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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2017

Spannend und märchenhaft!

Schattenthron
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Inhalt:
Rahels Familie leidet wie alle anderen Bewohner des Dorfes unter der Willkür der königlichen Soldaten und der hohen Steuerlast. Zudem hütet sie ein lebensgefährliches Geheimnis. Als dieses gelüftet ...

Inhalt:
Rahels Familie leidet wie alle anderen Bewohner des Dorfes unter der Willkür der königlichen Soldaten und der hohen Steuerlast. Zudem hütet sie ein lebensgefährliches Geheimnis. Als dieses gelüftet wird, flieht sie an den königlichen Hof, um dort als Küchenhilfe zu arbeiten - nicht ahnend, dass sie sich damit nur in noch größere Gefahr begibt. Zur gleichen Zeit wird dort eine Brautschau veranstaltet, um die Braut für Prinz Leonard, den zukünftigen König des Reiches, zu finden. Schon bald findet sich Rahel nicht nur unter den Teilnehmern, sonder gerät auch in das Visier dunkler Machenschaften, Verwandlungen und finsteren Intrigen. Wird sie ihr Geheimnis erneut lüften, um sich, ihre junge Liebe, und das gesamte Königreich zu retten?


Der erste Satz:
"Wenn das ein Scherz ist, dann wird jemand dafür hängen."


Meine Meinung:
Die Sprache ist super flüssig und angenehm zu lesen, sodass man als Leser gleich in Rahels Welt hineingezogen wird. Ich habe durch den tollen Stil quasi keine Zeit gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden - was auch daran liegt, dass das Buch direkt mit spannenden und auch beklemmenden Szene los legt.
Einzige Ausnahme zu diesem leichten Stil sind die Szenen am königlichen Hof. Diese sind bewusst in einer sehr aufwändigen Sprache geschrieben, über die man am Anfang schon kurz drüber stolpern kann. Hier empfehle ich aber das Lesen der Leseprobe, hier kann man sehen, ob man mit dem Stil zurecht kommt oder nicht. Zumal er nur sehr vereinzelt im Laufe des Buches auftritt.

Rahel ist eine sympathische Protagonistin, mit der man sich von Anfang an identifizieren kann. Man wird gleich ohne große Einleitung in ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle mitgenommen, sodass man viel über sie und ihr Leben erfährt.
Auch Leonard ist als Prinz unglaublich sympathisch. Gerade die ersten Begegnungen zwischen ihm und Rahel sind toll und amüsant beschrieben - da man als Leser schon eine Ahnung hat, in welche Richtung sich die Begegnungen entwickeln werden, musste ich mehr als einmal zusammen mit Leonard über Rahel grinsen....
Die weitere Entwicklung der Beziehung der beiden ist sehr glaubwürdig beschrieben, sodass man auch hier jederzeit Schritt halten kann als Leser.
Auch die Nebenpersonen, allen voran Rieke, aber auch der König oder der Zwerg Ivald sind grandios beschrieben. Hier möchte ich insbesondere einmal die Rückblicke in die Vergangenheit des Königs hervorheben. Diese tragen noch einmal erheblich dazu bei, das Geschehen zu verstehen und nachvollziehen zu können.

Ansonsten macht es einfach nur unglaublich viel Spaß, das Buch zu lesen. Auch wenn manche Ideen wir Dämonen, Tierwandler oder auch das "Prinz sucht seine Braut durch eine Prüfung" nicht unbedingt neu sind, habe ich sie noch nie in dieser Kombination erlebt. Insbesondere gegen Ende nimmt das Geschehen unglaublich Fahrt auf. Auch wenn das Ende letztendlich einigermaßen zu erwarten war, war der Weg dorthin mit vielen tollen Wendungen und Ideen gespickt. Und auch der "Status Quo" am Ende hat mich durchaus überrascht.
Als einzigen, kleinen Kritikpunkte kann ich nur anmerken, dass einige vielversprechende Handlungsstränge in diesem Band noch unverfolgt geblieben sind. Dies liegt aber daran, dass noch ein zweiter Band folgen wird. Auch wenn das Ende an sich abgeschlossen ist, sind noch genug Fragen offen geblieben, sodass man den nächsten Band schon herbei sehnt....


Mein Fazit:
Wer eine spannende, abwechslungsreiche Fantasy-Lektüre sucht, ist hier auf jeden Fall richtig aufgehoben. Die Protagonisten sind total sympathisch und nehmen einen sofort in die Geschichte mit. Der flüssige, unkomplizierte Schreibstil ermöglicht es dem Leser, sofort in die Geschichte einzutauchen und die verschiedenen Orte, Figuren und Erlebnisse so lebendig werden zu lassen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird. Genug offene Fragen habe ich auf jeden Fall noch...

