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Veröffentlicht am 10.10.2020

Träume groß, auch wenn du klein bist.

Dreams of Yesterday
2

"Unsere Wohnungen sind kein Zuhause, sondern wie so eine Art Regal. Nein, noch schlimmer, eher wie Container. Man stopft uns hinein, sorgt dafür, dass wir so wenig Platz beanspruchen wie irgend möglich. ...

"Unsere Wohnungen sind kein Zuhause, sondern wie so eine Art Regal. Nein, noch schlimmer, eher wie Container. Man stopft uns hinein, sorgt dafür, dass wir so wenig Platz beanspruchen wie irgend möglich. […] Es gibt keine Gärten in denen wir sitzen können, nichts, was irgendwie erfreulich anzusehen wäre. Nur Beton und Staub und Lärm und Träume so groß, dass wir vielleicht bei dem Versuch, sie in uns zu begraben, entzweibrechen werden."

L.H. Cosway schreibt in ihrem Buch "Dreams of yesterday" - den Auftakt einer Dilogie - nicht nur über zwei Jugendliche, die beide mit ihren Schicksalen im Armenviertel von Dublin aufwachsen und sich zufällig begegnen und zueinander finden. Sie beschreibt auch, wie grausam das Leben sein kann, verarbeitet teilweise Themen wie Mobbing, Homophobie, Armut, Depressionen und Körperverletzung mit Folgen. Keines Dieser Themen wird vordergründig behandelt, sondern in die Geschichte als Päckchen, die die Figuren zutragen haben, verarbeitet und in die Geschichte integriert.

Wichtig ist bei diesem Buch zu wissen, dass man auf den Klappentext nichts geben sollte, denn dieser ist meiner Meinung nach nur zur Hälfte zutreffend, zum Viertel oberflächlich und zu zwei Achteln falsch.

Die junge Evelyn, bei ihrer Tante lebend, hat mit ihren siebzehn Jahren schon einiges familiär mitgemacht. Sie fühlt sich zwar in dem Dubliner Armenviertel "St. Mary´s Villas" (wie ironisch) nicht sonderlich wohl, findet das Leben dort aber ausreichend für sich selbst. Ihrem Charakter nach ist sie eine durch und durch positive Optimistin, die stets das Gute an der Situation sucht. Eines Tages trifft sie auf den ebenso mit einer traurigen Vergangenheit belasteten Dylan. Dieser wiederum ist eher ein philosophischer Schwarzmaler, der von mehr träumt, als ein Leben in Schmutz und Dreck - Armut und Vorurteilen. Beide finden zueinander und der Leser erfährt von Dylans Traum und, wie er versucht, Evelyn auch dafür zu begeistern. Die Handlung des Buches beschreibt das Leben der Charaktere in den Villas von Dublin, wie gutmütig arme Leute, wie grässlich innerlich leere Menschen sein können und zusätzlich, wie Liebe diese verändern kann. Ein grauenhaftes Ereignis führt schließlich dazu, dass Evelyn dazu gezwungen wird, ihr Wesen zu ändern; es bringt Dylan dazu, sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen und sich an die Erfüllung seines Traums zu machen.
Es geht um unterschiedliche Jugendliche, die von besserem träumen aber sich mit unterschiedlichen Zielen zufrieden geben.
Die Handlung ist nicht immer außergewöhnlich spannend oder von vielen Wendepunkten geprägt, was sie aber nicht hemmt oder weniger packend macht.

Die Autorin hat sich fantastisch liebevolle Charaktere ausgedacht. Einer eigener als der andere, mit einer erstaunlich präzisen Individualität.
Evelyn, kurz Ev genannt, ist eine von Grund auf liebenswürdige Persönlichkeit, aus deren Sicht sämtlich Geschehnisse beschrieben werden; in deren Gefühlswelt sich der Leser zu bewegen scheint. Im kompletten Handlungsverlauf lernt man sie als selbstlose Optimistin kennen, die sich gleichzeitig bis zum Schluss selbst treu bleibt und meint, ihre Grenzen zu kennen. Wenngleich sie auch ängstlich ist, wenn es heißt, sich größere Ziele zu stecken und von Dingen zu träumen, die unwahrscheinlich, aber nicht unerreichbar sind. Mit ihrem bunten Hobbygarten auf dem Dach des grauen Häuserblocks schafft sie einen Kontrast, genauso wie ihre Persönlichkeit zu ihrem Umfeld.
Dylan ist im Grunde genau das Gegenteil. An ihm ist ein kleiner Philosoph verloren gegangen, der gleichzeitig unheimlich wissensdurstig scheint und mit viel Intelligenz und einer wortwörtlich begabten Nase gesegnet ist. Von Anfang an wird er als sehr erwachsen dargestellt, im Laufe des Werkes erkennt man aber vor allem durch ausgesprochene Gedanken oder unüberlegtes Handeln, dass er immer noch ein Junge ist, der aufgrund eines tragischen Verlustes viel zu früh erwachsen werden musste.
Ev und Dylan passen einfach zusammen, wie zwei füreinander gemachte Puzzleteile und es ist schön zu sehen, wie sich ihre Verliebtheit in Liebe verwandelt und wie sich beide auf positive Art durch diese Beziehung verändern - aus sich heraus kommen und schlechte Gewohnheiten ablegen.
Die Nebencharaktere, vor allem Sam Kennedy, sind umwerfende Figuren. Sam ist unbeschreiblich, man muss ihn einfach selbst kennenlernen. Er ist der Knaller an diesem Buch, der dem ganzen trostlosen Setting Glanz, Humor und Sonnenschein verleiht.

L.H. Cosway hat einen unglaublich authentischen, sehr poetischen Schreibstil. Mit Worten kreiert sie realistische Bilder vor dem inneren Auge des Lesers, versetzt ihn in die Protagonisten hinein, lässt ihn Szenen hautnah miterleben und induziert vor allem viele Emotionen. Ganz gleich wann, ich habe zu jeder Zeit die Gefühle der einzelnen Personen verstehen und mitempfinden können.
Ich hatte hier keinen Moment das Gefühl, dass ein Ereignis, ein Gefühl, ein Problem zu viel oder zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat.
Es ist bei einem Buch wie diesem wichtig, sich in die einzelnen Charaktere hineinzuversetzen, damit man ihre Taten und ihre Denkweisen verstehen kann. Man darf nicht zu fixiert auf diese "Liebesgeschichte" sein, denn sonst übersieht man einiges. Hier geht es meiner Meinung nach nicht nur um die Liebe, sondern auch um andere, uns vielleicht unbekanntere Lebensumstände, um Situationsbewältigung und um Schicksal. Es geht darum zu verstehen, warum Dylan O´Dea so groß träumt und warum Evelyn Flynn es sich eben nicht traut.

Für mich ist dieses Buch zu einem Herzensbuch geworden, denn selbst auf wenig Seiten werden hier viele emotionale Höhe- und Tiefpunkte realistisch rüber gebracht. Einiges scheint oberflächlich, wenn man aber etwas länger darüber nachdenkt und mit diesen Gedanken weiterliest, lässt sich eine gewissen Tiefgründigkeit erkennen. Mir hat dieses Buch unglaublich viel Spaß gemacht, es hat mir das Herz gebrochen und neuen Mut eingeflößt.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Lang lebe die Königin...?

Silver Crown - Forbidden Royals
5

"Gib einem König eine Krone, und er wird die Menschen wie einfache Bürger behandeln. Gib einem einfachen Mann eine Krone, und er wird die Menschen wie Könige behandeln."

Ein Mädchen führt ein Leben als ...

"Gib einem König eine Krone, und er wird die Menschen wie einfache Bürger behandeln. Gib einem einfachen Mann eine Krone, und er wird die Menschen wie Könige behandeln."

Ein Mädchen führt ein Leben als Studentin, sich ihrer sonst unbekannten Verbindung zum Königshaus des Landes jedoch gänzlich bewusst.
Sie führt ein normales Leben, aber dieses normale Leben ist schon bald nicht mehr Realität. Denn die Königsfamilie fällt einem Feuer im Palast zum Opfer, ändert die Thronfolge und das Land fragt sich -Unfall oder Brandstiftung?
Traurige Nachrichten, die Emilia Lancaster ihr normales Leben kosten und sie in ein Leben zwischen intriganten machthungrigen Adligen katapultiert, dass sie nicht leben will. Aber, hat sie eine Wahl? Wird sie Kronprinzessin - kann und will sie das gewaltige Vermächtnis tragen?
Problematisch steht es schon bald auch um ihre Gedanken, in die sich ein gewisser Lord Carter Thorne hineinzuschleichen weiß…

Mit "Silver Crown" veröffentlicht Julie Johnson den ersten Band ihrer "Forbidden Royals"-Reihe und hat mich damit schon gleich als neuen Fan dieser Trilogie dazu gewonnen.
Sie entführt den Leser in das Land Caerleon, dass als Regierungsform eine Monarchie stellt, die dem Volk sehr viel bedeutet. Das Buch ist trotz ausgedachtem Staat in der jetzigen Zeit geschrieben und gibt einen möglichen Einblick in das Leben des Adels - in das Leben der Thronfolger.

Die Handlung ist in diesem Buch noch nicht sonderlich ausgeprägt, es passiert also nicht allzu viel. In diesem Teil passiert, vor allem zu Beginn recht wenig, jedoch wird man auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. Der Leser lernt die Charaktere, vor allem Emilia Lancaster, zu verstehen. Denn es ist unglaublich wichtig, sich beim Lesen immer in die individuellen Figuren hineinzuversetzen, damit es einem leichter fällt, ihre Handlungen bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen zu können.
Das Geschehen wird in diesem Buch lediglich aus der Sicht der Protagonistin Emilia erzählt, was vor allem Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gewährt, die oftmals von vorn bis hinten durchgeschüttelt wird - der Leser erlebt jedes Auf und Ab mit ihr mit, erfährt trotzdem auch von den Gefühlen der anderen.
Sämtliche Handlungspunkte und Zeitraffer sind aus meiner Sicht gut gewählt, kein Ereignis drängt sich als "überflüssig" oder "unnötig" auf oder wurde von der Autorin vernachlässigt.
Hier wurden die Grundlagen für viele Überraschungen und potenzielle Wendepunkte in den darauffolgenden Bänden gelegt, von denen die ein oder der andere auch in diesem Buch schon ihren Platz finden.

Ich bin beeindruckt, auf welche Art und Weise Julie Johnson eine mit recht wenigen Ereignissen gespickte Handlung (vor allem die erste Hälfte des Buches) so interessant und dynamisch zu lesen gestaltet. Sie lässt einige Informationen oder Antworten auf Fragen ungeklärt, damit man sich während des Lesens Gedanken macht, mitdenkt und mögliche Szenarien durchspielt. Genau das macht das ganze nicht nur fesselnder, sondern auch um einiges spannender.
Der Schreibstil ist vollkommen fließend, humorvoll und packend zugleich.

Nun ein paar Worte zu den handelnden Personen:
Die Autorin hat sie wirklich vielfältig und unglaublich detailliert herausgearbeitet. Keiner der Charaktere erscheint mir "08 15" oder nicht individuell.
Persönlich bin ich ein großer Fan von Emilia Lancaster, denn sie ist eine starke Protagonistin, die trotzdem auch negative Gefühle zulässt und weiß, wenn sie um Hilfe bitten oder welche annehmen muss. Sie ist unglaublich tapfer, trotz vieler Tiefschläge und rappelt sich immer wieder auf, lernt daraus und macht weiter. Sie gibt gerne Kontra, weiß aber auch, wann sie ihre Situation akzeptieren sollte.
Carter ist für mich genauso gewinnbringend. Genau so wie bei seiner Schwester Chloe ist es kaum zu überlesen, dass er Geheimnisse birgt und, dass seine Persönlichkeit von noch unbekannten Ereignissen geprägt ist. Wenngleich er sich sehr oft wie ein Vollidiot aufführt, ist er gefühlsvoll und vor allem mysteriös.
Auch die Nebenfiguren wie Owen, Octavia oder Linus sind wichtiger Teil der Story und auf viele Weisen notwendig für die Handlung, auch, wenn man nicht immer bis auch gar nicht mit ihnen sympathisieren kann.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich sehr gefallen, wenngleich mir die Liebesgeschichte etwas zu schnell voranschreitet besonders deshalb, dass Carter im mittleren Teil des Buches nur selten auftritt. Ich empfehle es gerne jedem, der es lesen will oder mit ihm liebäugelt. Für diejenigen, die gerne Theorien aufstellen und spekulieren ist das hier gefundenes Fressen!

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Die Wahnsinnige und der dem Irrsinn Verfallene.

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
1

"Was ist dem Mädchen passiert?"

Das herauszufinden, ist für Alice sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Mit der Antwort, füllt sie die grauen Flecken mit Farbe, die in ihrem Gedächtnis verharrten, seitdem ...

"Was ist dem Mädchen passiert?"

Das herauszufinden, ist für Alice sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Mit der Antwort, füllt sie die grauen Flecken mit Farbe, die in ihrem Gedächtnis verharrten, seitdem sie vor zehn Jahen in der Alten Stadt gefunden wurde: verletzt, verwirrt und ... wahnsinnig?
Sie redet unentwegt von einem Kaninchen und wird - als Wahnsinnige abgestempelt - in der Psychiatrie gefangen. Während eines Brandes gelingt es Alice und ihrem Zellennachbarn Hatcher zu fliehen.
Die Reise in die dunkle Geschichte der Vergangenheit, auf der Suche nach der Erinnerung, im Fokus des Bösen, verfolgt vom schrecklichen Jabberwock, den es zu töten gilt. Aber wie?

Christina Henry, die Autorin von "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" hat sich die Kindergeschichte der Alice im Wunderland von Lewis Caroll zur Vorlage genommen und sie ins Dunkel gedichtet. Wie ich finde, ist es ihr mehr als gut gelungen!
Der Inhalt ist nicht selten grausam, sadistisch und blutrünstig. Henry zeigt die Problematiken zu dieser Zeit auf: Menschenhandel, Zwangsprostitution, Vergewaltigung, Machtspiele. Diese Dinge treten deutlich auf und spielen eine zentrale Rolle in diesem Roman - nichts für schwache Nerven.
Der Inhalt wird regelmäßig spannend gehalten. Es ist nicht so, als würde der Leser mit vielen üppigen Spannungsspitzen begnügt, jedoch wird die Spannungskurve konstant und leicht ansteigend gehalten; es reicht immer, um unbedingt weiterlesen zu wollen. Es folgen Wendepunkte aufeinander, man kann nie wissen, was als nächstes passiert. Der Leser sollte keinen großen Knall erwarten, den hat die Story aber auch nicht nötig. Wer das Lesen genießt, wird durch die Details zufrieden gestellt werden.

Die Charaktere sind aus der Kindergeschichte meistens zwar namentlich bekannt, in ihren Rollen aber oft sehr unterschiedlich im Hinblick auf die Vorlage.
Alice ist verwirrt, wurde als Sechzehnjährige in eine gepolsterte Zelle gesperrt, mit Pulvern ruhig gestellt und konnte nur durch ein Mauseloch mit einem anderen Menschen kommunizieren. Sie weiß nicht, wer sie ist, nur, wer sie war. Und jetzt muss sie sich einer enormen Herausforderung stellen.
Der Leser kann hervorragend miterleben, wie sich Alice von der Wahnsinnigen zur mutigen jungen Frau entwickelt. Sie war von Anfang an Teil meines Leserherzens.

Hatcher, auch bekannt als der Schlächter von Schnucken, ist der zweite Protagonist in diesem Buch. Eigentlich denken alle, er wäre dem Irrsinn verfallen, aber in ihm schlummert nicht nur ein liebenswerter Charakter, sondern auch ungeahnte Fähigkeiten und vor allem eine Vergangenheit, die er vergessen hat. Er rettet Alice aus ihrer Zelle und gemeinsam gehen sie gezwungenermaßen auf ein dunkles Abenteuer.
Hatcher ist eine wundervoll herausgearbeitete und vor allem sehr interessante Figur, die für den ganzen Roman meines Erachtens pure Bereicherung darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur bewundernswert schön. Mit wenigen Worten kreiert sie detaillierte Szenarien und ihre Beschreibungen malen ohne irgendein "too much" Bilder vor dem inneren Auge. Die Seiten lassen sich fließend lesen, hier und da versteckt sich Humor zwischen Blut und Grausamkeit. Es macht einfach Spaß diese Geschichte zu lesen und ich kann Band 2 einfach nicht erwarten.

Für alle, die gerne Geschichten mit düsterer Atmosphäre lesen ein Must read!

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Treffer versenkt.

The Score – Mitten ins Herz
1

"Er weiß, wie man gewinnt. Aber weiß er auch, wie man das Herz einer Frau gewinnt?"

Das ist eine gute Frage. Vor allem ist sie zentral, denn diesmal fällt Elle Kennedys Wahl des Protagonisten aus dem ...

"Er weiß, wie man gewinnt. Aber weiß er auch, wie man das Herz einer Frau gewinnt?"

Das ist eine gute Frage. Vor allem ist sie zentral, denn diesmal fällt Elle Kennedys Wahl des Protagonisten aus dem Kreis der Briar-Eishockeystars auf den Frauenheld überhaupt: Dean Heyward-Di Laurentis.

In "The Score - Mitten ins Herz", dem dritten Teil der "Off-Campus-Reihe" findet sich der Leser erneut in Massachusetts an der Briar Universität wieder. Das Setting ist das Gleiche, jedoch befinden sich die handelnden Personen schon im Abschlusssemester ihres Studiums.
Dieser Teil der Reihe erzählt von Dean Di Lauentis und Allie Hayes. Beide kennen wir vor allem aus dem ersten Band "The Deal - reine Verhandlungssache". Die Art und Weise, wie die Autorin also die Bände innerhalb der Reihe miteinander verknüpft ist großartig.

Dean ist der Playboy seines Freundeskreises. Er hat sich durch die halbe Universität geschlafen, liebt es zu feiern und zu trinken. Er hat eine spitze Zunge und Scham scheint für ihn ein Fremdbegriff zu sein. Im Gegenteil zu den anderen Jungs: Garrett Graham und John Logan, ist das Eishockeyspielen für ihn nur ein Hobby. das Hobby, dass ihm die Türen zu den Schlafzimmern der Mädels öffnet. Dean ist es gewohnt, dass jedes Mädchen sofort mit ihm in die Kiste gehen möchte. Was macht er aber, wenn das nicht der Fall ist?
Genau vor dieser Herausforderung steht der angehende Jurastudent, als Allie Hayes erneut auf seinen Schrim erscheint.

Allie Hayes ist die gut gelaunte Schauspielstudentin, die gerade aus einer schwierigen Beziehung mit ihrem Exfreund Sean kommt. Sie ist bekannt als Hannah Wells beste Freundin und Mitbewohnerin, sie ist stur und witzig, kümmert sich jedoch viel zu sehr um die Bedürfnisse anderer, als ihre eigenen Träume gänzlich zu verfolgen. Es droht ein Rückfall, den sie um jeden Preis verhindern muss. Sie will nicht wieder von Sean umgarnt und zur Wiederaufnahme der Beziehung überredet werden. Dieser Beschluss treibt sie ins Haus von Dean Di Laurentis.

Elle Kennedy lässt den Leser nun nicht mehr über das Innere eines Dean Di Laurentis und dessen Wünsche, Träume und Vorstellungen im Dunkeln. Ganz im Gegenteil: einige neuen Informationen sind erfrischend und überraschend. Eine ganz andere Seite des Frauenheldens kommt zum Vorschein. Genau das gleiche gilt für Allie: der blonde Wirbelwind steht nun nicht nur im Mittelpunkt der Leseraufmerksamkeit, sondern auch in Deans Mittelpunkt. Sie verändern sich gegenseitig. Manchmal braucht man eben eine bestimmte Person um herauszufinden, was man wirklich will.

Die Handlung ist vielseitig, hierbei jedoch noch etwas erotischer, als die beiden ersten Teile. Denn die Lieblingsbeschäftigung von Dean ist wohl bekannt: Sex. Egal wann, egal wo. Aber, auch egal mit wem?
Neben der Erotik spielen Romantik, Eifersucht und leider auch Trauer eine wichtige Rolle in der Story. Eines ist klar: der Wendepunkt des Buches, indem es richtig spannend wird und in dem auch die Befürchtung von Allies Vater in Anbetracht von Deans Charakter ausschlaggebend sind, hat seine Wurzeln in einem tragischen Ereignis, dass mich persönlich völlig unvorbereitet und schwer getroffen hat. Nichtsdesotrotz: literarisch-dramatisch ein guter Schachzug der Autorin!

Stilistisch und Schriftlich hält Elle Kennedy ihr hohes Niveau. Sie schafft es mit ihren Worten beziehungsweise mit den Worten, die sie ihren handelnden Figuren in den Mund legt, den Leser zu berühren, ihn zu schocken, zu erleuchten oder zum Lachen zu bringen. Witz und Humor sind ordentlich in die Zeilen gepackt, wenngleich dieser Humor nicht immer jedermanns Geschmack treffen wird.

Am besten ist der Schluss: er gibr Aussicht auf Band vier und beinhaltet einen echten Knaller!

Mit der "Off-Campus-Reihe" hat sich Elle Kennedy ihren Platz auf meiner "Lieblingsautor*innen-Liste" gesichert. Mit ihren wunderbar erarbeiteten und sich hervorragend entwickelnden Charakteren schreibt sie sich in mein Herz und meine Fantasie. Denn ich kriege die Figuren nicht aus dem Kopf, so interessant, spannend und liebenswürdig finde ich sie.

Das Cover passt perfekt zu denen der anderen beiden. Wenngleich ich immer noch kein wahnsinniger Fanvon Personen auf dem Cover bin und meine Ansicht beibehalte, dass etwas zum Thema Eishockey sehr passend hätte sein können.

Alles in allem eine runde Sache. Wohl eher: Treffer versenkt.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Nobody is perfect. But this is near.

The Mistake – Niemand ist perfekt
1

"Wenn aus einem kleinen Fehler die große Liebe wird..."

"The Mistake - Niemand ist perfect" von Elle Kennedy ist der zweite Band der Off-Campus-Reihe der Autorin.
Schon von "The Deal- Reine Verhandlungssache" ...

"Wenn aus einem kleinen Fehler die große Liebe wird..."

"The Mistake - Niemand ist perfect" von Elle Kennedy ist der zweite Band der Off-Campus-Reihe der Autorin.
Schon von "The Deal- Reine Verhandlungssache" war ich hellauf begeistert.

Dieser Teil knüpft wunderbar an den ersten an. Zeitlich spielt die Geschichte von Eishockeystar John Logan und der Professorentochter Grace Ivers unmittelbar nach der Lovestory von Garrett Graham und Hannah Wells aus Band eins. Das Setting ist mehr oder weniger das gleiche: Die Briar-Universität in Massachusetts.

Die Autorin hat mal wieder einen spannenden Plot geschrieben, der emotional und lustig zugleich ist. Das Buch lässt sich, wenn einmal angefangen, nur noch schwer aus der Hand legen.
Das Kennenlernen von Logan, der blöderweise in die Freundin seines besten Freundes verliebt ist, und Grace ist mal etwas komplett anderes, als man es sonst in New-Adult vorfindet und ich finde diese Idee nach wie vor großartig. Es gibt einiges über Logan zu erfahren, den man schon aus Teil eins der Reihe kennt. Die Handlung ist gespickt mit romantischen Gesten und auf die Probe gestellten Freundschaften. Es lohnt sich sehr, dieses Buch zulesen. Es ist meiner Ansicht nach nicht unbedingt nötig, vorher "The Deal" gelesen zuhaben. Es ist jedoch förderlich, da man den ein oder anderen Insider dann versteht und mehr Wissen über den Charakter von Garrett und Hannah mitbringt, die auch in "The Mistake" eine tragende Rolle als Freunde und Ratgeber übernehmen.

Zu den Charakteren: Elle Kennedy hat sich wieder viel Mühe mit der Ausarbeitung ihrer Figuren gegeben. Grace und Logan sind tolle Protagonisten die beide wissen, was sie wollen. Ich kam mit beiden auf Anhieb zurecht und sie sind mir von Seite zu Seite immer mehr ans Herz gewachsen.
Die Nebencharaktere, vor allem die Mitbewohner von Logan und die Freundin(nen) und Eltern von Grace sind ebenfalls gut ausgestaltet und eine echte Bereicherung für die Story.

Zum Schreibstil der Autorin lässt sich genau das gleiche sagen, wie auch davor: er ist locker, fließend und wunderbar zu verstehen. Sie lässt viel Witz (vor allem in den Gesprächen unter Männern) und Emotionen einfließen. Es gab einige Momente, in denen ich das Buch zur Seite legen und mich von meinem Lachkrampf erholen musste, weil die Autorin die Szenen wörtlich so realistisch darstellt, dass ich sie mir hervorragend vorstellen und mich prima hineinversetzen konnte.

Und nun noch ein paar Worte zum Cover: Wie viele bin auch ich kein besonderer Fan von Personen auf dem Umschlag, jedoch passt diese Variante schön zu dem Buch und gestaltet es recht attraktiv.Die Farbe der Rückseite passt schön ins Konzept. Jedoch hätte ich mir auch etwas zum Thema Eishockey auf dem Cover sehr gut vorstellen können, da dieser Sport ja die Jungs, also Protagonisten der Reihe, und damit auch sämtliche Teile miteinander verbindet.

Trotzdem nimmt dieses Buch seinen verdienten Platz in meinem Bücherregal und vor allem in meinem Herzen ein. Ich freue mich auf Band drei und vier!

https://www.thalia.de/shop/home/rezensent/

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