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Veröffentlicht am 14.03.2024

Das gewisse Etwas fehlt

Wer länger liest, ist später tot (Ein Pippa-Bolle-Krimi 9)
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Wer länger liest, ist später tot ist von Auerbach & Auerbach, ist bereits der neunte Fall für Pippa Bolle, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich weder ...

Wer länger liest, ist später tot ist von Auerbach & Auerbach, ist bereits der neunte Fall für Pippa Bolle, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist. Leider muss ich gestehen, dass ich weder von der Autorin, was gehört bzw. einen ihrer Krimis gelesen habe, somit war dies mein erster Fall mit Pippa &Co.
Der Schreibstil der Autorin war leicht und flüssig. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenregister, dass ich immer gerne begrüße. Es erleichtert mir die Zuordnung der einzelnen Personen, aber bei einem E-Book wird dies ein wenig schwieriger. Immer wieder zurück zu klicken ist nicht nur mühsam, sondern behindert den Lesefluss erheblich und so versuchte ich mich ein wenig durch die Personen zu „fuchsen“. Im Laufe der Geschichte gelang mir dies immer besser, aber diverse Verwechselungen waren dennoch vorprogrammiert. Die Handlung war ein typischer Cosy Krimi, der durch seinen eingestreuten Wortwitz besticht. Von meiner Seite aus, hätte der Humor noch ein wenig mehr zur Geltung kommen dürfen, aber dies ist wohl Geschmacksache. Die Handlung ist zwar ein gut durchdachter Fall, der auch die durch die zahlreichen Wendungen besticht, aber mir fehlte es an Spannung. Die kam dann auch, aber erst im letzten Teil des Buches. Schade, dennoch versuchte ich während des Lesens den Täter zu ermitteln, was mir allerdings nicht gelang. Kompliment an die Autorin, dass die Auflösung am Ende des Buches erfolgt. Zu der eigentlichen Geschichte möchte ich nichts schreiben, denn ich habe Angst, dass ich Spoiler und das möchte keiner.
Diesen Krimi kann ich nur eingeschränkt empfehlen, da ich nicht den richtigen Zugang zu dieser Geschichte fand. Entweder lag es daran, dass ich die vorherigen Bände nicht kannte (also Vorwissen fehlt) oder meine Lust auf diesen Krimi wurde durch die zahlreichen Personen geschmälert, die ich immer wieder versucht habe zu zuordnen. Vielleicht auch beides. Trotzdem werde ich dieser Reihe noch eine Chance geben.
3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Anders als erwartet

Die Postbotin
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Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. Die Frauen vom Alexanderplatz 2020) hat Elke Schneefuß nun ihr neustes Werk „Die Postbotin“, welches im Oktober 2023 im Heyne Verlag erschienen ist, vorgelegt. ...

Nach zahlreichen Buchveröffentlichungen (wie z.B. Die Frauen vom Alexanderplatz 2020) hat Elke Schneefuß nun ihr neustes Werk „Die Postbotin“, welches im Oktober 2023 im Heyne Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich liebe historische Romane und wenn diese noch in Berlin spielen umso mehr. Das Cover und die dazugehörige Leseprobe haben meine Neugierde mehr als nur geweckt und so tauchte ich in die Berliner Welt um 1920 ein.
Der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin gefiel mir, wie schon im Roman „Die Frauen vom Alexanderplatz“ erneut. Ab der ersten Seite tauchte ich in die 20er Jahre Berlins ein und ab. Aber nicht nur der Erzählstil trug dazu bei, sondern auch die detaillierte Kulissenbeschreibung. Vor meinem geistigen Auge lief ich die Gegend, in der die Geschichte spielte ab. Sowas liebe ich. Leider gefielen mir die Charaktere überhaupt nicht. Ganz egal wen man hier herausnehmen würde, sie waren mir allesamt unsympathisch und irgendwie unnahbar. Anfreunden konnte ich mich mit keinem von ihnen.
Die Geschichte handelt von den Postangestellten Regine und ihrer besten Freundin Evi, die immer abwechselnd erzählt wird. Beide sind mit ihrer Arbeit zufrieden, aber jetzt droht Regine der Rauswurf. Die Kriegsaushilfen, wozu auch Regine zählt, sollen entlassen werden, da die Männer aus dem Krieg zurückkehren und in ihren alten Job eingestellt werden sollen. Regine und ihren Kolleginnen wollen sich das aber nicht gefallen lassen und planen einen Streik. Ob sie was damit bewirken, bleibt abzuwarten.
Evi arbeitet als Telefonistin, aber ihr Privatleben macht ihr immer mehr und mehr zu schaffen. Die Trennung von ihrem Freund, aber auch die Suche nach ihrem Bruder schlauchen sie sehr. Als dann auch noch eine berufliche Veränderung ins Haus steht, wird die Lage um Evi immer heikler. Ob sie ihr Leben wieder in den Griff bekommt?
Während des Lesens merkte ich, mit wieviel Herzblut Elke Schneefuß diesen Roman geschrieben hat. Dank ihrer guten Recherchen hat sie die damalige Problematik der Postangestellten in der Berliner Nachkriegszeit sehr gut dargestellt. Aber und jetzt kommen wir leider zum großen ABER: Als ich den Klapptext und die dazugehörige Leseprobe gelesen hatte, hatte ich eigentlich eine etwas andere Geschichte erwartet und zwar, dass ich als Leserin ein wenig mehr über den Poststreik und ihren Ausgang erfahre. Leider blieb dies außen vor und stattdessen durchlebte ich seitenlang Evis Gefühlswelt. Regines Entwicklung fand ich ansatzweise gut, nur der krönende Abschluss fehlt komplett. Das Ende dieses Romans blieb meiner Meinung nach offen. Entweder weil da noch der zweite Band irgendwann folgt oder der Leser darf seine Fantasie anregen und das Ende selbst gestalten.
Leider kann ich nur 3 Sterne vergeben und 100 % konnte mich der Roman leider auch nicht überzeugen. Schade, dass hier das Potenzial nur halbherzig ungesetzt worden ist.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Nicht mein Fall

Wir träumten vom Sommer
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Nachdem ich mit großer Begeisterung den Roman „Vor Frauen wird gewarnt“ gelesen habe, freute ich mich auf das neue Werk „Wir träumten vom Sommer“ von Heidi Rehn, dass im Juli 2023 im List (Ullstein) – ...

Nachdem ich mit großer Begeisterung den Roman „Vor Frauen wird gewarnt“ gelesen habe, freute ich mich auf das neue Werk „Wir träumten vom Sommer“ von Heidi Rehn, dass im Juli 2023 im List (Ullstein) – Verlag erschienen ist. Das Buchcover und die dazugehörige Leseprobe haben meine Neugierde geweckt.

Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, kennt bereits den flüssigen Schreibstil. Allerdings muss ich gestehen, dass er mich nicht in seinen Bann ziehen konnte. Es fiel mir Zusehens schwer, die Geschichte um Amrei meine Aufmerksamkeit zu schenken. Zum einen lag es daran, dass Heidi Rehn die Handlung in zwei Zeitebenen (1968 und 1972) erzählt. Permanent verlor ich den Überblick und musste zurückblättern, um zu wissen, welches Jahr jetzt dran war. Zum anderen konnte ich mich in keinem der dargestellten Charaktere wirklich hineinversetzen. Die knapp 120 Seiten die ich gelesen habe, waren für mich langatmig und langweilig, weil es hier nur um politische Themen und Studentenbewegungen geht. Okay, 1968 war die Zeit der Proteste, aber hier hätte man einiges verkürzt darstellen können. Wie dieses Buch ausgeht kann ich leider nicht schreiben, da ich es abgebrochen habe. Vielleicht ergibt sich noch einmal die Gelegenheit und ich lese es komplett durch. Wer weiß, aber momentan passen weder das Buch noch ich zusammen.

Ich glaube, dass Heidi Rehn hier einen guten Roman über die damalige Studentenzeit und politische Situation geschrieben hat. Leider hat mich das Thema nicht so gepackt, wie ich es mir erhofft habe. Schade.

3 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Nicht so humorvoll

Ziemlich bunte Zeiten
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Nachdem die ersten drei Bänder ihrer erfolgreichen „Die drei Freundinnen von Chiemsee“-Reihe erschienen sind, hat Angelika Schwarzhuber nun den vierten Teil „Ziemlich bunte Zeiten“, der im Juli 2023 im ...

Nachdem die ersten drei Bänder ihrer erfolgreichen „Die drei Freundinnen von Chiemsee“-Reihe erschienen sind, hat Angelika Schwarzhuber nun den vierten Teil „Ziemlich bunte Zeiten“, der im Juli 2023 im Blanvalet Verlag erschienen ist, vorgelegt. Von Beginn an bin ich ein großer Fan dieser drei Frauen und als ich erfuhr, dass es jetzt einen vierten Roman geben soll, wuchs meine Neugierde. Endlich durfte ich in die ziemlich bunten Zeiten starten.

Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren flüssigen und leichten Schreibstil zu schätzen. So war es auch diesmal, aber doch anders. Wo ich bei den vorherigen Romanen nur so durch die Seiten geflogen bin, tat ich mich von Anfang an schwer. An den authentischen und lebendigen Charakteren lag es definitiv nicht und auch nicht, an der detaillierten und perfekt eingefangenen Kulisse. Sollte es an der Handlung liegen? Wo es in den ersten drei Bänden noch um die drei Freundinnen (Zoe, Anna und Ilona) ging, so handelt dieser hier um den Spitzenkoch Ben, der (seit seiner Trennung von Freund Bernhard) in Ilonas Delikatessenladen arbeitet. Beruflich passt alles bestens, nur in Sachen Liebe könnte es ein wenig besser laufen. Bei einem Großauftrag lernt er Florian kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und recht schnell merkt Ben, dass für ihn nicht nur Freundschaft im Raum steht. Aber sieht Florian das genauso? Um den beiden ein wenig auf die Sprünge zu helfen, lassen Zoe, Anna und Ilona keine Gelegenheit aus, um die beiden näher zu bringen. Ob es den drein tatsächlich gelingen wird? Eines ist definitiv klar: es stehen ziemlich bunte Zeiten bevor und dies gilt für alle Beteiligten.

Während des Lesens merkte ich, woran es lag, dass mir dieses Buch nicht so gut gefiel wie die vorherigen. Es lag definitiv nicht an der Handlung, denn die wurde von Angelika Schwarzhuber sehr gut erzählt. Was mir fehlte, war die Leichtigkeit und auch der eingestreute Humor, der diese Reihe so einzigartig machte. Über letzteres habe ich immer herzlich gelacht. Leider musste ich die einzelnen Pointen suchen, wenn es denn welche gab.

Schade, dass wir (Buch und ich) diesmal nicht zusammenkamen, dennoch danke ich Angelika Schwarzhuber, dass sie Bens Geschichte erzählt hat.

Wer Lust und Laune (oder Hunger) bekommen hat, der findet einige sehr interessante und kulinarische Rezepte im hinteren Teil des Buches. Ich wünsche viel Freude beim Nachkochen!

3 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Ein mässiger Auftakt

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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Das Autorenpaar Bente Storm hat mit Windstärke Tod „Die WAPO Cuxhaven ermittelt“ ihren Debütkrimi, der im April 2023 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich bin ein großer Fan von Regionalkrimis ...

Das Autorenpaar Bente Storm hat mit Windstärke Tod „Die WAPO Cuxhaven ermittelt“ ihren Debütkrimi, der im April 2023 im Ullstein Verlag erschienen ist, vorgelegt. Ich bin ein großer Fan von Regionalkrimis und schaue auch sehr gerne die ARD- Serien WAPO Bodensee o.ä. an. Die Leseprobe gefiel mir sehr gut und hat zudem meine Neugierde geweckt.

Der flüssige und leichte Schreibstil der beiden Autoren entführte mich sofort nach Cuxhaven und die im Klapptext befindlichen Karte inkl. der detaillierten Kulissenbeschreibung trugen dazu bei, dass ich mir die Gegend bildlich sehr gut vorstellen konnte. Neben diesen beiden Punkten gesellen sich auch noch die authentischen und lebensnahen Charaktere. Für mich sind die Personen sehr gut eingefangen und wieder gespiegelt worden und die zahlreichen Informationen trugen dazu bei, dass ich die einzelnen Figuren besser kennenlernen durfte. Obwohl die Personen detailliert beschrieben worden sind, fand ich nie einen richtigen Zugang zu ihnen. Warum auch immer? Ich kann es einfach nicht erklären

Nun zu der Handlung, die im ersten Moment sehr spannend klingt.

Auf ihrer Bootstour macht die Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen eine grausame Entdeckung: im Wasser schwimmt eine Leiche. Es handelt sich hierbei um den Mediator Gunther Fluth, der im Streit um den Offshore-Windpark vermitteln sollte. Leider gehören Leichen nicht zu den Aufgabenbereichen der WAPO und so muss sie schweren Herzens die Kripo benachrichtigen. Wenn es nach ihr ginge, würde sie den Fall selbst übernehmen und lösen. Wer Agatha kennt, weiß auch, dass sie sich nicht heraushalten kann und so ermittelt sie in eigener Regie. Zum Leidwesen der Polizei und dem diensthabenden Polizeioberkommissar Victor Carvalho, der es absolut gar nicht gerne sieht, wenn sich fremde Personen in seinen Fall einmischen. Als dann die zweite Leiche gefunden wird, will Victors Chef endlich Ergebnisse haben, bevor die Sache eskaliert und noch eine weitere Leiche auftaucht. Die Suche nach Täter und Motiv intensiviert sich

Das Autorenpaar Bente Storm haben eine interessante Geschichte in einer wunderschönen Kulisse spielen lassen, leider scheitert es an der Umsetzung. Meiner Meinung nach dümpelt der Krimi nur so vor sich hin. Einen Spannungsbogen habe ich vergeblich gesucht und gerade der ist enorm wichtig. Ein guter Fall muss mich Seite um Seite in seinen Bann ziehen, so dass ich kaum dieses Buch aus den Händen legen möchte. Zudem möchte ich gerne mitraten, wer der die Täter sind. Leider sucht man diese Punkte vergebens. Irgendwann hat man den Fall gelöst und die beiden Autorinnen versuchen mit einem angedeuteten Cliffhanger ihre Leser schon auf ihren neuen Krimi einzustimmen. Ob ich mir den zweiten Band noch antuen werde, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.

Windstärke Tod ist ein leichter Krimi, denn man gut und gerne so zwischendurch genießen kann. Meiner Meinung nach ist er mehr als ausbaufähig und daran sollte die beiden Autorinnen auch arbeiten.

3 von 5 Sternen.

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