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Veröffentlicht am 21.08.2020

Herrliches Buch mit zwei starken Protagonistinnen

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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"Je mehr ich über sie rede, desto mehr will ich weiterreden, als würde es irgendwo in meinem Gehirn einen Damm geben, wo sich Risse bilden und das Wasser durchfließt - und je schneller es fließt, desto ...

"Je mehr ich über sie rede, desto mehr will ich weiterreden, als würde es irgendwo in meinem Gehirn einen Damm geben, wo sich Risse bilden und das Wasser durchfließt - und je schneller es fließt, desto mehr will der Damm brechen." -S. 253

Meine Gedanken:

Nachdem mir Love to Share von der Autorin so gut gefallen hat, führte für mich kein Weg daran vorbei auch ihr neustes Werk Time to Love in die Hand zu nehmen. Vorweg muss ich aber erwähnen, dass die beiden Bücher bis auf ihre Cover nichts miteinander zu tun haben. Man kann Time to Love also beruhigt lesen ohne Love to Share kennen zu müssen.

Wir steigen schnell in die Geschichte ein und der Tausch lässt auch nicht lange auf sich warten. Die Idee kommt tatsächlich von der Enkelin Leena, was irgendwie sehr ungewöhnlich ist, denn sie erscheint auf den ersten Seiten keine Person zu sein, die spontan so etwas vorschlagen würde und obwohl ihre Großmutter Eileen anfangs etwas skeptisch war, Yorkshire und damit auch ihre Tochter Marian aka Leenas Mutter, für ein paar Monate hinter sich zu lassen, kann sie sich nach und nach immer mehr für diesen Vorschlag begeistern.

Sowohl London als auch Yorkshire als Setting fand ich überaus ansprechend. Von London war ich ja schon immer fasziniert (nur leider noch nie selbst dort T.T), aber das Dorf im Norden Englands war einfach der perfekte Ausgleich zu der überwältigen Großstadt. Während London Abenteuer und jede Menge Entdeckungen verspricht, war Yorkshire ein Ort zum Entspannen, in dem jeder Bewohner quasi jeden kennt. Es war einfach schön diese gegensätzlichen Orte kennenzulernen und in diese einzutauchen, denn beide haben so ihren eigenen Charme.

Ich bin mir sicher, dass es unseren Protagonistinnen genauso ging. Ein Tapetenwechel war genau, was die beiden gebraucht haben. Eileen ist einfach eine quirlige Frau und sprüht nur so vor bunter Farben. Ich habe sie wirklich schnell ins Herz geschlossen und ihr Humor ist einfach grandios. Mit ihrer Art hat Eileen den fehlenden Schwung und gleichzeitig frischen Wind in den Wohnblock ihrer Enkelin gebracht. Dadurch hat sie Leenas Mitbewohner noch mehr zusammengeschweißt und mit ihnen ein besonderes Projekt auf die Beine gestellt. Währenddessen übernimmt Leena die Aufgaben ihrer Großmutter in Yorkshire - zumindest versucht sie es, denn es gestaltet sich nicht als ganz einfach, vor allem weil sich auch die Bewohner der Dorfes an Leena gewöhnen müssen. Zudem lernt sie auch langsam mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und ihre verstorbene Schwester langsam loszulassen. Dabei muss auch Unausgesprochenes geklärt werden. Die Autorin hat diese Trauer so greifbar gemacht, das es mir ein paar Male selbst einen Stich ins Herz versetzt hat. Eileen und Leena sind so verschieden, aber doch so ähnlich. Durch die Sichtwechsel hat man die Möglichkeit beide noch besser kennenzulernen.

Mir hat es besonders gefallen, dass sich das Buch auf die Protagonistinnen und ihre Entwicklung während ihrer Tauschzeit fokussiert anstatt auf eine bzw. zwei Liebesgeschichten. Es war einfach so erfrischend, mehr über die Charaktere selbst und ihr Umfeld zu erfahren. Liebe hat nichtsdestotrotz nicht gefehlt, auch wenn es mir persönlich am Ende doch etwas zu schnell ging.