Vielen Dank an Angelika Diem und den Oetinger Taschenbuch Verlag für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 16.05.2017

Ein tolles Lesevergnügen

Dragon Child (1). Das Erwachen
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Zum Inhalt:
Die fünfzehnjährige Sophie hat es nicht unbedingt leicht. Sie kämpft mit Übergewicht, sie wird von Mitschülern gemobbt und auch ihr kleiner Bruder drangsaliert sie ständig. All diese unterdrückte ...

Zum Inhalt:
Die fünfzehnjährige Sophie hat es nicht unbedingt leicht. Sie kämpft mit Übergewicht, sie wird von Mitschülern gemobbt und auch ihr kleiner Bruder drangsaliert sie ständig. All diese unterdrückte Wut entlädt sich irgendwann auf dem Schulhof in einem gigantischen Schrei. Ab da stellt Sophie fest - sie ist nicht wie alle anderen. Plötzlich hat sie merkwürdige Träume vom Fliegen und gruseligen Vogelwesen, Feuer und Verwüstung greifen um sie.
All diese Veränderungen fallen auch Melissa, dem beliebtesten Mädchen der Schule auf. Plötzlich beginnt sie sich für die Außenseiterin zu interessieren und nimmt sich vor, hinter ihr Geheimnis zu kommen.
Beide ahnen jedoch nicht, wie groß das Geheimnis tatsächlich ist, und dass sie beide sich immer weiter in Probleme und Gefahren begeben...


Meine Meinung:
Allein das Cover ist schon toll gestaltet und hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Das Wasserthema allgemein und auch der abgebildete Drache, der über den Wellen schwebt, wird im Laufe der Geschichte immer wieder aufgenommen, wodurch Buch und Cover ausgesprochen gut zusammen passen.

Vorneweg: Das Buch ist aus der Sicht von Sophie und Melissa sowie weiterer, im Laufe der Geschichte erscheinender Personen geschrieben. Man bekommt also immer wieder verschieden Sichtweisen zu den einzelnen Geschehnissen geboten. Dadurch verliert man nicht den Blick auf das große Ganze, ist aber auch hautnah an den Entwicklungen, Gefühlen und Gedanken der Protagonisten dran.
Insbesondere die Personenentwicklung ist eine große Stärke des Buches. Die Autorin schafft es, ihre Charaktere zu jeder Zeit langsamere oder schneller Veränderungen durchzumachen zu lassen, sodass die Personen immer stärker werden und dennoch absolut glaubhaft bleiben. Insbesondere mit Sophie und ihren Problemen als Außenseiterin kann man sich am Anfang sehr gut identifizieren, und dann gemeinsam mit ihr an den aufkommenden Ereignissen und Problemen wachsen.

Auch der Spannungsbogen wird von der Autorin über den gesamten Verlauf der Geschichte immer weiter gesteigert. Anfangs hat man vielleicht noch das Gefühl, dass die eine oder andere Entwicklung ein bisschen schneller voran gehen könnte. Mit zunehmender Dauer nimmt die Geschichte aber richtig an Geschwindigkeit zu und endet schließlich in einem großen Knall, sodass das Ende des 1. Bandes überraschend daher kommt.


Fazit:
Ruth Omphalius ist mit "Dragon Child" ein toller Auftakt zu einer neuen Serie gelungen. Man kann sich zu jeder Zeit mit ihren Figuren identifizieren, sie machen alle tolle Entwicklungen durch, und auch die Spannung nimmt immer weiter zu und reißt den Leser so mit.

Ich bin schon unglaublich gespannt, wie es in Band 2 weiter gehen wird, und was die Autorin noch alles an Überraschungen für uns bereit hält.

Veröffentlicht am 23.02.2023

Spannender Cold Case, dessen Spuren weiter zurückreichen als man denkt...

Enna Andersen und die verlorene Zeit
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Was für ein wunderbares Buch! Für mich war es das erste Buch der Autorin und damit auch der Reihe. Aber trotz dessen und trotz all der verschiedenen Personen in diesem Buch habe ich mich super schnell ...

