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Veröffentlicht am 25.05.2019

Magisch und Romantisch

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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Clans of London“ beginnt direkt spannend, da eine Prophezeiung gemacht wird, die, wie es sich gehört, sehr kryptisch und rätselhaft ist. Man wird einfach nicht schlau draus, egal wie man versucht zu Rätseln. ...

Clans of London“ beginnt direkt spannend, da eine Prophezeiung gemacht wird, die, wie es sich gehört, sehr kryptisch und rätselhaft ist. Man wird einfach nicht schlau draus, egal wie man versucht zu Rätseln. Das ist wirklich fies ;)
Danach steigen wir mitten in eine Party ein die unsere Prota Caroline mit ihrer Freundin Megan besucht. Sie ist dort nicht ganz freiwillig und leidet an starken Kopfschmerzen, bei denen ich mir sofort Gedanken gemacht habe, ob sie etwas mit ihrer unterdrückten Magie zu tun haben.
Diese Schmerzen begleiten uns durch das ganze Buch und es gefällt mir sehr gut, dass die unterdrückte Magie ein Ventil sucht, um sich auszudrücken.
Mir ist der Einstig in das Buch sehr gut gelungen, da man direkt in eine Szene geworfen wird die wirklich spannend ist und das Anfang aller Geheimnisse bildet. Ich war direkt begierig auf mehr.
Die Spannung und die Neugierde blieb auch durchgehend so, denn die Autorin versteht es total den Leser auf die Reise zu nehmen und ihn grade mit so viel Informationen zu füttern, dass es interessant beliebt. Die vielen offenen Fragen werden nach und nach versucht zu beantworten, es passiert aber auch, dass wir gemeinsam mit Caroline in die Irre geführt werden und dann wieder mehr oder weniger bei null stehen. Das hat die Spannung aufrecht erhalten und mich bei Laune gehalten.
Denn Caroline ist eine Hexe, deren Magie nie freigelegt wurde und sich jetzt versucht ihre Weg in die Freiheit zu Bahnen. Und zwar so sehr, dass es sie an ihrem 18. Geburtstag umbringen wird, wenn sie es bis dahin nicht schafft, ihre Magie zu aktivieren.
Und so beginnt der Wettlauf gegen die Zeit und als ob das nicht genug wäre, sind auch noch Gegner hinter ihr her, die alles daran setzten sie auf zu halten. Koste es was es wolle.
Caroline hat immer wieder seltsame Träume (die in einer etwas schwer zu lesenden schnörkeligen Schrift geschrieben sind), in denen diverse Person mit einander sprechen und jemanden umbringen wollen. Das hat mir sehr gut gefallen, da es zum einen ein paar Dinge erklären konnte und zum anderen den Spannungsbogen noch mehr dehnte. Caroline ist sich am Anfang nicht bewusst, was es mit den Träumen auf sich hat, kommt dann aber plötzlich ziemlich schnell darauf, was sie wohl zu bedeuten haben.

Im Grunde mag ich Caroline als Prota, da sie sehr viel hinterfrag und mit vielen überfordert ist und nicht wo recht weiß wem oder was sie glauben kann, was sie absolut authentisch wirken lässt! Doch an einigen Stellen fand ich sie etwas widersprüchlich. Sie denkt das eine, tut aber das andere.
Z.B. Seite 151: Caroline denkt: "Das musste nun wirklich nicht jeder wissen." und Seite 152: Sagt sie: "Ich... war selbst einmal in diesem (...)". Und verrät genau das, was nicht jeder wissen muss.
Solche Sachen haben mich ein wenig gestört.
Dafür aber ist Caroline so herrlich normal, keine gewollt schlagfertigen Sprüche, kein Getue.

Ihren Freunde Megan, Ash und Henri stehe ich mit unterschiedlichen Gefühlen gegen über. Megan war mir etwas zu sehr die exzentrische "beste" Freundin, obwohl deren Freundschaft sehr schwach dargestellt war und Henri habe ich irgendwie misstraut. Er war zu lieb. Das hat mich misstrauisch werden lassen. :D
Ash ist ein Typ der Marke, selbstverliebter Bad Boy der bekommt was er will, aber eigentlich einen total soffen Kern hat. Ich fand ihn total witzig und sympathisch.
Ein bisschen seltsam allerdings fand ich die Beziehung zwischen ihm und Caroline schon. Denn eigentlich misstraut sie ihm sehr, mag seine Art überhaupt nicht und dann muss er nur mal was von einem gebrochen Herzen erzählen und zack knutsch sie mit ihm rum. Da dachte ich mir nur "Hä? Bitte was". Aber gut, es gehört halt dazu, nur hätte ich mir die Herangehensweise etwas anders gewünscht.

Auch sind mir einige Dinge in dem Buch zu schnell gegangen. Damit meine ich nicht den Weg den Caroline beschreiten um ihrer Vergangenheit auf den Grund zu gehen, denn dieser war sehr gut und hatte genau die richtige Länge. Aber einige Personen hätten mehr fragen stellen können oder skeptischer sein dürfen. Hier z.B. der Hexenmeister den sie um Hilfe ersuchen. Er stellt ihr kaum Gegenfragen, nimmt es sang und klang los hin, dass er keine Ahnung hat wer sie ist und bietet ihr dennoch Hilfe an. So war das auch bei ein paar anderen Unterhaltungen. Da zu kommt, dass mich das Verhalten oder die Art zu sprechen der Erwachsenen etwas verwundert hat.
Und auch die Dreiecks Beziehung hier, war mir zu viel. Diese habe ich als störend und unnötig empfunden. Es hat ein bisschen vom eigentlichen Thema abgelenkt und wirkte irgendwie klischeehaft.

Die Magie in diesem Buch ist ein bisschen wie die von "Harry Potter" ohne Zauberstäbe. (Das ist keine Abwertung)
Im Grunde kann jeder Magier alles zaubern. Ob Türen verriegeln, Zimmer sauber machen oder Gegenstände fliegen lassen. Sehr gut finde ich, dass es allerdings Kraft kostet und Müde macht, Magie zu bewirken. Magie ist hier also nicht kostenlos und immer zu benutzen.
Außerdem haben wir noch die Voodoomagie, die aber nicht als die dunkle Seite der Macht dargestellt wird. Magie kann beides sein, dunkel und hell, je nachdem wer sie wie benutzt. Ich hätte gerne noch mehr über diese Art der Magie erfahren, da ich Voodoo total interessant finde.

Sandra Grauers Schreibstil ist total in Ordnung, doch oft sehr einfach. Er lässt sich leicht lesen, an einigen Stellen wird der Lesefluss aber gestört, da einige Sätze auch recht abgehackt und kurz sind. Oft werden zwei Sätze einfach durch ein Komma getrennt, da hat mir ein "und" oder "aber" oder "deshalb" gefehlt. Oft war es eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen. Wenigstens kam es so zu keinen langen Schachtelschätzen. Aber man hätte das auch schöner gestalten können.

Das Cover ist wirklich so schön, magisch, geheimnisvoll und sehr ansprechend. Obwohl ich ja nichts gegen das Aussehen von Menschen sagen möchte, mag ich die Nase der Covedame nicht so gerne, außerdem stelle ich mir das brasilianisch angehauchte Äußere von Caroline ganz anders vor.

Insgesamt ist das Buch sehr kurzweilig, lässt sich aufgrund des interessanten Plots und der Spannung gut lesen. Aber wegen einiger Punkte die ich kritisch ins Auge fasse gebe ich dem Buch 3 1/2 Sterne von 5.

XOXO eure Leini

Veröffentlicht am 25.05.2019

Magisch und Romantisch

Clans of London, Band 1: Hexentochter
0

"Clans of London“ beginnt direkt spannend, da eine Prophezeiung gemacht wird, die, wie es sich gehört, sehr kryptisch und rätselhaft ist. Man wird einfach nicht schlau draus, egal wie man versucht zu Rätseln. ...

"Clans of London“ beginnt direkt spannend, da eine Prophezeiung gemacht wird, die, wie es sich gehört, sehr kryptisch und rätselhaft ist. Man wird einfach nicht schlau draus, egal wie man versucht zu Rätseln. Das ist wirklich fies ;)
Danach steigen wir mitten in eine Party ein die unsere Prota Caroline mit ihrer Freundin Megan besucht. Sie ist dort nicht ganz freiwillig und leidet an starken Kopfschmerzen, bei denen ich mir sofort Gedanken gemacht habe, ob sie etwas mit ihrer unterdrückten Magie zu tun haben.
Diese Schmerzen begleiten uns durch das ganze Buch und es gefällt mir sehr gut, dass die unterdrückte Magie ein Ventil sucht, um sich auszudrücken.
Mir ist der Einstig in das Buch sehr gut gelungen, da man direkt in eine Szene geworfen wird die wirklich spannend ist und das Anfang aller Geheimnisse bildet. Ich war direkt begierig auf mehr.
Die Spannung und die Neugierde blieb auch durchgehend so, denn die Autorin versteht es total den Leser auf die Reise zu nehmen und ihn grade mit so viel Informationen zu füttern, dass es interessant beliebt. Die vielen offenen Fragen werden nach und nach versucht zu beantworten, es passiert aber auch, dass wir gemeinsam mit Caroline in die Irre geführt werden und dann wieder mehr oder weniger bei null stehen. Das hat die Spannung aufrecht erhalten und mich bei Laune gehalten.
Denn Caroline ist eine Hexe, deren Magie nie freigelegt wurde und sich jetzt versucht ihre Weg in die Freiheit zu Bahnen. Und zwar so sehr, dass es sie an ihrem 18. Geburtstag umbringen wird, wenn sie es bis dahin nicht schafft, ihre Magie zu aktivieren.
Und so beginnt der Wettlauf gegen die Zeit und als ob das nicht genug wäre, sind auch noch Gegner hinter ihr her, die alles daran setzten sie auf zu halten. Koste es was es wolle.
Caroline hat immer wieder seltsame Träume (die in einer etwas schwer zu lesenden schnörkeligen Schrift geschrieben sind), in denen diverse Person mit einander sprechen und jemanden umbringen wollen. Das hat mir sehr gut gefallen, da es zum einen ein paar Dinge erklären konnte und zum anderen den Spannungsbogen noch mehr dehnte. Caroline ist sich am Anfang nicht bewusst, was es mit den Träumen auf sich hat, kommt dann aber plötzlich ziemlich schnell darauf, was sie wohl zu bedeuten haben.

Im Grunde mag ich Caroline als Prota, da sie sehr viel hinterfrag und mit vielen überfordert ist und nicht wo recht weiß wem oder was sie glauben kann, was sie absolut authentisch wirken lässt! Doch an einigen Stellen fand ich sie etwas widersprüchlich. Sie denkt das eine, tut aber das andere.
Z.B. Seite 151: Caroline denkt: "Das musste nun wirklich nicht jeder wissen." und Seite 152: Sagt sie: "Ich... war selbst einmal in diesem (...)". Und verrät genau das, was nicht jeder wissen muss.
Solche Sachen haben mich ein wenig gestört.
Dafür aber ist Caroline so herrlich normal, keine gewollt schlagfertigen Sprüche, kein Getue.

Ihren Freunde Megan, Ash und Henri stehe ich mit unterschiedlichen Gefühlen gegen über. Megan war mir etwas zu sehr die exzentrische "beste" Freundin, obwohl deren Freundschaft sehr schwach dargestellt war und Henri habe ich irgendwie misstraut. Er war zu lieb. Das hat mich misstrauisch werden lassen. :D
Ash ist ein Typ der Marke, selbstverliebter Bad Boy der bekommt was er will, aber eigentlich einen total soffen Kern hat. Ich fand ihn total witzig und sympathisch.
Ein bisschen seltsam allerdings fand ich die Beziehung zwischen ihm und Caroline schon. Denn eigentlich misstraut sie ihm sehr, mag seine Art überhaupt nicht und dann muss er nur mal was von einem gebrochen Herzen erzählen und zack knutsch sie mit ihm rum. Da dachte ich mir nur "Hä? Bitte was". Aber gut, es gehört halt dazu, nur hätte ich mir die Herangehensweise etwas anders gewünscht.

Auch sind mir einige Dinge in dem Buch zu schnell gegangen. Damit meine ich nicht den Weg den Caroline beschreiten um ihrer Vergangenheit auf den Grund zu gehen, denn dieser war sehr gut und hatte genau die richtige Länge. Aber einige Personen hätten mehr fragen stellen können oder skeptischer sein dürfen. Hier z.B. der Hexenmeister den sie um Hilfe ersuchen. Er stellt ihr kaum Gegenfragen, nimmt es sang und klang los hin, dass er keine Ahnung hat wer sie ist und bietet ihr dennoch Hilfe an. So war das auch bei ein paar anderen Unterhaltungen. Da zu kommt, dass mich das Verhalten oder die Art zu sprechen der Erwachsenen etwas verwundert hat.
Und auch die Dreiecks Beziehung hier, war mir zu viel. Diese habe ich als störend und unnötig empfunden. Es hat ein bisschen vom eigentlichen Thema abgelenkt und wirkte irgendwie klischeehaft.

Die Magie in diesem Buch ist ein bisschen wie die von "Harry Potter" ohne Zauberstäbe. (Das ist keine Abwertung)
Im Grunde kann jeder Magier alles zaubern. Ob Türen verriegeln, Zimmer sauber machen oder Gegenstände fliegen lassen. Sehr gut finde ich, dass es allerdings Kraft kostet und Müde macht, Magie zu bewirken. Magie ist hier also nicht kostenlos und immer zu benutzen.
Außerdem haben wir noch die Voodoomagie, die aber nicht als die dunkle Seite der Macht dargestellt wird. Magie kann beides sein, dunkel und hell, je nachdem wer sie wie benutzt. Ich hätte gerne noch mehr über diese Art der Magie erfahren, da ich Voodoo total interessant finde.

Sandra Grauers Schreibstil ist total in Ordnung, doch oft sehr einfach. Er lässt sich leicht lesen, an einigen Stellen wird der Lesefluss aber gestört, da einige Sätze auch recht abgehackt und kurz sind. Oft werden zwei Sätze einfach durch ein Komma getrennt, da hat mir ein "und" oder "aber" oder "deshalb" gefehlt. Oft war es eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen. Wenigstens kam es so zu keinen langen Schachtelschätzen. Aber man hätte das auch schöner gestalten können.

Das Cover ist wirklich so schön, magisch, geheimnisvoll und sehr ansprechend. Obwohl ich ja nichts gegen das Aussehen von Menschen sagen möchte, mag ich die Nase der Covedame nicht so gerne, außerdem stelle ich mir das brasilianisch angehauchte Äußere von Caroline ganz anders vor.

Insgesamt ist das Buch sehr kurzweilig, lässt sich aufgrund des interessanten Plots und der Spannung gut lesen. Aber wegen einiger Punkte die ich kritisch ins Auge fasse gebe ich dem Buch 3 1/2 Sterne von 5.

XOXO eure Leini

Veröffentlicht am 15.05.2019

Schwieriges Thema gut umgesetzt, mit einigen Schwachstellen.

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Dieses Buch wird ja unglaublich empor gehoben und als ein so wichtiges Buch dargestellt, was es auch daraus ist. Aber viele tun grade so, als würde dieses Buch das erste seiner Art sein. Dabei wird wohl ...

Dieses Buch wird ja unglaublich empor gehoben und als ein so wichtiges Buch dargestellt, was es auch daraus ist. Aber viele tun grade so, als würde dieses Buch das erste seiner Art sein. Dabei wird wohl vergessen, dass schon früher viele Bücher geschrieben wurden, die solche Probleme, wärend der Adolszenz, beschreiben. Ganz groß geschrieben werden da die Bücher von Brogotte Blobel, die sich mit Themen wie Magersucht, Ritzen etc beschäftigt hat. Das hier ist keine Kritik am Buch, sonder an die Leserschaft.
Das ist auch bisschen ein Grund weshalb es eine Weile dauerte, bis ich mich entschieden habe, dieses Buch zu lesen. Zum einen hat mich der ganze Hype um dieses Buch etwas abgeschreckt und zum anderen bin ich kein so großer Fan von Ava Reed.

Doch muss ich sagen, dass ich "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" doch sehr gut finde!

Das Buch beginnt einige Wochen vor dem "Wimpernschlag" der alles verändern soll. Dadurch lernt man Leni vor ihrem Zusammenbruch kennen und kann die Veränderung die sie durchläuft besser sehen und nach spüren.
Allerdings habe ich nie das "normale und glückliche" Mädchen aus der Inhaltsangabe erkennen können, da sie direkt von Zweifeln und unerklärbaren Ängsten geplagt wird. Hier wäre der Kontrast sehr schön gewesen, hätte man diese Seite doch auch noch kennen lernen dürfen.
Dafür beginnt das Buch mit einer sehr eindrücklichen Szene, die sofort die Neugierde des Lesers weckt und zum weiter lesen animiert. Leni steht kurz vor der Kippe, ihre Gedanken drehen sich, sie spürt eine unerklärliche Panik und schafft es oft nicht sich selbst zu überwinden. Aber anstatt das ihr Lage sich verbessert, wird es für sie immer schlimmer. Da die Geschichte einige Wochen und Monate vor dem eigentlichen Ereignis beginnt, hatte ich schon sorge, dass es sich evtl ziehen und langatmig werden könnte, aber die Autorin hat hier eine gute Lösung geschaffen: Sie überspringt immer wieder einige Wochen oder fühlt diese sogar mit selbst geschriebenen und illustrierten Tagebucheinträgen. Dadurch verliert man nicht das Zeitgefühl und wird rasch auf den Wendepunkt hin geführt.
Ich finde, dass Lenis Gefühle, ihre aussichtslose Lage und die verwirrenden Eindrücke sehr gut heraus gearbeitet sind und man die Katastrophe auf die unsere Prota mit Vollgas hinsteuert nachempfinden kann. Das ist wirklich sehr gut umgesetzt.
Jetzt kommt allerdings ein sehr großes ABER:
Mit dem Schreibstil auf den ersten hmm.. 70 Seiten hatte ich unglaublich zu kämpfen!
Die Sätze sind kurz, abgehackt und passen nicht zusammen. Auch die Wortwahl und ihre Satzkonstelationen finde ich nicht gut, sonder holprig. Dadurch entstand kein leichtes und flüssiges Leseerlebnis, im Gegenteil: es wird gestört.
Das hat mich fast wahnsinnig gemacht, weil doch die Story so interessant ist und ich wissen wollte, wie es mit Leni weiter geht. Also habe ich die Zähnchen zusammen gebissen und mich durch gewurschelt. Zum Glück wird der Schreibstil besser, wenn auch nicht wunderbar fließend und fantastisch zu lesen. Aber doch so, dass es mir mehr Spaß gemacht hat, das buch zu lesen.


„Fehler zu machen ist normal und nur tragisch, wenn wir nichts aus ihnen lernen können.“ (Seite 203)

Leni als Prota ist sehr gut. Sie lässt uns wunderbar an ihren Gedanken teil haben, auch wenn diese oft verwirrend sind und nicht immer nachvollziehbar (aber das ist ja nur Logisch!). Manchmal hat mir mein Herz weh getan, wenn Leni sich so in sich selbst verkrochen hat und die Welt und sich nicht mehr verstanden hat. Da kann ich nur wiederholen, dass Ava Reed ihr Gefühlschaos wirklich ganz toll herausgearbeitet hat. Außerdem hat die Autorin den Krankheitsverlauf gut recherchiert und rübergebracht. Jede Form verläuft anders, aber doch gibt es Symptome die fast jede/r hat und dadurch wirkt das Buch sehr echt und überzeugt. Es war mir eigentlich schon durch den U4 Text klar, unter Welcher Krankheit Leni leidet und konnte mich so super auf die Entwicklung und die Symptome konzentrieren.
Ihre innere Zerrissenheit und Dunkelheit, die Antriebslosigkeit, die schiere Verzweiflung und Hilflosigkeit die die Menschen in diesem Buch fühlen, obwohl sie lächeln ist wirklich greifbar beschrieben. Dadurch konnte man sich gut in die einzelnen Menschen in diesem Buch einfühlen.
Ihren Aufenthalt in der Klinik finde ich gar nicht so schlecht schlecht beschrieben, aber als jemand der nicht ganz unwissend ist, doch etwas schwach und nicht ganz richtig. Aber wir haben hier ja auch keine medizinische Abhandlung vor uns. ;)

Genau so gut, war der beinahe hoffnungslose Weg der Arztbesuche die Leni und ihre Mutter hinter sich bringen mussten. Von Pubertät bis zu Überanstrengung und Stress wurden Leni als Diagnose hingeworfen, daran verzweifelt nicht nur unsere Prota sondern auch ihre Mutter.
Die mir allerdings nicht ganz so Sympathisch war. Ich kann ihre Sorge um die eigene Tochter zwar verstehen, aber ihre Ausrastet sind für mich viel zu übertrieben. Die kommen ohne Vorwarnung und sind etwas zu heftig.
Sehr gut finde ich die anderen Charakter wie ihren Das und ihre beste Freundin. Die eine verrückte, wilde Nudel und mir total ans Herz gewachsen ist.
Sie wiederum kann ich sehr gut verstehen, weshalb sie sauer und enttäuscht ist.

"Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" ist aber nicht nur aus Lenis Sicht geschrieben, sondern auch aus der von Matti. Über den ich nicht viel erzählen möchte, da sein Krankheitsbild wirklich selten und überraschend war, dass ich euch da die Spannung nicht vorweg nehmen möchte.
Er ist ein sehr, sehr sympathischer Typ und ich mochte ihn von Anfang an gerne. Vor allem auch, dass er hier nicht die Heldenrolle einnimmt oder als DER perfekte Lover dargestellt wird, habe ich als sehr erfrischend empfunden.

Das Ende fand ich wie den Anfang eher schwach, die "Lösung" wurde relativ schnell serviert und wirkte etwas lieblos. Das heißt einfach, dass es mir zu schnell ging. Hier hätte ich mir mehr Zeit und Aufwendung gewünscht.



Da meine Lieblingsfarbe Grün ist, bin ich vom Cover sowie so schon begeistert, außerdem ist die Gestaltung ist sagenhaft schön, läd grade zu zum in die Hand und dann auch Kaufen nehmen ein. Das hat Alex Kopainski mal wieder ganz toll hinbekommen. Er ist einfach ein Gott. ;)
Lenis Tagebucheinträge gefallen mir auch sehr gut, sie geben dem Buch das gewisse Etwas.

Alles in allem bin ich froh, dass ich Ava Reeds neues Buch doch gelesen habe und werde es auch weiterempfehlen, ich glaube auch, dass es vielen Leuten helfen kann zu erkennen oder zu verstehen, oder auch einfach mitzufühlen, egal ob man selbst betroffen ist oder jemand aus dem Bekanntenkreis. Denn Ava Reed gibt einen unglaublich echten und intensiven Einblick in die Seele einer jungen Frau.

Ich gebe dem Buch 3 1/2 Sterne von 5, da ich leider mit dem Schreibstil und dem Ende so meine Differenzen hatte.
Der Geschichte selbst und der Herausarbeitung von Lenis Innerem aber gebe ich 4 1/2 Sterne von 5.
Und ich hoffe, dass viele dieses Buch lesen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es hilft zu verstehen oder zu mindestens die Türe dort hin öffnet.

XOXO eure Leini

Veröffentlicht am 10.03.2019

Es ist wie Heim zu kommen

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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Dieses Buch ist keine klassische Weiterführung der Eragon-Reihe und lässt sich zeitlich nach der ganzen Geschichte um Eragon und seinen Drachen einordnen. Es ist schon lange her, dass ich die Reihe gelesen ...

Dieses Buch ist keine klassische Weiterführung der Eragon-Reihe und lässt sich zeitlich nach der ganzen Geschichte um Eragon und seinen Drachen einordnen. Es ist schon lange her, dass ich die Reihe gelesen habe, dadurch habe ich nicht mehr alle Ereignisse des Buches im Kopf parat und deshalb habe ich mich so unglaublich auf eine Fortsetzung gefreut. Ich war damals ein großer Fan der Geschichte, vor allem weil es auch eine der ersten Fantasy Reihen war die ich gelesen habe und auch den Film fand ich gar nicht so schlecht, wie allgemein behauptet wird.
Dann habe ich "Die Gabel, die Hexe und der Wurm" endlich erhalten, ausgepackt und natürlich angefangen zu lesen. hey, immerhin war das mal eine meiner Lieblingsreihen.

Ich fange mal mit der Aufmachung an:
Das Cover, naja nicht so schön.
Die Schriftgröße, gigantisch groß.
Das Papier, sehr dick.
Die Seitenränder sind unglaublich breit.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass hier mit allerlei Trick versucht wurde, den Umfang des Buchs zu vergrößern. Soll mich nicht stören, dadurch hat man ja das Gefühl, schnell voran zu kommen im Buch.

Als ich dann mit dem ersten Kapitel anfing, war ich relativ schnell ziemlich gelangweilt.
Es beginnt damit, dass Eragon in seinem "Büro" über Unmengen von Dokumenten, Bergen von Schriftrollen und Pergamenten sitz und eigentlich keine Zeit für sein Leben als Drachenreiter hat, denn er hat alle Hände voll damit zutun, den neuen Drachenhorst aufzubauen. Er sitz also auf seinem Stuhl, jammert in einem Fort wie anstrengend doch alles ist, er keine Zeit für Safari hat und trinkt dabei Unmengen an Brombeermet bis er beschwipst ist. So kenne und liebe ich Dragon nicht...
Der Einstieg in das Buch viel mir also recht schwer. Vor allem weil mir zu Beginn nicht ganz klar war, worum es eigentlich geht.
Das wird nach und nach besser.
Die Kapitel von und über die Kräuterhexe Angela fand ich mit die besten, denn sie mochte ich schon in der Hauptreihe besonders gerne. Auch wie die Kapitel geschrieben sind, war ganz toll. Angela Paolini kann wirklich toll schreiben.
Aber auch Christopher Paolini überzeugt wieder mit seinem atmosphärischen Schreibstil, der einen grade zu in die Geschichte zieht und dafür verantwortlich ist, dass ich weiter gelesen habe, nach dem der Anfang doch recht enttäuschend war. Schreiben kann der Mann nach wie vor und ich würde sooo gerne mehr von ihm lesen.

Die einzelnen Kapitel:

"Die Gabel"

Wie schon erwähnt, fiel mir hier der Einstieg schwer und ich wusste erst nicht um wen oder was es geht. Aber das wird im Laufe der Seiten besser, aber ich verrate hier natürlich nicht mehr. ;)
(Bleibt einfach dran, sollte es euch mit dem Anfang wie mir gehen.)

"Die Hexe"

Mein persönlicher Lieblingsteil des Buchs. Einfach Angela, wie sie Leibt und Lebt und wie wir sie kennen. Von mir aus hätte sie noch mehr Platz in diesem Band haben dürfen, da wird spannende Einblicke in ihr Leben und Tun bekommen. Einfach faszinierend. Von Angela Paolini würde ich sofort ein eigenes Buch lesen.

"Der Wurm"

Diese Kapitel waren interessant, aber viel zu lang gezogen. Hier bekommen wir Einsicht auf ein ganz besonderes Volk. Einen Einblick den ich eigentlich toll fand, da diese Wesen bisher immer recht negativ rüber kamen und doch war dieser Teil zu lang. Schade, dass hier so viel Aufmerksamkeit drauf gelegt wurde wo doch andere Punkte zu wenig bekommen haben.

Oben habe ich ja schon anklingen lassen, dass mir das Cover nicht gefällt. Leider muss ich gestehen, dass ich das Cover unterirdisch finde. Die Goldprägung finde ich sehr schön, aber die Farben, das Bild... Einfach nicht meins. Und im Laden ist dieses Buch auch kein Hingucker.
Ich habe ja schon gesagt, dass die Seiten sehr groß Bedruckt und die Seitenränder enorm sind. Ich finde den Preis von 18€ sehr stattlich...

Die Rückkehr nach Alagaësia war ein tolles Gefühl und ich wurde zum Teil wirklich nostalgisch (vermutlich werde ich die Hauptreihe bald rereaden) aber wirklich überzeugt hat mich "Die Gabel, die Hexe und der Wurm" leider nicht.
Damit will ich nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat, aber im Vergleich und zu dem was ich erwartet habe, war es doch ein wenig enttäuschend. Die Reihe war einfach so ergreifend und berührend. Ich weiß noch wie Eragon von Oromis in die heilige Kunst des Drachenreitens und der zusammengehörigen Kräfte trainiert wurde... Hach war das schön. Oder als Eragon sein Schwert geschmieden hat. Das waren Zeiten.
Okay Okay, ich schwelge in Nostalgie :D Sooorry ;)

Nichts des to trotz werde ich den Folgeband lesen (es klingt ganz so, als würde da noch mehr Drachenmagie auf uns warten) ;)

"Die Gabel, die Hexe und der Wurm" bekommt von mir 3 1/2 von 5 Sternen. Und ich würde sagen, als Fan sollte man das Buch lesen. :)

Veröffentlicht am 10.03.2019

Interessant, etwas schwülstige Art zu Schreiben

The Belles 1: Schönheit regiert
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Bevor ich mit meiner Rezension beginne, möchte ich vorwegnehmen, das mir „The Belles“ durchaus gefallen hat, es aber einige Punkte gibt die ich kritisieren muss. Das alles soll aber keinen negativen Schleier ...

Bevor ich mit meiner Rezension beginne, möchte ich vorwegnehmen, das mir „The Belles“ durchaus gefallen hat, es aber einige Punkte gibt die ich kritisieren muss. Das alles soll aber keinen negativen Schleier über Dhonielle Clayton Buch legen, denn ich habe es mit Freude gelesen.

„The Belles“ spielt in einer fiktiven Welt, auf einer Inselgruppe und handelt von einem Fluch den der eifersüchtige Himmel über die Menschheit legte, welcher sie zu Hässlichkeit verdammte. Auf deren Gegenseite stehen die Belles: Wesen die die Macht haben, Schönheit zu schenken.
Ich habe mich sofort in das Buch hinein gesogen gefühlt und war ab der ersten Seite in der Geschichte drinnen. Die Welt wird unglaublich anschaulich und bildlich beschrieben, etwas das ich normalerweise zu schätzen weiß, doch hier schlägt diese Beschreibung ins Negative um. Es wird enorm oft auf Details geachtet und sich in Beschreibungen verloren, die kitschiger und übertriebener nicht sein könnten. Ständig werden Gegenstände und Dinge in einer solch exzentrischen Ausführlichkeit beschrieben, dass ich nur noch die Augen verdrehen konnte.

„Der Himmel und die Wolken schienen aus schmelzenden Kirschen und brennenden Orangen und verbrannter Grapefruit zu bestehen, als die Sonne im Meer versinkt.“ (Ok, Ok... Übertreib nicht!)


„Mit der gepuderten Haut sehe ich aus wie ein Stück Karamellkuchen mit zu viel Zuckerguss.“ (Äh? Was bitte? Hahahahaha)

Am Anfang fand ich das noch schön, denn es belichtet alle Facetten und ermöglicht es dem Leser mitten dabei zu sein, außerdem hatte ich da noch die Hoffnung, dass es womöglich nur zu Beginn so ist. Doch leider ziehen sich die korallen rosa-roten, geblümtem und völlig überzogenen Schilderung durch das ganze Buch, bis ich dadurch sogar gewaltsame aus dem Buch geworfen wurde, weil ich mich ständig fragte, was ich mit diesen Beschreibungen anfangen solle. Und das hat mich leider extrem ermüdet. Ich war überladen an kreischenden und schillernden Eindrücken und habe das wesentliche aus dem Blick verloren. Wo die Autorin ihre Kraft an unnötige Details verschwendet, spart sie sie an anderen viel wichtigeren Stellen ein. Mir ist bis zum Schluss nicht klar geworden was z.B Spintrias sind... (Ich nehme an, dass ist Geld?). Oder was soll denn eine „Kronleuchter-Laterne“ sein? Ich habe es gegoogelt... nichts. Klingt zwar schön, geht aber nicht. Meiner Meinung nach ist das sogar eine Art Paradoxon. So ging es mir leider auch mit den Postballons. Die können nämlich scheinbar eine Menge, doch es wird nicht wirklich erklärt, was irgendwann wirklich irritierend war.
Es gibt Tratsch-Ballons, Post-Ballons etc.
Die Autorin hat ein außergewöhnliches Talent das Wort "und" inflationär zu verwenden, anstatt Aufzählungen ab und an mit einem Komma zu trenne. Ich finde, dass stört den Lesefluss und die Betonung.
Dazu kommt, dass einige Details sehr merkwürdig beschrieben werden: Haut in Mittelbraun, wie warme Milch mit Zimt und Muskat. Hä? Also erstens warum muss die Milch denn warm sein und zum anderen: Zimt und Muskat lösen. sich. nicht. auf! Ich stelle mir das ganze also so vor: Weißlich bläuliche Haut, Einsprengsel in Braun wie Sommersprossen. Nirgends sehe ich mittelbraune Haut.

Unsere Protagonistin Camelia ist eine Belle und hat nur einen Wunsch: die Favoritin des Königshauses zu werden. Am Anfang ist sie mir sehr sympathisch. Sie scheint zwar genau zu wissen, was sie will, doch hat sie noch ihren eigenen Kopf. Doch dann hat sie einige rebellische Charakterzüge die überhaupt nicht zu ihrem innigen Wunsch passen. Ohne zu Spoilern: Wenn dein größter Wunsch erfüllt wird, lehnst du dich doch nicht plötzlich auf und wirst vorlaut und sorgst für Ärger. Das hat sich einfach widersprochen und ich konnte diese Art nicht in Einklang bringen, mit dem Mädchen das nichts mehr will als die Favoritin zu werden.
Ihr Bedürfnis, den Menschen Schönheit zu schenken, deren natürliches Aussehen aber nicht als hässlich zu befinden, ist eine ihrer größten charakterliche Stärken und hat sie sehr Sympathisch gemacht.
Die Stelle an der sie im Orchideen-Teehaus ist, geht mir etwas zu schnell. Schon in der ersten Nacht hört sie seltsame Geräusche und macht eine erschreckende Beobachtung. Dafür hätte man sich ein zwei Tage Zeit lassen können. Stattdessen wird sich wieder in Seitenfüllende Details verloren, anstatt beim Thema zu bleiben.

Nach all der Kritik sage ich euch jetzt, dass ich „The Belles“ inhaltlich großartig finde. Die Idee ist sehr innovativ und mal was ganz Neues, dass allein hat es schon spannend gemacht. Aber auch der Schreibstil ist sehr gut. Er wäre allerdings sehr viel flüssiger zu lesen, wenn nicht in beinahe jedem Satz eine zuckrige, klebrige Übertreibung zu finden wäre, bei der man als Leser beinahe Zahnschmerzen bekomme. ;) zum einen helfen die Beschreibungen natürlich, dass man sich die Welt genauestens vorstellen kann und das Gefühl hat, mitten unter all den schönen, gerüschten und einzigartigen Menschen zu sein, auf der anderen Seite ist es einfach too much!
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, möchte ich vorwegnehmen, das mit „The Belles“ durchaus gefallen hat, es aber einige Punkte gibt die ich kritisieren muss. Das alles soll aber keinen allzu negativen Schleier über Dhonielle Clayton Buch legen, denn ich habe es mit Freude gelesen.

„The Belles“ spielt in einer fiktiven Welt, auf einer Inselgruppe und handelt von einem Fluch den der eifersüchtige Himmel über die Menschheit legte, welcher sie zu Hässlichkeit verdammte. Auf deren Gegenseite stehen die Belles: Wesen die die Macht haben, Schönheit zu schenken.

Ich habe mich sofort in das Buch hinein gesogen gefühlt und war ab der ersten Seite in der Geschichte drinnen. Die Welt wird unglaublich anschaulich und bildlich beschrieben, etwas das ich normalerweise zu schätzen weiß, doch hier schlägt diese Beschreibung ins Negative um. Es wird enorm oft auf Details geachtet und sich in Beschreibungen verloren, die kitschiger und übertriebener nicht sein könnten. Ständig werden Gegenstände und Dinge in einer solch exzentrischen Ausführlichkeit beschrieben, dass ich nur noch die Augen verdrehen konnte.



„Der Himmel und die Wolken schienen aus schmelzenden Kirschen und brennenden Orangen und verbrannter Grapefruit zu bestehen, als die Sonne im Meer versinkt.“
(Ok, Ok... Übertreib nicht!)



„Mit der gepuderten Haut sehe ich aus wie ein Stück Karamellkuchen mit zu viel Zuckerguss.“
(Äh? Was bitte? Hahahahaha)


Am Anfang fand ich das noch schön, denn da hatte ich die Hoffnung, dass es womöglich nur zu Beginn so ist. Doch leider ziehen sich die korallen rosa-roten, geblümtem und völlig überzogenen Schilderung durch das ganze Buch. Und das hat mich leider extrem ermüdet. Ich war überladen an kreischenden und schillernden Eindrücken und habe das wesentliche aus dem Blick verloren. Wo die Autorin ihre Kraft an unnötige Details verschwendet, spart sie sie an anderen viel wichtigeren Stellen ein. Mir ist bis zum Schluss nicht klar geworden was z.B Spintrias sind... (Ich nehme an, dass ist Geld?). Oder was soll denn eine „Kronleuchter-Laterne“ sein? Ich habe es gegoogelt... nichts. Klingt zwar schön, geht aber nicht. Meiner Meinung nach ist das sogar eine Art Paradoxon. So ging es mir leider auch mit den Postballons. Die können nämlich scheinbar eine Menge, doch es wird nicht wirklich erklärt, was irgendwann wirklich irritierend war. Es gibt Tratsch-Ballons, Post-Ballons etc.
Dazu kommt, dass einige Details sehr merkwürdig beschrieben werden: Haut in Mittelbraun, wie warme Milch mit Zimt und Muskat. Hä? Also erstens warum muss die Milch denn warm sein und zum anderen: Zimt und Muskat lösen. sich. nicht. auf! Ich stelle mir das ganze also so vor: Weißlich bläuliche Haut, Einsprengsel in Braun wie Sommersprossen. Nirgends sehe ich mittelbraune Haut.

Unsere Protagonistin Camelia ist eine Belle und hat nur einen Wunsch: die Favoritin des Königshauses zu werden. Am Anfang ist sie mir sehr sympathisch. Sie scheint zwar genau zu wissen, was sie will, doch hat sie noch ihren eigenen Kopf. Doch dann hat sie einige rebellische Charakterzüge die überhaupt nicht zu ihrem innigen Wunsch passen. Ohne zu Spoilern: Wenn dein größter Wunsch erfüllt wird, lehnst du dich doch nicht plötzlich auf und wirst vorlaut und sorgst für Ärger. Das hat sich einfach widersprochen und ich konnte diese Art nicht in Einklang bringen, mit dem Mädchen das nichts mehr will als die Favoritin zu werden.
Ihr Bedürfnis, den Menschen Schönheit zu schenken, deren natürliches Aussehen aber nicht als hässlich zu befinden, ist eine ihrer größten charakterliche Stärken und hat sie sehr Sympathisch gemacht.
Die Stelle an der sie im Orchideen-Teehaus ist, geht mir etwas zu schnell. Schon in der ersten Nacht hört sie seltsame Geräusche und macht eine erschreckende Beobachtung. Dafür hätte man sich ein zwei Tage Zeit lassen können. Stattdessen wird sich wieder in Seitenfüllende Details verloren, anstatt beim Thema zu bleiben.
Nach all der Kritik sage ich euch jetzt, dass ich „The Belles“ inhaltlich großartig finde. Die Idee ist sehr innovativ und mal was ganz Neues, dass allein hat es schon spannend gemacht. Aber auch der Schreibstil ist sehr gut. Er wäre allerdings sehr viel flüssiger zu lesen, wenn nicht in beinahe jedem Satz eine zuckrige, klebrige Übertreibung zu finden wäre, bei der man als Leser beinahe Zahnschmerzen bekomme. ;) zum einen helfen die Beschreibungen natürlich, dass man sich die Welt genauestens vorstellen kann und das Gefühl hat, mitten unter all den schönen, gerüschten und einzigartigen Menschen zu sein, auf der anderen Seite ist es einfach too much!

Das Buch ist inhaltlich wirklich sehr spannend und mitreißend, dadurch konnte ich „The Belles“ nicht weglegen, obwohl mich die Ausschweifungen zum Teil wirklich gestört haben. Das hat einen sehr guten Ausgleich geschaffen.
Die Fragen die sich auftun, halten einem bei Atem.
Voll allen Seiten werden Andeutungen gemacht, aber keine Antworten auf ihre Fragen gegeben. Was geht im Palast und in den Teehäusern vor sich, was hat es mit den anderen Belles auf sich? wohin wurde ihre Schwestern geschickt?

Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und viel Spaß mit Camelia und ihrem Belle Schwestern Edel, Ambra, Padma, Hana und Valeria bzw. Valerie (da ist wohl ein kleiner Fehler passiert) gehabt.
Edel war mein absoluter Favorit in diesem Buch. Ich liebe ihre störrische und aufreibende Art. Sie hält ihre Einstellung im ganzen Buch und verhält sich nicht widersprüchlich.
Mit Camelias beste Freundin Ambra wiederum wurde ich gar nicht warm. Das liegt wohl daran, dass ich selbst nicht immer ganz nach dem Regeln ganze und anderen diktatorisch meine Ansichten aufs Auge drücke. Ambra hält sich streng an Vorgaben und verurteilt andere für ihr anders denken.

Die Grundidee hat mich wirklich gepackt und ich war auch von der Wortgewandtheit und den Szenerien beeindruckt, doch hätte man das Buch um ¼ gekürzt, die ausschweifenden Schilderungen minimiert, hätte man damit die Spannung konstant und das Tempo maximieren können aufrechterhalten können.

Auf jeden Fall hat das Buch zum Nachdenken angeregt, denn die Beauty Kultur die momentan getrieben wird und dazu verleitet, sich selbst nicht mehr zu lieben so natürlich hübsch wie man ist, geht mir gegen den Strich. Für mich hat „The Belles“ eine starke Botschaft. Es geht um mehr als künstliche Schönheit und Brimborium, denn damit ist jeder „Schön“ (obwohl das auch Ansichtssache ist, ich finde Frauen mit zu viel Make-Up und Contouringetc. einfach nur hässlich und Fake!). Es geht um dich, deine Seele, deine Taten und darum dich zu lieben wie du bist! Ein Weckruf in einer Zeit, in welcher 15-Jährige Kinder sich vollkleistern und ihr eigenes Gesicht hassen.
Das Cover ist einfach unglaublich. Ich bin jedes Mal überwältigt, wenn ich dieses Kunstwerk sehe. Es besitzt ein wunderschönes 3D-Cover, darunter ist eine schmucklose Person zu sehen, die erst schön wird, wenn man ihr das Cover überlegt. Das passt einfach so gut zum Inhalt. Ich bin begeistert. Alex du bist einzigartig!

Das Buch zu ranken fällt mir außerordentlich schwer, daher werde ich bei „The Belles“ anders vorgehen:
Die Grundidee bekommt volle fünf Sterne.
Der Schreibstil nur drei von fünf Sternen, die Abzüge gibt es der Protzigkeit und Maßlosigkeit wegen.
Die Gesamte Umsetzung bekommt 4 Sterne.
Der Durchschnitt läge dann bei 4 Sternen für „The Belles – Schönheit Regiert“.