Anfangs hatte ich auch so meine Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen, denn es sind so viele Nebencharaktere aufgetaucht, was womöglich auch daran liegt, dass wir zwei Frauen begleiten, die zudem noch in einem verschiedenen Umfeld momentan leben. Daher fiel es mir im Laufe des Buches manchmal schwer die Namen zu zu ordnen. Allerdings hatten sie all ihre eigene Stimme, weshalb ich irgendwann doch noch einen kompletten Überblick über sie hatte.

Fazit:

Mich hat dieses Buch herrlich unterhalten und ich habe sowohl Eileen als auch Leena gerne bei ihrem Abenteuer begleitet. Besonders hat mir gefallen, dass die Protagonistinnen und ihre Charakterentwicklungen im Vordergrund standen und wir durch die Sichtwechsel beide noch näher kennen lernen konnten. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren dann auch schnell vergessen. Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Faszinierendes Jugendbuch voller Mysterien

Wild
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"Das Dort-Oben war nur eine vieler Möglichkeiten, ein Ort, der etwas Rätselhaftes im Innern Zum Klingeln brachte. Über den man staunte und den man sogar zu kennen glaubte. Weil man ihn irgendwann und irgendwo ...

"Das Dort-Oben war nur eine vieler Möglichkeiten, ein Ort, der etwas Rätselhaftes im Innern Zum Klingeln brachte. Über den man staunte und den man sogar zu kennen glaubte. Weil man ihn irgendwann und irgendwo schon einmal geträumt hatte."

-S. 363 Ella Blix

Meine Gedanken:

Auf dieses Buch habe ich schon sehr lange hingefiebert und habe mich sehr gefreut, das Buch endlich in den Händen halten zu können. Von Ella Blix habe ich vor einiger Zeit bereits "Der Schein" gelesen.

Das Buch wird aus den Perspektiven aller vier Protagonisten in der 3. Person erzählt. Ich mag es sehr Bücher in mehreren Perspektiven zu lesen und normalerweise habe ich auch nie Probleme mit der 3. Person, aber ich habe mich beim Lesen manchmal mit dem Schreibstil schwer getan. Einige Stellen musste ich nochmals lesen, weil meine Gedanken immer abgedriftet sind. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es am Schreibstil liegt oder an mir selbst.

Wir erhalten durch die verschiedenen Erzählperspektiven mehr Informationen über die vier Charaktere und bekommen einen besseren Einblick in ihre Gedanken, was ich sehr gut finde. Allerdings tauchen so viele Namen auf, die ich im späteren Verlauf nicht zuordnen kann. Dabei meine ich weder die Namen von den Protagonisten noch die von den Erwachsenen im Camp, sondern von den Personen, die aus dem gewohnten Umfeld der Protagonisten stammen. Zum Glück haben diese keine große Rolle in der eigentlichen Geschichte gespielt, aber ich saß teilweise wirklich da und dachte mit so: Wer ist das nochmals?

Dafür ist das Buch sehr raffiniert aufgebaut und steckt voller Mysterien. Schritt für Schritt bekommen wir neue Hinweise und bestimmte Ereignisse führen uns dem Ziel immer näher. Einiges konnte ich schon relativ früh zusammensetzen, vielleicht sogar ein bisschen zu früh, denn der Klappentext verrät schon wirklich sehr viel über die Geschichte. Ich würde euch auf jeden Fall empfehlen, den Klappentext (auf den das Autorinnenduo leider selbst keinen Einfluss hatte) nicht zu lesen, wenn ihr ein noch besseres Leseerlebnis erfahren wollt, aber das ist natürlich euch überlassen. Aus diesem Grund war meiner Meinung das Ende bzw. die Auflösung nicht so episch, wie ich mir erhofft habe. Bestimmte Kleinigkeiten, die man nach und nach herausfinden sollte, werden nämlich teilweise durch das Vorwissen schon vorweg genommen, aber wie gesagt, sind es kleine Details und nicht das halbe Buch xD Es gibt auch eine unbekannte Sicht - erzählt aus der Ich-Perspektive- , aus der immer wieder ein paar wenige Gedanken geteilt werden, aber ich habe bereits am Anfang ungefähr gewusst von wem sie stammt, was auch am Klappentext liegen könnte. Die Idee an sich finde ich dennoch genial!

