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Veröffentlicht am 22.01.2024

Gelungener historischer Wien-Krimi

Aurelia und die letzte Fahrt
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Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die letzte Fahrt“ ein spannender Cosy-Crime bestens gelungen.

Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien ...

Meine Meinung
Der Autorin Beate Maly ist mit „Aurelia und die letzte Fahrt“ ein spannender Cosy-Crime bestens gelungen.

Besonders ansprechend fand ich die Ansiedlung des Krimis in der Donaumetropole Wien im Jahre 1871. Daraus ergaben sich völlig andere Zugangsweisen an die Auflösung des Kriminalfalles, denn die technischen Möglichkeiten entsprachen bei weitem nicht den heutigen. So war manches dem Zufall und anderes guten Kombinationsgaben zu verdanken, dass Aurelia von Kolowitz als private Schnüfflerin, hauptsächlich im Interesse der Gerechtigkeit, und Janek Pokorny, Polizeiagent im Dienste des Kaisers, sich immer wieder in ihren Ermittlungen begegneten, bereicherten und schlussendlich den Fall lösten. Der Roman enthielt einige Wendungen und brachte so manches Geheimnis ans Tageslicht, welches einige lieber für sich behalten hätten. Es fielen die Puzzlesteine des Falles einer nach dem anderen an seinen vorgesehenen Platz und nach einem schlüssigen und runden Ende konnte ich das Buch zufrieden aus den Händen legen.

Was mir ausnehmend gut gefiel, war die Veranschaulichung einer sozial sehr unterschiedlich angelegten Gesellschaft mit strengen Hierarchien und auch unterschiedlichen Zugängen zu Gerechtigkeit in jener Zeit in Wien. So kamen neben dem Militär und seinen Mitgliedern, die Aristokratie und den Großbürgern auch die unterprivilegierten Schichten der einfachen Arbeiter und Tagelöhner zu Wort. Ihre Lebensumstände wurden eindrücklich geschildert und ließen vor meinem inneren Auge ein sehr lebendiges Wien der damaligen Zeit entstehen, wie ich auch generell das Lokalkolorit der Stadt sehr gelungen fand.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem historischen Krimi mit viel wienerischem Lokalkolorit und einer nicht allzu blutrünstigen Handlung ist, dem sei „Aurelia und die letzte Fahrt“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich kurzweilig und klug unterhalten und vergebe gerne die volle Sternezahl und meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Grandioser Roman

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Meine Meinung
Dem Autorenduo Tsokos & Tsokos ist mit „Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge“ ein grandioser Roman gelungen.

Diese Geschichte hat mich, wie schon lange nicht mehr ein Roman, in ...

Meine Meinung
Dem Autorenduo Tsokos & Tsokos ist mit „Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge“ ein grandioser Roman gelungen.

Diese Geschichte hat mich, wie schon lange nicht mehr ein Roman, in seinen Bann gezogen. Heinz Labensky verbringt sein Leben in der damals noch bestehenden DDR und wird als „Förderunwürdiger“ zum Spielball derer, die etwas zu sagen und bestimmen haben. In seiner anscheinenden Naivität stolpert er von einem Ereignis zum anderen, welches sich in seiner Lebensrückschau als mitunter weltenbestimmend herausstellt. Dabei ist sein oberstes Lebensziel, seine beste Freundin Rita von allen Unbillen, die ihr widerfahren könnten, zu schützen.

Besonders gut gelungen fand ich die Verknüpfung von Fakt und Fiktion in den Geschichten, die Heinz Labensky während einer langen Flixbusreise von seinem Feierabendheim in Erfurt nach Warnemünde, zu einer Frau, die sich bei ihm im Zusammenhang mit seiner Freundin Rita brieflich gemeldet hatte, erzählt. Ich erfuhr so eine Menge über die Lebensbedingungen in der DDR, was mich persönlich sehr bewegte, denn als Österreicherin hatte ich vieles in dieser Form noch nicht gewusst, beziehungsweise bin ich zu jung, um die DDR bewusst als Staat wahrgenommen zu haben, als sie noch existierte. Manches davon ging mir sehr zu Herzen und empfand ich auch durchaus als belastend, wenn man sich vor Augen führt, was Menschen anderen Menschen antun. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass es damit leider bis heute nicht vorüber ist: Auch wenn die DDR nicht mehr besteht, so gibt es unzählige andere Staaten, die ein ähnliches System aufrechterhalten und ihre BewohnerInnen knechten.

Mein Fazit
Wer Freude am Fabulieren hat und sich auf die nähere Vergangenheit Deutschlands einlassen möchte, dem sei „Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich großartig unterhalten, auch wenn ich manche Abschnitte als belastend empfand. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und die volle Sternezahl!

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Wortwitz und Situationskomik

Ewig währt am längsten – Der Pastor und das letzte Hemd
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Meine Meinung
Ich habe mich beim Anhören dieser Geschichte gut unterhalten gefühlt. Der Plot ist ein wenig schräg und auch die skurrilen Personen tragen zu einem Hörgenuss außer der Reihe bei. Den Wortwitz, ...

Meine Meinung
Ich habe mich beim Anhören dieser Geschichte gut unterhalten gefühlt. Der Plot ist ein wenig schräg und auch die skurrilen Personen tragen zu einem Hörgenuss außer der Reihe bei. Den Wortwitz, und insbesondere die Vermengung der Winnetou-Aussagen mit Bibelpassagen, fand ich amüsant und auch wenn es kein Krimi im engeren Sinne war, so war es doch spannend und überraschend gemacht.
Der Sprecher Bjarne Mädel versteht seinen Job und macht die Geschichte mit seiner geschickten Intonation und Vortragsweise zu einem kurzweiligen Hörerlebnis.

Mein Fazit
Ein kurzweiliges Hörerlebnis mit einem Schuss Krimi, viel Wortwitz und Situationskomik.

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Veröffentlicht am 26.12.2023

Eine Geschichte zum Einkuscheln

Der Schacherzähler
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Der Schacherzähler
Autorin: Judith Pinnow
Verlag: List
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Mit „Der Schacherzähler“ ist der Autorin Judith Pinnow, meinem Empfinden nach, eine Geschichte wie eine kuschelige ...

Der Schacherzähler
Autorin: Judith Pinnow
Verlag: List
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Mit „Der Schacherzähler“ ist der Autorin Judith Pinnow, meinem Empfinden nach, eine Geschichte wie eine kuschelige Decke, die mich an kühlen, regnerischen Tagen auf meinem Sofa gemütlich umhüllt, gelungen.

In 32 Kapiteln wird in mehreren Unterkapiteln, die aus der Sicht jeweils einer der HauptdarstellerInnen geschrieben wurden, eine warmherzige Geschichte von Freundschaft, Familie, verpassten und gefundenen Chancen und Zusammenhalt gefühlvoll, jedoch niemals kitschig erzählt. Ich konnte mich in die Personen hervorragend hineindenken und fühlen und litt oder freute mich mit ihnen mit. Der Plot lässt auf ein Happy End hoffen und am Schluss legte ich das Buch mit einem Lächeln und sehr zufrieden aus den Händen.

Zusätzlich machten einige liebevoll gestaltete Illustrationen das Buch zu einem, das aus der Flut an Publikationen positiv hervorsticht. Auch das Cover finde ich sehr passend gestaltet.

Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einer wunderschönen, herzerwärmenden und außergewöhnlichen Geschichte rund um Familie, Freundschaft, Zusammenhalt und Lebenschancen ist, dem sei „Der Schacherzähler“ wärmstens empfohlen. Ich war von dieser Geschichte begeistert und vergebe die volle Sternezahl und meine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Eine besondere Mischung

Der Duft von Schokolade
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Meine Meinung
Dem Autor Ewald Arenz ist mit seinem Roman „Der Duft von Schokolade“ ein spannender, berührender und poetischer Roman wunderbar gelungen.

Ich mochte an diesem Buch besonders die gelungene ...

Meine Meinung
Dem Autor Ewald Arenz ist mit seinem Roman „Der Duft von Schokolade“ ein spannender, berührender und poetischer Roman wunderbar gelungen.

Ich mochte an diesem Buch besonders die gelungene Schilderung der unterschiedlichsten Düfte und der damit für den Hauptdarsteller August einhergehenden bildlichen Visionen. Diese Verbindung von Düften und Bildern zog sich durch den gesamten Roman und machte ihn zu einer außergewöhnlichen Lektüre.

Auch der Plot der Geschichte im Wien des Jahres 1881, und etwas später in Berlin, trug zur besonderen Atmosphäre des Buches wesentlich bei. Ich sah mich in eine Zeit versetzt, die zwar einerseits schon lange zurückliegt, doch andererseits im heutigen Wien mit etlichen Institutionen und Lokalitäten nachhallt. Das war für mich ein ganz spezieller Lokalkolorit in einem Roman. Die Art, wie die Personen miteinander umgingen, kamen mir für die damaligen Gepflogenheiten in der oberen bürgerlichen Gesellschaftsschicht sehr authentisch vor. Die Geschehnisse des Buches pendeln zwischen Liebesgeschichte, Krimi und historischem Roman und so vielschichtig diese Genres waren, ist dem Autor dennoch ein Buch aus einem Guss gelungen.

Ewald Arenz verstand es, die Spannung bis zuletzt aufrecht zu erhalten und führte mich mit einigen neuen Wendungen ein wenig an der Nase herum. Das Ende kam zwar anders, als ich es vermutet hätte, doch trotzdem konnte ich das Buch schließlich zufrieden aus den Händen legen und inspiriert davon zu Schokoladepralinen greifen.

Mein Fazit
Wer einen historisierenden, poetischen und faszinierenden Roman rund um Schokolade und Pralinen sucht, dem sei „Der Duft von Schokolade“ bestens empfohlen. Ich fühlte mich anspruchsvoll unterhalten und vergebe gerne meine Leseempfehlung.

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