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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Witziger, spannender Krimi, der überzeugt

Das Spätzle-Syndikat
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Klappentext:
Elsa Dorn ist frustriert: Statt ihr kriminalistisches Gespür auf der Suche nach Mördern einzusetzen, hat ihr Erzfeind Kriminaldirektor Jansenbrink dafür gesorgt, dass sie sich weiterhin als ...

Klappentext:
Elsa Dorn ist frustriert: Statt ihr kriminalistisches Gespür auf der Suche nach Mördern einzusetzen, hat ihr Erzfeind Kriminaldirektor Jansenbrink dafür gesorgt, dass sie sich weiterhin als Kommissarin bei der Sitte rumschlagen muss. Ihr neuester Fall wird allerdings gerade zum Politikum, denn irgendjemand klaut der Augsburger Damenwelt reihenweise Dessous - ein direkter Angriff auf Sicherheit und Tugend der Bevölkerung! Doch es kommt noch schlimmer, als ein aufsehenerregender Mord passiert. Tatwerkzeug: ein Spitzen-BH ...
Fazit:
Dies ist für mich das erste Buch um das Ermittler-Duo Elsa Dorn und Sven Schäfer und ich hatte keine Probleme mich einzulesen. Die Hauptprotagonisten wurden liebevoll und authentisch beschrieben, so dass ich mir dieses ungleiche Duo bildlich vorstellen konnte. Elsa muss sich in einer Männerwelt behaupten und schafft es, auf souveräne Art so manchen Kerl alt aussehen zu lassen. Sven wird durch familiäre Verstrickungen auf Elsas aktuellen Fall aufmerksam und unterstützt sie auf unkonventionelle Art. So manches Fettnäpfchen wartet auf Elsa und Sven. Ob sie hineinstolpern oder nicht, das müsst ihr selbst lesen, ich will nicht vorgreifen.
Durch den lockeren, humorvollen Schreibstil wurde ich sofort in die Handlung gezogen und durfte mithelfen das Rätsel zu lösen. Schon sehr früh baute sich die Spannung auf, um sich dann am Ende noch einmal furios zu steigern. Die Auflösung hat mich dann ziemlich überrascht, da es dem Autor gelungen ist, mich durch die durch verschiedenen Wendungen immer wieder aufs Glatteis zu führen. Ich hatte öfter das Gefühl, Elsa und Sven schütteln zu müssen, um ihnen zu sagen: Da, genau da ist der Täter. Falsch gedacht, wieder Glatteis. Toll gemacht.
Mir hat der Krimi durch seinen Humor, die Situationskomik und den häufigen Schlagabtausch von Elsa und Sven sehr gut gefallen. Ich konnte ihn erst nach dem letzten Wort aus der Hand legen und freue mich auf weitere Fälle, die ich mit Elsa und Sven lösen darf. Gerade durch das unterschiedliche Ermitteln und Auftreten von Elsa und Sven entstehen häufig komische Situationen, die mich zum Schmunzeln brachten.
Da die Handlung in Augsburg spielt, gab es natürlich auch Lokalkolorit und es wurde geschwäbelt. Auch dies machte den Reiz des Krimis aus und machte ihn noch liebenswerter.
Für mich war dies das erste Buch von Franz Hafermeyer und es werden weitere folgen.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Krimifans.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Irrwege der Liebe, mal anders als gewohnt

Die Ödipusfalle
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Klappentext:

Alexander, Journalist, Mitte dreißig, ist ein Getriebener. Er verliebt sich vorzugsweise in ältere Frauen, Frauen, die sogar seine Mütter sein könnten. Seit seiner Kindheit ist das so. Er ...