Das heißt aber nicht, dass es dem Buch an Spannung gefehlt hat, denn bereits zu Beginn gibt es so einige Fragen, beginnend von "Warum wollte Naomi freiwillig ins Camp?" oder "Was haben die anderen drei Jugendlichen verbrochen, um in das Camp "Feel Nature" gesteckt zu werden?" Doch das ist nicht alles. Es passieren auf einmal merkwürdige Dinge im Camp. Was verbergen die einzelnen Charaktere? Ab einem bestimmten Punkt, konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es immer aufregender und spannender wurde, weshalb ich die letzte Hälfte in einem Rutsch einfach durchgelesen habe xD

Noomi, Flix, Olympe und Ryan sind alle komplett verschieden. Das macht sie auch so interessant. Ich fand alle vier sehr sympathisch und habe durch die abwechselnden Sichten einen guten Eindruck von ihnen bekommen. Ich denke aber, dass ich Olympe am meisten von den Charakteren mochte, vor allem weil sie sich sehr für Codes und Zahlen interessiert.

Das Ende wirkt für mich noch ein bisschen abgeschnitten. Es folgt zwar noch ein Chat (ich finde es immer voll cool, wenn so Chats in Büchern integriert werden!), aber es gab da noch ein paar Fragen, zu denen ich doch gerne ein paar Antworten hätte. Aber das recht offene Ende ist jetzt kein Weltuntergang oder so, sondern eher eine Kleinigkeit xD

Ich finde es übrigens super, dass das Buch mit dem Blauen Engel-Siegel ausgezeichnet wurde. Das heißt, "Wild - Sie hören dich denken" ist nachhaltig und umweltfreundlich hergestellt worden!

Fazit:

"Wild - Sie hören dich denken" ist ein faszinierendes Jugendbuch mit Suchtpotenzial und voller Mysterien. Wenn ihr die Geschichte in vollen Zügen genießen wollt, rate ich euch den Klappentext NICHT zu lesen, aber selbst wenn ihr diesen bereits gelesen habt, müsst ihr nicht auf Spannung verzichten ;) Das Buch ist nämlich so krass aufgebaut, dass man gar nicht anders kann, als mitzufiebern. Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Angenehmes Romantasy Buch für zwischendurch

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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"Doch trotz ihrer weisen Worte wusste ich eines: Magie war nicht nur ein Werkzeug, das man nach Belieben einsetzen konnte, sie veränderte auch denjenigen, der sie wirkte."

-S. 102 Isabell May


Meine ...

"Doch trotz ihrer weisen Worte wusste ich eines: Magie war nicht nur ein Werkzeug, das man nach Belieben einsetzen konnte, sie veränderte auch denjenigen, der sie wirkte."

-S. 102 Isabell May


Meine Gedanken:

Ich denke, dass das Cover nicht nur in meinen Augen der totale Eye-catcher ist, oder? Als ich es zum ersten Mal gesehen habe, war ich sofort Feuer und Flamme dieses Buch zu lesen und als im Klappentext entdeckt habe, dass das Buch sich mit Mondmagie befassen wird, war ich umso gespannter, vor allem weil ich nicht nur von Magie fasziniert bin, sondern auch von Monden. Die Kombination von Magie und Monden hat mich einfach sofort überzeugt! Passend dazu ist auch das Cover gestaltet, welches ich absolut gelungen finde. Oben sieht man einen Teil vom Mond und weiter unten in der Mitte eine Person, die die Protagonistin Lelani darstellen soll. Da man sie nur von hinten mit ihrem Umhang sieht, bleibt einem noch sehr viel Freiraum für seine eigenen Vorstellungen von ihr übrig, was ich ja immer sehr mag.

