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Veröffentlicht am 23.09.2020

Dominosteine

Die Mädchenwiese
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„Dinge passieren einfach, ob Sie wollen oder nicht, und sie setzen Ereignisse in Gang, gegen die Sie noch viel weniger ausrichten können.“

„Die Mädchenwiese“ ist ein Thriller von Martin Krist. Er erschien ...

„Dinge passieren einfach, ob Sie wollen oder nicht, und sie setzen Ereignisse in Gang, gegen die Sie noch viel weniger ausrichten können.“

„Die Mädchenwiese“ ist ein Thriller von Martin Krist. Er erschien erstmalig 2012 im Ullstein Verlag und wurde 2019 bei R&K neuaufgelegt.
Im beschaulichen Finkenwerda verschwindet ein Mädchen. Während die Polizei noch daran glaubt, dass das Mädchen weggelaufen ist, steht für den ehemaligen Kommissar Lindner bereits fest: Der Serienmörder, der ihm vor einigen Jahren entkam, ist zurück…

Brutal. Fesselnd. Grausam – „Die Mädchenwiese“ ist definitiv nichts für schwache Nerven.
Spannend und nervenaufreibend beginnt die Suche nach der verschwundenen Lisa und nur langsam reiht sich Puzzlestück an Puzzlestück. Auf geschickte Art und Weise verknüpft Martin Krist unterschiedliche Erzählstränge und -perspektiven miteinander und lässt den Leser in eine grausame Welt, unweit von Berlin, eintauchen. Im Laufe des Romans entsteht dabei ein Gesamtbild, das den Täter aber bis zum Schluss verschleiert. Die Spannung bleibt dabei während der gesamten Handlung auf einem hohen Niveau, die Geschichte unvorhersehbar.
Geschickte Wendungen und ein unglaublich guter Handlungsverlauf stellen eine rhetorische Meisterleistung des Autoren dar und obwohl die Geschehnisse für meinen Geschmack teilweise etwas zu detailliert geschildert wurden, hat der Thriller mich gefesselt und auf makabre Weise gefesselt.
Nicht nur einmal musste ich beim Lesen schlucken und hätte mir am liebsten die Augen zu gehalten und umgeschaltet. Schonungslos werden die Handlungen des Täters beschrieben, gnadenlos die Geschehnisse beschildert, die den Täter erst zu dem machten, was er ist.
Dabei gibt es nicht nur ein Opfer, sondern gleich mehrere, die aus ihrer Rolle einfach nicht herauskommen, wodurch neben dem verschwundenen Mädchen auch das Thema Missbrauch in der eigenen Familie thematisiert wird.
Martin Krist schafft es, den Leser zu fesseln und emotional zu berühren. Obwohl der Thriller an vielen Stellen unglaublich brutal scheint, ist gerade diese Brutalität und Gnadenlosigkeit ein Teil dessen, was dem Thriller sein geniales Auftreten verleiht.
Neben dem gut gestalteten Plot sind auch die Figuren authentisch dargestellt und gut charakterisiert. Konflikte, Sorgen und Gefühle sind anschaulich beschrieben, die Perspektivwechsel zeigen deutlich, wie unterschiedlich Menschen in Stresssituationen reagieren und wie wenig Erwachsene Kindern manchmal zuhören.
Lisas Bruder Sam tat mir an vielen Stellen einfach nur Leid und ich habe mir so sehr gewünscht, dass ihn jemand mal ernst nimmt und sich in der Art um ihn kümmert, wie er es verdient hätte…
Auch mit Berta hatte ich unglaubliches Mitleid und konnte kaum begreifen, wie viel Pech man im Leben haben kann…

Mein Fazit: „Mädchenwiese“ ist definitiv kein Thriller für schwache Nerven, aber unglaublich spannend und rhetorisch geschickt geschrieben - mit garantiertem Gänsehautfaktor. Obwohl ich mich beim Lesen teilweise tatsächlich etwas unwohl gefühlt habe und manche Passagen mit ihrer Schonungslosigkeit jenseits meiner Wohlfühlzone lagen gebe ich dem Thriller 5 von 5 Sternen, da ich ihn für ein großartiges Buch halte, das definitiv für eingefleischte Thrillerfans geschrieben wurde.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ewig wir

Feel My Soul
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„Unsere Lippen berühren sich, voller Sehnsucht und Leidenschaft. Ich will nichts als Tad. Und das will ich so sehr.“

„Feel my Soul“ ist ein New Adult-Roman von Michelle Schrenk und Emily Ferguson. Er ...

„Unsere Lippen berühren sich, voller Sehnsucht und Leidenschaft. Ich will nichts als Tad. Und das will ich so sehr.“

„Feel my Soul“ ist ein New Adult-Roman von Michelle Schrenk und Emily Ferguson. Er erschien im Januar 2020 im Montlake Verlag von Amazon Publishing und ist der erste Band der New York Dreams-Reihe.
Als Mary in ihrer Jugend Tad kennenlernt, ist sofort klar, dass er die Liebe ihres Lebens sein wird. Doch nachdem gemeinsamen Sommer bleibt Mary allein zurück und was ihr bleibt, sind lediglich Erinnerungen. Trotzdem hält sie an ihrem Traum von einer Musikerkarriere fest und wird nach ihren ersten Erfolgen von einem anonymen Kunden gebucht. Dieser möchte unerkannt bleiben, sodass Mary mit verbundenen Augen spielen muss…

„Feel my Soul“ ist ein New Adult Roman mit viel Gefühl und Tiefgang. Obwohl die Handlung im Jugendalter von Mary und Tad beginnt, spielt sich das Geschehen hauptsächlich im jungen Erwachsenenalter von Mary ab. Rückblicke in die Vergangenheit gibt es nur ein paar, mit welchen man die Geschichte vollständig verstehen kann.
Dieser Erzählzeitpunkt hat mir sehr gut gefallen, denn an Highschool- und Universitätsspielorten mangelt es in diesem Genre ja nun wirklich nicht. ;)
Mary ist eine sympathische junge Frau, die weiß, wie das Leben spielen kann. Gegen den Wunsch ihrer Eltern hat sie sich für eine Musikerkarriere entschieden und kämpft nun hart für ihren Traum. Ein Vertrag fliegt nämlich leider nicht vom Himmel und um bekannt zu werden, braucht es leider mehr als reines Können und Leidenschaft. Ich bewundere Mary für ihren Ehrgeiz und das Greifen nach den Sternen. Obwohl ihre Jugendvision nach dem gemeinsamen Sommer mit Tad in viele Scherben zerbrach, ist sie ihren Weg gegangen und hat an ihren Zielen festgehalten. Sie ist jemand, der Verantwortung übernimmt und für andere einsteht und sie unterstützt. Aber auch jemand, der für sich selbst kämpft.
Als sie in New York von einem anonymen Kunden gebucht wird, weckt dieser Gefühle in Mary, die sie eigentlich längst vergessen hatte. Doch warum will der Kunde nicht erkannt werden, was ist sein Geheimnis und was will er verstecken?
Durch die Ich-Perspektive von Mary kann der Leser ihre Gedanken und Gefühle gut verstehen. Auch der flüssige und leichte Schreibstil bringt einiges an Lesefreude, sodass ich mich regelrecht in der Geschichte verlieren konnte und das Buch an einem Tag durchgelesen habe.
Die Liebesgeschichte von Tad und Mary der beiden ist etwas Besonderes und eine Geschichte, die man so schnell nicht vergisst. Neben der typischen New Adult-Liebesgeschichte werden weitere Themen, über die wohl jeder von uns schon nachgedacht hat, angerissen und beleuchtet. Neben der Suche nach sich selbst, der großen Liebe und dem eigenen Weg im Leben, geht es um Familie, Freundschaft und um Vertrauen aber auch um Verantwortungsbewusstsein und um die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Der Roman lehrt einen, das Leben positiv anzugehen und nie den Mut zu verlieren. Es lohnt sich, für seine Wünsche zu kämpfen, auch wenn der Weg zu ihnen manchmal steinig ist!

