Platzhalter für Profilbild

Leseratte1961

Lesejury Star
offline

Leseratte1961 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseratte1961 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2019

Die Lebensgeschichte von Kerin Schmidt, sehr poetisch und detailreich erzählt

Inselluft mit Honigduft
0

Eine Liebeserklärung an die Insel Sylt

Klappentext:

Dünen, Strand und Meer - Sehnsuchtsort Sylt im Wandel der Zeiten
Als Bauerntochter einer altfriesischen Familie wächst Kerin Schmidt behütet unter ...

Eine Liebeserklärung an die Insel Sylt

Klappentext:

Dünen, Strand und Meer - Sehnsuchtsort Sylt im Wandel der Zeiten
Als Bauerntochter einer altfriesischen Familie wächst Kerin Schmidt behütet unter reetgedeckten Träumen in Morsum auf. In ihrem ersten Buch erzählt sie uns von ihrer Kindheit zwischen blumigem Heidekraut, in dem die Bienen im Spätsommer fleißig Honig sammeln, und weichem Sandstrand, der zwischen den Zehen zergeht. Sie wird groß mit Oma und Opa unter einem Dach, das Kliff als Spielplatz vor der Tür. Als Erwachsene sucht sie in Hamburg ihr Glück und findet ihre große Liebe, die sie zurück zu ihren Sylter Wurzeln führt. Sie wagt einen Neuanfang im alten Zuhause, samt Familie in der Nachbarschaft, dem Aufbau einer kleinen Imkerei und Tomaten vor der Haustür.

Fazit:

Kerin Schmidt erzählt uns sehr bildhaft, poetisch und detailreich ihre Lebensgeschichte. Sie wuchs sehr behütet und umsorgt im kleinen Inseldorf Morsum auf und hatte durch die Abgeschiedenheit ganz andere Möglichkeiten sich zu entwickeln. Durch die Liebe ihrer Eltern konnte sie Respekt für Mensch und Tier entwickeln. Trotz der Liebe und Geborgenheit schleichen sich Krankheiten in ihr Leben, die ihr Leben stark beeinflussen. Ihrer Familie gelingt es immer wieder, Kerins Leid erträglich zu gestalten und sie abzulenken.

Das Leben von Kerin ändert sich schlagartig mit dem Tod ihres geliebten Vaters, ihres Helden. Dieser Tod zerstörte ihr Heim, ihr Zuhause und ihr Leben für immer.

Mit Anfang zwanzig wird Kerin die Insel zu eng und sie bricht die Zelte hinter sich ab, um nach Hamburg zu gehen, dort zu leben und zu arbeiten. Als sie ihrer großen Liebe begegnet, lässt sie sich zu einem Neuanfang auf Sylt überreden. Der Neuanfang ist anfangs schwer, da sich inzwischen einiges geändert hat.

Die Autorin nahm mich mit auf die Reise durch ihr Leben und lässt mich nebenbei noch sehr viele Gebräuche, die auch heute noch gepflegt werden, erleben. Ich durften sie auf Feste begleiten durch die Landschaft streifen, die sich im Laufe des Jahres natürlich wandelt und sie zeigte mir den Wandel auf der Insel, der durch Touristen und Immobilien- Haie forciert wird. Ich hatte sehr oft das Gefühl direkt bei ihr zu sein und an ihrem Leben teilzunehmen, da mich der schöne Schreibstil zum Träumen animierte.

Alles in allem eine Lebensgeschichte mit den üblichen Höhen und Tiefen, die mir schöne Lesestunden bereiten konnte und die ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 04.09.2023

nette Unterhaltung für zwischendurch

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
0



Inhalt:
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem Urlaub am Gardasee, als ihre Tante sie um Hilfe bittet. Nun entscheiden Sabines Eltern, dass Sabine nach Sankt-Peter-Ording ...



Inhalt:
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem Urlaub am Gardasee, als ihre Tante sie um Hilfe bittet. Nun entscheiden Sabines Eltern, dass Sabine nach Sankt-Peter-Ording reisen soll, um ihre Tante zu unterstützen. Da die Geschichte im Jahre 1959 spielt, muss Sabine sich dem Wunsch ihrer Eltern beugen und reist an die Nordsee.
Sabine lässt sich nicht nur vom Flair der Nordsee beeindrucken, sondern auch von Tom. Wo dies wohl hinführt?

Fazit:
Kaum mit dem Lesen begonnen, war klar, in welcher Zeit ich gelandet war. In den beginnenden Sechzigern hatten junge Menschen kein Mitspracherecht, da die Eltern bestimmten, was ihre Kinder zu tun haben. Dies bekommt auch Sabine zu spüren. Sie besuchte die Hauswirtschaftsschule, auf Wunsch ihrer Eltern natürlich, damit sie später die Familie und den Wunschschwiegersohn angemessen versorgen kann. Ja auch der Arbeitsplatz wird mehr oder weniger von der Familie vorgeschrieben, egal wie schlecht es Sabine dort auch gehen mag. sie soll dort sowieso nicht lange arbeiten, da der gewünschte Schwiegersohn schon vor der Tür steht. Ob der Hilferuf der Tante da vielleicht gerade zur rechten Zeit kommt?

Die Zeit in SPO konnte ich sehr genießen, auch wenn ich hier und da einige Abstriche machen musste. Die Charaktere kamen mir streckenweise sehr hölzern vor, so als ob sie irgendwie in diese Zeit gequetscht werden sollten. Die Dialoge erschienen mir irgendwie unnatürlich und hölzern, so dass ich mit den Charakteren nicht wirklich warm wurde.

Die Zeit wurde sehr gut beschrieben, schon die Rolle der Frau wurde gut herausgearbeitet und auch die Armut in den Küstenorten konnte ich regelrecht fühlen. Es war üblich die Gäste in den eigenen Zimmern zu beherbergen und dafür in Schuppen oder Kellern zu schlafen. Dies versöhnte mich wieder, da ich mich in diese Zeit versetzt fühlte.

Geärgert habe ich mich über Sabines Umgang mit den Männern. Berti lässt sie nach dem Heiratsantrag lange Zeit im Ungewissen und ihre große Liebe Tom verlässt sie ohne ein Wort der Erklärung. Da habe ich an ihrem Verstand gezweifelt, auch wenn der Umgang mit dem anderen Geschlecht zu dieser Zeit anders war. Diese Art mit Menschen umzugehen, zeigte sich auch in anderen Szenen und hat mir das Lesevergnügen teilweise geraubt.

Alles in Allem eine nette Geschichte, von der ich mehr erwartet hätte. Leider fehlte mir der Tiefgang und mit Sabine und ihrer Einstellung konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Momentan überlege ich noch, ob ich die Saga weiterlesen werde. Vielleicht wird Sabine ja unterwegs erwachsen und steht zu ihren Wünschen und Zielen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2022

Eher für kleine Kinder geeignet

"WiBuKi" Wissensbuch für Kinder: Die Bauernhoftiere
0


Fazit:
Ich wollte dieses Buch unbedingt für meinen Enkel, der sich für alle Tiere interessiert. Bei der Bewertung bin ich allerdings sehr zwiespältig, da ich mir ein wenig mehr von einem Wissensbuch für ...


Fazit:
Ich wollte dieses Buch unbedingt für meinen Enkel, der sich für alle Tiere interessiert. Bei der Bewertung bin ich allerdings sehr zwiespältig, da ich mir ein wenig mehr von einem Wissensbuch für Kinder versprochen hatte.

Der Aufbau ist logisch und durchgängig gleich, so wird jedes Tier auf einer Doppelseite vorgestellt. Dazu werden dem Tier immer die gleichen Fragen gestellt. Dies steigert den Wiedererkennungswert bei Kindern. Die Texte sind für kleine Kinder geeignet, da sie sehr kurz und recht einfach gehalten sind.

Mich hat allerdings gestört, dass die Tiere zu stark auf den menschlichen Nutzen reduziert werden. Bei der Kuh wird zum Beispiel beschrieben, was Menschen aus ihrer Milch machen können, dabei wurde vernachlässigt, dass die Milch für das Kalb gedacht ist.

Es hätte mir wesentlich besser gefallen, Besonderheiten, zum Beispiel ihr Sozialleben, der jeweiligen Tiere in den Mittelpunkt zu stellen.
Die bunten Zeichnungen mögen für Kinder ansprechend sein, ich fand sie allerdings zu verniedlichend. Muss die Bienenkönigin tatsächlich eine Krone auf dem Kopf haben und ein Schwein Gummistiefel an den Füssen?

Das Buch scheint als erster Einstieg für kleinere Kinder geeignet, für etwas größere Kinder sind die Infos jedoch einfach zu dürftig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2022

nette Unterhaltung für Zwischendurch

Schlaflos auf Sylt
0

lässt mich leicht enttäuscht zurück

Inhalt:
Halbe Hundert – unvorstellbar alt für Merle. Ihren fünfzigsten Geburtstag möchte sie deshalb lieber verschweigen und still und heimlich auf Sylt verbringen.

Fazit:
Ich ...

lässt mich leicht enttäuscht zurück

Inhalt:
Halbe Hundert – unvorstellbar alt für Merle. Ihren fünfzigsten Geburtstag möchte sie deshalb lieber verschweigen und still und heimlich auf Sylt verbringen.

Fazit:
Ich habe schon mehrere Bücher dieser Autorin gelesen und mich jedes Mal gut unterhalten gefühlt. Tiefgründige Gedanken und Gefühle wechselten sich in diesen Büchern immer wieder ab, so dass ich nachdenken und mich im nächsten Moment wieder amüsieren konnte. Bei diesem Buch jedoch hatte ich das Gefühl, dass die Luft irgendwie raus ist. Dabei hat mich das Grundthema angesprochen und die Leseprobe sorgte dafür, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Merle konnte ich am Anfang sehr gut verstehen. Sie will ihren Geburtstag einfach nur in Ruhe und Beschaulichkeit verbringen und ist dafür mit ihren Eltern nach Sylt gereist. Sie scheint mächtige Scheuklappen aufzuhaben, um die Scharade ihrer Eltern nicht zu durchschauen. Fakt ist, dass der Geburtstag ganz anders wird, als von Merle geplant. Zu ihrem 50. erscheinen 50 Menschen, die irgendetwas mit ihrer Vergangenheit zu tun haben. So weit so gut.

Mir waren es allerdings zu viele Charaktere, die auf der Bildfläche auftauchten und ich hatte stellenweise Probleme sie zuzuordnen. Dadurch blieben sie sehr schwach und ich konnte keine richtige Bindung aufbauen, da immer wieder ein anderer Charakter im Vordergrund stand. Richtig sympathisch waren mir nur die Eltern von Merle, die mich oft zum Schmunzeln animierten. Selbst Merle erschien mir zu blass, da sie einfach alles über sich ergehen lässt und sich nicht wirklich weiterentwickelt.

Auch wenn es einige Stellen gab, die mich amüsierten, war dieses Buch für mich recht zähflüssig und anstrengend. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin dieses Mal einfach zu viel wollte. Schade, gerade weil ich bessere Werke von ihr kenne, die mich begeistern konnten.

Ich hoffe jetzt, dass dies nur ein Ausrutscher war und die Autorin mich mit ihrem nächsten Werk wieder begeistern kann, da ich den flüssigen Schreibstil und Humor von ihr sehr mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Sensibles Thema zu einseitig beleuchtet

Blaukäppchen und der gute Wolf
0



Inhalt:
Der gute Wolf sitzt traurig am Wegesrand, weil niemand mit ihm spielen will. Alle haben Angst, obwohl sie ihn eigentlich gar nicht richtig kennen. Als Blaukäppchen das erfährt, beschließt sie, ...



Inhalt:
Der gute Wolf sitzt traurig am Wegesrand, weil niemand mit ihm spielen will. Alle haben Angst, obwohl sie ihn eigentlich gar nicht richtig kennen. Als Blaukäppchen das erfährt, beschließt sie, ihm zu helfen. „Aber der Wolf ist so gruselig“, behauptet der Frosch. „Er hat so große Ohren.“ So ein Quatsch, findet Blaukäppchen, die hat er doch nur, damit er besser Musik hören kann. Nach und nach gelingt es dem fröhlichen Blaukäppchen, auch bei allen anderen Waldbewohnern die Vorurteile aus dem Weg zu räumen.

Fazit:
Mich konnte dieses Buch nicht wirklich überzeugen, da ich das Gefühl hatte, dass dem Wolf, dessen Population immer stärker wächst, mit dem Holzhammer ein anderes Image verpasst werden soll. Die Idee hinter dem Buch hat mich sehr angesprochen, zweifelhaft kam bei mir allerdings an, dass die teilweise berechtigten Ängste der anderen Tiere nicht ernst genommen wurden. Es wurde einfach darüber hinweggegangen. Für mich der falsche Ansatz, um einen offenen Dialog über dieses sensible Thema einzuleiten.

Mir hat gefallen, dass Blaukäppchen so offen auf den Wolf zugeht und versucht, Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Doch die Umsetzung war mir schlicht und ergreifend zu plump.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere