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Veröffentlicht am 19.06.2019

Profiling Murder - Band 2 - knackig und spannend

Profiling Murder – Fall 2
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Profiling Murder Band 2 – Kalter Abgrund

Im zweiten Band der Profiling Murder Reihe stehen die Zeichen auf Veränderung.

Wie auch beim letzten Mal hilft Laurie Walsh ihrem alten Kollegen und Freund Jake ...

Profiling Murder Band 2 – Kalter Abgrund

Im zweiten Band der Profiling Murder Reihe stehen die Zeichen auf Veränderung.

Wie auch beim letzten Mal hilft Laurie Walsh ihrem alten Kollegen und Freund Jake bei den Ermittlungen zu seinem neusten Fall. Dieses Mal liegt jedoch alles ganz anders, denn sie haben den Mörder schon dingfest gemacht, der Mann hat gestanden dass er seine Verlobte umgebracht hat, sogar selbst die Polizei gerufen. Allerdings ergibt alles keinen Sinn, denn warum sollte er die Frau die er heiraten möchte einfach so umbringen. Noch dazu auf so eine brutale Art und Weise, er stand weder unter Drogen, Alkohol noch war er psychisch krank und trotzdem erzählt er von Dämonen die ihm das befohlen hätten.

Die kleinen Hilfestellungen die Laurie ihrem ehemaligen Kollegen auch in diesem Fall wieder leistet zeigen ihr, dass sie es nicht verlernt hat, aber auch wie sehr sie, im Grunde ihres Herzens, ihren alten Job immer mehr vermisst. Jake erkennt das auch und hinterfragt mehr wie einmal ob ihre Entscheidung die richtige war, aber noch ist die Zeit nicht reif für ein eventuelles Comeback.

Der neue Fall fängt für mich fast zu ruhig an, aber dann entwickelt sich alles rasant und man bekommt auch dieses Mal wieder tiefe Einblicke in Laurie Walsh Privat- und Seelenleben. Während sie ihrer neuen Arbeit nach geht, Jake bei seiner Arbeit hilft sucht sie weiterhin nach ihrer verschollenen Schwester. Man lernt sie wieder näher kennen und merkt schnell das sie sich viele Gedanken um ihre Zukunft macht. Mit dem Journalisten Liam trifft sie sich nach wie vor, er hat einen festen Platz in ihrem Leben eingenommen, allerdings macht es vieles auch etwas schwerer, denn auch in Jakes Leben hat sich einiges geändert und das führt zu Spannungen zwischen Liam und Jake, aber auch mit Laurie.

Alles in allem – in der Kürze liegt die Würze – und Dania Dicken hat es mal wieder geschafft mich in den Bann zu ziehen. Es ist ihr wieder gelungen mich mit ihrem Kurz-Thriller zu fesseln. Der Spagat zwischen Privat- und Berufsleben ist gelungen, die Spannung steigerte sich und es gab wieder Wendungen die ich nicht vorgesehen habe. Also alles richtig gemacht und dafür gibt es von mir auch dieses Mal satte fünf Sterne.

Veröffentlicht am 11.06.2019

Eine erfrischende Geschichte bei der man Lust auf Urlaub bekommt

Das kleine Hotel in der Provence
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Das kleine Hotel in der Provence

Marion Stieglitz neues Sommerbuch hat mich mal wieder Raum und Zeit vergessen lassen und ich bin vom ersten Moment an in die Geschichte eingetaucht.

Lilli hat, sehr zum ...

Das kleine Hotel in der Provence

Marion Stieglitz neues Sommerbuch hat mich mal wieder Raum und Zeit vergessen lassen und ich bin vom ersten Moment an in die Geschichte eingetaucht.

