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Veröffentlicht am 01.10.2017

Ein Gauklerleben ist kein leichtes Leben

Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel
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Wieso liest du die Bücher überhaupt, wenn sie dir doch nicht richtig gefallen? Das wird sich der ein oder andere fragen, da ich die letzten Werke von Flavia ehr mittelmäßig bewertet hatte.

Tatsächlich ...

Wieso liest du die Bücher überhaupt, wenn sie dir doch nicht richtig gefallen? Das wird sich der ein oder andere fragen, da ich die letzten Werke von Flavia ehr mittelmäßig bewertet hatte.

Tatsächlich hatte ich eine Hoffnung das es besser wird. Doch leider wurde es das nicht. Ich kann mich mit Flavia und ihrer Welt einfach nicht identifizieren. Ich fühle mich in ihr wohl, kann aber mit den Fällen und den dazugehörigen Protagonisten nicht viel anfangen.

Ich werde noch den 4. Teil zu Ende lesen und rezensieren, aber dann gebe ich die Reihe auf, um mich vielversprechenderen Bücher zu widmen.


Jahrmarkt in Bishop´s Lacey, da muss man einfach hin. Und wen man da bei der Wahrsagerin erwischt, ist niemand anderes als unsere Flavia.

Wer Flavia noch nicht kennt, der darf sich auf dem Cover gerne einmal das kleine Mädchen mit den Reagenzgläsern ansehen. Flavia, welche noch immer 11 Jahre alt ist, ist eine begeisterte Chemikerin und beschäftigt sich am liebsten mit Giften. Und genau dies beschäftigt mich auch seitdem ich ihr erstes Buch las. Denn warum mussten es ausgerechnet Gifte sein? Ich hätte es ehr nachvollziehen können, wenn sie neue Substanzen erfunden hätte, wie einen Geschmacksverstärker, um Mrs Mullets Essen genießbar zu machen. Natürlich spielen die Gifte hin und wieder eine Rolle in den Büchern, aber eben nur eine kleine, da sie meist nicht die Gifte direkt, sondern nur deren Inhaltsstoffe erriechen kann.

Die bereits bekannten Personen wie ihre Schwestern, ihr Vater und Dogger, hatten sich zu den Vorgängern kaum verändert. Dies spürte man daran, das man Ophelia und Daphne gekonnt mithasste und man einfach Mitleid mit Dogger haben musste. Allein Flavia´s Vater blieb mir weiter ein Geheimnis.

Jedes Buch brachte bisher immer ein paar neue Charaktere mit in die Geschichte. Seien es die verschiedenen Bewohner von Bishop´s Lacey oder neue Figuren von außerhalb. Selbst bei der Lösung des Falles wurden noch Personen integriert, die man vorher überhaupt nicht bedacht hatte.

Auch diesmal lernten wir das kleine Dorf von einer neuen Seite kennen, indem wir mehr über das Leben der Humpler erfuhren, welche eine Art Gaukler waren und in Bishop´s Lacey wohl einige Anhänger hatten.


Natürlich kam ich wieder sehr gut in die Geschichte, da einen diese wieder direkt in die Handlung hinein warf. Von jetzt auf gleich war man mitten drin und das machte eindeutig Spaß.

Eines der wenigen Probleme, die ich wohl in allen Büchern hatte, war es nicht die Orientierung zu verlieren. Wo im 2. Buch noch eine Karte, zur Hilfe, mit eingebracht wurde, vermisste ich diese diesmal wieder sehr. Gerade Buckshaw, mit seinen verschiedenen Gebäudeteilen und den beiden Flügeln, war für mich irgendwann einfach nur noch ein Labyrinth, in dem ich mich komplett verlief bzw verlas.

Besonders gefiel es mir, wieder etwas über Flavia´s Mutter Harriett zu erfahren. Ich finde es sehr gut gelungen wie man ihre Geschichte in das aktuelle Geschehen mit hinein brachte und man das Gefühl bekam, das sie gleich irgendwo auftauchen würde.