Auch innen sieht es wunderschön aus, denn es befinden sich am Anfang und am Ende Karten von dem Königreich Vael. Auf einer der Karten befinden sich sogar die Nachbarkönigreiche. Ich bin ja ein sehr großer Fan von Karten in Büchern, nicht nur weil sie immer wunderschön gestaltet sind, sondern auch einen besseren Überblick über eine komplett neue Welt geben. Das ist immer sehr hilfreich.

Lelani steht zum ersten Mal eine längere Reise in die weite Welt bevor, um mehr über sich selbst und ihre Magie herauszufinden. Wie bereits oben erwähnt, finde ich die Thematik des Buches sehr ansprechend und war dementsprechend bereiter für die Reise als unsere Protagonistin selbst xD Die Reise verläuft aber alles andere als geplant und es gab besonders eine Sache, die ich echt gelungen in die Geschichte eingebaut fand. Allerdings muss ich gestehen, dass das Buch im Großen und Ganzen etwas vorhersehbar ist, was vielleicht auch an dem kursiv gedruckten Text, der manchmal zu Beginn eines Kapitels auftaucht, liegen könnte. Dieser beschreibt nämlich bestimmte Ereignisse aus zwei unbekannten Sichten. Das Problem war, dass ich relativ schnell vermutet habe, um wen es sich hierbei handeln könnte und ich war daher auch nicht sonderlich überrascht, was dann gegen Ende des Buch auf mich zugekommen ist. Trotzdem finde ich die Idee mit der kursiv gedruckten Text nicht so tragisch, denn man hat dafür ein wenig von anderen Charakteren etwas erfahren.

Lelani empfand ich anfangs als naiv, weshalb ich die Reaktion von ihrem besten Freund Haze sehr gut nachvollziehen konnte. Trotzdem war diese dann doch ein bisschen zu übertrieben und irgendwann habe ich dann Lelani nur Recht gegeben, dass er sich jetzt doch beruhigen sollte. Das heißt aber nicht, dass mir die beiden irgednwie unsympathisch waren. Ich mochte nämlich Lelani und Haze bereits auf Anhieb und vor allem ihre enge Bindung. Lelani beweist in einigen Situationen auch Mut, was ich echt bewundernswert fand. Ich mag es, wenn Protagonistinnen eine starke Seite haben.

Dafür hat mich die Dreiecksbeziehung gestört, die man eigentlich sofort auf den ersten Seiten vorhersieht. Dass Liebe ein Bestandteil dieses Buches wird war mir von Anfang bewusst und ich war dem auch überhaupt nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil! Ich lese wirklich so gerne Romantasy Bücher, aber Dreiecksbeziehungen sind nicht immer mein Ding und manchmal können sie ganz schön nervig und anstrengend werden. In diesem Buch war es nicht ganz so dramatisch, aber ich hatte von Anfang so meinen Favoriten und wollte nicht, dass die andere Person sich in meinen ship einmischt. Man kennt's ja ;)

Fazit:

Die Autorin hat hier ein angenehmes magisches Buch geschaffen, welches hier und da doch vorhersehbar war. Ich finde solch einen Handlungsstrang hat man in ähnlicher Form schon mal gelesen, trotzdem kann ich den 1. Band der Shadow Tales Dilogie weiter empfehlen, wenn ihr nach einem Buch für zwischendurch sucht. Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Ein tief gehender New Adult Roman

Never Too Late
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"[Sie] erklärte mir immer wieder, ich müsse weiter leuchten, ganz gleich, wie dunkel der Tag auch sei. Schließlich kann man Sterne nur im Dunkeln sehen."

- S. 264 Morgane Moncomble


Meine Gedanken:

Vorab: ...

"[Sie] erklärte mir immer wieder, ich müsse weiter leuchten, ganz gleich, wie dunkel der Tag auch sei. Schließlich kann man Sterne nur im Dunkeln sehen."