Lilli hat, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, in Freiburg alles aufgegeben und ist zu ihrem Freund nach Rostock gezogen. Dort hat sie sich langsam etwas aufgebaut und sich so langsam eingelebt. An ihrem ersten Jahrestag möchte sie ihren Liebsten überraschen, aber auch er hat eine Überraschung für sie, allerdings keine gute – er verkündet ihr das Aus ihrer Beziehung. Gnädigerweise darf sie noch ein paar Tage in der Wohnung bleiben. Lilli ist geschockt und als sie von einem Hotel in der Provence liest das zu verkaufen ist macht sie spontan Nägel mit Köpfen. Das Hotel hat seinen Charme, aber ist auch total heruntergekommen und Lilli hat einiges zu tun bevor sie ihr Hotel für Single-Frauen eröffnen kann. Unterstützt wird sie von ihrer Cousine Valeska die dort wohnt und dem attraktiven Antiquitätenhändler Oliver mit dem sie ihre Cousine am liebsten verkuppeln würde.

Lilli hat mein Herz im Sturm erobert und ich konnte mich gut in sie rein versetzen. Obwohl sie, nachdem sie von Jan verlassen wurde, recht spontan und unüberlegt handelt, merkt man das sie sich, mit dem Hotel, einen langgehegten Traum erfüllt. Als sie in an ihrem Hotel ankommt erkennt sie das sie mehr tun muss wie gedacht, aber sie hat einen Plan und erweckt die alte Villa wieder zum Leben. Natürlich läuft nicht alles reibungslos ab und es gibt einige Stolpersteine und Hürden zu bewältigen.

Valeska und Lilli sind ein gutes Team, man spürt die tiefe Verbundenheit der beiden Cousinen und Valeska holt Lilli immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, sorgt dafür das sie auch das Wesentliche nicht aus den Augen verliert. Sie ist es auch die ihr den Antiquitätenhändler Oliver vorstellt und versucht sie mit diesem zu verkuppeln. Wird ihr das gelingen?

Die Geschichte hat mich vom ersten Moment an in den Bann gezogen. Lilli und Valeska sind ein gutes Team, man spürt aber immer wieder das sich Lilli von Valeska, die es eigentlich nur gut meint, bevormundet wird. Diese meint es nicht böse und in vielen Dingen hat sie recht, aber Lilli stört es doch gewaltig. Es rumpelt dann auch mal richtig böse, aber letztendlich finden die beiden einen Weg um das kleine Hotel wieder zum Leben zu erwecken. Die ersten Gäste ziehen ein und Lilli ist rundum glücklich. Ihr erster Gast, Marianne, ist die Tante von Oliver – eine Dame mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Mit Vorliebe gibt sie Weisheiten von sich die immer so ein bisschen Wahrheit beinhalten und auch Lilli zum Nachdenken bewegen. Das Hotel ist fertig, nun fehlen nur noch die Gäste und es muss auch Werbung gemacht werden. Auch da hat Valeska eine prima Idee und als Summer mit Gefolge einzieht, wird nicht nur das Hotel auf den Kopf gestellt, sondern auch Lillis Leben gerät aus den Fugen.

Eine Geschichte die mit viel Herz geschrieben wurde. Man hat Bilder vor Augen und kann sich das herunterkommene Hotel bildlich vorstellen, erkennt aber auch den Charme den es umgibt. Nach der Renovierung möchte man am liebsten in die schnuckelige Villa einziehen. Alle Charaktere sind sympathisch, haben Ecken und Kanten und kommen authentisch rüber. Es gibt Höhen und Tiefen, viel zum Schmunzeln und Lachen, aber die Geschichte berührt einem auch oftmals. Es gibt auch viele Überraschungen und Wendungen mit denen man im Vorfeld nicht gerechnet hat und der ein oder andere Charakter sieht man am Ende mit anderen Augen. Gerade Summer überraschte mich positiv und ihre Geschichte hat mich auch mitgenommen, mir an einer Stelle auch Tränen in die Augen getrieben. Ganz süß fand ich auch Valeskas kleine Tochter die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat, wie sagt man „Kindermund tut Wahrheit kund“.

„Das kleine Hotel in der Provence“ ist eine Geschichte die einen Raum und Zeit vergessen lässt und der Schreibstil führt dazu das man immer „nur noch ein Kapitel“ lesen möchte. Besonders gelungen fand ich auch den Epilog und zum krönenden Abschluss gibt es dann noch einige von Mariannes Weisheiten, für jede Lebenslage. Das hat mir richtig gut gefallen.

Für mich war das neue Buch von Marion Stieglitz ein Wohlfühlbuch das mich auch zum Nachdenken angeregt hat. Ich freue mich schon heute auf den Sommerroman von 2020.

Ich vergebe verdiente fünf Sterne und empfehle das Buch uneingeschränkt weiter.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Pippa Watson hat sich mit diesem Buch selbst übertroffen

Der Zauber von Somerset
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DER ZAUBER VON SOMERSET

Ein Sommer ohne Buch von Pippa Watson geht für mich nicht mehr und ich muss sagen; der diesjährige Sommerroman von ihr; hat meine Erwartungen übertroffen. Für mich war die diesjährige ...

DER ZAUBER VON SOMERSET

Ein Sommer ohne Buch von Pippa Watson geht für mich nicht mehr und ich muss sagen; der diesjährige Sommerroman von ihr; hat meine Erwartungen übertroffen. Für mich war die diesjährige Geschichte das beste Buch das ich jemals von ihr gelesen habe.

Um was es geht:

Amber und Fin sind die Protagonisten des diesjährigen Romanes von Pippa Watson. Beide haben eine schwere Zeit hinter sich und um diese zu verarbeiten haben sie sich, unabhängig voneinander, ein Ferienhaus gebucht. Blöderweise geht bei der Buchung etwas schief und so kommt es das beide zur gleichen in das Ferienhaus eingebucht werden. Fin versucht eine andere Unterkunft zu finden, aber es klappt nicht und so einigen sie sich darauf sich das Ferienhaus zu teilen. Sie teilen die Bereiche auf so dass man sich nicht in die Quere kommt und jeder seine Ruhe hat. Am Anfang gehen sich die beiden aus dem Weg, aber da sie bei der Buchung akzeptiert haben sich während ihres Aufenthaltes im Ferienhaus um das Pferd und den Garten zu kümmern, kommen sie doch ins Gespräch und nähern sich langsam an, verstehen sich immer besser. Außergewöhnliche Umstände und Ereignisse führen dazu das die beiden immer mehr zu einem Team zusammenwachsen und bald ist es so als wären sie schon immer Freunde gewesen. Sie kommen immer mehr aus sich raus, aber noch ist die Zeit nicht reif darüber zu reden warum sie eine Auszeit brauchen und warum sie beide eine Traurigkeit umgibt. Werden Amber und Fin es schaffen die schlimmste Zeit ihres Lebens zu verarbeiten und einen Neuanfang schaffen?

Pippa Watson hat mich mit ihrem neuen Buch wieder einmal total in den Bann gezogen. Ihre Geschichte hat mich mitgenommen, zum Nachdenken angeregt, aber auch erkennen lassen das man selbst ab und dann die Zügel in die Hand nehmen muss und ohne Vorbehalt eingreifen muss.

