere Klassiker, die sich mit den Weltenentwürfen großer Romane und Reihen befassen. Aufgelockert wird dies mit großflächigen und vierfarbigen Covern, Bildern und Fotografien.

Beim Durchblättern macht es einfach Spaß zu entdecken, wie die Seiten aufgemacht sind. Viele der vorgestellten Romane kannte ich bisher noch nicht, blieb aber aufgrund des ansprechenden Layouts hängen und sah mir deren "Wonderlands" an.

Die zeitliche Spannweite der vorgestellten literarischen Erzählungen ist groß. Von v. Chr. über Mittelalter-Epen, der frühen Neuzeit bis hin zu modernen Klassikern wie Harry Potter oder Panem. Das macht das Sachbuch wirklich vielfältig und spannend für alle, die an Literatur interessiert sind.

Genauer habe ich mir u.a. das Essay zu Franz Kafkas "Das Schloss" angesehen. Das Romanfragment quälte mich, um ehrlich zu sein, während meines Germanistikstudiums ein Semester lang. Die Interpretation der Handlung fand ich gelungen, war jedoch überrascht, wie viel vom Inhalt des Werkes einfach nacherzählt wurde.

Etwas weniger drastisch war es bei dem Essay zu Harry Potter, bei dem wirklich mehr auf die Besonderheiten des Zaubereruniversums eingegangen wurde.

Margaret Atwoods "Report der Magd" war mir bisher nur von den Ausschnitten der Serienverfilmung bekannt und machte mich wegen des Gesehenen neugierig. Im Essay hatte ich das Gefühl, dass der Weltenentwurf der Dystopie nur so weit angekratzt wurde, dass es mich noch neugieriger machte, ohne das gesamte Buch nach zu erzählen.

Die Länge der einzelnen Texte schwankt von 2 bis 4 Seiten und ist somit eine gute Kost für zwischendurch.

Mich konnte Laura Millers "Wonderlands" abholen und machte mich definitiv neugierig auf andere Genres und ältere Werke. Gerade in Hinblick auf Weihnachten ist das Buch ein toller Geschenktipp für Bücherwürmer!

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Mit Luft nach oben

Get Even
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Kitty, Bree, Olivia und Margot haben den Mobbern an ihrer Schule den Kampf angesagt. Das allerdings nicht offen, sondern unter dem Tarnmantel der Geheimorganisation DGM. Als ein Mord geschieht verdichten ...

Kitty, Bree, Olivia und Margot haben den Mobbern an ihrer Schule den Kampf angesagt. Das allerdings nicht offen, sondern unter dem Tarnmantel der Geheimorganisation DGM. Als ein Mord geschieht verdichten sich die Hinweise, dass die DGM etwas damit zu tun haben. War es eine von den vier Mädchen oder wer weiß noch von ihrem Bündnis?

Ich habe damals ja Pretty little Liars im Fernsehen weggesuchtet und vermisse diese Art von Serie sehr. Es wird also höchste Zeit, dass in diesem Genre etwas nachkommt und das erhoffte ich mir von "Get even".

Wir erleben die DGM zu Beginn des Buches bei einer ihrer Aktionen. Der Coach Mister Creed ist ein Mobber wie er im Buche steht. Er behandelt schwache Schüler wie Dreck und das wollen die DGM nicht mehr tolerieren. Auf einer Schulveranstaltung spielen sie ein deffamierendes Video von ihm ab. Kurz bevor sie einen nächsten Coup gegenüber einem Sexualstraftäter landen können, wird dieser ermordet aufgefunden und die Mädchen geraten in das Visier des Täters.

Danach enden die Aktionen der DGM ("Dont get mad"), was ich sehr schade fand. Die Handlung beginnt sich darum zu drehen, wer den Mord begangen hat und wer versucht hinter das Geheimnis der vier zu kommen. Bree, Margot, Kitty und Olivia bekommen anonyme Nachrichten in Form von Umschlägen. Wir sind also noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen, wie es bei PLL der Fall war.