Mein Fazit: „Feel my Soul“ war für mich eine wunderschöne Liebesgeschichte mit ausreichend Tiefgang und viel Gefühl. Der Roman hat mich überrascht und überzeugt, ich freue mich auf den nächsten Band der Reihe und werde wohl auch weitere Bücher der Autorinnen lesen! Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Von Frauen für Frauen

Frau im Glück
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„Die Unfähigkeit, aus sich heraus Glück zu empfinden, und die damit einhergehende Leere kann der andere nicht ausgleichen, das muss in uns selbst geklärt werden.“

„Frau im Glück“ ist ein etwas anderer ...

„Die Unfähigkeit, aus sich heraus Glück zu empfinden, und die damit einhergehende Leere kann der andere nicht ausgleichen, das muss in uns selbst geklärt werden.“

„Frau im Glück“ ist ein etwas anderer Ratgeber von Anja Saskia Beyer und Charly von Feyerabend. Er erschien im April 2020 im Topicus Verlag von Amazon Publishing.
Auf charmante und witzige Art und Weise begeben sich die beiden Autorinnen auf die Suche nach dem Glück. Was macht einen glücklich, wie wird man glücklich und vor allem, wie bleibt man es? Das sind einige der Fragen, denen die beiden nachgegangen sind und auf die sie auch Antworten oder zumindest Hinweise gefunden haben, die sie nun mit uns teilen wollen…

Zunächst denkt man bei „Frau im Glück“ – Oh nein, bitte nicht noch ein Ratgeber, der mir sagt, wie ich mich verhalten soll, damit ich glücklich bin. Nicht noch ein Leitfaden, der diktiert, was man wann darf und vor allem was man wann nicht darf. Schon auf den ersten Seiten wird dann aber klar, dieses Buch ist anders. Weniger wissenschaftlich, mehr bodenständig, real und vor allem humorvoll. Mit wenig Weisheiten und gut gemeinten Ratschlägen, sondern viel mehr mit erprobten Tipps und Tricks von Frauen für Frauen.
Mit einem sehr witzigen und lockeren Schreibstil beschreiben die Autorinnen, wie sie sich auf die Suche nach dem Glück begeben haben. Sie schreiben die Kapitel dabei abwechselnd und lenken den Leser mit Challenges und Aufgaben für die jeweils andere durch das Buch. Auch für den Leser hält das Buch einige Aufgaben bereit.
Jedes Kapitel befasst sich mit einem klassischen „Glücksthema“, beleuchtet dieses von allen Seiten und endet mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse. Hierbei ist besonders, dass die Suche nach dem Glück und den jeweiligen Tipps, um dorthin zu gelangen, zu keiner Zeit lehrerhaft herüberkommt. Die Autorinnen schaffen es mit einer großen Portion Humor und Selbsterkenntnis, dem Leser genau das nahezulegen, worauf es ankommt.
Die Suche nach dem eigenen Glück ist vielschichtig und nicht jeder muss mit derselben Formel glücklich werden. Jeder hat eigene Werte und Wege und worauf es am Ende wohl wirklich ankommt ist, sich selbst zu kennen und wertzuschätzen. Der Weg dorthin ist nicht immer leicht, aber es ist möglich.
Das Buch von Anja Saskia Beyer und Charly von Feyerabend weist einem mit vielen Tipps und Tricks mögliche Wege die man einschlagen kann aber nicht muss. Mich hat das Buch an einigen Stellen zum Nachdenken gebracht, wodurch das Lesen in einem Rutsch nicht möglich war, da ich es hin und wieder beiseitelegen musste. Auch das zugehörige Tagebuch „Ich im Glück“ kann ich sehr empfehlen. Beide Bücher zusammen zeigen einem einen Weg zu mehr Achtsamkeit und einem stärken Selbstbewusstsein und lenken den Fokus der Leser auf die schönen Dinge im Alltag.
Doch auch, wenn man eigentlich glücklich ist und vielleicht denkt, dass man keine „Nachhilfe“ auf diesem Gebiet braucht, lohnt es sich das Buch zu lesen, denn charmant und witzig ist es in jedem Fall und auch neue Denkanstöße findet man sicherlich!

Mein Fazit: Mir hat „Frau im Glück“ sehr gut gefallen und mich an einigen Stellen zum Nachdenken gebracht. Auf humorvolle und lockere Weise beschreiben die Autorinnen den „Weg zum Glücklichsein“ ohne dabei zu wissenschaftlich oder belehrend zu werden. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für dieses Sachbuch, das irgendwie doch keins ist.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Schattenseiten

Die Sonnenschwester
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„Die Leute meinen, Ruhm würde ihnen das Recht geben zu tun und zu lassen, was sie wollen, doch in Wirklichkeit raubt er ihnen das wertvollste Gut, das wir besitzen, nämlich die Freiheit.“

„Die Sonnenschwester“ ...

„Die Leute meinen, Ruhm würde ihnen das Recht geben zu tun und zu lassen, was sie wollen, doch in Wirklichkeit raubt er ihnen das wertvollste Gut, das wir besitzen, nämlich die Freiheit.“

„Die Sonnenschwester“ ist der sechste Band der „Sieben-Schwestern-Reihe“ von Lucinda Riley, übersetzt von Sonja Hauser, Sibylle Schmidt und Ursula Wulfekamp. Er erschien im November 2019 im Goldmann Verlag.
Elektra ist die sechste Schwester, die von ihrem Adoptivvater Pa Salt aufgenommen wurde. Als Model führt sie ein Leben im Rahmen der Öffentlichkeit. Berühmt und bekannt, bildschön und immer lächelnd. Dass es hinter der Fassade anders aussieht, ahnt im Grunde niemand. Ihre wahre Herkunft interessiert Elektra eigentlich nicht, bis plötzlich ihre vermeintliche Großmutter vor ihr steht und davon berichtet…

Elektra ist anders. Elektra ist Model und weit ab von der „normalen“ Welt. Dabei wirkt sie auf den Rest der Welt stark, selbstbewusst und wunderschön. Hinter den Türen ihrer Wohnung sieht es jedoch ganz anders aus, denn das Leben scheint Elektra aus den Fingern zu gleiten. Sie fühlt sich einsam, allein gelassen und ungeliebt. Nur mit Alkohol und Drogen ist sie in der Lage den Modelalltag zu bewältigen. Den Brief ihres verstorbenen Adoptivvaters hat sie verlegt, einen wirklichen Wunsch, ihre wahre Herkunft zu ergründen hat sie nicht.
Erst als ihre vermeintliche Großmutter und ihre neue Assistentin Mariam in ihr Leben treten, beginnen ihre Gedanken und Gefühle eine andere Richtung anzunehmen. Elektra entscheidet sich für einen Entzug und auch ihre Herkunft ist plötzlich nicht mehr völlig uninteressant.
Kurzum, Elektra beginnt, sich zu entwickeln. Nicht schnell, aber Schritt für Schritt. Jeden Tag ein bisschen mehr. Mit dem Entzug werden auch die Empathie und der Wunsch nach Selbstbestimmung größer. Aus der ohnehin schon besonderen jungen Frau, wird eine Frau, die anfängt, zu sich selbst zu stehe, auf sich und andere zu achten und sich für Dinge die ihr wichtig sind einzusetzen.
Das klingt jetzt erstmal nach einer 180°-Drehung und etwas unwirklich, so ist es jedoch nicht. Lucinda Riley stellt Elektras Wandlung geschickt und authentisch dar, ohne dabei irreal zu wirken. Die Veränderung beginnt langsam und birgt Rückschläge, die ohne Freunde und Familie wohl nicht so leicht zu überwinden wären.
Dies wird ganz deutlich durch die Ich-Perspektive Elektras, die Gedanken und Gefühle sehr gut widerspiegelt und darstellt.
Elektras Geschichte schockiert, polarisiert und rüttelt auf. Sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Rassentrennung, Drogenkonsum und Modeldasein werden thematisiert und aus mehreren Blickwinkeln betrachtet. Die sowieso schon faszinierende Geschichte der sieben Schwestern wird durch diese wichtigen Themen aufgewertet und großartig verknüpft. Es wird klar, dass jede Medaille zwei Seiten hat und Ruhm nicht nur positives mit sich bringt…
Erstmalig gefällt mir die Geschichte in der Gegenwart deutlich besser als die Geschichte von Elektras Vorfahrin Cecily, mit der ich im gesamten Roman nicht recht warm werden konnte. Trotzdem sind auch die Charaktere neben Elektra authentisch und gut dargestellt. Gerade ihre Assistentin Mariam gefällt mir sehr gut und hat einen gewissen Eindruck auf mich gemacht!
Ebenso hat mir wieder unglaublich gut gefallen, dass die unterschiedlichen Bände der Sieben-Schwestern-Reihe miteinander verknüpft werden und immer mehrere Schwestern in einer Geschichte auftauchen. Erneut gibt es Hinweise auf Pa Salt und die siebte, fehlende Schwester, der Roman ist als erster der Reihe nicht vollständig abgeschlossen, denn am Ende befindet sich ein Cliffhanger, der mich ungeduldig auf den letzten Band der Reihe warten lässt!
Lucinda Rileys Schreibstil ist, wie immer, flüssig und unkompliziert. Gegenwart und Vergangenheit sind geschickt miteinander verwoben, historische Fakten und mythologische Aspekte gut eingearbeitet.

Mein Fazit: Obwohl ich Elektra als Person nicht wirklich sympathisch finde, hat mich ihre Geschichte bisher am meisten beeindruckt. Sie ist die Schwester, mit der interessantesten und vielschichtigsten Persönlichkeit und des schwierigsten Charakters. Ich habe ihre Geschichte mit Freude und viel Spannung gelesen und vergebe erneut 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Flucht und Neuanfang

Es könnte stürmisch werden
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"Wow. Dann magst du es hoffentlich stürmisch."

„Es könnte stürmisch werden“ ist ein Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien am 30.07.2020 im Selfpublishing und ist in sich abgeschlossen.
Jana ist sich ...

"Wow. Dann magst du es hoffentlich stürmisch."

„Es könnte stürmisch werden“ ist ein Liebesroman von Maja Overbeck. Er erschien am 30.07.2020 im Selfpublishing und ist in sich abgeschlossen.
Jana ist sich sicher, sie muss einen Neuanfang wagen. Nachdem ihre Ehe mit Mick in Amerika nicht funktioniert hat, kehrt sie zurück in ihre Heimat – nach Hamburg an die Alster. Dort angekommen bekommt sie einen Job bei ihrem alten Freund Simon und endlich scheint alles gut zu werden… Vielleicht kann sie sich sogar mit ihrer Schwester vertragen und die Vergangenheit endlich hinter sich lassen. Dann begegnet sie jedoch dem attraktiven und interessanten Mann Hek und auf der Flucht vor der Liebe begegnet sie jemandem, der ihr Herz erneut zum klopfen bringt. Doch Hek ist liiert und eine Beziehung daher wohl ausgeschlossen… Oder?

Als Jana beschließt aus den USA zurück nach Hamburg zu kommen, fällt ihr dieser Schritt alles andere als leicht. Schließlich hat sie vor einigen Jahren ihr altes Leben schon einmal abgebrochen und nun soll es plötzlich zurückgehen? Doch in den Staaten hält sie nichts mehr, denn ihre Ehe ist zerbrochen und in Hamburg wartet ein perfektes Jobangebot auf sie. Kurzentschlossen fährt sie also zum Bewerbungsgespräch und ist davon überzeugt, das Richtige zu tun.
Als sie dann jedoch am Abend im Hotel dem attraktiven und sympathischen Hek begegnet und ihre Tochter Ava alles andere als begeistert von dem Umzug der kleinen Familie ist, beginnt für Jana eine turbulente und stürmische Zeit in ihrem alten, neuen Zuhause...
Jana selbst ist offen und sympathisch, ihre Lebenseinstellung gefällt mir und auch ihr Mut immer wieder etwas völlig Neues zu beginnen imponiert mir. Sie hat in ihrer ersten Beziehung einiges einstecken müssen und sich nur langsam von der Enttäuschung erholt. Für ihre Tochter würde sie jedoch alles tun und so kämpft sie wie eine Löwin für ein gemeinsames schönes Leben. Ebenso toll finde ich ihre Leidenschaft fürs Meer und den Mut das Kite Surfen zu lernen. Die Kulisse von der Nordsee in den eigentlich in Hamburg spielenden Roman einzubinden hat mir sehr gut gefallen.
Auch Hek ist ein interessanter Charakter, wobei ich zunächst nicht recht wusste, wie ich den Mann einschätzen sollte. Obwohl er in einer Beziehung ist, scheint er sich auf Jana einlassen zu wollen, sie dann aber doch hängen zu lassen... Merkwürdig.
Wahrscheinlich hätten die beiden sich denn auch nie wiedergesehen, wenn Jana nicht die Wohnung bei Hek im Haus mieten würden. So jedoch sind die beiden gezwungen einander immer wieder zu begegnen und ein Auf und Ab der Gefühle ist vorprogrammiert.
Getreu dem Buchtitel beginnt dann für Jana und auch für Hek eine aufregende und „stürmische“ Zeit, in der für beide so einiges passiert.
Jana selbst entwickelt sich in dieser Zeit nicht sehr, allerdings ist ihre Entwicklung auch schon eher geschehen. Allerdings merkt sie schnell, dass der Neuanfang holpriger und schwieriger als gedacht vonstattengeht, manövriert sich und ihre Tochter aber geschickt durch alle Widrigkeiten, obwohl sie selbst mehr und mehr mit ihren Gefühlen kämpft. Leider ist es nicht immer so einfach, vor der Liebe zu fliehen, denn häufig wartet sie dort, wo man am wenigsten mit ihre rechnet…
Hek hingegen erkennt im Laufe der Handlung endlich, was er wirklich will und bringt dem Mut auf, seine Fesseln zu sprengen. Aus dem Mann, der lange so einiges geduldet hat, entwickelt sich jemand, der mit sich selbst im Reinen ist und für seine Wünsche einsteht.
Ob allerdings ein Happy End in Sicht ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel: Es gibt ausreichende spannende Momente und es könnte stürmisch werden! 😉
Gedanken und Gefühle werden durch die wechselnde personale Erzählweise aus Sicht von Jana und Hek gut dargestellt und die Handlung gewinnt dadurch an Vielseitigkeit.
Auch die anderen Romanfiguren sind gut und authentisch gestaltet. Sympathien und Antipathien werden schnell deutlich und durch entsprechende Handlungen und Charaktereigenschaften unterstrichen.
Maja Overbecks Schreibstil ist leicht und flüssig. Der Roman ist ein klassischer Liebesroman, der sich insgesamt leicht und gut „weglesen“ lässt. Dabei ist er sehr unterhaltsam und niedlich.
Neben der Haupthandlung werden auch weitere Aspekte wie die Bewältigung von Problemen und auch Probleme des Erwachsenwerdens angesprochen, wodurch der Roman an Tiefgang gewinnt.

Mein Fazit: Maja Overbecks Roman ist ein klassischer Liebesroman für unterhaltsame und unkomplizierte Lesestunden. Der leichte Schreibstil ermöglicht es einem, in den Roman und die Geschichte abzutauchen und eine emotionale, aber auch schöne Zeit mit Jana und Hek zu verbringen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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