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Veröffentlicht am 05.03.2024

Interessante Einblicke in die Luzerner Gesellschaft

Nölliturm
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Meine Meinung
Dem Autor Patrick Greiner ist mit „Nölliturm“ ein Schweizer Regionalkrimi gut gelungen.

Der Polizeiermittler Thomas Kessler begibt sich aus seinem Bauchgefühl heraus auf die Suche nach ...

Meine Meinung
Dem Autor Patrick Greiner ist mit „Nölliturm“ ein Schweizer Regionalkrimi gut gelungen.

Der Polizeiermittler Thomas Kessler begibt sich aus seinem Bauchgefühl heraus auf die Suche nach einem Mörder, denn zunächst weist beim Tod des eher unbeliebten Baulöwen Theo Egli alles auf einen Unfall hin. Unterstützung erfährt er von der jungen Staatsanwältin Nora Schilling. Es kommen immer neue Fakten dazu und schließlich muss Kessler einige folgenschwere Entscheidungen treffen.

„Nölliturm“ ist das zweite Buch, nach „Hohenrain“ in dem der Polizeiermittler Thomas Kessler sich auf Verbrecherjagd begibt. „Nölliturm“ lässt sich aber problemlos ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, denn einige geschickt eingebaute Infos bringen den Lesenden rasch auf den nötigen Wissenstand.

Was mir an diesem Regionalkrimi, der in Luzern spielt, besonders gefallen hat, waren die Verwendung einiger typischer schweizerdeutscher Ausdrücke und auch so mancher grammatikalischen Eigenheit, wie z. B. „es hat“ statt „es gibt“. Das Lokalkolorit wurde durch die Beschreibung der Örtlichkeiten und einiger regionaler Eigenheiten sehr eindrücklich vermittelt.

Die Charaktere wurden Großteils treffend beschrieben, wobei aber bei Thomas Kessler bei mir nicht so recht der Funke überspringen konnte. Er war mir ein wenig zu durchschnittlich, um ihn vor meinem geistigen Auge auferstehen zu lassen. Auch war mir das Tempo, des vom Schreibstil her recht angenehm zu lesenden Krimis, zu Anfang zu langsam. Erst ab etwa der Hälfte des Buches nahm die Handlung an Fahrt auf und ich war dann mit dem Fortschritt zufrieden.

Mein Fazit
Wer einen gut gemachten Regionalkrimi aus der Schweiz und insbesondere Luzern sucht, der wird mit „Nölliturm“ fündig. Ich verbrachte damit angenehme Krimilesestunden.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Unterhaltsamer Provinzkrimi

Übung macht den Mörder
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Meine Meinung
Der Autorin Sarah Kempfle ist ihr Debüt mit „Übung macht den Mörder. Ein Provinzkrimi“, einem unterhaltsamen Cosy-Crime mit etwas schwäbischem Lokalkolorit, gut gelungen.

Nachdem ich leicht ...

Meine Meinung
Der Autorin Sarah Kempfle ist ihr Debüt mit „Übung macht den Mörder. Ein Provinzkrimi“, einem unterhaltsamen Cosy-Crime mit etwas schwäbischem Lokalkolorit, gut gelungen.

Nachdem ich leicht in die Geschichte hineinfand, konnte ich mir die beschriebenen Personen recht bildlich vorstellen. Ich hatte aufgrund des Covers zwar nicht erwartet, dass die Geschichte im Winter spielt, aber umso besser passte es zur aktuellen Jahreszeit und Stimmung, in der ich das Buch las.

Die Geschichte nahm rasch an Fahrt auf. Die Hauptdarstellerin Isa Klein brachte sich alsbald mit ihrer eher forschen und recht direkten Art bei ihren Hobbyermittlungen in die Bredouille. Zum Glück sprangen ihr ihre treue Freundin Renate und andere Personen immer wieder bei und retteten sie aus so mancher verzwickten Lage. Kommissar Bähr, der mit den offiziellen Ermittlungen betraut war und bei ihr im Haus in einer Ferienwohnung logierte, gewann im Laufe der Geschichte immer mehr an Kontur und ich konnte ihn mir als recht angenehmen Zeitgenossen vorstellen. Zwischen Isa und Bähr gab es allerdings Spannungen, wobei hier nicht ganz ersichtlich war, ob aufgrund der Einmischung Isas in Bährs Ermittlungen oder privaten Funkenfluges😉. Ein regelrechter Show-down sorgte für Spannung bis zur Auflösung des Falles und ich konnte das Buch nach einem zwar überraschenden, jedoch schlüssigen Ende, zufrieden aus den Händen legen.

Isa war mir besonders zu Anfang des Krimis weniger sympathisch. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie für ihren Beruf als Lehrerin nur wenig Engagement zeigt und ich aber finde, dass gerade die Bildung und Erziehung junger Menschen mehr Einsatz und Herzblut verlangen. Doch zum Glück entwickelte sich Isa in ihrer Charakterisierung weiter. Sehr gut gefiel mir hingegen Isas Freundin Renate, die für Isa durch dick und dünn ging.
Insgesamt empfand ich das Buch als einen kurzweiligen Provinzkrimi, der mich auch immer wieder zum Schmunzeln brachte. Allerdings hätte ich mir noch etwas mehr Lokalkolorit gewünscht. Nun bin ich schon auf den angekündigten Folgeband im Juli 2024 gespannt!

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen Krimilektüre mit ein wenig Provinzcharme und ein paar eigenwilligen Charakteren ist, dem sei „Übung macht den Mörder. Ein Provinzkrimi“ ans Herz gelegt. Kurzweilige Krimiunterhaltung mit Schmunzelfaktor ist damit garantiert!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Des Boandlkramers Tod

Der Tod spielt auf der Luisenburg
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Meine Meinung
Der Autorin Yvette Eckstein ist mit „Der Tod spielt auf der Luisenburg“ ein spannender und humorvoller, nicht allzu blutrünstiger Krimi mit viel Lokalkolorit gut gelungen.

Ich kannte den ...

Meine Meinung
Der Autorin Yvette Eckstein ist mit „Der Tod spielt auf der Luisenburg“ ein spannender und humorvoller, nicht allzu blutrünstiger Krimi mit viel Lokalkolorit gut gelungen.

Ich kannte den ersten Teil der Kranzfelder-Reihe nicht und fand mich, dank einiger geschickt eingefügter Erklärungen zum "Vorleben" der ProtagonistInnen, schnell zurecht. So ist der Hauptdarsteller in diesem Krimi ein Mann, der das Herz am rechten Fleck trägt, auch wenn er manchmal mit seiner polterigen Art ein bisschen rau auf seine Umwelt wirken mag. Er wurde mit viel Liebe zum Detail in seiner Bodenständigkeit gezeichnet und auch die anderen Charaktere erfahren im Laufe der Geschichte eine immer genauere Ausdifferenzierung.

Die Kapitelüberschriften im Dialekt waren gut gewählt und die paar Textstellen im Dialekt fand ich fürs Lokalkolorit sehr zuträglich. Meiner Auffassung nach wurde die regionale Ausdrucksweise genau in der richtigen Dosis eingesetzt. Was ich auch positiv hervorheben möchte, ist der Lageplan auf Seite 219 im Buch, der mir die räumlichen Dimensionen in dem Fall besser vor Augen führen konnte.

Der leicht zu lesende und sehr bildhafte Schreibstil ließen mich durch die Kapitel fliegen und obwohl ich bis zuletzt keinen blassen Schimmer hatte, wer der Mörder / die Mörderin sein könnte, fand der Krimi ein schlüssiges Ende, das mich zuletzt das Buch zufrieden aus den Händen legen ließ.

Einziger Kritikpunkt sind ein paar Längen, die der Krimi aufweist. Vielleicht wäre mit ein paar Buchseiten weniger noch mehr Spannung möglich gewesen. Ich freue mich jedoch auf eine Fortsetzung der Reihe und bin bei einem eventuellen 3. Fall für Kranzfelder wieder gerne dabei!

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem Krimi mit einem originellen Ermittler und nicht allzu blutrünstigem Plot ist, dem sei „Der Tod spielt auf der Luisenburg“ empfohlen. Ich fühlte mich angenehm unterhalten und vergebe gute 4 Sterne für die gelungene Umsetzung eines Krimis mit viel lokalem Charme.

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Veröffentlicht am 01.10.2023

Zusammenwohnen für Fortgeschrittene

The Marmalade Diaries
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Meine Meinung
Dem Autor Ben Aitken ist mit „The Marmalade Diaries“ ein unaufgeregtes, ruhiges und dennoch eindringliches Buch sehr gut gelungen. In der Wohngemeinschaft zwischen einer alten Lady (Winnie) ...

Meine Meinung
Dem Autor Ben Aitken ist mit „The Marmalade Diaries“ ein unaufgeregtes, ruhiges und dennoch eindringliches Buch sehr gut gelungen. In der Wohngemeinschaft zwischen einer alten Lady (Winnie) und einem Mann in seinen Dreißigern (Ben) entspinnt sich nicht nur eine Zweckgemeinschaft, sondern so etwas wie Freundschaft.

Der schnörkellose und leicht zu lesende Schreibstil beschreibt unter Tagebucheinträgen in kürzeren und längeren Passagen das Zusammenleben der beiden in einer anstrengenden Zeit, nämlich den Corona-Lockdowns und Corona-Kontaktbeschränkungen in Großbritannien. So sind die zwei Hauptdarsteller mehr oder weniger auf sie beide beschränkt.

Es passiert in dieser Geschichte zwar nicht allzu viel, aber es geschieht doch eine Menge. So fand ich die (sehr britischen) Dialoge unterhaltsam zu lesen und konnte mir aufgrund der jeweiligen Aussagen die Protagonisten gut vorstellen. Einerseits war da die sehr dominante, äußerst sparsam wirtschaftende, allzeit besorgte und vor sich hin werkelnde Winnie und andererseits der gutmütige, duldsame, tolerante und fast schon zur Lethargie neigende Ben. Auf den ersten Blick ein ungleiches Paar, das sich aber doch irgendwie wunderbar ergänzte.

Witzige Momente und anrührende Augenblicke wechselten sich meiner Ansicht nach im richtigen Ausmaß ab und ließen mich am Ende das Buch zufrieden aus den Händen legen.

Mein Fazit
Wer eine ruhige Geschichte um eine Wohngemeinschaft mit einem interessanten Bewohnerpaar und einige Einblicke in eine ungewöhnliche Freundschaft sucht, dem sei „The Marmalade Diaries“ empfohlen.

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Ent-Elterung - keine leichte Aufgabe!

Ent-Eltert euch!
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Meine Meinung
Das Buch „Ent-Eltert euch!“ bietet einen spannenden Einblick in neue Wege zur Selbstbestimmung und heraus aus unglücklichen Eltern-Kind-Beziehungen. Es ist sicher kein Buch, das man nach ...

Meine Meinung
Das Buch „Ent-Eltert euch!“ bietet einen spannenden Einblick in neue Wege zur Selbstbestimmung und heraus aus unglücklichen Eltern-Kind-Beziehungen. Es ist sicher kein Buch, das man nach der einmaligen Lektüre zur Seite legt, sondern mit dieser Thematik und den darin vorgeschlagenen Selbstreflexionen und Lösungsansätzen wird man sich immer wieder in unterschiedlichen Settings beschäftigen können und wollen.

Mit vielen Beispielen wird das Thema der Ent-Elterung aus unterschiedlichen Sichtweisen angegangen und das erleichtert dem Lesenden, sich selbst zu positionieren.
Allerdings ist dieses Thema sicher ein hochemotionales und wer mit schwierigen Elternbeziehung zu kämpfen hat, könnte, meiner Auffassung nach, durch die Lektüre sehr aufgewühlt reagieren. Was mir daher besonders gut gefallen hat, ist zum einen das umfangreiche Literaturverzeichnis, welches bei der weiteren Vertiefung der Thematik hilfreich ist, und zum anderen der eindringliche Hinweis, dass manche Situationen sich nicht in Eigenregie lösen lassen und daher die Inanspruchnahme professioneller Hilfe anzuraten ist.

Was mir nicht so gut gefallen hat, sind die häufigen Verweise auf später folgende Abschnitte, sodass hier für mich der Lesefluss etwas verloren ging. Deshalb gibt es einen Stern Abzug für ein insgesamt gelungenes, anspruchsvolles Buch.

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