Die vier Mädchen sind eigentlich keine Freundinnen. Sie gehen zwar auf die selbe Schule, haben aber außer der DGM nichts gemeinsam. Das fand ich irgendwie eigenartig. Sie planen geniale Racheaktionen, für die sie einander vertrauen müssen, können aber eigentlich gar nichts miteinander anfangen? Das passt für mich nicht zusammen!

Eine Schwachstelle war in meinen Augen auch die Fülle an Charakteren. Jedes der vier Mädchen hat seinen eigenen Freundeskreis und so kommen ziemlich viele Figuren zusammen, bei denen es mir wirklich schwer fiel, sie der jeweiligen Protagonistin zuzuordnen. Ich kann nach Band eins auch nicht einschätzen, ob wir so viele Figuren überhaupt gebraucht hätten.

Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an. Jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhanger, was ich gut gemacht fand. Das Buch endet natürlich offen, wie viele Teile die Reihe umfassen wird, weiß ich bis dato noch nicht. Ich hatte mir auf Wikipedia ein paar Daten zur Netflix-Serie durchgelesen und entweder wurde ich mächtig gespoilert oder die Serie weicht sehr von der Buchvorlage ab. Reinschauen möchte ich irgendwann auf jeden Fall.

"Get Even. Unsere Rache ist süß" von Gretchen McNeil ist ein Highschool-Thriller mit interessanter Thematik. Allerdings erschlägt einen die Fülle an Charaktere und geht zu lasten der Protagonistinnen. Der Reihenstart war spannend, endet aber unbefriedigend offen.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Tolles Konzept

Celestial City - Akademie der Engel
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LA ist nicht mehr nur die Stadt der Engel, sondern auch der Dämonen, denn der Engelsfall hat die Menschen vor einigen Jahren unterjocht. Sobald sie 18 werden, werden sie einer Seite zugewiesen, der sie ...

LA ist nicht mehr nur die Stadt der Engel, sondern auch der Dämonen, denn der Engelsfall hat die Menschen vor einigen Jahren unterjocht. Sobald sie 18 werden, werden sie einer Seite zugewiesen, der sie von nun an zu dienen haben. Dieses Schicksal steht auch Brielle kurz bevor. Doch bei ihrer Erweckungszeremonie geschieht das Unerwartbare...

Ich weiß nicht, wann ich zuletzt ein Buch mit Engeln gelesen habe. Es muss ewig her sein! Was mir bei dieser Geschichte von Anfang an gefiel, war wie gut durchdacht und neuartig der Weltenentwurf für mich war. Los Angeles ist geteilt und wird von guten und bösen Mächten beherrscht. Brielle lebte auf der dämonischen Seite, da ihre Mutter den dunklen Mächten dienen muss. Brielle erwartet daher auch der dunklen Seite zugewiesen zu werden.
Als ihr bei ihrer Erweckungszeremonie schwarze Flügel wachsen, wird sie widererwarten der Akademie der Engel zugewiesen. Doch dort ist sie definitiv anders als alle anderen.
Ich mochte Brielle besonders in Kombination mit ihrer besten Freundin Shea. Beide Mädels sind nicht auf den Mund gefallen und erschienen mir dabei sehr lebendig und liebenswert. Dass Brielle etwas Besonderes in ihrer Welt ist, bedient natürlich wieder ein gängiges Muster im Jugendbuchgenre. Hier fand ich ganz spannend gelöst. Dabei besteht allerdings auch noch genug Potenzial für die folgenden vier Bände.

Der männliche Protagonist ist Ausbilder an der Fallen Academy und dürfte eigentlich nichts mit seiner Schülerin anfangen. Allerdings sehen das auch die anderen Lehrkräfte nicht allzu eng. Ich mochte die zwischenmenschlichen Verbindungen und bin gespannt, was sich da noch für Dramen entspinnen werden.

Der Schulalltag war interessant beschrieben und zum Ende zieht der Spannungsbogen auch noch weiter an. Ich bin gespannt, wie es im Februar mit dem 2. Jahr weitergehen wird.

Leia Stones "Celestial City. Akademie der Engel" ist der Auftakt einer spannenden neuen Urban Fantasy Reihe, bei der mich vor allem der neue Weltenentwurf abholen konnte. Die Protagonisten sind liebenswert und unterhaltsam, haben aber noch ein gewisses Entwicklungspotenzial.

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