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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannendes Krimidebüt

Goldener Schuss
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Inhaltsangabe:

Privatdetektiv Enzo Denz erhält von dem türkischen Unternehmer Mehmet Gül den Auftrag, dessen untergetauchte Tochter zu suchen. Er findet Canan in der Ravensburger Szenekneipe ›Räuberpistole‹. ...

Inhaltsangabe:

Privatdetektiv Enzo Denz erhält von dem türkischen Unternehmer Mehmet Gül den Auftrag, dessen untergetauchte Tochter zu suchen. Er findet Canan in der Ravensburger Szenekneipe ›Räuberpistole‹. Aber sie ist tot! Gestorben an einem 'Goldenen Schuss'. Für Denz weisen alle Indizien auf Mord hin. Ein Abgrund aus Drogen- und Menschenhandel tut sich auf.



Goldener Schuss ist der erste Fall von Enzo Denz und wurde geschrieben von Stefan Schweizer.

Der Schreibstil ist angenehm und packend zugleich. Der Hauptprotagonist Enzo Denz ist ein Mann, der mit Ecken und Kanten versehen worden ist. Dadurch dass er auch mal über sein eigenes Ziel hinaus schießt und damit aneckt, macht ihn so menschlich und sympathisch zu gleich. Hier hat sich der Autor es sich nicht nehmen lassen, dass die Geschichte aus der Sicht von Enzo erzählt wird und dadurch wird der Leser sofort in alle seine Handlungen und Gedanken miteinbezogen. Sehr interessant ist, die Gedankengänge mitverfolgen zu dürfen und wie ich finde, macht es den Fall ein wenig spannender. Die Charaktere und auch die Kulisse des Oberschwabenlandes sind sehr detailliert und bildlich wieder gegeben worden, so dass man das Gefühl hatte man wäre vor Ort. Auch der schwäbische Dialekt und der Humor wurden sehr gut eingestreut und kommen nicht zu kurz. Einfach eine perfekte Mischung!

Die Geschichte an sich besteht aus mehreren kleinen Fällen, die aber so toll miteinander verstrickt worden sind, dass dadurch der Spannungsbogen bis zum Ende erhalten blieb. Die Kontraste zwischen verwirrend, humorvoll und knallhart konnten nicht perfekter sein. Auch das Ende fand ich sehr stimmig und rundet den Fall ab.



Es gibt auch Minuspunkte:

An manchen Stellen wurde Enzo ein wenig sehr überzogen dargestellt und das hat mich an einen Actionfilm erinnert. Störte mich ein wenig und ich finde, dass es hier fehl am Platz ist.

Auch einige Abkürzung wie z.B. GBS (Ganz schön beschissen) oder D. k. m. m. (Du kannst mich mal) störte meinen Lesefluss. Leider wieder so ein Trend, denn jetzt viele mitmachen und ich bin der Meinung, dass es auch nicht der deutschen Sprache gut tut.


Fazit:

Für mich war ein gelungener und spannender Debütauftritt von Privatdetektiv Enzo Denz, der aber hier und da ein paar Verbesserungen vertragen könnte. Freue mich auf einen neuen Fall mit und um Enzo Denz….

4 von 5 Sternen und ein lesenswerter Krimi!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schuldfrei - ein spannender zweiter Fall für Nick Stein

Schuldfrei
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Inhaltsangabe

Nick Stein, Wiens charmantester Ermittler, steht vor einem grausigen Tatort. Eine Gruppe Rentner wurde über längere Zeit gefangen gehalten, gefoltert und schließlich ermordet. Was verbindet ...

Inhaltsangabe

Nick Stein, Wiens charmantester Ermittler, steht vor einem grausigen Tatort. Eine Gruppe Rentner wurde über längere Zeit gefangen gehalten, gefoltert und schließlich ermordet. Was verbindet die Opfer? Nick muss tief in die Vergangenheit der Toten eintauchen, um ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Bald ist er mit einem Fall konfrontiert, der ihn vor die Entscheidung stellt, seinem Gewissen zu folgen oder seinem Berufsethos.



Schuldfrei von Gerlinde Friewald ist bereits der zweite Fall für Nick Stein.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, aber auch zugleich sehr spannend und packend. Ich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen, so sehr zog es mich immer mehr in seinem Bann. Auch wer den ersten Teil Faltenfrei nicht gelesen hat, kommt sehr gut mit den Charakteren klar. Zu keinem Zeitpunkt habe ich irgendwelche Hintergrundinformationen über sie vermisst, denn diese wurden sehr gut und authentisch beschrieben.

Die Handlung war brillant durchdacht und verstrickt und hier gefielen mir die Ermittlungsarbeiten des Teams von Nick & Co sehr gut, die detailliert beschrieben sind. Die Handlungs- und Gedankengänge konnte man zu jedem Zeitpunkt sehr gut nachvollziehen. Wer während des Lesens Lust am Ermitteln hat, wird feststellen müssen, dass seine eigenen Theorien schnell verworfen werden und man zu keinem Zeitpunkt auf den oder die Täter kommt. Langweilig oder langatmig wurde es nie, eher das Gegenteil war der Fall. Die Autorin konnte mit ihrem Erzählstil den Spannungsbogen von der ersten bis letzten Seite aufrechterhalten und so sollte ein guter Krimi auch sein. Das Ende des Buches war schlüssig und perfekt und hätte nicht besser sein können.



Einen Minuspunkt für:

Schuldfrei – Ein Wien-Krimi so steht es zumindest auf dem Buch. Leider hat es hier die Autorin nicht geschafft hat, die Kulisse und das besondere Flair dieser Stadt einzufangen. Was eigentlich so typisch für einen Regionalkrimi sein sollte, wurde hier gar nicht umgesetzt bzw. wieder gespiegelt. Schade, hier hatte ich mehr erwartet und wurde enttäuscht. Somit konnte der Schauplatz für dieses grausame Verbrechen überall stattfinden, was er im Endeffekt auch tut.

Mir fehlt auch der Wiener Dialekt und Humor (Schmäh) ein wenig.


Fazit:

Abgesehen von der fehlenden und typischen Wiener Kulisse, die einen Regionalkrimi auszeichnen sollte, ist Schuldfrei ein gut durchdachter Krimi mit einem hohen Spannungsbogen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Und Gott sprach....das Ende der Trilogie des Jakob Jakobi

Und Gott sprach: Du musst mir helfen!
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Inhaltsangabe

'Du sollst den Menschen die frohe Botschaft verkünden.' 'Vergiss es Abel. Sie werden mir nicht zuhören.' 'Sag ihnen, wenn sie dir blöd kommen, komme ich mit der Apokalypse.' Die Welt ist ...

Inhaltsangabe

'Du sollst den Menschen die frohe Botschaft verkünden.' 'Vergiss es Abel. Sie werden mir nicht zuhören.' 'Sag ihnen, wenn sie dir blöd kommen, komme ich mit der Apokalypse.' Die Welt ist schlecht. Das muss Jakob Jakobi am eigenen Leib erfahren, als er ausgerechnet auf dem Weihnachtsmarkt von zwei Typen in Nikolausverkleidung bestohlen wird. Aber nicht nur im Kleinen, auch im Großen muss dringend was passieren auf der Erde. Sagt wer? Ein alter Bekannter Jakobs: Gott persönlich. Der taucht in Gestalt des Lebenskünstlers Abel Baumann auf und wirft erst mal Jakobs Winterurlaubspläne über den Haufen. Und nicht nur das: Diesmal ernennt Gott seinen Ex-Therapeuten kurzerhand zum neuen Messias. Eine kleine Schar etwas zwielichtiger Apostel gesellt sich auch bald dazu - doch Jakob zweifelt sehr daran, dass das mit der Weltrettung so funktioniert. Und wo soll man überhaupt anfangen?



Mit „Und Gott sprach: Du musst mir helfen“ geht die Trilogie mit Jakob Jakobi zu Ende. Schade, denn Hans Rath versteht es nicht nur, den Leser zu unterhalten. Nein, er schreibt auch Geschichten über die man nachdenken kann.

Auch wer die ersten beiden Teile nicht gelesen hat, würde sehr gut in die Geschichte rein finden und mit den Charakteren klar kommen.

In diesem Teil geht es um Tierversuche, Arbeitslosigkeit, Altersarmut und Reichtum, allesamt wurden sie in eine ernsthafte, aber auch humorvolle Geschichte verpackt. Zudem wurden noch einigen Weisheiten eingestreut, die das Gesamtbild sehr gut abrunden. Der Hauptprotagonist Jakob Jakobi ist ein symphytischer, aber manchmal auch naiver Gutmensch. Was ich allerdings sehr gut finde, denn für mich ist er die Idealbesetzung. Manche seiner Handlungen konnte ich teilweise nicht nachvollziehen und dadurch wirkten sie auf mich sehr unrealistisch.

Die anderen Charaktere wurden sehr authentisch gezeichnet und ihr Handeln und Tun war sehr gut nachvollziehbar. Auch wenn es an manchen Stellen ein wenig überzogen rüber kam, aber genau das ist es, was die Geschichten von Hans Rath ausmachen: Ironisch und aber auch nachdenklich.

Was mich ein wenig störte, war, dass am Ende dieser Geschichte zu viele Fragen offen blieben. Zu gerne hätte ich gewusst, wie es mit Jannika und Chris oder Conny weiter geht?


Fazit:

Ein Buch, das unterhält aber auch nachdenklich stimmt. Ich würde mich freuen, wenn es ein Wiedersehen mit Jakob Jakobi geben wird.

4 von 5 Sternen plus Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Polit-Krimi

Märzwinter
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Klappentext:

Die Berliner Staatssekretärin Dr. Julia Steinberg soll mit kompromittierenden Aufnahmen aus dem Amt gedrängt werden. Doch am nächsten Tag ist sie tot und der Lockvogel, die gutaussehende ...

Klappentext:

Die Berliner Staatssekretärin Dr. Julia Steinberg soll mit kompromittierenden Aufnahmen aus dem Amt gedrängt werden. Doch am nächsten Tag ist sie tot und der Lockvogel, die gutaussehende und schlagfertige Escort-Lady Liberty Vale, eine der Hauptverdächtigen. Nur gemeinsam mit dem eigenbrötlerischen Privatdetektiv Martin Sanders kann Liberty ihre Unschuld beweisen und die Hintermänner der Tat ermitteln. Eine rasante Jagd durch Berlin beginnt.



Märzwinter ist bereits der zweite Berlin-Krimi von Bettina Kerwien.

Der flüssige Schreibstil der Autorin lässt den Leser sehr gut in die Geschichte rein kommen und der ungewöhnlich spannende Erzählstil trägt dazu bei, dass man das Buch fast in einem Rutsch lesen könnte. Mit den vielen Charakteren muss man sich ein wenig anfreunden, aber beim längeren Lesen, weiß man wer wer ist oder wer zu wem gehört.

Die beide Hauptprotagonisten Liberty Vale und Martin Sanders wurden perfekt ausgearbeitet. Sie blond, jung, sexy und sie gibt dem Leser den Anschein etwas naiv und dumm zu sein. Was sich allerdings als Irrtum rausstellt, denn sie ist intelligent und schlagfertig. Was sich in manchen Situationen sehr gut auszahlt.

Ex Polizist Martin Sanders, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet gilt als eigenbrötlerisch, einsam und sehr schweigsam. Kein Wunder, wenn man erfährt, was ihm wiederfahren ist. Seinen Job macht er auf seine Art und Weise, aber mit Liberty Vale hat er das perfekte Team geschaffen.

Die anderen Charaktere wurden auch gut gezeichnet, aber hier beschränkte man sich auf das wesentliche. Dadurch wirkten sie ein wenig farblos, was dennoch kein Nachteil ist. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Die Kulisse von Berlin (z.B. Spreeufergegend, Reichstag oder der Fernsehturm) wurde sehr gut eingefangen und wer sich in dieser Gegend auskennt, konnte das Flair von Berlin spüren oder sogar miterleben. Die Stadt mit den vielen Gesichtern.

Die Handlungsthemen von Märzwinter sind Erpressung, Korruption und Machenschaften in der Politik. Hier hat die Autorin sehr gut recherchiert und mal gezeigt, wozu Menschen fähig sind, um an die Macht zu gelangen. An manchen Stellen kam für mich ein leichter Hauch von London oder den USA rüber geweht. Was der Geschichte des Buches aber nicht geschadet hat. Was mir sehr gut gefiel, waren die jeweiligen Überschriften der einzelnen Kapitel und somit wusste man so gleich, was einen hier erwartet. Ich fand, dass genau dadurch die Spannung noch ein wenig verstärkt wurde. Während des Lesens tauchten immer mehr Fragen auf. Diese wurden in einem packenden und spannenden Finale beantwortet.


Fazit:

Märzwinter ist ein brillanter 301 seitiger Polit-Krimi, der sich durch Spannung, gut ausgearbeiteter Handlung, perfekt wiedergegebener Kulisse und starken Charakteren auszeichnet. Hier stimmte einfach alles und ich würde mich auf ein Wiedersehen mit Liberty Vale und Martin Sanders freuen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein gelungenes und spannendes Krimidebüt

Blutroter Wahn
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Klapptext:

Die rote Sonne flutete das Wasser. Ihr Licht färbte einen breiten Streifen rot, blutrot. Das Wasser war so warm, dass es dampfte. Dickflüssig klebte es an ihm und zog ihn hinab. So hatte sich ...

Klapptext:

Die rote Sonne flutete das Wasser. Ihr Licht färbte einen breiten Streifen rot, blutrot. Das Wasser war so warm, dass es dampfte. Dickflüssig klebte es an ihm und zog ihn hinab. So hatte sich Hauptkommissar Ralf Ziether seine Rückkehr ins Berliner Morddezernat auch nicht vorgestellt. Seine neue Kollegin, KHK Britt Bredehorst, übt Zurückhaltung, weil sie lieber selbst Leiterin der Mord 1 geworden wäre. Und schon ihr erster Fall konfrontiert ihn mit einer nicht bekannten Brutalität. Dazu ist die Leiche auch noch die Tochter des Berliner Kultursenators; die politische Brisanz legt ihnen unerwartet Steine in den Weg. Gemeinsam mit dem Leiter der Kriminaltechnik, Piet Wieczorek, irren die Kommissare auf der Suche nach der Wahrheit durch ein Labyrinth aus Drogen, Prostitution und brutalen Morden. Doch mit jedem neuen Puzzleteilchen scheint die Lösung in immer weitere Ferne zu rücken. Und mit jedem Schritt wächst die Gefahr, in den Strudel der Ereignisse hineingezogen zu werden.



Blutroter Wahn ist nicht nur der erste Spreenebel-Fall von Stephan Leenen, sondern auch sein Krimidebüt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, aber auch zugleich sehr spannend und packend. Ich konnte dieses Buch kaum aus den Händen legen, so sehr zog es mich immer mehr in seinem Bann. Die Geschichte spielt in Berlin und wer sich ein wenig in der Stadt auskennt, wird das ein oder andere wieder erkennen. Die Charaktere waren sehr authentisch gezeichnet worden, aber hier und da fehlten mir noch ein paar Hintergrundinformationen über sie. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass die „fehlenden“ Details in den nächsten Fällen von Ziether und Co kommen werden. Die Handlung war exzellent durchdacht und teilweise nicht für schwache Nerven. Einige Beschreibungen waren schon sehr grenzwertig, aber mich es störte nicht. Der Spannungsbogen wird noch durch die grandiose Alptraumbeschreibung des R. Ziethers verstärkt. Wenn sie nicht gekennzeichnet wäre, würde man meinen, dass sie sich so ereignet hätten. So realitätsnah wurde diese beschrieben. Was mir besonders gut gefallen hat, waren die vielen Tatverdächtigen und dadurch wusste man überhaupt nicht, wer den letztendlich der Täter war. Spannung bis zur letzten Seite!


Fazit:

Auf den knapp 400 Seiten findet ein gelungenes und zugleich spannendes Krimidebüt statt und ich würde mich sehr über einen neuen Fall von Ralf Ziether und seinem Team freuen.

Leseempfehlung, aber nur für nervenstarke Krimifans.