nhaltsangabe / Klappentext:
Seine Mum hat Joe beigebracht, dass er nur zum Polarstern hinaufsehen und ihm seinen Weihnachtswunsch entgegenschicken muss. Dann wird er wahr. Doch jetzt ist sie tot, und Joe vermisst sie unendlich. Aber manchmal spürt er sie an seiner Seite, hört ihm zu, wenn er mit ihr spricht, da ist er sich ganz sicher – obwohl ihm niemand glaubt. Und dieses Weihnachtsfest möchte er nichts mehr, als dass sie noch einmal eine richtige Familie sind. Ob ihm der Polarstern auch diesen Wunsch erfüllen kann?
Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch der Autorin und sicher auch nicht das letzte, allerdings hat das Buch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Keine Ahnung an was es lag, vielleicht weil ich durch den Klappentext eine etwas andere Geschichte erwartet habe, vielleicht aber auch weil ich mit Livvy von Anfang an nicht zurecht gekommen bin. Das Buch war jetzt nicht grottenschlecht, es gab immer wieder Ansätze die mich begeistert haben, aber das Gesamtpaket passte für mich einfach nicht.
Livvys Leben ist nicht einfach. Sie heiratet jung, hat 2 Fehlgeburten und bekommt dann endlich das lang gewünschte Baby. Sie spürt von Anfang an das ihr Kind anders ist und irgendwann bekommt sie es dann auch bestätigt, ihr Kind leidet unter einer seltenen Krankheit. Joe, aber auch die Krankheit die er hat bestimmen fortan ihr zukünftiges Leben. Für Livvy zält nur noch eines - sie möchte für ihren Sohn das bestmögliche. Für sie ist es nicht immer einfach, sie bekommt kaum Hilfe von ihrem Mann und er kann sich auch nicht vorstellen wie schwer ihre Tage sind. Livvy gönnt sich ab und dann ein Gläschen, zum Entspannen, zum zur Ruhe kommen und irgendwann sind es dann zwei Gläschen und mehr. Joe wird größer, braucht sie immer weniger und Livvy ist alleine. Sie hat den Zeitpunkt verpasst den Fokus wieder mehr auf sich und ihr Leben zu richten. So kommt eines zum anderen bis sie eines Tages bei einem Autounfall stirbt. Seither lebt sie in einer Art Zwischenwelt und ein Jahr nach dem Unfall kommt sie als Geist zurück - sie kann ihren Zustand nicht akzeptieren, sie will ihren Platz in der Familie zurück, will das alles wieder wie früher wird als sie noch eine glückliche Familie waren, will dort anknüpfen, aber ihre Familie hat sich nach einer langen Trauerzeit wieder dem Leben zugewendet, ist glücklich und zufrieden. Das kann Livvy nicht akzeptieren.
Teilweise konnte ich mich ganz gut in Livvy reinversetzen, ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen, aber leider gab es viel zu viele Momente wo ich den Kopf über sie schütteln musste. Livvy wurde nach ihrem Tod von einem Kater begleitet, der ihr die vielen Fehler in ihrem Leben aufgewiesen hat und ihr auch gezeigt hat wie es in einem neuen Leben weiter gehen würde. Aber Livvy wollte das alles nicht sehen, ihr einziger Gedanke drehte sich darum wieder im Kreise der Familie zu sein und dort anzuknüpfen wo damals alles begann schief zu laufen. Das ihre Familie ihren Tod inzwischen verarbeitet hat und auf dem Weg in eine glückliche Zukunft störte sie dabei nicht. Ich konnte mich einfach nicht mit ihr anfreunden, vielleicht wäre es auch anders gewesen wenn das Buch nicht so lange gewesen wäre und Livvy Einsicht gezeigt hätte, so aber war ich dann doch recht enttäuscht. Hinzu kam das ich vom Klappentext her eine ganz andere Geschichte erwartet hätte, Joe habe ich mir als kleinen Jungen vorgestellt und ich war total baff als ich sein Alter gelesen habe. Auch hätte ich mir gewünscht mehr über Joe zu erfahren, seine Gefühle, seine Gedanken - einfach auch wie es ihm nach dem Tod der Mutter ergangen ist.
Die anderen Charakter haben mir eigentlich ganz gut gefallen - Adam, Livvys Mann der indirekt am Unfall Schuld war und der sich auch Vorwürfe gemacht hat, Emely, Joe, Livvys Mutter - mit ihnen konnte ich fühlen, sie verstehen und für sie hätte ich mir auch eine andere Geschichte gewünscht.
In meinen Augen war das keine schöne Weihnachtsgeschichte. Das ganze etwas kürzer und eine Livvy die ihre Fehler erkennt und die einfach nur das Beste für die Familie möchte - ja das wäre schön gewesen. So aber war ich enttäuscht und einfach nur froh das sich am Ende dann doch noch alles zum Guten für die Familie gewendet hat.
Nach langem hin und her bewerte ich das Buch mit drei Sternen.