Von Rio nach Kanada
Fahrtwind – Mit dem Klapprad von Rio bis nach Kanada„Kreditkarte, Reisepass, Handy“. Dann zählte ich sie erneut auf. Immer wieder. Wie oft ich das tue und vor allem wie lange, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich, nein sogar sicherlich, bis ich aus der ...
„Kreditkarte, Reisepass, Handy“. Dann zählte ich sie erneut auf. Immer wieder. Wie oft ich das tue und vor allem wie lange, kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich, nein sogar sicherlich, bis ich aus der Tür laufen und sie hinter mir zuziehen werde. Vielleicht sollte ich die drei Sachen gleich in die Tasche stecken? Nein, lieber nicht. Denn ich weiß, dass ich sie sofort wieder hektisch suchen werde"… (Tolino S.7 und 8)
Mit diesen Worten beginnt das spannende Klapprad-Abenteuer Cem's.
Eigentlich ist Cem Ingenieur in der Automobilbranche, aber nach 14 Jahren hat er das Gefühl irgendwas verpasst zu haben oder will er immer so weiter machen?
Nach kurzer Vorbereitung ist es dann so weit:
Er beginnt sein Abenteuer in Rio de Janeiro, wo er von den gastfreundlichen Brasilianern sofort aufgenommen wird. Mit ihnen erlebt er unglaubliche Geschichten, feiert etwas unfreiwillig wilde Partys, die nicht immer gut enden und ist Zeuge eines Schusswechsels mitten auf der Strasse.
Nach vier Wochen reist er weiter, über Ecuador, Kolumbien, Shanghai, Nicaragua, Honduras, El Salvador, Guatemala, Mexico, Türkei, Amerika bis nach Kanada, wo seine abenteuerliche Reise endet.
(Habt ihr die zwei Fehler gefunden? Shanghai und Türkei? Wie passt das? Und überhaupt, fehlen da nicht Panama und Costa Rica? Genau - die fehlen, zwischendurch hat er nämlich das Flugzeug genommen.
Warum, verrate ich euch nicht. Das müsst ihr selber lesen.)
Cem beschreibt das Land, Leben und die Menschen, gibt uns Einblicke in die „Favelas“ (Elendsviertel), hat Pannen, wird überfallen, erlebt ein Erdbeben und wird krank. All das beschreibt er so wunderbar authentisch, dass man immer das Gefühl hat gerade dabei zu sein.
Freut euch auf die humorvolle, interessante und kuriose Geschichte von Cem.
Anmerkung 1:
Der ganz junge "Wenn Nicht Jetzt-Verlag" wurde im Anschluss einer 13-monatigen Wohnmobil-Tour an einem Lagerfeuer von Ramona und Uli gegründet. Es soll in ihren Büchern um „wirklich wichtige Dinge gehen; über Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, über Mut, Veränderung und das gute Leben.“
Anmerkung 2:
Auf Seite 128 (Tolino) beschwert sich Cem darüber, dass auf Cuba der „Gringo“ immer viel mehr zahlen musste als der Einheimische. Er nannte es Betrug. In Thailand, wo ich lebe, ist das genauso: Wir zahlen für Eintritte in Parks, Museen, Tempel ec. immer das 10-fache. Ich gehe einen Schritt weiter als Cem und nenne es sogar Rassismus.