In der Sommergeschichte 2019 hat man durchgehend Bilder vor Augen. Die Landschaft ist wieder einmal wunderbar beschrieben und man kann sich die Gegend in der das Cottage steht bildlich vorstellen. Aber nicht nur das, man hat auch die Charaktere vor Augen und während man bei Fin weiß warum er sich diese Auszeit gönnt kann man bei Amber nur Vermutungen anstellen. Man spürt das sie einen schweren Schicksalsschlag überwinden möchte, aber was genau hinter ihr liegt kann man nur ahnen. Das besondere an dieser Geschichte ist das es nicht nur um die gebrochenen Herzen von Fin und Amber geht, sondern das es auch um misshandelte Tiere geht und um die taffe, mutige Tierschützerin Hariet die es sich zur Aufgabe gemacht hat diesen Tieren zu helfen. Eine große Rolle spielt auch wieder ein Vierbeiner, Faye – scheu und misshandelt von seinem Besitzer, findet bei Amber und Fin ein neues Zuhause. Die drei helfen sich gegenseitig und es ist schön zu erleben wie alle drei zueinander finden, lernen sich gegenseitig zu vertrauen und eine Beziehung zueinander aufzubauen. Es gibt viele bewegende, viele traurige aber auch ganz viele schöne und humorvolle Momente. Ich habe immerzu das Gefühl mich in mitten dieses Trios zu befinden. Spannende und fesselnde Momente, herzerweichende Momente und eine Geschichte die Hand und Fuß hat, aber auch eine die einen mitfiebern lässt. Es ist einfach nur schön wie zwei wildfremde Menschen sich gegenseitig Halt geben und sich langsam eine Freundschaft und mehr entwickelt. Wie sie sich langsam öffnen und dem anderen von ihren schlimmen Tagen erzählen und wie letztendlich alles doch ganz anders liegt wie man denkt. Schön fand ich auch das es ein Wiedertreffen mit den Charakteren aus den vorherigen Büchern gegeben hat und wie Amber und Fin, Hariet, mit ihren Möglichkeiten, unterstützen. Auch Fins Nochfrau Madeleine spielt in der Geschichte eine große Rolle. Anfangs mochte ich sie gar nicht leiden, hatte aber gleichzeitig auch das Gefühl das in ihr mehr steckt wie man denkt. Obwohl die Sympahtiepunkte von Anfang an an Fin gingen, war mir klar das beim Scheitern einer Ehe immer zwei beteiligt sind und das die beiden mit Sicherheit auch eine tolle Zeit miteinander hatten. Auch Fins Reaktion zeigte mir das man sie nicht in eine Schublade stecken sollte, denn so wie Fin noch immer an ihr hängt zeigt das auch sie ein besonderer Mensch war. So war es dann auch, man lernte sie von einer ganz anderen Seite kennen und ich war heilfroh das es auch für sie, letztendlich ein gutes Ende gegeben hat. Alles andere hätte für mich nicht gepasst.

Eine wunderschöne Liebesgeschichte die, die Gefühle Achterbahn fahren lässt und bei der wieder einmal ein ernstes Thema eingeflochten ist, das aufrüttelt und zeigt wie wichtig es ist das man in bestimmten Situationen über seinen Schatten springt und einfach handelt.

Die Mischung des Buches war grandios und ich konnte mich nicht mehr von dem Buch trennen. Die Charaktere kamen allesamt authentisch rüber und dadurch das sie alle ihre Ecken und Kanten hatten konnte man sich gut in sie rein versetzen, aber auch nachvollziehen und mit ihnen fühlen. Besonders einfühlsam wird auch die verletzten und misshandelten Tiere eingegangen und ganz toll fand ich wie die beiden das Vertrauen von dem Vierbeiner Faye erlangten, aber auch das diese ihnen und mir ein ganz besonderes Erlebnis schenkten. Ich möchte nicht zu viel dazu schreiben, nur soviel, für mich war dieser Moment einzigartig und es fühlte sich an als würde ich ihn gemeinsam mit den dreien erleben. Ich hatte am Schluss tränen in den Augen, den es war einfach nur ein wunderschönes Erlebnis. Aber, das war noch lange nicht alles, zum Ende hin hatte man das Gefühl in einen Krimi verwickelt zu werden. Es wurde noch spannender, noch fesselnder und ich bibberte mit Fin und Amber. Würde es ihnen gelingen die Tiere zu retten, würde es für sie ein persönliches Happy End geben – man weiß es wirklich bis zum Schluss nicht und das Ende war dann einfach umwerfend. Es gab noch ein paar unerwartete Überraschungen und ganz besonders toll fand ich das die Geschichte ein überaus zufriedenstellendes Ende für mich hatte, keiner vergessen wurde und das Buch einfach einen würdigen Abschluss bekommen hat.

Für mich war „Der Zauber von Somerset“ eine wunderschöne, nachvollziehbare Geschichte, die mich nicht nur wunderbar unterhalten hat, sondern auch nachhaltig beschäftigt. Pippa Watson hat sich dieses Mal selbst übertroffen und ihr neues Buch ist für mich ein JAHRESHIGHLIGHT. Eines der Bücher dem man gerne mehr wie fünf Sterne geben würde und das ich uneingeschränkt weiterempfehle.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Ein Wohlfühlbuch

Das Muschelhaus am Deich
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Das Muschelhaus am Deich von Tanja Janz

Tanja Janz hat es mal wieder geschafft mich mit ihrem neuen Buch in den Bann zu ziehen. Viel zu schnell war meine Zeit auf St. Peter Ording vorbei und nun muss ...

Das Muschelhaus am Deich von Tanja Janz

Tanja Janz hat es mal wieder geschafft mich mit ihrem neuen Buch in den Bann zu ziehen. Viel zu schnell war meine Zeit auf St. Peter Ording vorbei und nun muss ich wieder ein Jahr warten bis ich mit ihr auf Reisen gehen darf.

In der Geschichte geht es um Kinka, Jenni und Kirsten – drei Frauen die ihre Schulzeit auf einem Internat in St. Peter Ording verbrachten und damals beste Freundinnen waren. An ihrem Abschlusstag schworen sie sich das sie sich nie aus den Augen verlieren würden, aber natürlich hat das, wie so oft, auch bei den Mädchen nicht geklappt. 20 Jahre später erhalten alle drei eine Einladung zu einem Klassentreffen und sehen sich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder. Die alte Vertrautheit ist schnell wieder da, es ist als hätte es die kontaktlosen Jahre dazwischen nie gegeben, trotzdem dauert es eine Weile bis die Freundinnen über das sprechen was sie tief im Innersten bewegt. Es stellt sich schnell heraus das alle ihren Weg gegangen sind, aber auch das sie noch nicht da angekommen sind wo sie hinwollen.


Für mich war „Das Muschelhaus am Deich“ eine Wohlfühlgeschichte.

Ich habe angefangen zu lesen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mir hat richtig gut gefallen das man am Anfang erst alle drei Frauen getrennt voneinander kennenlernte und gezeigt bekommen hat wie ihr Alltag abläuft. Man spürt sofort das alle an einem Punkt in ihrem Leben angekommen sind wo es gilt neue oder andere Wege einzuschlagen. Dann flattert bei allen eine Einladung zum Klassentreffen ins Haus. Alle denken zurück an die Zeit vor 20 Jahren wo sie alle noch Träume und Wünsche hatten, aber auch an die Zeit die sie mit den engsten Freundinnen verlebt haben. Man spürt das alle ein schlechtes Gewissen haben, einfach weil sie die innige Freundschaft über die Jahre nicht pflegen konnten. Die Freundinnen zögern nicht lang und nehmen Kontakt miteinander auf und so kommt es das sie sich nach 20 Jahren wieder im Muschelhaus am Deich treffen. Die Jahre ohne Kontakt konnten ihrer Freundschaft nichts anhaben und von ersten Moment an sind sie wieder das Kleeblatt von damals. Es macht Spaß zu lesen wie sie in Erinnerungen schwelgen, an die Träume und Wünsche von damals denken und ihr derzeitiges Leben in einem anderen Licht sehen. Sie stehen alle an einem Wendepunkt und wissen nicht so recht wie es weitergehen soll, aber je mehr sie darüber reden umso klarer sehen sie und jede erkennt für sich welcher Weg sie gehen muss. Die Liebe spielt in dieser Geschichte natürlich auch eine große Rolle. Sie treffen auf alte Bekannte und vieles erscheint plötzlich in einem anderen Licht.

Eine tolle Geschichte bei der man Raum und Zeit vergisst und das Gefühl hat mitten drinnen zu stecken. Die Charaktere waren durchgehend sympathisch und ich konnte mich gut in sie reinversetzen. Obwohl vieles vorhersehbar war hat das meine Lesefreude nicht getrübt. Im Gegenteil, denn es gab immer wieder Überraschungen die man so nicht erwartet hätte. Der Nebenstrang mit Frau Neumann hat mich magisch angezogen. Sie zauberte mir die meisten Fragezeichen in den Kopf und am Ende freute ich mich das es auch für sie ein Happy End gegeben hat. Ein Bonuspunkt war für mich das es am Schluss einen Epilog gegeben hat.... für mich gehört so etwas zu einem Wohlfühlbuch einfach mit dazu.