Ich liebe Details und achte auch gerne auf sie. Wie man schon seit dem Vorgänger erfuhr, steht Flavia´s Vater kurz vor dem Ruin. Seine finanziellen Nöte sind sowohl seiner Familie als auch in der Nachbarschaft bekannt. Gerade deswegen ärgerte ich mich stets maßlos, wenn Flavia sinnfrei Geld ausgab oder sogar Fremden erlaubte in ihrem Haus zu leben und zu speisen. Hier hätte ich mir einfach ein wenig mehr Ernsthaftigkeit gewünscht.

Man kam auch diesmal wieder sehr zügig durch das Buch. Auch wenn ich Probleme mit der Orientierung hatte, so ließ ich diese irgendwann einfach stehen und begnügte mich damit in der Geschichte voran zu kommen. Dies gelang auch ausgesprochen gut, da die leichte Schreibweise keinerlei Hindernisse stellte. Man las und las und merkte erst als man Durst bekam, das man ohne Pause der Geschichte folgte.

Der von vielen gelobte Humor, kommt dabei leider nicht zu mir durch. Wahrscheinlich lese ich die Bücher mit zuviel Ernsthaftigkeit und überlese dabei die humoristischen Stellen. Wer weiß.


Der Stil der Cover gefällt mir immer noch sehr. Er ist düster, aber doch sehr anziehend, so das ich es mir sehr gerne ansehe.

Gerade farblich wurde diesmal eine Schippe oben auf gelegt, da man sich diesmal für ein Lila entschied, welches deutlich mehr heraus stach als das Beige der Vorgänger.

Natürlich waren auch wieder Details zum diesmaligen Fall im Bild versteckt, welche für mich zwar nicht unbedingt passten, man aber doch wusste wieso sie mit abgebildet waren.

Der Stil der Überschrift und der des Buchtitels, blieb zum Glück gleich, da er die Serie mittlerweile ausmacht. Zwar habe ich immer wieder das Gefühl ein Cover der Peter Grant-Reihe von Ben Aaronovitch zu sehen, dies ist aber anscheinend nur ein Zufall, da beide Cover von unterschiedlichen Designern entworfen wurden.


Flavia, Gifte und Mord, ein Gespann das für mich nur mäßig funktioniert. Mir wäre es wahrscheinlich einfach lieber wenn eine 11-Jährige nur Bankräuber oder Betrüger stellen würde, anstatt sich stets mit Leichen zu umgeben.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Flavia lässt die Puppen tanzen

Flavia de Luce 2 - Mord ist kein Kinderspiel
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Flavia und Gladys radeln in ihren nächsten Kriminalfall.

Auch wenn mir sein Vorgänger nur mittelmäßig gefiel, so wollte ich Flavia, Buckshaw und Bishop´s Lacey doch weiter kennen lernen.

Die Karte, ...

Flavia und Gladys radeln in ihren nächsten Kriminalfall.

Auch wenn mir sein Vorgänger nur mittelmäßig gefiel, so wollte ich Flavia, Buckshaw und Bishop´s Lacey doch weiter kennen lernen.

Die Karte, im vorderen Teil des Buches, war sehr aufschlussreich und machte es diesmal leichter Flavia´s Weg zu verfolgen.
Ich war am Ende nur etwas über die Größe des Ortes überrascht , da er doch kleiner war, als gedacht.

Die Zeit im Buch gefällt mir sehr gut, da sie gerade im Wandel scheint und Dinge wie der Fernseher noch absoluten Seltenheitswert hatten.

Im Hause de Luce wäre ich wohl Daphne, da sie, wie ich, meist die Nase in einem Buch hat und dabei auch gerne einmal die Genre wechselt. Den Hass auf Flavia verstehe ich dabei leider nicht und finde die Aussagen von ihr und Ophelia teils sehr verletzend.

So richtig warm wurde ich immer noch nicht mit Flavia, aber die Neugier hat sich an ihr fest geklammert, weshalb ich auch noch weitere Bände von ihr lesen werde.

Eine einigermaßen normale Person in Bishop´s Lacey zu finden, erscheint mir immer unwahrscheinlicher. Auch wenn ich erst den 2. Teil der Reihe gelesen habe, so habe ich doch das Gefühl das es auch in den Folgebänden weiterhin ausgefallene Persönlichkeiten geben wird.

Flavia dürfte man ja mittlerweile kennen. Die Jüngste im Hause de Luce, war in diesem Teil seltsamerweise erst 10 Jahre alt obwohl sie bereits im Vorgänger als 11-jährige vorgestellt wurde. Ihre große Leidenschaft, die Chemie, wurde auch diesmal sehr ausführlich beschrieben. Auch wenn man die teils komplizierten Formeln und Zusammensätze nicht kannte, so hatte man auf jeden Fall das Gefühl, das Flavia daran sehr viel Spaß hatte.
Sobald es um Chemie ging, blühte sie förmlich auf.

Der Umgang im Hause de Luce hat sich seit dem letzten Buch kaum geändert. Mir stellte sich nur die Frage,, warum man eine Haushälterin einstellt deren Essen und Gegenwart man nicht mochte? Gemeint ist hier Mrs Mullet, deren Charakter mir überhaupt nicht gefiel. Auch wenn sie sehr freundlich scheinte, so hatte sie doch den Schalk im Nacken. Durch Nettigkeiten versuchte sie nur interessante Informationen aus den Personen zu locken , um sie dann brühwarm weiter zu tratschen.

Besonders zog es sich diesmal auf die Familie Ingleby, deren Sohn sich vor 5 Jahren erhängt hatte und um Nialla und Rupert, welche mit einem Puppentheater nach Bishop´s Lacey kamen. Die Personen konnten alle unterschiedlicher nicht sein und schafften es sämtliche Gefühle in einem zu wecken. Von Hass, über Trauer und Mitleid war alles dabei.

Die wohl größte Überraschung war wohl Flavia´s Tante Felicity, welche anfangs wie ein Drachen erschien und schließlich doch zeigte , das sie nur das Beste für Flavia wollte.

Die Mischung macht es. Die unterschiedlichen Charaktere machen das Buch sehr interessant und erweckten es zum Leben.

Auch diesmal ging es wieder hü und hott, da ich stellenweise der Geschichte folgen konnte, an manchen Stellen aber auch nach mehrmaligen Nachlesen nicht verstand was man mir sagen wollte.

Die chemischen Formeln überlas ich meist, da Chemie einfach nicht mein Fach ist. Allerdings erfreute ich mich an der Sorgfalt, mit der Flavia ihre Experimente durchführte. Es machte Spaß zu lesen wie sie dieses und jenes miteinander vermischte und dann den Effekt erhielt, den sie wollte.

Ich kam diesmal überraschend leicht in die Geschichte und fühlte mich in dieser auch schneller wohl. Da man auch diesmal nicht an der Detailverliebtheit gespart hatte, konnte ich mir die Orte, Personen oder Gegenstände fast immer bildlich vorstellen. Bei der Orientierung half mir die Karte der Umgebung, am Anfang des Buches.

Den aktuellen Kriminalfall im Buch, empfand ich wieder als eine Stufe zu hoch für ein Kind, möge es noch so intelligent sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, das sie aus bestimmten Gegebenheiten, sofort etwas ableitete oder gar den Fall komplett löste.

Der Fall selbst war eigentlich gut durchdacht, wurde bei der Auflösung aber so sehr zerkrümmelt, das er wenig Sinn ergab. So richtig erschlossen sich mir einfach die Taten und Handlungen nicht. Das man dann nicht einmal erfuhr was mit dem Täter passierte, ärgerte mich ein wenig.

Umso faszinierender war da der Einblick in die damalige Zeit. In diesem Buch besonders der, in dem der Familie de Luce das erste Mal ein Fernsehgerät zur Verfügung stand. Man staunte fast selbst noch einmal mit, als sie die ersten Bilder auf dem Bildschirm sahen.



Das Cover war auch diesmal wieder sehr düster gestaltet. Totenkopf und Skelett sind gut sichtbar und auch Flavia selbst, zeigt sich wieder von ihrer dunkleren Seite. War es wirklich notwendig sie komplett schwarz einzukleiden?

Die Kulisse, in der Flavia steht, ist ein wichtiges Objekt im Buch.

Die Schriftart der Überschrift und der des Autors sind verschnörkelt, aber noch gut erkennbar. Wie auch beim Vorgänger, wurde der Titel des Buches in einer Pergamentrolle dargestellt.

Auch der 2. Fall von Flavia de Luce war spannend, aber hatte doch wieder Probleme mich zu überzeugen. Besonders das Ende verwirrte mich arg und ließ mich fraglos zurück.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Gurken, Briefmarken und ein Mord

Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet
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Gurkenbeete, sonst stille und friedliche Orte mit einem Hauch Gesundheit. Zumindest war dies bis zu Flavia de Luce der Fall. Denn wer hätte ahnen können das jene mal der Schauplatz eines Mordes werden?

Ich ...

Gurkenbeete, sonst stille und friedliche Orte mit einem Hauch Gesundheit. Zumindest war dies bis zu Flavia de Luce der Fall. Denn wer hätte ahnen können das jene mal der Schauplatz eines Mordes werden?

Ich habe mich ein wenig von dem Hype um Flavia anstecken lassen und freute mich sehr darauf endlich den ersten Band beginnen zu können.

Leider hatte ich ein wenig mit dem Buch zu kämpfen, da mir viele Dinge viel zu übertrieben dargestellt wurden und manchmal der Hang zum Realismus fehlte.

Da mich aber die Geschichte rund um Flavia und ihre Familie neugierig gemacht hat, werde ich auch noch weitere Bände der Reihe vorstellen und bin schon gespannt was diese dann zu bieten haben.

Flavia ist wohl die außergewöhnlichste 11-jährige die ich je kennen lernen durfte. Neben ihrer Neugier und dem außergewöhnlichen Gehör, hat sie einen Hang zu Chemie, welcher sich besonders auf Gifte fixiert. Dabei konnte ich leider nicht verstehen warum sie Gläser, Kolben usw. reinigte, sich selbst aber vor jeder Art von Sauberkeit sträubte.

Trotzdem wurde ich mit ihr nicht richtig warm. Ihre Art und Weise Dinge zu erklären war faszinierend, aber auch irgendwie unrealistisch. Aber es soll ja Kinder geben die mehr wissen als so mancher Erwachsener oder sogar noch darüber hinaus schießen.

Ophelia und Daphne, Flavia´s Schwestern, spielten während des ganzen Buches ehr Nebenrollen, allerdings keine die man wirklich mögen konnte. Zwar empfand ich sie beide auch als sehr außergewöhnlich, aber ihre Art mit Flavia umzugehen, war schon teils sehr erschreckend.

Flavia´s Vater der Colonel war kaum als solcher zu erkennen, da er sich meist nur mit seiner Briefmarkensammlung beschäftigte. Sein Gehilfe Dogger hingegen war mir ein Rätsel, egal ob gute Seele oder loyaler Arbeitnehmer, er war mir unheimlich. Auch wenn der Mann ein Nervenleiden hatte, welches ich sehr gut nachvollziehen konnte, fand ich es unverantwortlich ihn in einem Haushalt mit Kindern zu beschäftigen.

Jeder Charakter im Buch hatte etwas eigenes an sich und wurde sehr detailreich wiedergegeben. Egal ob die Polizisten, der Gastwirt oder die Bibliothekarin, alle fügten sich zu einem unterhaltsamen Völkchen zusammen, das irgendwie auch eigenartig erschien.

Wären die vielen Erklärungen rund um chemische Gleichungen oder Eigenschaften nicht gewesen bzw. hätte man sie selbst für Chemieunbegabte erleichtert dargestellt, wäre ich wohl besser durch das Buch gekommen.

Ansonsten kam ich mit der Erzählweise sehr gut zurecht, welche aus der Ich-Perspektive geschrieben war.

Leider hatte ich oftmals das Gefühl das über das Ziel hinausgeschossen wurde, da Flavia derart viele erwachsene Eigenschaften hatte und auch teilweise Antworten gab, welche zu ihrem Alter nicht wirklich passten. Hier hätte man sie ruhig etwas normaler gestalten können. Auch bei ihren Taten wusste ich nicht immer ob das wirklich so sein müsste. Das man von den Schwestern etwas stiehlt, ok, aber in fremden Zimmern schnüffeln, in Gebäude einbrechen und dann auch noch die Gewalt gegen ein Kind. Tut mir leid aber das war mir etwas zuviel.

Die Geschichte um den Mord im Gurkenbeet war sehr gut durchdacht und ermöglichte es mehr über die nähere Umgebung von Flavia´s Zuhause kennen zu lernen. Durch ihre Detektivarbeit radelten wir meist mit ihr an verschiedenen Orte, die zu den 1950 er Jahren und der dörflichen Landschaft passten. Auch hier merkte man wieder das Gespür für die Feinheiten, da man sich Orte, Flüsse oder Bauten sehr gut vorstellen konnte.

Die Geschichte rund um die Familie "de Luce" war wiederum sehr interessant und gut erklärt.

An was es mir fehlte war ein wenig die Spannung. Ich kam zwar sehr gut voran im Buch, hatte aber nur gegen Ende einen kleinen Moment der Überraschung. Auch mit dem Humor konnte ich noch nicht sonderlich viel anfangen.

Tatsächlich empfand und empfinde ich noch immer das Cover als sehr düster. Es wurden nur sehr dunkle Farben gewählt, welche durch die beigen Hintergrundfarbe nur noch mehr in den Vordergrund rückten.

Die dargestellte Flavia würde ich als leicht unheimlich beschreiben. Kein Lächeln, ein starrer Blick und dann noch die dunkle Kleidung, passend zu den Haaren.

Was mir auffallend gut gefiel war die Schriftweise des Buchtitel´s. Die leicht verschnörkelte Schrift und dann der Pergamentbogen, der den Titel des aktuellen Buches wieder gab, einfach toll.

Zusammen bildete dies ein Illustration, die ich so noch nie gesehen hatte. Etwas fröhlicher könnten die Cover allerdings schon werden.

Ein holpriger Einstieg in die Reihe, welcher mich jedoch nicht davon abhält auch weitere Teile der Serie zu lesen.
Für Kinder halte ich die Bücher er weniger geeignet.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Wenn ein Gott Opfer verlangt

Blutebbe
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Dies ist mein erstes Buch von Derek Meister und auch die erste Geschichte von den Ermittlern Jansen und Henning.

Ein wenig ärgere ich mich, das ich mit dem 3. Teil der Reihe begonnen habe. Denn zu oft ...

Dies ist mein erstes Buch von Derek Meister und auch die erste Geschichte von den Ermittlern Jansen und Henning.

Ein wenig ärgere ich mich, das ich mit dem 3. Teil der Reihe begonnen habe. Denn zu oft werden die Fälle der 2 vorherigen Bände angesprochen und man bekommt sehr schnell das Gefühl wichtiges verpasst zu haben. Da mir das Buch aber gefallen hat und die Neugier einfach zu mächtig ist, werde ich die beiden Vorgänger auf jeden Fall auch noch lesen.



Eine richtige Vorstellung der Charaktere erhielt man leider nicht, da die Figuren wahrscheinlich schon in den Vorgängern ausführlich beschrieben wurden.

Mein Eindruck der beiden Hauptcharaktere Knut Jansen und Helen Henning war sehr gemischt, da sie neben der Ermittlertätigkeit sehr außergewöhnliche Hobbys hatten.

Knut, der Polizeirevierleiter, der gerne wie ein Cowboy herumläuft und dann auch noch leidenschaftlicher Surfer ist und Helen, die ehemalige Agentin, welche ein Restaurant betreibt. Ich wurde das Gefühl nicht los, das man etwas dick aufgetragen hatte um die beiden in Szene zu setzen.

Der Täter, im Buch, ist von vorn herein bekannt. Bis zum Ende konnte ich allerdings nicht sagen ob er hochintelligent oder etwas zurück geblieben war. Seine Handlungen und seine Gefühlswelt wechseln sehr schnell, so das man dies nie genau sagen konnte. Mitleid konnte ich leider auch kaum für ihn aufbringen, da man zu wenig von seinem Leben erfuhr.

Andere Charaktere wie die restlichen Ermittler von Jansen als auch von Maas´Seite, Thor, Jansens Vater, oder aber der Vater des Täters waren gut mit in die Geschichte intigriert.

Für Kenner der Vorgänger gibt es sogar einen Ehrengast über den man nicht unbedingt erfreut sein wird.

Das Buch als hart zu umschreiben fand ich etwas überzogen, da ich definitiv schon schlimmere Taten erlesen hatte. Allerdings war der Fall an sich sehr spannend und der Grund der Taten gut durchdacht.

Eigentlich kam es mir ehr vor wie ein Kriminalroman, da wir ja Polizeibeamte erleben die einen Fall lösen, aber ich will da mal nicht so sein.

Was mir besonders gut gefiel war die Detailverliebtheit des Autors. Egal ob die Tatorte oder die Umgebung, man konnte sich alles bildlich vorstellen, was dem Buch nochmal einen kleinen Kick gab.

Für Spannung wurde auch gut gesorgt. Allerdings störten mich die vielen Nebengeschichten, welche viel zu sehr ablenkten und hin und wieder die Spannung schadeten. Ein konzentrieren auf den wirklichen Fall war so kaum möglich.

Tatsächlich hätte ich mir gewünscht, das man gerade bei einem Thriller etwas näher auf die Gefühlswelt des Täters eingehen würde. Es wurden zwar Gründe für seine Taten beschrieben, aber diese waren viel zu oberflächlich und ließen so einige Fragen offen.

Wir erlesen die Geschichte mit einem stetigen Wechsel der Charaktere, so das man mal aus der Sicht von Knut Jansen, Helen Henning, Thor Jansen oder dem Täter Einsichten erhält.

Das Cover ist einfach nur ein Traum. Es ist belebend und hat doch einen unheimlichen Charme, ein einfach toller Mix.

Das Boot mit der Harpune, die aufgepeitschte See, der dunkle Himmel und die Ferne ergaben ein Bild das man nur als wundervoll bezeichnen könnte. Ich finde es toll das man sich für ein richtiges Bild entschieden hat, da es mittlerweile viel zu wenige davon gibt. Man merkt einfach das sich hier Mühe gegeben wurde.

Sowohl der Autorenname als auch der Buchtitel stechen stark hervor und passen hervorragend zum Bild. Und obwohl dieses sehr aussagekräftig ist, erliest man zuerst die Namen und schaut sich danach die Szenerie an.

Trotz einiger Einsprüche würde ich das Buch Freunden von Thrillern empfehlen. Allerdings würde ich Ihnen auch raten vorher die Vorgänger zu lesen.

Gut durchdacht, aber doch mit einigen Schwächen.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Wenn du gezeichnet wirst

Gezeichnet
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Ich Rahmen einer Challenge bei Twitter begann ich dieses Buch mit einigen Zweifeln. Gehört hatte ich schon einiges von der Reihe, aber ich wollte mich selbst überzeugen. Und auch wenn ich nicht mehr als ...

Ich Rahmen einer Challenge bei Twitter begann ich dieses Buch mit einigen Zweifeln. Gehört hatte ich schon einiges von der Reihe, aber ich wollte mich selbst überzeugen. Und auch wenn ich nicht mehr als Jugendliche gelte, so war doch die Neugier da.

Nun was soll ich sagen? Die Idee war toll, die Umgebeung im Buch auch, aber der zwanghafte Versuch jugendlich zu klingen, dürfte selbst 14-Jährigen auffallen. Besonders ein Wort hatte es den Autorinnen oder den Übersetzern angetan und das war "süß". Im Buch ist so gut wie alles "süß" und das stört recht schnell.

Ich werde den Nachfolger trotzdem lesen, da ich einfach wissen möchte wie es weiter geht.

Die Charaktere im Buch sprechen tatsächlich eine jüngere Zielgruppe an, da man Zoey mit ihren 16 Jahren noch ganz gut als Teenager durch gehen lassen konnte, da ihr Verhalten und ihre Meinung dem entsprachen.

Zoey fand ich als Hauptcharakter wirklich sehr gut gewählt. Wäre ich ein Teenager würde ich sie wahrscheinlich als Vorbild sehen, da sie nicht dumm ist und sich auf die Schule konzentriert, dabei aber doch recht beliebt wirkt. Ihre Zeichnung und alles was kurz danach mit ihr geschieht, ist sehr spannend. Ihr Verhältnis zu Familienmitgliedern ist allerdings sehr durchwachsen, da sie eigentlich auf niemanden außer ihre Großmutter bauen kann.