Was für ein wunderbares Buch! Für mich war es das erste Buch der Autorin und damit auch der Reihe. Aber trotz dessen und trotz all der verschiedenen Personen in diesem Buch habe ich mich super schnell zurecht gefunden. Der Schreibstil ist super angenehm, ich mag die kurzen Kapitel, die Wechsel der Erzählperspektiven, den relativ schnörkellosen und direkten Stil. Gefühlt ist kein einziger Satz zu viel oder unnötig. Und auch die Protagonisten, allen voran Enna, sind mir von Anfang an sympathisch gewesen. Auf der Reise in die Vergangenheit bleiben ihre Handlungen für mich jederzeit nachvollziehbar und greifbar, man spürt, wie schwierig die Ermittlungen immer wieder für sie sind, und ich habe mich über jeden einzelnen Erfolg gefreut. Auch der Fall selbst ist mega spannend. Cold Cases sind immer wieder etwas besonderes, weil meist nicht zu viel Action passiert - das spannende sind die immer wieder neu auftauchenden Hinweise, neue wichtig werdende Personen, neue Erkenntnisse, die Geschehnisse in ein anderes Licht rücken. Und davon gab es hier definitiv genügend... Immer wieder wurde ich überrascht, auf der Reise in die Vergangenheit, die deutlich weiter als 24 Jahre zurück ging... Dazu hat es mich auch immer wieder berührt. Gerade das Ende, aber auch die angesprochenen Themen (Judenverfolgung, Verfolgung von Homosexuellen) haben einen wichtigen Platz gefunden und wurden für mich genau richtig eingebaut. Es ist immer wieder wichtig hervorzuheben, dass uns viele Probleme und Gesetze aus der NS-Zeit noch über viele Jahre begleitet haben... Daher ein dank an die Autorin, diesem wichtigen Thema hier seinen Platz einzuräumen. Insgesamt kann ich dieses Buch absolut empfehlen. Ein spannender Fall, tiefgehende und emotional berührende Hintergründe, immer wieder neue Wendungen, und absolut sympathische Ermittler (nicht nur Enna, sondern ihr gesamtes Team) haben die Seiten für mich nur so dahin fliegen lassen.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Kurzweilig, spannend, humorvoll - ein toller Südtirol-Krimi!

In tiefen Seen
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„In tiefen Seen“ ist der neueste, mittlerweile achte Band aus Lenz Koppelstädters Südtirol-Krimi-Reihe rund um Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe. Ich selbst habe keinen der vorherigen Bände gelesen ...

„In tiefen Seen“ ist der neueste, mittlerweile achte Band aus Lenz Koppelstädters Südtirol-Krimi-Reihe rund um Commissario Grauner und Ispettore Saltapepe. Ich selbst habe keinen der vorherigen Bände gelesen – was für die Handlung keine Roll spielt, für die Wiedererkennung der Charaktere bietet es sich aber natürlich an, die vorherigen Bände zu lesen.
Inhaltszusammenfassung:
Das beschauliche Passeiertal wird Schauplatz eines eigentümlichen inszenierten Mordes. Und wie bei einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft üblich, will niemand wissen oder gehört haben, wie der Tote umgebracht und, ebenso interessant, wie in einem Gemälde Botticellis dargestellt wurde.
Die Ermittlungen führen Grauner und seine Kollegen nicht nur aus Südtirol hinaus, sondern vor allem auch immer tiefer in das Tal hinein – und hinauf zum geheimnisvollen Schneekopf, der von endlosen Bergwerksstollen durchzogen sein soll…
Rezension:
Wie oben bereits erwähnt, war es für mich das erste Buch dieses Autors und damit auch der Reihe. Dennoch hatte ich großes Vergnügen an diesem Buch. Zu Anfang viel es mir zugegebenermaßen ein wenig schwer hineinzukommen, aufgrund der Vielzahl an Personen, aus deren Perspektive das Buch erzählt wird. Und aufgrund der Eigenheit des Autors, sehr schnell zwischen diesen hin- und her zu springen. Das macht zwar vor allem im hinteren Bereich des Buches alles nochmal spannender, wenn immer wieder geschickt zwischen den verschiedenen Handlungssträngen gewechselt wird, aber gerade zu Anfang tat ich mir mit der Einordnung, wen ich gerade begleite, doch ein wenig schwer.
Die Charaktere selbst sind von Anfang an sympathisch, und auch, wenn natürlich aufgrund der Kürze des Buches und des im Vordergrund stehenden Falls nicht alle das gleiche Rampenlicht bekommen, sind mir insbesondere Grauner und Saltapepe ans Herz gewachsen. Besonders Grauner hat mich in seiner Person immer wieder an Kluftinger erinnert - was für mich absolut positiv ist. Allein wegen ihm werde ich vermutlich noch ein paar der anderen Bände lesen.
Darüber hinaus ist das Buch eine absolut gelungene Mischung aus Humor und Krimi. Darüber hinaus ist das Buch hervorragend recherchiert – man merkt eben, dass es ein Regionalkrimi ist, bei dem sich der Autor hervorragend in der Gegend auszukennen scheint bzw. entsprechend recherchiert hat, und so viel Wissen in die Geschichte einbringen kann. Hervorheben möchte ich an der Stelle auch einmal die tolle Karte im Buchumschlag, die das Passeiertal darstellt, und hervorragend dazu beigetragen hat, die örtlichen Begebenheiten zu erklären. Auch der Fall selbst ist super interessant, und auch wenn ich irgendwann Vermutungen hatte wer hinter dem Mord steckt, ist die Auflösung doch um einiges vielschichtiger und interessanter als ich es gedacht hätte. Auch wenn am Ende noch ein oder zwei kleine Details bzw. Wünsche offen / unerfüllt geblieben sind.
Fazit:
Ein wirklich tolles Buch, das sich hervorragend am Stück durchlesen lässt, wenn man Spaß an dieser Mischung aus Krimi, Humor und Regionalgeschichte hat. Ich habe jetzt auf jeden Fall vor noch einige der anderen Fälle zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Eine berührende Geschichte in einer interessanten Zeit, die oft umgangen wird

Keltensonne
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Im Rheinland, 100 v. Chr. – die junge Keltin Rowan wächst als Bauerntochter in einem kleinen Dorf auf dem Donnersberg auf. Zusammen mit ihrem besten Freund Johs und dem Häuptlingssohn Drystan entdeckt ...

Im Rheinland, 100 v. Chr. – die junge Keltin Rowan wächst als Bauerntochter in einem kleinen Dorf auf dem Donnersberg auf. Zusammen mit ihrem besten Freund Johs und dem Häuptlingssohn Drystan entdeckt sie die Welt ihres Dorfes – bis sie irgendwann feststellt, dass sie mehr für Drystan empfindet, als für die Standesunterschiede schicklich wäre…
Zur gleichen Zeit lebt der junge Römer Caius auf dem Weingut seines Vaters, um eines Tages dieses zu übernehmen.
Zwei vollkommen unterschiedliche Welten – die doch irgendwann durch Schicksal aufeinander treffen…
„Keltensonne“ ist ein ungewöhnlicher Roman. Er ist nicht nur aus der Perspektive von Caius und Rowan geschrieben, die zwei Teile wurden sogar von zwei verschiedenen Personen geschrieben. Die Autorinnen Ulrike Vögl und Heike Beardsley haben jeweils die Geschichte eines der Protagonisten geschrieben, sodass sich nicht nur der Schreibstil leicht voneinander unterscheidet (und beide Welten dadurch gut zu trennen sind) – es sind im Endeffekt auch zwei komplett unterschiedliche Geschichten, die sich durch verschiedene Ereignisse natürlich irgendwann kreuzen. Als Leser fällt es einem so unheimlich leicht, sich in beide Charaktere und ihre Welten hineinzuversetzen. Dazu tragen nicht nur die tollen und detaillierten Beschreibungen von Natur, Kastellen, Städten etc. bei, sondern auch die Verwendung der ursprünglichen römischen Bezeichnungen für Städte und ähnliches.
Caius und Rowan sind dabei zwei unheimlich tolle Charaktere. Auch wenn Rowan gerade zu Beginn noch ziemlich naiv und jung wirkt, macht sie im Laufe des Buches eine enorme Entwicklung durch, die für den Leser jederzeit nachvollziehbar ist. Ähnlich bei Caius – auch wenn er mir zu Beginn noch nicht so am Herzen lag wie Rowan von Beginn an, hat auch er sich zu einer enorm interessanten und vielschichten Person entwickelt.
Insgesamt hat mir das Buch also großen Spaß gemacht. Ich habe viel über eine Zeit gelernt, mit der ich mich bisher noch nie groß beschäftigt habe. Zudem wird hier eine Zeit geschildert, die in vielen anderen historischen Romanen, die meist im Mittelalter angesiedelt sind, umgangen wird.
Wer also Lust hat, etwas über das Leben der Kelten und Römer vor Jesus Geburt zu lernen und parallel noch zwei wunderschöne Geschichten über zwei komplett unterschiedliche Charaktere, die doch irgendwann zusammen finden lesen möchte, ist hier definitiv richtig.

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