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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2023

Selten konnte ich mit einem Buch so wenig anfangen wie mit diesem...

Freizeit
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Franziska, Mitte- bzw. Endzwanzigerin, lernt, schreibt, internettet, sucht, zweifelt, reist zwischen Belgien, Deutschland und Frankreich. Gelegentlich tut sie mir leid. Noch mehr allerdings tue ich mir ...

Franziska, Mitte- bzw. Endzwanzigerin, lernt, schreibt, internettet, sucht, zweifelt, reist zwischen Belgien, Deutschland und Frankreich. Gelegentlich tut sie mir leid. Noch mehr allerdings tue ich mir selbst leid, weil ich sie nicht verstehen kann, weil sie sich selbst nicht versteht, und das auf eine zunehmend nervende Art und Weise.

An diesem Buch gefielen mir von knapp 300 Seiten genau zwei: S. 57, als die Protagonistin ihrer Großmutter nahekommt, nachdem diese ihr von den Erlebnissen auf der Flucht vor den Russen erzählte, und S. 153, wo ein "Normal" betiteltes Gedicht abgedruckt ist, welches zum Nachdenken anregte. Der Titel "Freizeit" in Zusammenhang mit dem hier recht durcheinander erzählten Geschehen will sich mir partout nicht erschließen. Auch das Cover stellt mich vor dieses Problem. Glücklicherweise kam mir soeben die Idee eines von blauem Himmel gekrönten grünen Deiches und die Idee, dass frischer Seewind mir zeitnah das strapazierte Hirn freipustet. Für jede der beiden erwähnten Seiten je einen Stern...

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Schreibstil führte trotz guten Inhalts zum Abbruch:Dschomba

Dschomba
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Sowohl die Beschreibung in der Vorankündigung als auch die Leseprobe von Karin Peschkas im Otto Müller Verlag erschienenen Roman "Dschomba" weckten ebenso mein Interesse wie das mich ansprechende minimalistisch ...

Sowohl die Beschreibung in der Vorankündigung als auch die Leseprobe von Karin Peschkas im Otto Müller Verlag erschienenen Roman "Dschomba" weckten ebenso mein Interesse wie das mich ansprechende minimalistisch anmutende Cover, das zu Spekulationen und Interpretationsversuchen anregte und auf mich ein wenig traurig wirkte.
Der Titel ist eine Lautform des serbischen Nachnamens "Džomba".
Der Inhalt zeigt Aktualität, denn es geht um die Wirkung aus der Fremde stammender Menschen auf Einheimische.
Somit erwartete ich das Buch mit Spannung und Vorfreude.
Leider erfüllte es meine Erwartungen nur sehr bedingt.
Es umfasst 372 Seiten, die in viele kurze Kapitel unterteilt sind. Der Inhalt - das Leben des "Zuagroasten" Serben Dragan Džomba und die autobiografische Züge tragende Beschreibung der Jugend einer Wirtstochter - berührte mich so sehr wie erwartet, der abgehackte, selten in ganzen Sätzen gewählte Schreibstil überforderte mich. Etwa ab Seite 100 blieb die Leselust leider zunehmend auf der Strecke, immer häufiger schweiften meine Gedanken ab, ich begann, quer zu lesen, unterbrach - oder schlief gar ein bei dem Versuch, durch engagiertes Lesen übersprungener Worte doch wieder einen Einstieg zu finden.
Wahrscheinlich ist die Erzählweise sogar ein bewusst gewähltes Stilmittel, um der Sprachlosigkeit der Menschen untereinander gerecht zu werden, aber ich quälte mich ungewöhnlich lang und irgendwann war es genug.
Fazit: Abbruch.
Möglicherweise gebe ich dem Buch irgendwann eine 2. Chance, vielleicht dann, wenn die Nachrichten nicht ohnehin jeden Tag mit Berichten von Krieg(sfolgen) gefüllt sind.
Je 1 Stern für Inhalt/Idee und Cover, das in seiner Traurigkeit gut passt, vor allem, weil der Protagonist in Friedhofsnähe auf kargem Gelände lebt.


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Veröffentlicht am 16.02.2023

Schade drum!

Sibir
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Die Lektüre der 27-seitigen Leseprobe von Sabrina Janeschs beim Rowohlt Verlag in Berlin erschienenem historischen Roman "Sibir" (Sibirien) konnte mich zwar irgendwie nicht so ganz überzeugen, zumal mir ...

Die Lektüre der 27-seitigen Leseprobe von Sabrina Janeschs beim Rowohlt Verlag in Berlin erschienenem historischen Roman "Sibir" (Sibirien) konnte mich zwar irgendwie nicht so ganz überzeugen, zumal mir hier leider wieder einmal die "Gänsefüßchen" zur Kennzeichnung der wörtlichen Rede fehlten, aber die Thematik interessierte mich gleich zweifach, einmal vom Historischen her und dann im Hinblick auf die Krankheit Demenz.
Also gab ich dem Buch eine Chance.
Behandelt werden 3 die Familie Ambacher mehr oder weniger stark belastende Ereignisse des vergangenen Jahrhunderts: In Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg zunächst die Vertreibung aus dem Egerland mit anschließender Verschleppung nach Sibirien, dann etwa 10 Jahre später die Ansiedelung in Niedersachsen und schließlich nach dem Fall der Mauer und dem Ende der Sowjetunion die Ankunft von Aussiedlern .
Interessant und berührend.
Aber ungemein anstrengend zu lesen.
Ständig wird zwischen den drei Ereignissen hin und her gesprungen und zwar ohne Übergang geschweige denn Kennzeichnung in Kapitelüberschriften mit Orts- und Zeitangaben.
Schade, wirklich sehr schade!

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Veröffentlicht am 22.11.2022

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Die Kaiserin
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Bereits das Cover von Gigi Griffis` bei Harper Collins Germany erschienenem historischen Roman "Die Kaiserin", welcher aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites in die deutsche Sprache übersetzt ...

Bereits das Cover von Gigi Griffis` bei Harper Collins Germany erschienenem historischen Roman "Die Kaiserin", welcher aus dem amerikanischen Englisch von Edith Beleites in die deutsche Sprache übersetzt wurde, fand ich, mit Verlaub gesagt, überaus abstoßend.
Ich schaue kein Netflix, kenne also die in der Werbung erwähnte Serie nicht. Die 3 Romy Schneider-Filme allerdings gehören bei mir - neben dem "Kleine(n) Lord Fauntleroy" und "Aschenbrödels Haselnüssen" und einem James-Stewart-Film seit Jahren zum festen Weihnachtsprogramm. Auch habe ich zig Biografien über Elisabeth gelesen, angefangen mit dem guten Standardwerk von Brigitte Hamann "Elisabeth - Kaiserin wider Willen" über Bücher von ihr nahestehenden Verwandten wie der Lieblingstochter Marie Valerie bzw. Bediensteten wie ihrer letzten Hofdame. Irma Gräfin Sztáray bis hin zu dem zugegebenermaßen manchmal recht blumenreich formulierenden 1886 geborenen Egon Caesar Conte Corti. der sich noch mit Zeitzeugen unterhalten konnte.
Deshalb ist mir bekannt, dass beispielsweise gerade die "Sissi"-Filme von Marischka nur einen verschwindend geringen Wahrheitsanteil aufweisen. Allerdings ist das hier vorliegende Buch nach einem einigermaßen akzeptablen Anfang mindestens genauso verkitscht und daneben, ohne den Anmut der Marischka-Dialoge aufzuweisen. Ich fühlte mich an eine Sissi-TV-Comic-Serie erinnert, deren Abartigkeiten in der Bezeichnung "Kaiserin Sophie" gipfelten, obwohl die Mutter des Kaisers, Erzherzogin Sophie, als Kaiser Ferdinand I. (1793–1875), geistig schwach, aber allgemein als "der Gütige" bezeichnet, für den u. a. Metternich die Regierung geführt hatte, nach der Märzrevolution 1848 und dem Wiener Oktoberaufstand 1848 kinderlos sein Amt niederlegte, ihren Ehemann, Ferdinands jüngeren Bruder, Franz Karl (1802–1878), überredete, zugunsten ihres ältesten Sohnes, Franz Joseph, auf den Thron zu verzichten. So wurde dieser bereits im Alter von 18 Jahren österreichischer Kaiser und sie selbst nie Kaiserin.
Jedenfalls erwies sich die Lektüre zunehmend als enttäuschend und bleibt wohl als kitschiger Liebesroman, der mit berühmten Namen aufzuhübschen versucht wurde, in Erinnerung.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

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Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um ...

Charlotte Roths aktuellster im Droemer Knaur Verlag veröffentlichter Roman "Die Wintergarten-Frauen - Der Traum beginnt" ist der Auftakt zu einer im Berlin der "Golden Twenties" spielenden Trilogie um drei Freundinnen.
Im ersten Band steht die junge Nina von Veltheim im Mittelpunkt des Geschehens, leider eine für meinen Geschmack wesentlich zu ich-bezogene Protagonistin, mit der ich bis zum Schluss nicht recht warm werden konnte. Sie zeigt zwar Leidenschaft und Engagement, auch Mitgefühl, stellt aber das Ziel, alles allein zu schaffen, über alles andere, will keine Hilfe annehmen.
Ihr Traum ist es, auf der Bühne, in Film, Theater oder Varieté bis ganz nach oben zu kommen. Nina dabei zu begleiten ist, da man als Leser*in ja nicht persönlich in Mitleidenschaft gezogen wird, trotz allem recht interessant, allerdings kommt es doch hin und wieder zu störenden Längen.
Dieser Roman beginnt mit einem Conférencière-artig aufgezogenem Vorwort der Autorin und endet mit einem umfangreichen Glossar.
Das Cover passt in die damalige Zeit, auch die Innenklappen sind ansprechend gestaltet. Der Klappentext hingegen ist mit dunkelgrau auf schwarz nicht einfach zu entziffern.

Fazit: Keine Zeitverschwendung, aber ich hatte mir bei der grundsätzlich interessanten Handlung vor ebensolchem historischen Hintergrund doch etwas mehr versprochen.

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