Zoeys Eltern bzw ihre Mutter und ihr Stiefvater, werden von vorn herein in eine Ecke gedrängt. Denn der Stiefvater hat das Sagen und ihre Mutter hört auf ihn. Dazu schwört sie auf seine Kirchengemeinde, welche wohl auch in späteren Bänden eine Rolle spielen wird.

Zoey´s Großmutter ist da ganz anders. Sie hat eine Lavendelfarm und befasst sich mit Riten der Cherokee-Indianer, wobei sie Zoey wohl ein paar davon gelehrt hatte. Sie wirkte sehr sanft und gutmütig, ein wenig Strenge hätte ihr jedoch auch gut getan.

Die Schüler im House of Night erschienen nicht all zu anders als auf anderen Schulen. Man bildete Grüppchen und verbrachte fast nur Zeit mit jenen daraus. Um eine Vielzahl an verschiedenen Charakteren in den Gruppen zu haben, schuf man leider auch Personen die nervig waren und nicht so recht ins Buch passen wollten.

Dies wären zum Beispiel die selbst ernannten Zwillinge. 2 Mädchen welche sich zwar äußerlich nicht ähnlich sahen, wohl aber die meiste Zeit das gleiche dachten. Besonders störend empfand ich es das sie sich stets mit "Zwilling" ansprachen, da dies irgendwie lächerlich wirkte. Aber auch der Versuch homosexuelle Schüler mit in die Geschichte einzubinden, war, meiner Meinung nach, nicht wirklich geglückt. Es wirkte erzwungen und zu sehr mit Klischee behangen. Damien als "Quoten"- Schwulen zu bezeichnen war da nur der Anfang.

Das Buch ist sehr leicht geschrieben und beschreibt Details sehr ausführlich. Wie jedoch schon beschrieben, wirkte es sehr gezwungen jugendlich. Man schüttelte hin und wieder den Kopf, da man gewisse Gedanken oder Handlungen nicht so recht verstehen konnte. Das Gefühl Jugendliche als Hauptprotagonsiten zu haben, ebbte sehr schnell ab.

Die Geschichte an sich wirkte für mich sehr stimmig und da nicht alles verraten wurde, stieg die Neugier auf die weiteren Teile der Reihe um so mehr.

Tatsächlich erlebt man alles durchweg aus der Sicht von Zoey, was auch außer ordentlich gut klappt. Zum Teil war ich froh nur ihr zu folgen, da mich die anderen Teenager schon aus ihrer Sicht sehr stressten.

Einen all zu großen Spannungsbogen gibt es im Buch leider nicht. Es gibt zwar den einen oder anderen Moment in dem man etwas überrascht war, hier konnte man aber vorab ahnen das langsam mal etwas passieren müsste.

Das wichtigste zum Schluss. Die Darstellung von Vampyren, von ihrer Zeichnung bis hin zum Wandel in einen richtigen Vampyr, sind ausgesprochen gut gelungen. Es machte Spaß mehr über sie zu erfahren, da man das Gefühl hatte ein Teil dieser Welt zu sein. Auch der Verzicht auf die meisten typische Klischee´s ließ das Buch aus der Masse hervor heben.


Einfach wunderschön. Anders kann man man die Cover von diesem und auch der anderen Bände nur bezeichnen. Ich habe mich bewusst für die Hardcover entschieden und bereue dies keine Sekunde. Alles wirkt sehr hochwertig verarbeitet und gibt einem das Gefühl das man sich hier wirklich Mühe gegeben hat.

Gerade wenn der Buchumschlag doch einmal kaputt gehen sollte, kann man das Buch zu seiner Reihe stellen ohne das es auffällt. Die Buchrücken weisen den selben farblichen Schriftzug auf und heben sich mit dem Metalliceffekt deutlich hervor.

Das Cover vom ersten Teil der Reihe wirkte auf mich sehr anziehend, düster und mystisch, aber doch sehr anziehend. Auch wenn viel mit schwarz gearbeitet wurde, so hatte man den Titel des Buches und die Namen der Autorinnen, farblich, gekonnt hervor gehoben.

Definitiv ein Buch für Jugendliche welche die Welt von Vampyren neu erkunden wollen. Details und Beschreibungen sind gut getroffen, die Aussagen der Jugendlichen wirken leider meist deplatziert.