Klappentext:

Alexander, Journalist, Mitte dreißig, ist ein Getriebener. Er verliebt sich vorzugsweise in ältere Frauen, Frauen, die sogar seine Mütter sein könnten. Seit seiner Kindheit ist das so. Er weiß es und steht dazu. Das macht ihn zu einem tragikomischen Helden.
Der Roman stellt spielerisch zwei Welten gegenüber, die eigentlich problemlos zusammenpassen könnten, es aber nicht tun. Alexander besitzt zwei bemerkenswerte Charakterzüge: Er ist ein Mann mit der seltenen Eigenschaft, sich seiner Gefühle nicht erwehren zu können. Und: Er versteht die Seele der Frauen nicht wirklich. Sein stürmisches Begehren macht ihn blind. Die Liebe zu den Frauen und die Liebe zur Kunst sind für ihn eng miteinander verbunden. Das gibt dem Roman einen besonderen, leichten Ton, ironisch, verführerisch, einschmeichelnd. Das Thema, warum Männer und Frauen nicht immer zueinander passen, wird in "Die Ödipusfalle" auf eine überraschende Weise durchgespielt. Endlich ist einmal der Mann der Gefühlsmensch, und die Frau die Nüchterne, Rationale.

Fazit:

Mir ist zuerst das Cover aufgefallen. Ich dachte zuerst, es handelt sich um eine Oma, die herzlich von ihrem Enkel geliebt wird. Die zwei gemalten Figuren sind so herzig, dass ich neugierig wurde. Nach dem Lesen des Buches wurde mir die versteckte Ironie klar.

Alexander begegnet auf einer Vernissage der älteren Edith und die Liebe schlägt wie der Blitz bei ihm ein, die und keine andere soll es sein. Er greift tief in seine Trickkiste, um sie auf sich aufmerksam zu machen und nach dem ersten Gespräch scheint er erfolglos zu bleiben. Er lässt nicht locker und verrennt sich immer mehr in diese Liebe. Wird Edith ihn erhören? Das müsst ihr selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.

Edith kann das Werben des so viel jüngeren Mannes nicht verstehen und versucht, ihn abzuwimmeln, da sie einer Liebe bei diesem Altersunterschied skeptisch gegenübersteht. Wird sie dem Charme und der Verbissenheit von Alexander trotzdem erliegen? Auch hier will ich nicht zu viel verraten.

Ein witziges und nachdenklich machendes Buch über die Beziehung zwischen einen jungen Mann und einer älteren Frau. Älterer Mann und junge Frau hat in unserer Gesellschaft einen besseren Ruf als umgekehrt. Der ältere Mann wird als toller Hecht gesehen und im umgekehrten Fall gibt es dann Unverständnis und Vorurteile. Ein weiteres Klischee ist, dass Frauen Gefühlsmenschen sind und Männer nüchtern und rational. In dem Buch werden solche Klischees in lockerer Art auf die Schippe genommen und genau an diesen Stellen konnte ich Schmunzeln. Ein Tabuthema wurde auf andere Art beleuchtet und hat mir mal wieder gezeigt, dass wir mit viel zu vielen Scheuklappen durchs Leben rennen. Mich hat die Geschichte nachdenklich zurückgelassen.

Ich konnte die Protagonisten und ihre Handlungen sehr gut verstehen und nachvollziehen, da sie für mich gekonnt beschrieben waren. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, so, dass ich das Buch sehr schnell gelesen hatte. Das Ende war für mich in dieser Form so nicht vorhersehbar, obwohl ich ungefähr ahnte, wie Edith sich entscheidet. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Über den Mut sich selbst zu finden und den eigenen Weg zu gehen

Meeresrauschen im Herzen
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Klappentext:

Zwei Frauen, zwei Schicksale und drei Wochen am Meer

Carina soll nach dem Tod ihrer Tante deren Nachlass in ihrem Heimatort auf Rügen regeln. Dabei hatte sie niemals vor, dorthin zurückzukehren. ...

Klappentext:

Zwei Frauen, zwei Schicksale und drei Wochen am Meer

Carina soll nach dem Tod ihrer Tante deren Nachlass in ihrem Heimatort auf Rügen regeln. Dabei hatte sie niemals vor, dorthin zurückzukehren. Einer der Gründe dafür ist ihre erste unerwiderte Liebe von damals, Lars – und ausgerechnet er ist der Immobilienmakler, der sich um den Verkauf des Hauses ihrer Tante kümmern soll.

Monikas Kinder sind aus dem Haus, ihre Ehe gleicht einer WG und nun ist auch noch ihr Job in Gefahr. Um wieder neue Kraft zu tanken und den nötigen Abstand zu finden, reist sie zur Mutterkur nach Juist. Als sie im Ort den kauzigen Thies kennenlernt, der sich nach einem schweren Schicksalsschlag von der Außenwelt zurückgezogen hat, wird ihr klar, dass sie nicht nur sich selbst helfen möchte.

Als Monika die fünfzehn Jahre jüngere Carina in einem Bahnhofscafé kennenlernt, ist sie ihr sofort sympathisch. Die beiden Frauen beschließen, während ihrer Inselzeit in Kontakt zu bleiben. Denn schließlich kann es nicht schaden, eine Freundin an der Seite zu haben, wenn man schwere Entscheidungen treffen muss …

Fazit:

Das Buch wollte ich unbedingt lesen, um zu erfahren, ob Monika ähnliche Erfahrungen in der Kur auf Juist machte wie ich. Was soll ich sagen? Ihr wurde, genau wie mir, in der Mütterkur neuer Mut gemacht und sie kann sich wieder auf sich selbst und ihre Wünsche einlassen.

Beide Protagonistinnen waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mich sehr schnell auf ihre Gedanken und Gefühle einlassen. Schon beim ersten Kontakt im Café ist für Carina und Monika klar, dass sie in Kontakt bleiben wollen, da sie sich vom ersten Augenblick vertrauen. Da Carina nach Rügen reist und Monika nach Juist, trennen sich ihre Wege erst einmal und die weitere Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von den beiden Frauen erzählt. Dies macht die Handlung kurzweilig und nachvollziehbar und ich konnte tief in ihr Leben eintauchen.

Carina begibt sich auf die Reise in die Vergangenheit und sie muss zurück an die Orte, an die sie nie wieder erinnert werden will. Dort hat sie die größten Enttäuschungen ihres Lebens erfahren und sie möchte nicht mehr daran denken. Sie will so schnell wie möglich den Nachlass ihrer Tante regeln und dann wieder nach Hamburg zurück. Doch erstens kommt es anders, als man zweitens denkt. Zurück in der Vergangenheit, beginnt Carina dann nach und nach, über ihr Leben nachzudenken und die vielen Missverständnisse zu begreifen. Wer dabei eine Rolle spielt und wie ihr Leben nun weitergeht, dass müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.

Auch Monika denkt auf Juist über ihr bisheriges Leben nach und wird auf der Suche nach sich selbst von den Therapeutinnen toll unterstützt. Ihre Vorurteile bezüglich dieser Kur weichen Stück für Stück und sie kann sich Dank der anderen Frauen und der Therapie wieder auf sich selbst besinnen. Der Beginn der Kur ist sehr holperig und Monika fällt es schwer, sich auf die anderen Frauen und die Therapie einzulassen. Sie sondert sich ab, bis es einer Frau gelingt, sie von den Gruppenaktivitäten zu überzeugen. Nun kann sich Monika auch die Probleme der anderen Frauen anhören und sie beginnt, ihre Probleme mir Mann und Kindern zu überdenken. Am Ende dieser sehr schön beschriebenen Kur wird eine Entscheidung fällig. Wie diese ausfällt, auch das müsst ihr selbst lesen.

Zwei Frauen, zwei Geschichten, werden auf wunderschöne Art miteinander verwoben. Beide Frauen müssen sich ihrem Leben stellen und tun dies auf unterschiedliche Weise, um sich dann zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Der schöne Schreibstil macht es leicht, sich auf die zwei Frauen und ihre unterschiedlichen Erfahrungen einzulassen. Da ich Rügen leider nicht kenne, kann ich schlecht beurteilen, ob die Beschreibungen der Insel zutreffen. Die Beschreibungen von Juist und der Kureinrichtung sind toll gelungen und machen Lust wieder dorthin zu reisen. Hut ab. Mal sehen, ob ich nach diesem Buch noch eine Chance auf ein Plätzchen in der „Insel“ habe. Ich konnte jede Seite genießen und habe das Buch regelrecht verschlungen. Ein weiteres Highlight war für mich, dass die Freundschaft zwischen Carina und Monika langsam aufgebaut wird und auch weiter besteht.

Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Vom Erwachsenwerden mitten im Kriegsgeschehen

Paul und der Krieg
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Klappentext:
Paul Haentjes, Jahrgang 1927, wird am 15. Februar 1943 zusammen mit seinen Mitschülern aus einer Kölner Oberschule als Luftwaffenhelfer zur Flak – den Flugabwehrkanonen – einberufen. Was für ...

Klappentext:
Paul Haentjes, Jahrgang 1927, wird am 15. Februar 1943 zusammen mit seinen Mitschülern aus einer Kölner Oberschule als Luftwaffenhelfer zur Flak – den Flugabwehrkanonen – einberufen. Was für die Jungen wie ein Abenteuer beginnt, entpuppt sich bald als rohe Kriegsrealität, deren Maschinerie die Jungen nun nicht mehr entgehen können und die für viele tödlich oder in Kriegsgefangenschaft endet.
Dokumente und Briefe aus dem Nachlass von Paul Haentjes bilden als O-Ton eines Jugendlichen aus den 40er-Jahren die Basis des Buches. Ein Bericht über eine Zeit, deren Zeugen zunehmend rar werden.
Fazit:
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da meine Angehörigen, die den Krieg erlebten, nicht über diese Zeit geredet haben. Ich habe schon viele Bücher gelesen, die den 2. Weltkrieg zum Thema hatten. Bei Paul und der Krieg beeindruckten mich besonders die vielen persönlichen Dokumente und die eingestreuten Hintergrundinformationen, die mir das Verhalten der Menschen verständlicher machten.
Paul wird als 15-jähriger von der Schulbank geholt, um als Flakhelfer ausgebildet zu werden. Er und seine Freunde freuen sich auf dieses Abenteuer, da sie nun zu den Privilegierten der Wehrmacht gehören. Aufgewachsen mit der Nazi-Ideologie machen sich die Jungen keine Gedanken, was dies für sie bedeutet. Sie haben gelernt, nicht zu hinterfragen oder gar zu kritisieren. Sie fühlen sich erwachsen und wollen ihre Heimat beschützen. Nach und nach sinkt die Freude und weicht der Ernüchterung.
Der Einsatz als Flakhelfer, der nur 6 Monate dauern sollte, da der Krieg dann siegreich beendet sein sollte, wird immer wieder verlängert. Die jugendlichen Helfer kämpfen mit Übermüdung, schlechter Versorgung, Ungeziefer und den Ausbildern, die die Jugendlichen schleifen und ungerechtfertigt bestrafen. Der Alltag der Flakhelfer wird sehr bildlich und anschaulich beschrieben, so dass sich jeder Leser ein Bild von den Bedingungen machen kann.
Als der Krieg schon verloren ist, wird Paul mit seiner Einheit als Kanonenfutter auch noch an die Front geschickt. In diesem Stadium des Krieges herrscht immer mehr Verwirrung und Paul und einige seiner Kameraden wollen dem Tod entgehen, indem sie sich den feindlichen Truppen stellen, um als Kriegsgefangene eine Überlebenschance zu bekommen.
Am Sonntag dem 1. Juli 1945 ist dann auch für Paul der Krieg endgültig zu Ende. Zwei Jahre sind vergangen und Paul und seine Freunde mussten viel zu früh erwachsen werden und haben viele schlimme Bilder im Kopf.
In diesem biographischen Werk werden die Stimmung der jungen Menschen und die Auswirkungen des Krieges sehr anschaulich beschrieben. Die Schrecken werden greifbar. Mich hat das Buch erschüttert und nachdenklich zurückgelassen, da die Schrecken und Wirren dieses Krieges jetzt noch verständlicher sind.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für Jugendliche und Erwachsene, die sich für dieses Thema interessieren. Auch im Schulunterricht sollte das Buch eingesetzt werden, da es hilft zu verstehen.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Wer war es wirklich? Eine spannende Suche nach dem Täter, der vor 20 Jahren schon Unheil brachte

Nur wer die Hölle kennt
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Klappentext:

Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich heimlich fort, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als sie heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr ...

Klappentext:

Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich heimlich fort, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als sie heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder und eine Pferdewirtin kommen ums Leben. Der Brandstifter wird nicht gefasst. Zwanzig Jahre später kehrt sie nach Martinsfehn zurück und ist erneut auf Simones Geburtstag eingeladen. Simone verkündet auf der Feier, dass sie den Brandstifter kennt. Am nächsten Tag ist sie tot. Die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann müssen tief in der Vergangenheit graben, um den Täter zu finden.

Fazit:

Kaum mit dem Lesen begonnen, konnte ich den Krimi nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist fesselnd und sehr schön bildhaft und ich konnte mir die Orte als auch die Personen sehr gut vorstellen. Die Spannung baut sich nach und nach auf und endet in einem furiosen Höhepunkt.

Um die Hintergründe zu verstehen, wurde die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt und wie im Puzzle kommt Teil für Teil dazu, um den Brand von vor zwanzig Jahren aufzurollen und zu klären, warum der Täter wieder zuschlägt. Die zwei Stränge wurden perfekt verwoben und so stieg die Spannung zu erfahren, ob der Täter von damals mit dem heutigen Täter identisch ist.

Ich konnte die ganze Zeit nur rätseln, wer der Täter ist und wurde durch die Irrungen und Wirrungen immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Gerade dadurch wollte ich immer weiterlesen, um dann am Ende noch einmal verwirrt zu werden. Genau diesen Täter habe ich nicht erwartet. Toll gemacht.

Mit Melody konnte ich von Anfang an mitfühlen und auch bangen, da sie eine junge Frau mitten aus dem Leben zu sein scheint. Nach dem Verlust ihrer Mutter und ihres geliebten Bruders muss sie mit den Verdächtigungen und dem Hass fertig werden und ihr Leben gerät aus der Bahn. Dies wurde so schön beschrieben, dass ich mir gut vorstellen konnte, was ein solches Trauma mit Menschen anstellt. Melody ist im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle gegangen. Erst als Mutter macht ihr Leben für Melody wieder richtig Sinn und sie beginnt sich ihrer Verantwortung und der Vergangenheit zu stellen. Dies wird ihr erschwert, da sie immer noch als Täterin gilt und von dem blinden Hass ihres Stiefvaters verfolgt wird. Zurück im Heimatdorf muss sie erkennen, dass sie auch heute noch verfolgt wird. Von wem, wie und warum? Das müsst ihr selbst lesen, es lohnt sich.
Auch die Charaktere in den Nebenrollen wurden sehr bildlich und charismatisch dargestellt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen und ihre Beweggründe nachvollziehen konnte.

Dies war das erste Buch aus dieser Reihe für mich und ich hatte keine Schwierigkeiten damit, einzusteigen. Es wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, da mich der Schreibstil und die Handlung begeisterten.

Dieser packende Krimi hat mich so begeistert, dass ich die Fortsetzung kaum abwarten kann. Gelesen habe ich in Rekordzeit und freue mich über die schöne Lesezeit. Ein ganz großes Lob an die Autorin.

Ich empfehle dieses Buch voller Überzeugung allen Krimiliebhabern.