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Veröffentlicht am 01.10.2016

Ein Zimmer über dem Meer - habe schon lange nicht mehr so ein gefühlvolles Buch gelesen

Ein Zimmer über dem Meer
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September 2015: Kim ist sehr verzweifelt. Seit dem Tod ihres Freundes sieht sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben. So fährt sie von Bristol mit dem Zug nach Cornwall um sich ungefähr an der Stelle wo das ...

September 2015: Kim ist sehr verzweifelt. Seit dem Tod ihres Freundes sieht sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben. So fährt sie von Bristol mit dem Zug nach Cornwall um sich ungefähr an der Stelle wo das Flugzeug, das mit ihrem Freund, seinem Trainer und dem Piloten besetzt war abstürzte, von dem Klippen zu stürzten. Doch Janet, eine 86jährige Bewohnerin des Küstenstädtchens, liest Kim dort auf und kann sie überreden mit in ihr Cottage zu kommen. Durch Janet erfährt Kim auf von Leandra, die vor 200 Jahren in der Nähe lebte und eine unglückliche, arrangierte Ehe führte. Janet ist im Besitz des Tagebuches von Leandra. Auch Leandra wollte sich aus lauter Verzweifelung von den Klippen stürzen konnte aber vom damaligen Leuchtturmwärter gerettet werden. Kim ist sehr berührt von dieser Geschichte....

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Schon lange habe ich kein Buch mit soviel Gefühl gelesen. Kims Verzweiflung nach dem Tod ihres Freundes Jake wurde so intensiv in diesem Buch umgesetzt. Auch die Geschichte von Leandra, die 1813 in Port Isaac lebte und dort eine von ihrem Vater arrangierte Ehe mit Clemo Gryffyn eingehen musste, hat viel Gefühl. Leandra war stumm, aber sie konnte hören. Als Hausherrin wurde sie nie akzeptiert, da die Schwester von Clemo Namens Emblyn noch weiter die Schlüsselgewalt über das Herrenhaus hatte und weiterhin als Herrin angesprochen werden wollte. Leandras einzige Aufgabe. So schnell wie möglich für einen Stammhalter zu sorgen und da sie nicht sprechen konnte, konnte sie gegenüber dem Geschwisterpaar auch nicht aufsässig werden. Allerdings hat sie von einigen Geheimnissen innerhalb der Familie Gryffyn erfahren. Irgendwie hat mich die Familie Gryffyn an den Kino Film "Crimson Peak" erinnert. Ich fand einige Parallelen dazu. Wer den Film kennt wird wissen was ich meine. Für Kim und Dan, Janets Enkel, werden im Buch auch noch einige emotionale Momente vorkommen. Bei diesem Buch sollte man sich die Taschentücher bereithalten. Viele wissen bestimmt, dass sich hinter dem Pseudonym Dana Paul Corina Bomann verbirgt. Wer ihre Bücher kennt und sie gerne liest wird auch mit "Ein Zimmer über dem Meer" - so wie ich - viele Freude haben.

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Also eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kalle & Kasimir - das Buch wird nicht nur Tierfreunde gefallen

Kalle und Kasimir - Der geheimnisvolle Nachbar
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Kater Kasimir führt ein ruhiges und angenehmes Leben bei seiner Besitzerin Linna. Mit ihr zusammen schaut er gerne Krimis im Fernsehen und hat nur einen Traum. Er möchte selbst Detektiv werden. Doch plötzlich ...

Kater Kasimir führt ein ruhiges und angenehmes Leben bei seiner Besitzerin Linna. Mit ihr zusammen schaut er gerne Krimis im Fernsehen und hat nur einen Traum. Er möchte selbst Detektiv werden. Doch plötzlich ändert sich einiges bei Kasimir. Linnas Freund Mads zieht zusammen mit Mops Kalle ein. Kalle ist immer freundlich und hat immer gut Laune. Kasimir versucht alles mögliche um beide wieder loszuwerden. Doch das klappt überhaupt nicht. Und dann gibt es ja noch den Nachbarn, der sich seltsam verhält. Das wird Kasimir weiter beobachten und vielleicht ist ja Kalle doch noch eine Hilfe.

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Mit diesem Buch ist ein toller Auftakt der Reihe entstanden. Wenn man nämlich den Schluss gelesen hat ist gleich klar, dass es eine Fortsetzung geben wird und gestern beim Stöbern bin ich auch schon auf die Fortsetzung "Kalle & Kasimir - Die rätselhafte Wahrsagerin", die im Oktober erscheinen wird gestossen. Natürlich möchte ich gerne wissen wie es mit Linna, Mads, Kasimir und Kalle weitergeht. Aber zurück zum ersten Teil. Ein bißchen hat mich das Buch an die "Holmes und Waterson" Reihe von Martina Richter erinnert. Auch hier wird das Buch aus der Sicht eines Hundes erzählt. Bei "Kalle und Kasimir" eben auch aus der Sicht einer Katze. Die Kapitel wechseln sich immer zwischen Kalle und Kasimir ab. Man merkt, dass der Bastei Entertainment Verlag ein reiner E-Book Verlag ist, da die erste Seite von jedem Kapitel entweder mit Knochen (Kalle) oder Fischgräten (Kasimir) unterlegt sind. Das finde ich sehr schön. Die Charaktere von Hund und Katze sind im Buch sehr realistisch. Kalle, der als Hund immer alles richtig machen möchte und Herrchen und Frauchen auf keinem Fall enttäuschen möchte und Kasimir, der als Katze auch etwas majestätisches ausstrahlt. Kalle wird im Buch naiv und gutmütig dargestellt und Kasimir als der "Boss" der beiden. Die Kommentare der Tiere sind auch humorvoll und amüsant. Bei Linna und Mads merkt man sofort, dass sie ihre Tiere lieben. Ich freue mich schon sehr darauf weiter vom schlauen Mops und der klugen Katze zu hören.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der dunkle Grund des Sees - ein Buch mit Sucht Potenzial

Der dunkle Grund des Sees
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Gewidmet allen,
der Heimat Geflohenen,
der Heimat Betrogenen



Isabel Radspieler wird als Kind von Elisa und Quirin Radspieler adoptiert. Sie wächst in einem Haus im Ostallgäu in der Nähe des Forggensees ...

Gewidmet allen,
der Heimat Geflohenen,
der Heimat Betrogenen



Isabel Radspieler wird als Kind von Elisa und Quirin Radspieler adoptiert. Sie wächst in einem Haus im Ostallgäu in der Nähe des Forggensees bei den beiden auf. Als 2015 ihre Adoptivmutter Elisa stirbt zieht Isabel von Bamberg wieder zurück in ihr Elternhaus am Forggensee. Isabel hat in ihrem Kinderzimmer ein Geheimfach in dem immer noch persönliche Dinge wie Tagebücher von ihr oder Schmuck versteckt sind. In diesem Fach entdeckt sie einen Brief und besprochene Kassetten von Elisa. Isabel soll das Schicksal von Elisas Eltern und Schwester aufklären, die 1954 spurlos verschwanden. Zu dieser Zeit wurde der Forggensee aufgestaut und das Dorf Forggen geflutet. Doch irgend jemand möchte nicht, dass Isabel die Wahrheit erfährt und versucht sie daran zu hindern. Isabel kommt einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur und bringt sich damit selbst in Gefahr....

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Da ich von Stefanie Kasper schon die Bücher „Das dunkle Haus der Träume“ und „Das verlorene Dorf“ kenne war ich sehr auf ihr neuestes Buch gespannt. Mir gefällt es, dass die Bücher in der Heimat der Autorin im Ostallgäu handeln und meistens auch ein Allgäuer Dialekt einfließt. Das Buch beginnt sehr düster mit Elisas Krankheit, Beerdigung und mit Isabels Sozial Phobie, die sie als erwachsene Frau entwickelt hat. Da hat mir Isabel schon leid getan, die sogar mit einem normalen Einkauf im Lebensmittelladen mit sich kämpfen musste. Als sie Elisas Kassetten hört wandern wir in die fünfziger Jahre zurück, als es noch den Weiler Forggen gab. Im Buch darf Forggen ein Dorf sein. In Wahrheit war es ein Weiler von fünf Hausnummern, das zusammen mit den Ortschaften Deutenhausen und Brunnen bei der Aufstauung des Forggensees 1954 geflutet wurde. Das hat mich etwas an den Kirchturm von Alt-Graun im Reschensee in Südtirol erinnert. Stefanie Kasper versteht es sehr gut in ihren Büchern eine Sucht auszulösen. Bis zum Schluss ist nicht klar wie die Geschichte ausgehen könnte und man muss unbedingt weiterlesen um endlich die Lösung zu erfahren. Sie versteht es wirklich gut Spannung in die Geschichte zu bringen. Außerdem gefällt mir der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer sehr gut. Das hat mir schon bei dem Buch „Das Haus der dunklen Träume“ so gut gefallen.

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Ich kann dem Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen. Wer gerne Familiengeheimnisse löst und dem es nichts ausmacht, dass das Buch leichte Thriller Eigenschaften hat wird viel Freude damit haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Sichel des Todes - spannender und toller historischer Krimi

Die Sichel des Todes
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Münster 1877: Kommissar Heinrich Maler wird nach Berlin gerufen. Er wird von der Preußischen Geheimpolizei beauftragt den amerikanischen Millionär John Rodman zu beschützen. Mr. Rodman erhält seit einiger ...

Münster 1877: Kommissar Heinrich Maler wird nach Berlin gerufen. Er wird von der Preußischen Geheimpolizei beauftragt den amerikanischen Millionär John Rodman zu beschützen. Mr. Rodman erhält seit einiger Zeit Drohbriefe. Kurz darauf wird das Dienstmädchen Gerda und ein paar Tage später Mr. Rodman selbst ermordet aufgefunden. Die Spuren deuten auf das verschollen geglaubte Urevangelium hin, dessen Auftauchen die Kirche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Steckt vielleicht die Kirche hinter diesen Morden oder hat der Auftragsmörder „Die Sichel“ seine Hand im Spiel?

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„Die Sichel des Todes“ ist nach „Der Werwolf von Münster“ der zweite Fall für Komissar Maler und seinem Gehilfen Jolmes Winterbach Dieser historische Krimi, der in der Stadt Münster handelt, war sehr spannend. Sehr gut gefiel mir, dass man richtig am Raten ist wer hinter „Der Sichel“ stecken könnte. Sehr interessant fand ich auch, dass im Buch ein Mönch erwähnt wird, der zu Zeiten des 3. Kreuzzuges (1189 – 1192) der unter den Herrschern, dem deutschen Kaiser Friedrich I (Barbarossa), Phillip II von Frankreich und Richard I von England (Richard Löwenherz, bekannt aus der Robin Hood Saga) geführt wurde ein Urevangelium aus dem Abendland mitgebracht hat. Natürlich eine Legende, die dem Buch aber sehr viel Spannung bereitet. Keiner weiß wo dieses Urevangelium, das der Kirche schaden könnte, versteckt ist oder wer Hinweise zu dessen Versteck haben könnte. Und keiner weiß, wer es an sich bringen möchte. Im Buch ist auch die Rede von den Wiedertäufern, eine christliche Bewegung aus der Reformationszeit, die im 16. Jahrhundert in Münster existierte. Noch heute kann man am Kirchturm der Lambertikirche in Münster die Wiedertäuferkäfige sehen. Eiserne Körbe, die zur mittelalterlichen Strafjustiz benutzt wurden. Ich finde die historische Reihe über den Kommissar Heinrich Maler, wo ich vermute, dass „Die Sichel des Todes“ nicht der letzte Teil ist, sehr gelungen ist. Ich habe wieder eine tolle, neue historische Krimi Reihe entdeckt. Den ersten Teil habe ich zwar nicht gelesen. Aber da alle Teile nicht voneinander abhängig sind, war das auch kein Problem.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Todesgruß - sehr spannender Regionalkrimi

Todesgruß
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In der westfälischen Kleinstadt Unna passieren mysteriöse Morde. Eine Zahnärztin wird erdrosselt im Stadtpark aufgefunden. Um den Hals trägt sie ein Lebkuchenherz von der Altstadtkirmes. Die Aufschrift ...

In der westfälischen Kleinstadt Unna passieren mysteriöse Morde. Eine Zahnärztin wird erdrosselt im Stadtpark aufgefunden. Um den Hals trägt sie ein Lebkuchenherz von der Altstadtkirmes. Die Aufschrift gibt Rätsel auf. „Ein letzter Gruß“ G“. Was das wohl zu bedeuten hat? Kommissarin Maike Graf, die von Dortmund nach Unna versetzt wurde, und ihr Kollege Max Teubner werden beauftragt diesen Fall zu lösen. Doch bald geschieht schon der nächste Mord an einem Rentner. Erneut trägt das Opfer ein Lebkuchenherz mit der gleichen Aufschrift. Die Zeit rennt davon. Was ist, wenn der Mörder wieder zuschlägt?

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„Todesgruß“ ist der erste Fall von Maike Graf und Max Teubner. Spannend ging schon der Prolog los, als eine Frau den 18. Geburtstag ihres verstorbenen Kindes feiert, das im Kleinkindalter verstorben ist. Dieser Prolog wirft schon erste, interessante Fragen auf. Diese Spannung zieht sich durch die ganze Geschichte. Sehr gut hat mir gefallen, dass am Ende keine Fragen offen sind und alles geklärt wurde. Maike und Max kommen sehr sympathisch rüber. Im Buch wird auch ein bisschen ihr Privatleben eingebunden, was für mich völlig ok ist. Gerade das gefällt mir so an Regionalkrimis, dass es nicht nur ein Gemetzel gibt sondern auch die Protagonisten im Vordergrund stehen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht zusammen mit den beiden diesen Fall zu lösen. Außerdem konnte gut mit gerätselt werden wer hinter den Morden stecken könnte. Für mich war es eine Überraschung. Denn diese Person hatte ich nicht ins Auge gefasst. Gerne würde ich weitere Fälle mit Maike und Max lösen.