Profilbild von Lelestrbl

Lelestrbl

Lesejury Profi
offline

Lelestrbl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lelestrbl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2022

Drachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte

Kupferblut
0

Drachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte. All das hält der Auftakt der neuen Trilogie „Kupferblut“ von Lea Diamandis bereit.

Soleya, aus deren Sicht die Geschichte verfasst ist, ist ...

Drachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte. All das hält der Auftakt der neuen Trilogie „Kupferblut“ von Lea Diamandis bereit.

Soleya, aus deren Sicht die Geschichte verfasst ist, ist eine neugierige und respektvolle Protagonistin, die zu Anfang noch sehr naiv durch die Welt stolpert, aber sich im Laufe der Geschichte an die neuen Lebensumstände anpasst, selbstbewusster wird und anfängt ihr eigenes Ding durchzuziehen.

Aiyana war von ihrem ersten Auftreten an ein Charakter, den ich sehr mochte. Sie ist entschlossen, realistisch, eine kleine Rebellin und hat ihren eigenen Kopf.

Der bildhafte Schreibstil von Lea hat es mir leicht gemacht, mir die Fantasywelt vorzustellen. Die Gold, Sonnen und Sternenvergleiche habe ich wie alle anderen Vergleiche, die die Autorin gezogen hat, sehr geliebt, da sie sich einfach perfekt in die Welt eingefügt haben. Die Beschreibungen der Welt beziehen sich sehr stark auf die emotionale Wahrnehmung der Protagonistin. Sie sind poetisch, und eindrucksvoll. Manchmal hat mir das aber schwer gemacht, bestimmte Entwicklungen oder Ereignisse direkt zu erfassen und ich musste die ein oder andere Stelle mehrmals lesen, was den Lesefluss gehemmt hat. Desweiteren gab es die ein oder andere Formulierung und Beschreibung, die sich mehrmals wiederholt hat, worüber ich dann nach einiger Zeit, wie über vereinzelte ableistische Begriffe, gestolpert bin. Positiv aufgefallen dagegen ist mir die Verwendung von Neopronomen, wobei es mich auch nicht gestört hat, dass dies nicht genauer erläutert wurde. Dadurch wurde die Gleichwertigkeit zu anderen Pronomen erzeugt und die Autorin hat genau das erreicht, was sie schaffen wollte: ein gleichberechtigtes Miteinander unabhängig von Geschlecht oder Sexualität.

Lea Diamandis hat ein durchdachtes und überzeugendes Worldbuilding geliefert, mit einer recht schnell voranschreitenden Handlung, ohne das diese gehetzt wirkt, sodass es durchgängig spannend war und es mir Spaß gemacht hat, in die Geschichte einzutauchen. Die Drachen, die Legenden und die Geschichte des Landes waren super ausgearbeitet, kreativ und bieten viel Potential für weitere Erzählungen.

Direkt zu Beginn des Buches gab es ein kleines Infodumpig, wo ich mir gewünscht hätte, dass die Informationen mehr über die Kapitel verteilt werden. Dass die Geschichte sehr schnell erzählt wird, habe ich bereits erwähnt und hat mich grundsätzlich auch nicht gestört, doch meistert Soleya aus meiner Sicht ihre Kräfte ZU schnell, ohne das dies richtig erklärt wird.

Einen Plottwist fand ich sehr vorhersehbar, während ich die Entscheidung, die Soleya am Ende trifft, gar nicht erwartet hätte. Die Handlung hat also sehr ambivalente Gefühle bei mir ausgelöst. Jetzt bin ich umso gespannter, wie sie sich im folgenden Band entwickelt und welche Motive hinter dem Handeln anderer Charaktere stecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

(Not so) amazing Grace- aber eine amazing Story

(Not So) Amazing Grace
0

Leben im Internat irgendwo in der Pampa, Crush auf einen Lehrer und eine sehr miesepetrige Protagonistin. So beginnt „(Not so) amazing Grace“. Grace ist ein bisschen komisch und keine typische Protagonistin. ...

Leben im Internat irgendwo in der Pampa, Crush auf einen Lehrer und eine sehr miesepetrige Protagonistin. So beginnt „(Not so) amazing Grace“. Grace ist ein bisschen komisch und keine typische Protagonistin. Sie ist sehr melodramatisch, scheint grundsätzlich schlechte Laune zu haben, steigert sich leicht in Dinge rein, besitzt wenig Taktgefühl, verhält sich oft unfair und ist sehr ehrlich. Gleichzeitig ist sie jedoch einsam und kämpft mit Ängsten und Selbstzweifeln.

Dann taucht der neue Schüler Wade auf. Wade der kleine Held, der freundlich ist, hilfsbereit, aber auch rastlos und zappelig. Die Freundschaft zwischen den beiden ist einfach das perfekte Match. Selbstbewusst und schlagfertig kann Wade mit ihren Launen und Beleidigungen umgehen, hat aber auch einfach die gleiche Energy wenn es darum geht absurde Gespräche zu führen.

Doch die romantischen Gefühle lassen nicht lange auf sich warten…

Über viele Kapitel ist es mir schwergefallen zu erahnen, in welche Richtung die Geschichte gehen würde. Ich konnte zwar keinen roten Faden erahnen, aber dennoch gab es ihn und die Entwicklung der Handlung hat mich immer wieder überrascht.

Es ist keine typische Internatsgeschichte ala Hanni & Nanni, sondern bricht mit Klischees und ist eher das Gegenteil davon.

Leider fallen immer wieder ableistischen Wörter und es gab Stellen, sprachlich oder handlungstechnisch, die cringe war. Aber weniger Crave-mäßig cringe, sondern ich-sage-alles-was-ich-denke-cringe, was es schon wieder irgendwie gut gemacht hat. Nicht alle werde die Witze lustig finden (einige fand auch ich grenzwertig), aber selten habe ich so herzhaft bei einem Jugendbuch gelacht und am Ende auch die ein oder andere Träne verdrückt. Grace war mir nicht immer oder eher selten sympathisch, aber da ich der Meinung bin, dass Charaktere nicht immer sympathisch sein müssen, damit ein Buch gut ist, tut dies meiner positiven Meinung über die Geschichte keinen Abbruch. Zum Ende hin nimmt die Beziehung von Wade und Grace toxische Züge an, da sie sich sehr abhängig von ihm macht, gerade deshalb fand ich aber das Ende so überragend.

Es ist eine einzigartige, erfrischende und schonungslos ehrliche Internatsgeschichte. Die Jugendbuchversion von "Licht bricht bevor es strahlt“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Witzig und spritzig. Perfekt für den Sommer

Zimt – Auf den ersten Sprung verliebt
0

Manchmal sehnt sich mein Herz zurück in die Vergangenheit. Oder eher nach Büchern, die ich in der Vergangenheit gelesen habe. Hanni & Nanni, Conni & Co, Carlotta und viele weitere, die mich zum lesen gebracht ...

Manchmal sehnt sich mein Herz zurück in die Vergangenheit. Oder eher nach Büchern, die ich in der Vergangenheit gelesen habe. Hanni & Nanni, Conni & Co, Carlotta und viele weitere, die mich zum lesen gebracht und die ich verschlungen habe. Wäre ich jünger würde sich „Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ in diese Reihe einreihen.

„Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ stellt den Auftaktband der zweiten Staffel der Zimtreihe von Dagmar Bach dar. Trotz dessen, dass ich die vorangegangen Bücher nicht kannte, bin ich schnell in die Geschichte reingekommen, da zu Beginn alles nochmal erklärt oder wenigstens angerissen wurde, was zuvor passiert ist. Dank eines Experiments ihrer Tante Polly sind Victoria und ihr Freund Konstantin dazu in der Lage in Paralleluniversen zu springen und tauschen dabei gewissermaßen mit ihren dort lebenden Ichs. Als im Paralleluniversum jemand auftaucht, der über ihre Sprünge Bescheid zu wissen scheint, gerät alles aus den Fugen.

Der Schreibstil ist sehr humorvoll und jugendlich, was es leicht macht, durch die Geschichte zu kommen, aber es wird natürlich deutlich, dass es für eine jüngere Zielgruppe geschrieben wurde, als ich es bin.

Die Hauptprotagonistin Victoria ist sehr impulsiv und manövriert sich dadurch immer wieder in für sie peinliche Situationen, ist aber gleichzeitig sehr schüchtern in ihrer Beziehung zu Konstantin. Und Konstantin.. hach. Bei ihm bin ich schon ein bisschen geschmolzen. Er ist einfach der ideale erste Freund. Süß, liebevoll, entspannt, ruhig, aber auch albern und ein Retter in unangenehmen Situationen. Zusammen waren die beiden einfach nur absolut süß (solange sie keine Pullis mit ihren Namen getragen haben;).

Die Abenteuer und Erlebnisse der beiden waren sehr unterhaltsam, nie langweilig und durch die ganze Handlung mit Finn auch spannend. Der Humor war nicht immer zu hundert Prozent meins, aber mein jüngeres Ich hätte ihn sicher lustig gefunden. Leider fallen in den Buch immer wieder ableistische Begriffe.

Insgesamt stellt „Zimt auf den ersten Sprung verliebt“ ein unterhaltsames Jugendbuch dar, dass mit Spannung und Witz begeistern kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Ein Buch mit einer besonderen Schwerpunktsetzung

The Sunrise in Your Eyes
1

Für mich war Allegra in Band eins der California-Dreams-Reihe nicht die größte Sympathieträgerin. Dies hat sich nun mit Band 2 geändert. Denn auch wenn Allegra aus einer Außenperspektive anstrengend erschien, ...

Für mich war Allegra in Band eins der California-Dreams-Reihe nicht die größte Sympathieträgerin. Dies hat sich nun mit Band 2 geändert. Denn auch wenn Allegra aus einer Außenperspektive anstrengend erschien, werden ihr Handeln und ihre Gefühle nun tiefergehend erläutert und damit nachvollziehbar.

Maverick hat Beginn des Buches mit seinem Humor, seiner Abenteuerlust und seinem Wunsch, die Welt mit seiner Arbeit ein Stück besser zu machen bei mir gepunktet, auch wenn er sich dadurch das ein oder andere Mal selber in Gefahr bringt und ich am liebsten jedes Mal ganz laut gerufen hätte „Pass auf!“.

Eigentlich werfe ich in Rezensionen nur ungern mit Floskeln um mich, aber an dieser Stelle erscheint es mir angebracht, da es mein Leseverhalten einfach perfekt getroffen hat: die Seiten 430 Seiten von „The sunrise in your eyes“ sind nur so dahin geflogen. Ich habe das Buch inhaliert, wie Allegra Mavericks Geruch nach Sonnenschein und Abenteuer ( Xy, was ist dein Statement zu diesem Geruch?:D)

Das Lesen der Geschichte hat mir unglaublich viel Spaß und Freude bereitet, da es einfach die perfekte Mischung zwischen Flirty- und humorvollen Szenen, sowie ernsten Themen war. Gerade die Nachrichten, die Maverick und Allegra ausgetauscht haben, haben mich zum Schmunzeln gebracht. Der Autorin gelingt es darzustellen, wie unterschiedlich Menschen mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen, wie Familien daran zerbrechen können und der Einbezug von Skid Row, den Geschichten der dort lebenden Menschen und die Ungerechtigkeit des Systems hat mein Herz schwer werden lassen und gezeigt, wie unfassbar wichtig soziales Engagement ist.

Das Handeln der Charaktere war aus meiner Sicht stets authentisch und die Nebenhandlung mit Logan und der Gang hat eine gewisse Spannung zu Geschichte beigetragen.

Leider fallen in der Geschichte an der ein oder anderen Stelle ein ableistischer Begriff, was ich wirklich schade finde, da sich die Autorin ansonsten um eine sensible Sprache bemüht hat und meist geschlechterneutrale Bezeichnungen verwendet wurden.

Für mich ist auch der zweite Band der California-Dreams-Reihe ein Buch das sich lohnt und mit seiner Schwerpunktsetzung zwischen anderen New Adult Büchern hervorsticht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

Eine Hommage an die Serie Gilmore Girls

Du bist das Licht in meiner Welt
0

Es gibt so einiges, was die Hauptprotagonistin Enna aus dem Debüt von Emily Stopp „Du bist das Licht in meiner Welt“ mit dem bekannten Mutter-Tochter Duo aus Stars Hollow teilt, beispielsweise Lorelais ...

Es gibt so einiges, was die Hauptprotagonistin Enna aus dem Debüt von Emily Stopp „Du bist das Licht in meiner Welt“ mit dem bekannten Mutter-Tochter Duo aus Stars Hollow teilt, beispielsweise Lorelais Liebe zu Kaffee sowie Rorys Büchersucht und eher ruhige Art. Auch Lanes aufgewecktes und offenes Wesen lässt sich auf gewisse Weise in Mira und „Luke’s Diner“ im „Coffee & Cakes“ wiederfinden. Die Serie Gilmore Girls taucht in Stopps Roman auf vielfältige Weise immer wieder auf. Zugleich verarbeitet Emily Stopp jedoch auch eigene Erfahrungen und ihr eigenes Lebensumfeld: „Ich wollte immer etwas schreiben, von dem ich weiß wie es sich anfühlt, musste aber gleichzeitig aufpassen, Enna Enna sein zu lassen, dass sie nicht zu Emily wird.“

Ein Kernthema des New Adult-Romans ist das Überwinden von Ängsten. Ausgelöst durch ein Ereignis, das vor dem Beginn der erzählten Geschichte spielt, leidet Enna unter anderem unter Angst vor Dunkelheit und Agoraphobie, was dazu führt, dass bestimme Orte und Situationen Panikattacken bei ihr auslösen. Finn kämpft dagegen nicht mit Ängsten, sondern leidet unter Schuldgefühlen, denn er glaubt, er sei schuld am Unfalltod von Ennas Mutter. Der Unfall liegt bereits 5 Jahre zurück, seither haben sich Enna und Finn, die früher beste Freunde waren, nicht mehr gesehen. Nun treffen sie in Starfall wieder aufeinander, doch die Vergangenheit steht wie eine Mauer zwischen ihnen.

Neben Ängsten und Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt sind Sterne ein wiederkehrendes Motiv, das sich durch den ganze Roman zieht. Starfall, Starfall Lake, die Starfall University - es mag kitschig klingen und auch kitschig sein, aber es passt zu der zarten Liebesgeschichte zwischen Enna und Finn, die ohne allzu viele Klischees und Drama auskommt – ein paar allerdings, das sei zugegeben, sind naturgemäß wie in allen Romanen dieses Genres auch hier zu finden. Es ist jedoch die Dunkelheit, die Enna schon so viele Jahre begleitet. Schwierige Lebensphasen nach dem Verlust ihrer Mutter, die Ängste, die sie nicht loslassen. Doch gleichzeitig sind da die Sterne, die nur sichtbar sind, weil auch Dunkelheit herrscht. Sterne die Hoffnung geben, die zeigen, dass es möglich ist, an Situationen zu wachsen und Ängste zu überwinden. Und Finn, ihr ehemaliger bester Freund, das Licht in ihrer Welt.

Es gab einige Stellen in diesem Roman, an denen wird zu viel erklärt, man hätte die Protagonisten auch einfach handeln lassen können. Auch gibt es in den Dialogen mitunter Probleme mit der Zeitform. Die Authentizität der Protagonisten litt außerdem unter einer zu hochgestochenen Sprache. Dennoch wirken die Charaktere sehr lebendig, da die dem Roman zugrunde liegende Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wird - aus Ennas und Finns. „Ich habe mich auch ein bisschen in ihn verliebt beim Schreiben. Es hat sich einfach schön angefühlt, beiden eine Stimme zu geben.“

Herzerwärmend, sanft und leicht – so lässt sich das Debüt von Emily Stopp wohl gut umschreiben. Es ist eine Hommage an die US-Serie Gilmore Girls, ohne dabei jedoch seine Einzigartigkeit zu verlieren . Wer sich nach „Luke’s Diner“, heimeligen Buchläden und Kleinstadt-Flair sehnt, wird in Starfall fündig werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere