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Veröffentlicht am 10.06.2018

Ein Restaurant, das man einmal besuchen sollte

Das Restaurant am Ende des Universums
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Wenn ich eines durch "Per Anhalter durch die Galaxis" gelernt habe, dann das es wichtig ist ein Handtuch in seiner Nähe zu haben, da es dein Leben retten kann. Was tat ich also, bevor es wieder zu Arthur ...

Wenn ich eines durch "Per Anhalter durch die Galaxis" gelernt habe, dann das es wichtig ist ein Handtuch in seiner Nähe zu haben, da es dein Leben retten kann. Was tat ich also, bevor es wieder zu Arthur Dent und Ford Perfect ging? Ihr könnt es euch denken.

Nachdem mich sein Vorgänger einfach nur aus den Socken haute und das Wort "abgefahren" ein neues Sprachlevel erklomm, musste ich einfach wissen wie es weiter ging.

Wer wie ich, die Bücher erst sehr spät für sich entdeckte, kann Probleme damit die richtigen Ausgaben zu erwischen. Für mich war es etwas schade, nicht die richtigen zu haben, da aber der Inhalt der Selbe war, genoss ich jenen und vergaß schnell die Sache mit dem Cover.

Für mich ist und bleibt die Arthurt Dent-Reihe das "Harry Potter" des Universums. Hier lasse ich auch nicht mit mir streiten. Versucht es ruhig, aber ihr werdet scheitern.
Denkt einmal darüber nach, vielleicht erkennt ihr auch die Zusammenhänge.

Auch diesmal machte es sehr viel Spaß das Universum mit Arthur Dent weiter zu entdecken. Und obwohl er wohl einer der normalsten Charaktere im ganzen Buch ist, handelt die Geschichte hauptsächlich von ihm.

Arthur und Trillian sind die letzten beiden Überlebenden der Erde, welche für eine Umgehungsstraße gesprengt werden musste. Wo Trillian die ganzen Verrückheiten des Universums noch sehr gut verarbeiten kann, braucht es bei Arthur etwas länger bis er diese auch wirklich begreifen kann bzw. muss. Wie er denkt? Ich würde sagen, wie jemand der auf der Erde lebte. Trillian spielte in diesem Teil leider eine ehr kleine Rolle, obwohl gerade sie mein Interesse geweckt hatte.

Ausreichende Beschreibungen für Ford Perfect, Zaphod Beeblebrox oder die verschiedenen Lebensarten zu finden wäre einfach zu aufwendig, da ein einfaches "verrückt" nicht ausreichen würde. Aber gerade dies macht das Buch so lesenswert. Aliens hier und Aliens da, ist einmal ganz ok, sich aber für die verschiedenen Rassen Namen und Geschichten auszudenken war einfach nur umwerfend, da man beim Lesen das Gefühl hatte das all dies wirklich stimmen würde.

Die Beschreibungen aller waren wieder sehr detailreich, was nicht immer zum Vorteil der Beschreibenden war, da so manche Wesen weder innerlich noch äußerlich sehr attraktiv waren. Tatsächlich waren die meisten Gestalten im Buch unterschiedlicher als die Sorten in einer Fruchtgummitüte und meist wusste man auch nicht was man zieht bzw. wen man im Buch antraf.

Sobald ich angefangen hatte zu lesen, fixierte ich mich sofort auf Arthur, da ich mich mit ihm am ehesten identifizieren konnte. Man sah ihn einfach als Erdenbürger und genau das sind wir auch. Clever durchdacht würde ich sagen.

Wenn man sich etwas nach dem Lesen des Buches wünschte, dann war es ins Weltall zu dürfen um es zu erforschen und vielleicht die ein oder andere Rasse zu entdecken.

Arthurs Reise durchs Universum ging weiter und das nach dem selben Stil wie es sein Vorgänger zeigte. Man schloss direkt an das Ende an und stieg sofort wieder in die Geschichte ein. Da das Setting und die Charaktere so einprägend waren, hatte ich auch keine Probleme damit, nach Monaten, wieder in die Story zu finden.

Erklärungen gab es im Buch viele, sie zu lesen war eine Sache, sie aber auch zu verstehen eine andere. Dies bereitete zum einen Spaß, war manchmal aber doch etwas mühselig, da man gerne verstanden hätte warum ein Planet, ein Raumschiff oder eine Lebensart dies und jenes tat. Tatsächlich könnte ich kaum etwas aus dem Buch wiedergeben ohne es nicht wenigstens noch einmal nachgelesen zu haben.

Das Buch besaß gerade einmal 240 Seiten, welche aber bis zum bersten mit humorvollen, verrückten oder einfach nur atemberaubenden Ideen gefühlt waren. Depressive Roboter, Fahrstühle mit Hang zu Kellern, zerstrittene Körper und Seelen usw., es war ein Fest über sie alle zu lesen, zu lachen oder sie zu bemitleiden.

Nachdem ich das Buch beendete hatte ich auch gleichzeitig das Gefühl, das Weltall zu verlassen, da mich die Geschichte einfach zu weit in den Raum gezogen hatte. Dies trotz einer so geringen Seitenzahl zu schaffen verblüffte mich zusehends, weshalb ich auch die weiteren Teile der Reihe mit Freuden lesen werde.

Das Ausgabe mit dem oben gezeigten Cover konnte ich leider nicht ergattern, was mich doch etwas ärgerte, da mir einheitliche Reihen sehr wichtig sind.

"Modern" würde diese Cover wohl kaum noch einer nennen, aber charakteristisch für diese Reise auf jeden Fall.

Bunt, voller Roboter,Wesen und Muster, besser könnte ich das Cover nicht zusammenfassen. Das man es trotzdem schaffte den Buchtitel und den Autorennamen hervor zu heben, war schon eine tolle Leistung.

Die neueren Cover zum Buch konnten mich bislang nicht überzeugen, da ihnen einfach der Charme fiel und sie für die Reihe meist viel zu bieder ausfielen.


Diese Buchreihe verändert dein Leben, deine Sichtweise und lehrt dich Handtücher mehr zu schätzen. Schräger Humor trifft Sci-Fi und macht mit ihm eine Party die sich gewaschen hat. Bitte lesen und "Keine Panik".

Veröffentlicht am 29.05.2018

Das Ende vom Anfang

Schwarzer Peter
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Dieser Insel-Krimi zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein. Für mich war es ein besonderes Buch, da es nicht nur mein erstes Buch vom Autor war, sondern weil es von einem Verlag veröffentlicht wurde, ...

Dieser Insel-Krimi zog auf der Leipziger Buchmesse bei mir ein. Für mich war es ein besonderes Buch, da es nicht nur mein erstes Buch vom Autor war, sondern weil es von einem Verlag veröffentlicht wurde, der bei mir die Straße runter seinen Sitz hat. Diesen Umstand finde ich immer noch total schön.

Ja dies ist der 5. Teil der Reihe und ich habe keinen der Vorgänger gelesen. Was daran so toll ist? Ich fand trotzdem sehr schnell einen Zugang zur Geschichte und den Personen. Natürlich gab es hin und wieder Stellen wo auf die Vorgänger hingewiesen wurde. Diese waren aber sehr kurz und man spürte, das es sich diesmal um diesen Fall drehen sollte und nicht um vergangene.

Als ich das Buch begann, informierte ich mich wo die Insel Hiddensee liegt, da diese der Schauplatz der Reihe ist. Dies und die nähere Umgebung waren schnell gefunden und ermöglichten es mir, den gegangen Wegen im Buch zu folgen. Dabei legte der Autor sehr viel Wert auf Authentizität und schaffte es, mir die Insel gerade zu bildlich wieder zu geben. Die Dünen, die Lebensweise, die Umgebung, die architektonischen Bauweisen usw., alles fand seinen Weg ins Buch und blieb trotzdem im Hintergrund, da der Fall oberste Priorität hatte.

Der Fall selbst beginnt Jahre vor dem eigentlichen Fall. Denn Anfang erlebte ich den Schlüsselmoment, welcher der Geschichte erst so richtig den Anstoss gab. Im Laufe der Geschichte erfährt man dann wie alle Personen zusammen hingen und warum es überhaupt zu Morden kommen musste. Hier spielen Bilder eine große Rolle. Aber nicht irgendwelche, denn es geht um Malerinnen die auf Hiddensee lebten und dort auch malten. Und auch wenn ich mit Kunst nicht viel anfangen kann, war es doch spannend zu lesen, wie wertvoll Bilder für einen Schätzer dieser Kunst waren. Die Geschichten der Malerinnen machte das ganze dann nur noch fesselnder.

Emotional war ich vom Buch ebenso gebannt. Die Geschichte nahm in leichten Zügen immer mehr an Spannung an und schaffte es trotzdem ein paar humorvolle Szenen einzubauen.

Ein besonderes Highlight für mich war die Eingliederung meiner Heimatstadt in das Buch. Der Autor selbst ist in Halle geboren und entschied sich dafür das sein Hauptcharakter eben diese Stadt auch als Geburtsort zu geben. Des Weiteren findet man im Buch hin und wieder bekannte Örtlichkeiten von Halle, wie die Kunsthochschule Burg Giebichenstein.

Die meisten Charaktere im Buch haben einen gewissen Dorf-Charme. Dies ist jedoch nicht böse gemeint, sondern mit leichten Grinsen. Die Leute kennen sich untereinander und der neuste Tratsch wird von keinem der Inselbewohner verschmäht. Teilweise wissen die Bewohner sogar mal als unser Hauptprotagonist Stefan Rieder und sein Kollege Ole Damp.

Da ich die Vorgänger nicht kenne kam mir jedoch die Frage auf, ob nicht eigentlich Ole Damp die Hauptperson sein sollte, da er stets als Revierleiter der Insel benannt wird, aber diesen Posten nicht wirklich wahrnehmen kann.

Die Ermittlungsarbeit von Rieder und seinem Team könnte man schon als chaotisch bezeichnen, da einige Charaktere dabei sind, die auch nicht vor Eigenermittlungen zurück schrecken und dabei nicht unbedingt auf dem legalen Weg bleiben. Die Fassung des Mörders ist am Ende übrigens ein Zufall, was mich etwas enttäuschte.

Die Personen rund um den Fall waren ausgefallen, leicht klischeehaft und voller krimineller Energie. Aber wie man so schön sagt, der Mix machts und der ist definitiv vorhanden. Es gibt traurige Geschichten zu einigen Personen, aber auch welche bei denen man am liebsten denjenigen anschreien möchte.

Auch wenn alle Personen, außer der Malerinnen, erfunden sind, so fühlte ich mich mit Ihnen wohl. Es war ein so ganz anderes Leben als wie ich es in der Stadt kenne und die Überlegung diese Insel einmal zu buchen ist stark gewachsen. Ob dann die Personen trotzdem wie im Buch wären? Immerhin waren hier Touristen das ein und alles und der Saisonstart wird heiß erwartet.

Das Cover selbst gefällt mir sehr gut, wobei ich sagen muss, das die Namen von Autor und Buchtitel bei diesem Hintergrund schon sehr weggedrückt werden. Sie sind einfach zu klein, da half auch die lila Farbe des Buchtitels nicht.

Den Strandkorb finde ich sehr schön, wobei er nix mit dem Buch zutun hat. Für dieses Buch wäre vielleicht ein Bild der Dünen schön gewesen oder eben der Hafen in Vitte.

Auch wenn ich mit dem letzten Band der Reihe begann, fühlte ich mich sofort im Buch wohl. Die vorherigen Fälle wurden nur in einen Mindestmaß erwähnt, so das man sich sehr gut auf den aktuellen Fall beziehen konnte. Des Weiteren lernte ich eine Insel kennen, die soviel mehr zu bieten hat, als nur einfachen Küsten-Flair.

Veröffentlicht am 18.05.2018

Yuka Satos letzter Fall

Yakuza Requiem
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Diese Reihe habe ich mittlerweile sehr lieb gewonnen und das sie nun beendet sein soll, möchte ich noch nicht so ganz wahr haben. Zumal das Ende besagt, das es nur das Ende der ersten Staffel ist. Darf ...

