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Veröffentlicht am 27.12.2018

Spannender erster Teil!

Charlotte Bienert ermittelt / Mord im Museum
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Mit "Mord im Museum - Charlotte Bienert ermittelt"  schafft Christine Zilinski den Auftakt zu einer spannenden Krimireihe um ihre Ermittlerin Charlotte Bienert.
Die sympathische junge Journalistin wird ...

Mit "Mord im Museum - Charlotte Bienert ermittelt"  schafft Christine Zilinski den Auftakt zu einer spannenden Krimireihe um ihre Ermittlerin Charlotte Bienert.
Die sympathische junge Journalistin wird mitten in einem Krimi-Spiel im Museum in einen Mordfall verwickelt - sie sieht die Leiche und beobachtet vielleicht sogar etwas, das bei der Aufklärung des Mordes helfen könnte. Natürlich will ihr Chef, dass sie darüber einen Zeitungsartikel schreibt, das Nein der Polizei will er nicht gelten lassen und schickt Charlotte los um selbst zu ermitteln. Dabei kommt sie natürlich dem (zufällig gut-aussehenden) Kommissar in die Quere und findet sich als dessen Helferin bei den Ermittlungen wieder. Am Ende wird es für Charlotte noch ganz schön brenzlig und für uns Leser sehr spannend!

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Hauptfigur Charlotte ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte ist spannend und abwechslungsreich geschrieben, auch die anderen Figuren werden anschaulich dargestellt. Insgesamt merkt man zwar, dass es sich um einen Selbstverlag bzw. eine E-Publikation handelt, aber nur anhand kleiner weniger Leerzeichen-Tippfehler. Ich war gefesselt und werde Charlottes nächste Fälle sicher auch lesen.
Das einzige Manko des Buches: Es ist ein bisschen kurz und sehr schnell ausgelesen. Hoffentlich gibt es schnell Nachschub!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Frauenpower Band 2

Good Night Stories for Rebel Girls 2
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"Good Night Stories for Rebel Girls 2" von Francesca Cavallo und Elena Favilli ist der Nachfolger eines grandiosen ersten Bandes. Es werden die Lebensgeschichten berühmter und weniger berühmter Frauen ...

"Good Night Stories for Rebel Girls 2" von Francesca Cavallo und Elena Favilli ist der Nachfolger eines grandiosen ersten Bandes. Es werden die Lebensgeschichten berühmter und weniger berühmter Frauen vorgestellt, die bedeutend zu unserem heutigen Selbstverständnis der Gleichberechtigung beigetragen haben. Wir erfahren, wie schon kleine Mädchen, sich nicht unterkriegen lassen und Dinge erreichen, die ihnen nicht zugetraut wurden, weil sie ja "nur Mädchen" sind und wir lernen berühmte, Künstlerinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen uvm. kennen. Das Buch macht uns Mut und Selbstvertrauen. Zusätzlich ist das Buch auch, genauso wie Band 1, wundervoll gestaltet. Jede Geschichte über eine Persönlichkeit wird mit einem Porträt illustriert, alle von verschiedenen Künstlerinnen mit ihrem eigenen Stil geschaffen. Das Buch ist ein Gesamtkunstwerk und ein gesammeltes Beispiel an Frauenpower. Das alles macht es zu einem perfekten Geschenk.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Spannend und besonders!

Mörderische Renovierung
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"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero ist ein sehr besonderer Roman. Er enthält Elemente aus den klassischen romantischen Horrorgeschichten, wie denen von Bram Stoker und Edgar Allan Poe, ist dabei ...

"Mörderische Renovierung" von Edgar Cantero ist ein sehr besonderer Roman. Er enthält Elemente aus den klassischen romantischen Horrorgeschichten, wie denen von Bram Stoker und Edgar Allan Poe, ist dabei aber gleichzeitig sehr modern. Bei dieser Mischung kommt eine Gruselgeschichte heraus, die wir Leser abwechselnd durch Briefe, Notizen, Video- und Tonaufzeichnungen (alles schriftlich) erleben. Insgesamt eine gute Abwechslung aus Gesagtem/Gezeigtem und Verborgenem um sehr spannend und am Ende sehr überraschend zu werden.

Unsere Hauptperson A. (männlich, 23 Jahre alt, Brite), erbt von einem bisher unbekannten Onkel ein Herrenhaus in den USA. Er fährt zusammen mit seiner Freundin Niamh (sprich "Nief", stumm, kommuniziert mithilfe eines Notizblockes) hin um es sich anzusehen. Das besondere daran ist, dass sich sein Onkel, genauso wie dessen Vater genau mit 50 Jahren aus dem gleichen Fenster im oberen Stock gestürzt hat und dadurch starb. Als die beiden im Herrenhaus ankommen, erfahren sie, dass A.'s Onkel sehr zurückgezogen lebte und mit Freunden, die nur zweimal im Jahr zu Besuch kamen, seltsame okkulte Riten abhielten. Außerdem soll es in dem Haus spuken, in dem die beiden nun wohnen, und das so groß ist, dass sie es nicht ganz erkunden.
Wir erfahren immer mehr von den beiden, können uns durch die Beobachterposition ein gutes Bild der Situation machen, aber doch wissen wir nie so viel wie die beiden selbst.
Die Schreibweise und Sprache sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftige, besonders die nüchternen Protokolle der Aufzeichnungen, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, trägt das zur Spannung bei.
Ich möchte weiter nichts verraten. Es sei nur so viel gesagt: Das Buch, die ganze Geschichte, die Personen, all das ist ungewöhnlich und neu - besonders überraschend ist aber das Ende. All diejenigen, die die gleichen Ängste haben wie ich, seien beruhigt: Wir werden am Ende nicht mit einem Abbruch der Aufzeichnungen und einem ungeklärten Ende zurückgelassen, wie in schlechten Horrofilmen.

Eine klare Leseempfehlung für alle Fans klassischer Horrorliteratur und für alle, die in der Vorweihnachtszeit Abstand von der beschaulichen Stimmung gewinnen und sich gruseln wollen.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Tödliche Donaukreuzfahrt

Mord auf der Donau
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"Mord auf der Donau" von Beate Maly ist ein wunderbarer, stimmungsvoller historischer Krimi.
 
Wien, 1923: Die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine arbeitet als Nachhilfelehrerin für den Sprössling einer ...

"Mord auf der Donau" von Beate Maly ist ein wunderbarer, stimmungsvoller historischer Krimi.
 
Wien, 1923: Die pensionierte Lateinlehrerin Ernestine arbeitet als Nachhilfelehrerin für den Sprössling einer wohlhabenden Familie. Hier konnte sie schon öfter von den Brotkrumen profitieren, die vom Tisch der Reichen abfallen. Meist handelt es sich um Theaterkarten o.ä., doch diesesmal ist es eine ganze Donaukreuzfahrt, von Wien nach Budapest und zurück, an Bord eines luxuriösen Donaudampfschiffes. Natürlich hat sie auch dieses Mal wieder zwei Karten und Anton darf sie begleiten. Und wie die Male davor geraten die beiden in einen Kriminalfall. An Bord befindet sich ein kleines, exklusives Publikum und wir lernen alle Mitreisenden gut kennen. So ist es auch nicht schwer zu erraten, wer wohl ermordet werden wird: Der alte Graf, den alle zu kennen und zu hassen scheinen. Der Kapitän will alles vertuschen und auf die Fischsuppe schieben, da müssen Ernestine und Anton natürlich ermitteln und die Wahrheit herausfinden.

Ich habe die beiden vorherigen Bände nicht gelesen, und doch hatte ich keine Probleme mich in die Geschichte und die Charaktere einzufinden. Die Hauptfiguren sind sehr sympathisch, die Mitreisenden und die gesamte Szenerie werden sehr anschaulich beschrieben. Man kann sich gut hineinversetzen und alles miterleben. Die ganze Geschichte ist stimmig und logisch.

Insgesamt ein wundervoller Krimi. Ich werde die vorherigen Bände auch lesen. Die Krimi-Reihe hat einen neuen Fan gewonnen. Eine klare Leseempfehlung für alle Fans der klassischen englischen Cosy-Krimis, besonders der Miss-Marple-Fälle! Ihr werdet Ernestine und Anton genauso ins Herzen schließen wie ich!

Veröffentlicht am 30.10.2018

Familienweihnachten mit Hindernissen

Sieben Tage Wir
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"Sieben Tage wir" von Francesca Hornak ist eine wunderbare Familiengeschichte, die rund um Weihnachten spielt und das Herz froh macht.
Die Familie Birch besteht aus Vater Andrew, Mutter Emma und den erwachsenen ...

"Sieben Tage wir" von Francesca Hornak ist eine wunderbare Familiengeschichte, die rund um Weihnachten spielt und das Herz froh macht.
Die Familie Birch besteht aus Vater Andrew, Mutter Emma und den erwachsenen Töchtern Phoebe und Olivia. Schon lange verbringen sie Weihnachten nicht mehr alle zusammen, weil Olivia als Ärztin in vielen Ländern unterwegs ist und humanitäre Hilfe leistet. Auch in diesem Jahr war sie bis vor kurzem bei der Haag-Epidemie in Liberia im Einsatz, aber zu Weihnachten ist ihr Einsatz vorbei und sie kommt nach Hause. Das ist für die restliche Familie auch ganz besonders und sie alle wollen Weihnachten so festlich wie möglich gestalten. Sie verbringen die Feiertage wie früher auf dem Landsitz von Emmas Familie in Norfolk, aber noch abgeschiedener als sonst: Wegen Olivias Infektionsrisiko muss sie - und alle mit denen sie zusammen sein will - 7 Tage in Quarantäne verbringen und jeden Kontakt zur Außenwelt meiden. Das ist gar nicht so einfach, denn die vier Erwachsenen haben sich nicht mehr so viel zu sagen und haben alle das ein oder andere Geheimnis angespart, das sie den anderen um keinen Preis verraten wollen: Olivia hat eine Liebesbeziehung zu ihrem Kollegen Sean begonnen - trotz striktem Kontaktverbot. Kurz nachdem sie in Norfolk ankommt erfährt sie, dass bei Sean Haag diagnostiziert wurde und er im Krankenhaus um sein Leben ringt. Sie leidet mit ihm, darf ihrer Familie aber nichts davon erzählen. Beim Emma wurde kurz vor den Feiertagen ein Knoten entdeckt und ein Krebs diagnostiziert. Das will sie aber noch keinem verraten um die Feiertagsstimmung nicht zu vermiesen. Dabei fühlt sie sich aber immer ein bisschen schwach und will das durch emsige Betriebsamkeit unterdrücken. Andrew hat schon vor Jahren einen Brief bekommen, von eine Frau mit der er während eines Auslandseinsatzes einen One-night-stand hatte, ein einmaliger Ausrutscher, er hat Emma nie davon erzählt. Sie wurde damals schwanger und hat einen gemeinsamen Sohn zur Adoption freigegeben. Andrew hat diesen Brief damals ignoriert, doch nun schreibt ihm sein Sohn auch ausgerechnet kurz vor Weihnachten, dass er ihn gerne kennenlernen möchte.

Alle miteinander haben also ihr Päckchen zu tragen und wollen gleichzeitig eine fröhliche Weihnachtssttimmung vortäuschen. Das kann auf engstem Raum natürlich nicht lange gut gehen.

Die Autorin beschreibt die Szenen wunderbar, wir erfahren die Geschichte immer abwechselnd, Kapitel für Kapitel aus der Sicht eines Familienmitglieds und bekommen so verschiedene Sichtweisen und Meinungen zu hören. Das vermittelt uns ein wunderbares und beinahe Allwissendes Bild der Szenerie und so sehen wir schon kommen, was für die einzlnen überraschend ist. Am Ende werden natürlich alle Geheimnisse aufgedeckt und die Familie versöhnt sich - ein reinigendes Gewitter lässt eine neue Vertrauensstimmung aufleben. Dazwischen fand ich die Lösung eines Falles etwas vorhersehbar, aber vielleicht hatte ich auch einfach zufällig den richtigen Riecher.
Leider ist es am Ende kein reines Happy End. Das fand ich sehr schade.

Eine wunderbare Geschichte, gerade für die (Vor-)Weihnachtszeit. Sie animiert dazu, mehr miteinander zu reden und einander zu vertrauen. Außerdem senibilisiert sie dafür, nicht immer nur an die eigenen Sorgen zu denken, sondern hinter den "Launen" der anderen auch tiefergehende Probleme zu sehen und einander zu helfen.
Eine wunderbare Weihnachtsgeschichte, bis auf den kleinen Wermutstropfen ganz am Ende. Der hätte nicht sein müssen. Mir wäre ein kitschiges Happy End lieber gewesen.
Sehr empfehlenswert!