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Veröffentlicht am 13.09.2023

Leseempfehlung für k.u.k.-Krimi mit originellem Protagonisten

Die Geister von Triest
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Der Leseprobe von Christian Klingers unter der ISBN 978-3-7117-2122-8 am 30.08.2023 im Verlag "Picus" erschienenem 300-seitigen Historienkrimi "Die Geister von Triest - Gaetano Lamprecht ermittelt" hätte ...

Der Leseprobe von Christian Klingers unter der ISBN 978-3-7117-2122-8 am 30.08.2023 im Verlag "Picus" erschienenem 300-seitigen Historienkrimi "Die Geister von Triest - Gaetano Lamprecht ermittelt" hätte es eigentlich angesichts der Buchbeschreibung überhaupt nicht mehr bedurft, denn diese "hatte" mich auf Anhieb.
Zwar war mir der "leidenschaftliche Rennradfahrer Gaetano Lamprecht, Ispettore der Triester Polizei" bisher noch nicht über den Weg geradelt, sprich: Ich kenne seinen ersten Fall "Ein Giro in Triest" nicht, der Autor konnte mich jedoch bereits vor einigen Jahren durch seinen Roman "Die Liebenden von der Piazza Oberdan" überzeugen.

Die Ereignisse reichen zurück bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Das Buch beginnt mit einer Art Prolog, in dem ein Mann um diese Zeit zu Tode kommt. Anschließend springt die Handlung in das Triest des Monats August 1914. Eine als "Hexe" bezeichnete alte Frau wird bestialisch ermordet. Angesichts des wenige Monate zuvor von Gavrilo Princip in Sarajevo begangenen Doppelmordes - er hatte Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich (seit dem Selbstmord des Kaisersohnes Rudolf Thronfolger) und seine Gemahlin Sophie erschossen - erregt das nur wenig Aufmerksamkeit, bedarf jedoch natürlich trotzdem einer Aufklärung, wodurch Inspektor Gaetano Lamprecht ins Spiel kommt.
Der vorhergehende Band, sein 1. Fall, "Ein Giro in Triest", findet zwar gelegentlich Erwähnung, seine Kenntnis ist jedoch nicht Voraussetzung zum Verstehen des aktuellen Buches. Auch familiäre und amouröse Aspekte aus dem Privatleben des Ermittlers werden erwähnt.
Die Tode des anfangs erwähnten Mannes und der "Hexe" stehen miteinander in Verbindung, was durch zwei am Ende des Buches einen Brief und einen Stammbaum enthaltende Anhänge verdeutlicht wird.

Fazit:
Die Lektüre der mit einem zum Geschehen passenden Cover versehenen und ebenso spannenden wie ob des angenehmen Schreibstils leicht lesbaren Geschichte hat mich trotz einiger den damaligen Verhältnissen geschuldeten düsteren Passagen gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 09.09.2023

Liebe, Spuk und Nachkriegssorgen

Als wir an Wunder glaubten
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Bereits die Lektüre der 27 Seiten umfassende Leseprobe von Helga Bürsters unter der ISBN 978-3-458-64388-3 vom Insel Verlag zum 11. 09. 2023 angekündigten 285-seitigen Roman "Als wir an Wunder glaubten" ...

Bereits die Lektüre der 27 Seiten umfassende Leseprobe von Helga Bürsters unter der ISBN 978-3-458-64388-3 vom Insel Verlag zum 11. 09. 2023 angekündigten 285-seitigen Roman "Als wir an Wunder glaubten" sprach mich sowohl thematisch, weil sie mich ein wenig an mein bevorzugtes Genre, den historischen Roman, erinnerte, als auch stilistisch, weil angenehm lesbar, an.
Allerdings hatte ich mit dem mit einem ebenso originellen wie Aufmerksamkeit weckenden Cover versehenen Buch dann bedauerlicherweise zwischendurch gelegentlich Schwierigkeiten. Der häufige Gebrauch von Plattdeutsch war eher weniger das Problem, denn fast immer konnte ich dieses zumindest sinngemäß verstehen, nein, es lag meist an Längen, Wiederholungen und vor allem an nicht immer sofort als solche erkennbaren Rückblicken in eine Zeit, als es noch einen König gab.
Die Geschichte spielt überwiegend in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg und berichtet - einer Milieustudie ähnlich - von den Konflikten, welche dessen Folgen unter den Einwohnern des kleinen in einer ostfriesischen Moorlandschaft gelegenen Dörfchens Unnermoor hervorrufen. Es gibt außerdem Probleme durch Aberglauben, die durch geschäftstüchtige "Wunderheiler" noch angeheizt werden.
Im in der Gegenwart angesiedelten Epilog schließt sich ein Kreis, was auf gewisse Weise versöhnlich wirkt und mich nach beendeter Lektüre dann doch recht zufrieden zurücklässt.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Engagierte Romanbiografie über "The Voice"

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
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Bereits die 27-seitige Leseprobe von Hanna Fabers Roman(biografie) "Always love you - Musik war Whitney Houstons Leben" aus der Reihe "Ikonen ihrer Zeit", gefiel mir sehr gut.
Sie beginnt mit einem "November ...

Bereits die 27-seitige Leseprobe von Hanna Fabers Roman(biografie) "Always love you - Musik war Whitney Houstons Leben" aus der Reihe "Ikonen ihrer Zeit", gefiel mir sehr gut.
Sie beginnt mit einem "November 1974" datierten Prolog und führt uns zunächst in die Sakristei der New Hope Baptist Church, wo sich die 11-jährige Whitney ("Nip/Nippy") aufhält, bis sie von ihrem Halbbruder Gary zum regelmäßig dort stattfinden Gospelsingen abgeholt wird.
Im knapp 20 Jahre später auf S. 17 beginnenden 1. Kapitel des 1. Teils treffen wir die gerade ihrer Tochter Krissy das Fläschchen gebende Nip und Gary wieder, dem sie kurz darauf ein Röhrchen aus der Hand nimmt und "die beiden übrigen Lines (sniefte), ohne noch einmal aufzublicken".
So haben wir die wichtigsten Themen in Nips Leben bereits kennen gelernt: Familie, Musik und Drogen.
Das Taschenbuch mit 416 Seiten wurde am 31. 08. 2023 unter der ISBN 978-3-548-06821-3 im Ullstein Taschenbuch-Verlag veröffentlicht. Es endet - gefolgt von einem sehr guten Nachwort! - 1994 an dem Abend, an welchem sie für ihre Rolle als "Rachel Marron" neben Kevin Costner in dem Film "The Bodyguard" und für ihr wohl berühmtestes - hier den Buchtitel lieferndes - Lied "I Will Always Love You" gefeiert wird.
In bunter Reihe - glücklicherweise stets datierten - Abschnitten werden aussagekräftige Situationen aus Nips Leben geschildert und viele berühmte Namen finden Erwähnung.
Diese nüchterne Beschreibung vermag nicht zu vermitteln, wie sehr mich Nippys Schicksal berührt hat.
Trotzdem fielen mir leider etliche Sinn- und Grammatikfehler auf.
Das Cover ist angemessen, den fühlbaren Goldflimmer halte ich hingegen - zumal sowohl umweltfreundliche Herstellung als auch Nachhaltigkeit Erwähnung finden - für verzichtbar.
Trotzdem: Leseempfehlung nicht nur für Musikinteressierte

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Leichter Liebesroman

Eine Lady hat die Wahl
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Sophie Irwins mit 400 Seiten am 03.07.2023 unter der ISBN 978-3-426-52920-1 vom Verlag "Knaur Taschenbuch" herausgegebener (Liebes-)Roman "Eine Lady hat die Wahl" ist der zweite Band der Lady's Guide Reihe, ...

Sophie Irwins mit 400 Seiten am 03.07.2023 unter der ISBN 978-3-426-52920-1 vom Verlag "Knaur Taschenbuch" herausgegebener (Liebes-)Roman "Eine Lady hat die Wahl" ist der zweite Band der Lady's Guide Reihe, allerdings unabhängig vom vorherigen Teil "Wie man sich einen Lord angelt" verständlich und auch in sich abgeschlossen.
Er erschien unter dem Originaltitel "A Lady's Guide to Scandal" und wurde aus der englischen in die deutsche Sprache von Kristina Koblischke übersetzt
Es ist ein mich ein wenig an früher gern gelesene Bücher von Georgette Heyer erinnernder, vor dezent angedeutetem historischen Hintergrund (19. Jahrhundert) angesiedelter romantischer Wohlfühlroman mit einer ebenso interessanten wie sympathischen Protagonistin, der 27-jährigen, frisch verwitweten Eliza Eunice Courtenay, Right Honourable Countess of Somerset geborene Balfour, die vor 10 Jahren zu der Ehe mit dem erheblich älteren Lord Somerset von ihren Eltern mehr oder weniger gezwungen worden war.
Und dies, obwohl sie sich in dessen Neffen Oliver verliebt hatte.
In angenehm leicht lesbarem Stil erzählt die Autorin, in welche Gewissensnöte Eliza gerät. als ihr die Bedingungen bekannt werden, unter welchen sie das - größer als erwartet ausgefallene - Erbe antreten und behalten darf.
Es hat mich gut unterhalten, Elizas Entwicklung von einer geradezu devot erscheinenden zu einer für damalige Verhältnisse weitestgehend selbstbewussten stark auftretenden Persönlichkeit zu beobachten.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Schaumwein & Spurensuche im Süden

Die verlorene Tochter
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Soraya Lanes 384 Seiten umfassender (Historischer) Roman "Die verlorene Tochter" erschien unter der ISBN 978-3-426-53023-8 am 01.06.2023 im Verlag "Knaur Taschenbuch" und ist mit einem ansprechenden und ...

Soraya Lanes 384 Seiten umfassender (Historischer) Roman "Die verlorene Tochter" erschien unter der ISBN 978-3-426-53023-8 am 01.06.2023 im Verlag "Knaur Taschenbuch" und ist mit einem ansprechenden und zum erzählten Geschehen passenden, wenn auch für aktuelle Belletristik mit Italien-Bezug offenbar nicht sonderlich originellen Cover ausgestattet.

Sein Originaltitel lautet "The Italian Daughter" (= "Die italienische Tochter"); die Übersetzung aus der italienischen in die deutsche Sprache wurde von Sigrun Zühlke vorgenommen.

Er ist der Auftaktband der insgesamt 8 Bände umfassenden Reihe "Die verlorenen Töchter", von denen der zweite, für Dezember 2023 avisierte Teil mit dem Titel "Die vermisste Tochter" am Ende des vorliegenden Buches in einer Leseprobe vorgestellt wird. Dort befindet sich übrigens auch ein interessantes Interview mit der Autorin.

Dieses Buch hier wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der ältere behandelt die ebenso bewegte wie berührende Geschichte von Estée und Felix in den Jahren 1937-1948 und 1955.
Der zweite handelt von der jungen Lily, Estées Enkelin, die von Beruf Kellermeisterin ist und ihre Kenntnisse die Schaumweinherstellung betreffend durch die Anstellung bei der in der Nähe Mailands ansässigen Winzerfamilie Rossi erweitern möchte. Kurz vor ihrer Abreise - wie der Zufall will - erhielt sie eine in einem Londoner Heim für alleinstehende Frauen aufgefundene kleine Holzschachtel, auf welcher nur der Name ihrer Großmutter steht und die nur ein Programm der "Scala" von 1946 und ein handgeschriebenes Rezept auf Italienisch enthält. Lily begibt sich gemeinsam mit Antonio, dem Winzersohn, auf Spurensuche...

Es ist der Autorin gut gelungen, italienisches Flair zu vermitteln und Appetit nicht nur auf (Schaum)Wein und Schokoladenbrötchen zu wecken, ich hätte allerdings lieber mehr über Estées Geschichte erfahren.

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