Diese Reihe habe ich mittlerweile sehr lieb gewonnen und das sie nun beendet sein soll, möchte ich noch nicht so ganz wahr haben. Zumal das Ende besagt, das es nur das Ende der ersten Staffel ist. Darf man also doch noch mehr erwarten? Hier heißt es abwarten und eine Menge Tee trinken.

Auch diesmal möchte ich vorab erwähnen, das man die Vorgänger gelesen haben sollte, da sehr oft Anspielungen auf vorherige Fälle und Personen fallen können.

Zurück in Tokio und schon bricht der Wahnsinn aus, welcher diesmal Yuka Sato persönlich betrifft. Sie muss fliehen, um den zu finden der ihr das angetan hat. Doch diese Flucht, bringt sie nicht nur ihrer Vergangenheit näher, sondern zeigt ihr auch was die Banden Tokios für die Zukunft geplant haben.

Die Story des Buches glich einer Offenbarung, da so viele Elemente näher beleuchtet und erklärt wurden, wie z.B. die Sache mit den Zeiten von einer U-Bahn-Station zur Nächsten oder warum Madam Shiro, so einen gewaltigen Hass auf Yuka hatte. Dies und noch mehr sorgte dafür das ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte, da ich wissen wollte wie nun alles ausging. Dazu möchte ich nicht all zu viel verraten, nur das es selten so brutal und blutig war.

Wenn diese Reihe für eines steht, dann für Ästhetik. Auch wenn man noch nie in Tokio war oder allgemein das Land noch nie besucht hat, ermöglichen es die Beschreibungen dies nachzuholen. Natürlich nur im Kopf, aber ich fühlte mich nach dem Ende des Buches so, als wäre ich gerade einmal durch das Land gegangen, da ich nicht die Metropole Tokio kennen lernte, sondern auch weitere äußere Bezirke.
Hier spürt man einfach das der Autor sehr viel Interessen an diesem Land hat, da die Angaben sehr liebevoll gewählt sind. Ein besondere Hingabe liegt hierbei auf den Traditionen des Landes, von welchen man in diesen und den vorherigen Bänden einige kennen lernt.

Wie schon erwähnt, schaffte ich es kaum das Buch aus der Hand zu legen. Ich sah einfach keine Möglichkeit, da ich keine Stelle fand, wo ich hätte sagen können, ok Pause. Es war durchgehend packend und faszinierte mich. Es gab Erklärungen zu vorherigen Fällen und packende Informationen zu der aktuellen Lage. Gerade zum Ende gewann das Tempo der Geschichte nochmal rasant an Fahrt und erlebte aus den verschiedensten Sichten, die persönlichen Enden.

Emotionen spielten in diesem Teil wieder eine große Rolle. Ich konnte die Emotionen von Yuka meist sehr gut nach empfinden. Andere verstand ich meist erst dann, wenn die Erklärung kam, welche aber immer einen AHA-Effekt auslöste.

Wer die vorherigen Bücher gelesen hat, der wird mit Yuka Sato, mittlerweile so etwas wie eine Freundschaft geschlossen haben. Noch immer mag ich ihre Art, die so facettenreich ist, das man immer wieder neue Seiten an ihr finden kann. Zudem präsentiert sie sich als Ausnahme, da noch immer sehr wenig Frauen ihren Weg gehen und Polizistin werden. Diesmal erleben wir sie härter, aber auch emotionaler und dieser Mix macht sie nur noch sympathischer.

Auch diesmal erleben wir die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Yuka, sondern auch von der anderer Polizisten wie Nakashima. Aber auch die Gegenseite lässt diesmal tief blicken und man bekommt einen Einblick in die Köpfe verschiedener hochrangiger Gangster. Hier fiel mir besonders auf, das ich einige Protagonisten stark unterschätzte. Sie wirkten harmlos, aber waren es am Ende nicht.

Die Wechsel zwischen den Personen waren sehr gut gesetzt und machten mich auf den weiteren Verlauf der Geschichte neugierig. Teilweise wusste man nicht aus welchen Sicht man gerade das Geschehen betrachtete bis sich dieser dann zu erkennen gab und man überrascht war, da man diese Person nicht vermutet hätte.

Das was ich von Anfang an an der Reihe liebte, war das Personenverzeichnis am Anfang und das Glossar am Ende. Gerade da einige Namen manchmal schwer zu zuordnen waren, half es mir einfach zum Anfang zu blättern und zu sehen welche Position die Person im Buch schmückte. Das Glossar war mir zwischendurch genau so eine Hilfe, da es sehr leserfreundlich Fremdbegriffe beschrieb. Aber auch Gesten wie die traditionelle Verbeugung werden erklärt.

Auch dieses Cover konnte mich wieder voll und ganz überzeugen, zeigt sie doch die sehr traurige Anfangsszene.
Der Stil der Reihe, änderte sich je Buch nur minimal, aber dies mit Wirkung. Jeder Band hatte seine ganz spezielle Aussage und lockte nicht nur mit dem Design sondern auch mit den cleveren Buchtiteln, die stehts ein Wort aus dem japanischen beherbergten.

Das dies schon das Ende sein soll, schmerzt, aber es war ein gelungenes Ende, das der Hauptfigur gerecht wird. Es machte Spaß in diese fremde Welt einzutauchen und dabei Fälle zu lösen, die aufregender nicht hätten sein können. Zudem werde ich diese Reihe nicht so schnell vergessen können und bestimmt nicht das letzte Mal gelesen haben.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Der Beginn einer wundervollen Triologie

Rubinrot
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"Rubinrot" und die dazu gehörige Edelstein-Reihe dürften mittlerweile sehr vielen ein Begriff sein. Mir fiel sie bisher ehr weniger auf, aber da ich sie nun einmal bekam, wollte ich mich dem Zauber, den ...

"Rubinrot" und die dazu gehörige Edelstein-Reihe dürften mittlerweile sehr vielen ein Begriff sein. Mir fiel sie bisher ehr weniger auf, aber da ich sie nun einmal bekam, wollte ich mich dem Zauber, den dieses Buch beinhalten sollte, einfach mal hingeben und war am Ende positiv überrascht. Wieso, weshalb und warum ich das Buch jetzt erst gelesen habe und was mir so an ihm gefiel, erfahrt ihr jetzt.

Ein Grund, warum ich diese Reihe so spät begann, war der Untertitel des Buches, welcher "Liebe geht durch alle Zeiten" hieß. Abschreckend war es für mich daher, da ich ihn sofort mit dem Genre "Liebesroman" verband, welches ich nur sehr ungerne lese. Am Ende hat mich die Kurzbeschreibung überzeugt, da ich hier, nicht wie vermutet, keinerlei Hinweise auf einen romantischen Text fand.

Der Einstieg ins Buch, wurde mir wirklich leicht gemacht. Zuerst war ich etwas verwirrt, aber ich fing mich schnell und genoss meinen ersten Dialog in einer anderen Zeit. Nach diesem geht dann die eigentliche Story los, welche sich in der Gegenwart abspielt. Ein paar Wechsel in andere Zeiten erfolgen jedoch trotzdem.

Hätte ich gewusst was ich verpasse, ich hätte die Reihe ehr begonnen. So oder so ähnlich dachte ich meistens, da mich nicht nur die Charaktere sondern auch die Idee und die Umsetzung überzeugen konnten. Da ich mich nun wirklich nicht mehr als Teenager bezeichnen kann, hatte ich auch meine Bedenken wegen der Sprachweise der Figuren. Oftmals erfolgt ein viel zu ausgeprägter Slang bei dem wohl auch einige jüngere Leser den Kopf schütteln. Dies war hier komplett anders. Ich fühlte mich mit allen Charakteren wohl und erfreute mich an den Dialogen, da diese sehr erwachsen wirkten.

Das Geheimnis um Gwendolyns Familie, ist wirklich spannend beschrieben und machte mich auf die Nachfolger neugierig. Aber nicht nur die spannenden Momente waren sehr ausgeprägt sondern auch die, in denen man lachen musste oder sich über etwas ärgerte. Genauso genoss ich die Fantasy im Buch, an welche man langsam heran geführt wurde.