- S. 264 Morgane Moncomble


Meine Gedanken:

Vorab: Man kann die Bänder der "Never"-Reihe unabhängig voneinander lesen. Die Figuren aus Band 1 tauchen zwar im 2. Band auch wieder auf, allerdings nicht all zu viel, dass man irgendein Vorwissen bräuchte. Ich selbst habe Band 1 tatsächlich nicht gelesen, da mich der Inhalt nicht ganz angesprochen hat. Trotzdem kann ich euch versichern, dass es auch ohne geht, denn die Bücher spielen nämlich zur gleichen Zeit.

Das Buch besitzt eine Triggerwarnung, die man nicht lesen sollte, wenn einem Triggerwarnungen nicht so wichtig sind, weil sie spoilern könnten. Daher befindet sich die eigentliche Warnung hinten im Buch. Vorne wird nur darauf hingewiesen, dass es eine gibt. Allerdings rate ich davon ab die Triggerwarnung zu ignorieren, wenn es Themen gibt, die euch triggern. Dann lieber ein wenig spoilern lassen, als dass man getriggert wird.

Mir hat es sehr gefallen, wie viel Tiefe dieses Buch besitzt. Hier werden so einige wichtige und ernstere Themen angesprochen und bei einer bestimmten Sache habe ich mich tatsächlich selbst wiedergefunden. Es gab einfach sehr viele Stellen, die mich inspiriert hat oder mich sehr bewegt haben, vielleicht sogar ein bisschen motiviert haben. Ich habe aber nicht nur Sachen mitgenommen, die mich selbst betreffen, sondern auch Dinge gelernt, womit ich bisher noch nie persönlich konfrontiert wurde. Die Autorin hat mir einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt der Personen gegeben, die sich mit solchen Angelegenheiten befassen und hat mir diese Themen näher gebracht. Ich denke, dass ich Personen, die sich in solchen Situationen befinden, besser verstehen kann. Allerdings heißt das nicht, dass ich ein Experte auf diesen Gebieten geworden bin. Ich werde diese Gefühle niemals ganz nachvollziehen können, denn ich habe selbst sowas noch nicht erlebt. Aber ich glaube, den Grundgedanken der Personen in solchen Situationen habe ich verstanden.

Ich muss aber gestehen, dass eines der größeren Themen aufgrund der großen Menge doch zu kurz kam. Es war nämlich eines der größeren Probleme, die plötzlich mitten im Buch durch eine einzige Entscheidung von Zoé auf einmal gelöst wurde? Die Sache erschien mir nämlich viel komplizierter und verzwickter, als dass sie so schnell abgehakt werden kann. Ich war dann ziemlich verwundert, dass danach nichts mehr davon kam und anscheinend alles geklärt war. Auf mich hat das jedoch nicht wirklich realistisch gewirkt.

Zwischendurch gibt es Rückblicke in Zoés früheres Leben. So kommt man Schritt für Schritt ihrem Geheimnis näher und erfährt, wieso sie so ist, wie sie nun ist. Da gibt es so einige Dinge aus der Vergangenheit, die sie immer noch nicht ganz zurücklassen konnte.

Die Protagonisten schließt man sehr schnell ins Herz. Ich finde es toll, dass das Buch aus beiden Sichten erzählt wird. So werden die Gefühle und Gedanken dem Leser immer am besten näher gebracht. Weder Zoé noch Jason ist perfekt. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber das macht die Charaktere so greifbar, so authentisch, was sich positiv auf die Geschichte auswirkt! Sie sind nie oberflächlich rübergekommen. Natürlich wollen sie ihre Probleme vor dem Gegenüber geheim halten, aber nach und nach öffnen sich beide. Nicht zu hastig und auch nicht zu überstürzt. Die Autorin hat hierfür ein angenehmes Tempo gewählt, was ich sehr schön finde.

Paris als Setting hat mir unglaublich gut gefallen. Mich fasziniert die Stadt sehr. Auch wenn ich selbst noch nie Paris besucht habe, habe ich trotzdem diesen gewissen Flair gespürt. Die Hauptstadt Frankreichs, auch bekannt als die Stadt der Liebe, passt doch perfekt für ein New Adult Buch.

Zum Ende hin überrascht uns Morgans Moncomble mit unvorhersehbaren Ereignissen, wovon mir eins ein bisschen (ok vielleicht ein bisschen SEHR) das Herz gebrochen hat. Ich hätte niemals gedacht, dass den Lesern auf den letzten Seiten noch sowas zugemutet wird!

Fazit:

Mit "Never too late" hat Morgane Moncomble ein einzigartiges New Adult Buch geschaffen, welches sehr viel Tiefe beinhaltet, was man zunächst nicht vermuten würde. Ich habe die Zoés und Jasons Geschichte super gerne gelesen, vor allem weil ich auch für mich bestimmte Dinge mitnehmen konnte. Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes!

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Interessanter Reihenauftakt

Spellslinger – Karten des Schicksals
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"Man kann niemandem trauen. Alle stellen sich anders dar, als sie sind", sagte ich." -S. 347 Sebastian de Castell

Meine Gedanken:

Das Cover ist wie eine Spielkarte gestaltet, was ich sehr originell finde ...

"Man kann niemandem trauen. Alle stellen sich anders dar, als sie sind", sagte ich." -S. 347 Sebastian de Castell

Meine Gedanken:

Das Cover ist wie eine Spielkarte gestaltet, was ich sehr originell finde und auch perfekt zum Buch passt. Auf der oberen Hälfte ist Kellen, der Protagonist, mit einem katzenartigen Tier abgebildet, welches später noch eine wichtige Rolle spielen wird. Auf der unteren Hälfte sieht man Ferius Parfax, die geheimnisvolle Fremde, mit ihren Spielkarten.

Das Buch beginnt direkt mit einem Magierduell zwischen dem Protagonisten Kellen und Tennat, einem Mitschüler, der bereits gegen viele andere Schüler im Duell besiegt hat, manche davon waren sogar begabter als er. Gewinnt Kellen, besteht er die erste von vier Prüfungen, um sich seinen Magiernamen zu verdienen. Das Problem ist: seine magischen Kräfte sind sehr schwach und wollen einfach nicht stärker werden. Er versucht mit Tricksereien weiter zu kommen. Dies gelingt ihm aber nach dem Duell nicht mehr so gut. Bereits auf den ersten Seiten folgen die Geschehnisse Schlag auf Schlag und besonders eine Sache hat mich ziemlich schockiert. Ich hätte nicht gedacht, dass sie Personen wegen falsches Stolzes zu solchen Taten verleiten lassen. Die furchtlose Fremde, namens Ferius Parfax, lässt auch nicht lange auf sich warten und taucht direkt nach dem krassen Ereignis auf. Ich finde es gut, dass das Buch nicht groß um den heißen Brei redet, sondern direkt ins Geschehen einsteigt, auch wenn dem Leser die Begriffe und die Welt noch nicht vertraut sind, aber das ergibt sich relativ schnell von selbst.

Danach geht es erstmal eher langatmig weiter. Ich habe mich sehr gewundert, inwiefern die folgenden Dinge, die Geschichte weiter bringen sollten. Irgendwie hatte nichts davon einen richtigen Zusammenhang, vor allem eine Sache hat im Nachhinein auch nicht so richtig reingepasst.

In Kellens Clan herrscht ein bestimmtes Magier-System. Besteht man die Prüfungen, bekommt man seinen Magiernamen verliehen und gehört zu den "Jan'Tep", dem "Volk der wahren Magie", fällt man allerdings durch, muss man sich den "Sha'Tep" anschließen, die einen niedrigeren Rang haben als die "Jan'Tep" und ihnen dementsprechend dienen müssen. Kellen hat sein Volk nie infrage gestellt.. bis er mit Ferius, der Fremden, Spuren findet, die dem Volk in einigen Punkten widersprechen. Auch mich hat das Ganze unerwartet getroffen und gefühlt an jeder Ecke lauert ein neues Geheimnis, welches eigentlich nie ans Licht kommen sollte. Aber je näher sie der Wahrheit kommen, desto mehr gerät das ganze System ins Wanken und fängt langsam an zu bröckeln. Wenn man dachte, man hat jetzt alles erfahren, was verborgen war, kommt das Buch mit etwas Neuem, was mir echt gut gefallen hat. So wird der Leser schön auf Trab gehalten.

Nicht nur der Clan birgt viele Geheimnisse, sondern auch Ferius. Man erfährt nicht wirklich etwas über sie. Sie taucht immer wieder auf und hilft Kellen aus brenzligen Situationen (oder auch anders herum), aber sie gibt nicht preis, wer sie ist. Selbst die ganzen Gerüchte, sie sei eine Spionen eines anderen Clans bzw. sie gehre den Argosi an, lässt sie einfach an ihr vorbeiziehen. So einfach lässt sie sich nicht durchschauen, weshalb auch ich sehr gespannt war, welche Rolle sie eigentlich spielt. Ist sie eine Feindin oder doch eine Freundin. Welche Absichten hat sie? Mit der Auflösung relativ am Ende des Buches habe ich nicht gerechnet. Ich mochte sie sehr, da sie so schlagfertig war und sich überhaupt nicht von der Magie und manchen überheblichen "Jan'Tep" einschüchtern lassen hat. Außerdem haben mich ihre Aussagen oftmals zum Nachdenken und Reflektieren bewegt. Sie haben eine komplett andere Seite beleuchtet.

Kellen als Protagonist mochte ich sehr gerne. Obwohl er keine Anstalten macht, seine Bänder an den Armen, seine Magie zu entfachen, gibt er einfach nicht auf. Er stellt sich sogar Tennat in einem Magierduell, welches er eigentlich nicht gewinnen sollte, so dachten das die meisten, aber er schafft es Tennat mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, was echt klug war. Allgemein hat er sehr raffinierte Einfälle und beleuchtet alles sehr kritisch. Mit seinen und Ferius' Fähigkeiten sind die beiden ein sehr gutes Team. Später stößt noch jemand zu ihnen hinzu, der zwar ein bisschen beißt, aber einen genialen Sinn für Humor hat!

"Kannst du Arroganz etwa riechen?"

"Du etwa nicht?" -S. 291 Sebastian de Castell


An Humor mangelt es dem Buch auf jeden Fall nicht!

Kellens Familie war in meinen Augen sehr fragwürdig. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich mehr über ihren Ruf Sorgen gemacht haben, als um ihren Sohn Kellen selbst, vor allem der Vater. Shalla, die 13-jährige Schwester war auch nicht viel besser. Ihr Verhalten am Anfang des Buches war... krass... und hat mich so ziemlich aus der Bahn geworfen. Ich habe mir echt nur gedacht "Spinnst du, oder so?" Es klingt jetzt vielleicht überdramatisch, aber das ist es nicht. Lest selbst und ihr könnt mich nachvollziehen. Sie scheint ihren Bruder zwar echt lieb zu habe, aber ich bezweifle, dass sie Kellen immer noch als ihren Bruder ansieht, wenn er seine Bänder nicht entfacht, zumal ihre Familie dafür bekannt ist, starke Magier zu sein und Shalla bereits vier Bänder von sieben entfacht hat, was sie zu einer der talentiertesten Schüler macht, vor allem weil sie noch so jung ist.

Fazit:

Der Autor hat mit diesem Buch einen gelungenen Reihenauftakt geschaffen. Ich dachte zunächst, dieses Buch wäre in sich abgeschlossen, aber die Geschichte nimmt gerade erst so richtig Fahrt auf. Sicherlich kommt noch einiges auf uns Leser zu. Von mir gibt es 4 von 5 Cupcakes.

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