Bezaubernd und liebevoll gestaltet, trifft es wohl am ehesten, wenn ich die Charaktere des Buches in der Übersicht beschreiben müsste. Gwendolyn, ist ein hübsches Mädchen, welches zwar hier und da ein Makel an sich findet, ansonsten aber völlig normal ist. Ok, normal ist was anderes wenn man Geister sehen kann und die Familie ein Zeitreisegen mit sich herumführt, aber sie gibt uns den Eindruck, das es nun einmal so ist und sie sich damit abgefunden hat. Somit geht man mit ihr recht gelassen an die ganze Sache, was sie nur noch sympathischer macht.

Wenn ich jemanden mochte dann Gwendolyn´s beste Freundin Leslie, welche man auch locker als Datenverarbeitungssysstem bezeichnen könnte, da sie die ganzen Recherchen durch führte, welche schließlich Gwendolyn helfen sollten. Besonders schön fand ich den Umstand, das sie Gwendolyn nicht im geringsten dafür verurteilte anders zu sein, sondern trotz aller Merkwürdigkeiten hinter ihr stand und mit einer guten Portion Neugier erfahren wollte, was so in ihrer Welt geschah. Ein bisschen Neid hätte ihr zwar gut getan, aber wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen.

Gwendolyns Familie und der geheime Zirkel, zu welchem sie gehören, waren voller unterschiedlicher Charaktere, die jeder wenigstens ein Paar Eigenarten mit sich brachten und sei es ein starkes Misstrauen. Es ist dabei erstaunlich zu sehen wie positiv die jüngeren Personen im Buch die ganze Geschichte aufnahmen, die älteren Herrschaften aber viel mehr Misstrauen in alles legten. Mit der Zeit erfährt man auch warum dieses so stark angewachsen ist, was eine noch viel faszinierende Geschichte an das Tageslicht bringt.

Der Mix der Protagonisten und ihrer Hintergrundgeschichten, sorgten dafür das ich auch die beiden Nachfolger lesen werde, da ich wissen möchte, was hinter so manchen Geheimnis steckt.

Das Cover fiel mir schon viel früher auf, da es sowohl etwas jugendliches, als auch etwas reifes hat. Natürlich springt der rosa-Farbton des Covers sofort ins Auge, wobei der zweite Blick sofort auf die schwarzen Silhouetten fällt, die das Buch umranden.

Die Schriftart und seine Farbe sind gut gewählt und stehen sowohl Mittelpunkt, als auch im Hintergrund. Man weiß nicht wo man zuerst hinsehen soll, da es einfach zuviel zu sehen gibt.

Auffällig ist hierbei noch der Buchrücken, welcher das Cover im Kleinformat sehr gut vertritt.

Dieses Buch überraschte mich durch und durch und sorgte mit seiner liebevollen Erzählweise für unvergessliche Lesemomente.

Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein Experiment ohne Kontrolle

Das Experiment - Black Box
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Zu diesem Buch und den dazu gedrehten Film, habe ich bisher immer Abstand gehalten, da ich über die behandelnde Thematik Bescheid wusste. Ich kann es einfach nicht sehen wenn Menschen erniedrigt werden, ...

Zu diesem Buch und den dazu gedrehten Film, habe ich bisher immer Abstand gehalten, da ich über die behandelnde Thematik Bescheid wusste. Ich kann es einfach nicht sehen wenn Menschen erniedrigt werden, da es mir emotional meist sehr nahe geht.

Trotzdem fasste ich jetzt Mut und traute mich nicht nur das Buch zu lesen sondern sogar den Film zu sehen.
Diese Rezension befasst sich aber nur mit dem Buch.

"Versuchspersonen gesucht"

Es klingt doch eigentlich verlockend, wenn man für 14 Tage an einem streng kontrollierten Experiment teil nimmt, welches dann auch noch gut bezahlt wird. Das Einzige was man tun muss ist Wärter oder Gefangener sein. Hört sich leicht an, oder?

Kaum hat man die Hinweise zum Experiment hinter sich gelassen, taucht man erst einmal in die Welt von Tarek ein, welcher als Journalist einer heißen Story auf der Spur ist. Das aber genau diese Story sein restliches Leben verändern wird, ahnt man weder als Leser noch er selbst als Charakter.

Das Buch und das beschriebene Experiment erleben wir aus mehreren Sichten. Diese können mal mehr oder weniger wichtig sein, bestimmen aber die Spannung im Buch. Als Leser scheint man teilweise über allen zu stehen und den Blick auf das Ganze zu haben. Dies zeigt sich daran das wir sowohl alles vom Experiment mitbekommen, als auch das was außerhalb davon passiert.

Spannend ist dabei besonders der Aufbau der Story, da man die Hilflosigkeit bei einigen Charakteren aus jedem Wort ableiten konnte. Manchmal fürchtete ich die nächste Seite, da ich einen Protagonisten nicht weiter leiden sehen wollte. Da aber die Neugier und die Hoffnung auf ein gutes Ende sehr stark war, las ich natürlich weiter.

Am Ende war ich geschockt. Ich war traurig, wütend und konnte einfach nicht fassen, was da gerade auf den Seiten passiert war. Aber genauso sollte ein guter Psychothriller sein und das war er auch. Gerade die Beschreibungen zu den Demütigungen und Folterungen gaben einen zu denken ob man den ähnlich gehandelt hätte und hinterließen dabei einige Gedankenfäden.

Lobenswert ist dazu wie authentisch die Charaktere waren und wie sie sich im Laufe des Experiments veränderten. Es war gerade zu beängstigend zu lesen, wie der Autor es schaffte einen ehr schüchternen Menschen in einen Tyrann zu verwandeln. Auch umgekehrt fand dieser Wechsel statt, da selbst vorlaute Gefangene zu stillen Wesen wurden, die parierten.

12 Gefangene und 9 Wärter, wobei je Schicht 3 Wächter Dienst haben. Klingt doch eigentlich plausibel und recht human.

Doch das Buch beweist, wie anders wir denken, wenn wir die Kontrolle über ein paar Menschen haben, die uns wehrlos ausgeliefert sind. Man könnte hier als Beispiel auch die Schulhof-Gang nehmen, welche sich den Schwächsten sucht um ihm zu vermöbeln und sein Essensgeld abzunehmen.

Gerade Tarek macht im Buch eine große Verwandlung durch. Vor dem Experiment ist er ein Frauenheld welcher bei Problemen gerne zu seiner Schwester rennt, die ihn dann auch gerne aufnimmt. Anfangs hat er noch ein großes Mundwerk, wobei er schnell merkt das dies nicht nur ihn schadet sondern auch seinen Mitgefangenen. Er kümmert sich um seines gleichen, wobei er nie sein Ziel aus den Augen lässt, diese Geschichte zu veröffentlichen.

Dora, verbringt eine Nacht mit Tarek. Danach wird sie zu einer wichtigen Schlüsselfigur, da sie sich hartnäckig dafür einsetzt das Tarek nix im Gefängnis passiert. Trotzdem konnte ich nicht sehr viel mit ihr anfangen, da sie absolut nix besonderes an sich hatte.

Besonders spannend empfand ich den Konflikt zwischen den 2 Professoren die das Experiment bewachten. Wo Dr. Grimm die Überschreitung von Grenzen und Regeln schnell bemerkte, übersah Dr. Thon sie förmlich, da er nur sich und seinen Abschlussbericht sah. Es war gerade zu traurig zu sehen, wie viel er den Wärtern durchgehen ließ.

Man merkt, dass das Buch recht komplex ist, da man gedanklich nicht nur bei einer Person ist. Man erfährt die Gedanken der Gefangenen, der Wärter, aber auch die der Professoren und man ist stetig am schwanken ob man dies alles gut heißen kann oder nicht. Selbst nachdem zuschlagen des Buches, kann ich die Handlungen und die Story allgemein nicht vergessen. Kein Wunder bei den Erlebnissen.

Das Cover stammt aus einer Szene des Filmes und spiegelt sehr gut wider wie heftig das Buch ist. Man sieht einen Mann, welcher sich klein gemacht hat und pure Verzweiflung ausdrückt.

An der Schriftart von Buchtitel und Autorenname sieht man das Alter des Buches. Gerade der Buchtitel erinnert stark an Akte X und hätte nach meinem Geschmack ruhig ein wenig größer sein dürfen.

Ein Buch für den Kopf, das ein dazu bringt über die eigenen Handlungen nachzudenken.