Hinter mir liegt eine wunderbare Zeit auf St. Peter Ording und obwohl ich noch nie dort gewesen bin habe ich das Gefühl die Insel zu kennen. Die Geschichte, aber auch der flüssige Schreibstil haben dazu geführt das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das Cover des Buches ist einmalig, es zieht einen sofort in den Bann und passt unglaublich gut zum Titel, aber auch zu der Geschichte.

„Das Muschelhaus am Deich“ kann ich allen wärmstens empfehlen, ein Wohlfühlbuch das die Sonne auch an Regentagen aufgehen lässt und eine Geschichte die dich nicht nur an einen tollen Ort führt, sondern die auch die Gefühle Achterbahn fahren lässt. Von mir gibt es fünf verdiente Sterne.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Nebencharakter Lenny hat sich in mein Herz geschlichen

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Meistens kommt es anders wie man denkt – Petra Hülsmann

gelesen von Nana Spier

Im neuen Roman von Petra Hülsmann geht es um Nele die ihren Job gewechselt hat weil sie nicht mehr mit dem EX-Freund Tür ...

Meistens kommt es anders wie man denkt – Petra Hülsmann

gelesen von Nana Spier

Im neuen Roman von Petra Hülsmann geht es um Nele die ihren Job gewechselt hat weil sie nicht mehr mit dem EX-Freund Tür an Tür arbeiten wollte. Schwere Zeiten liegen hinter ihr und sie hat die Nase von Männern gestrichen voll. Zukünftig möchte sie sich einzig und alleine ihrer Arbeit widmen und beruflich die Karriereleiter emporsteigen. Sie hat aus der Vergangenheit gelernt und für sie ist klar das sie sich nie wieder auf eine Liebe am Arbeitsplatz einlassen wird. Meistens kommt es anders wie man denkt – ausgerechnet ihr neuer Chef lässt ihr Herz höher schlagen und während sie gemeinsam versuchen das Image von Politiker Rüdiger Hofman-Klasing aufzupolieren kommen sie sich langsam näher. Auch privat hat Nele einiges um die Ohren, ihr kleiner Bruder hat sich in den Kopf gesetzt sich vom Elternhaus abzunabeln und in eine eigene Wohnung zu ziehen. An sich kein Problem, aber Lenny hat das Down-Syndrom und er wird nicht nur von den Eltern beschützt, sondern auch Nele ist eine Glucke und möchte ihm alles so leicht wie möglich machen damit er keinen Schaden nimmt.

Bislang habe ich Petra Hülsmanns Bücher regelrecht inhaliert und ich war gespannt wie mir ihre Romane als Hörbücher gefallen würden. Volltreffer auf der ganzen Linie kann ich da nur sagen! Ich habe schon viele Hörbücher gehört, aber nur selten hat es eine Sprecherin auf Anhieb geschafft mich direkt einzufangen. Nana Spier hat jedem Charakter Leben eingehaucht. Die Betonungen waren mega und durch die verschiedenen Stimmlagen wusste man immer wer gerade am sprechen ist was dazu führt das man sich total fallen lassen kann und Raum und Zeit vergisst.

Die Charaktere haben mir alle richtig gut gefallen, die meisten waren mir auf Anhieb sympathisch, andere brauchten etwas länger, aber mein absoluter Liebling war Lenny. Er hat sich auf Anhieb in mein Herz geschlichen und durch ihn lernte ich die Welt eines jungen Menschen mit Down-Syndrom kennen, aber auch wie schwer sie es haben sich im Leben zu behaupten. Er war authentisch dargestellt und brachte mich immer wieder zum Schmunzeln, aber ich habe auch viel über das was er sagte nachgedacht.


Petra Hülsmann hat es mal wieder geschafft mich in den Bann zu ziehen. Die Mischung der Geschichte war grandios und sie hat Überraschungen und Wendungen parat gehabt mit denen ich nicht unbedingt gerechnet hätte. Nele und Claas haben mehrere Hürden zu überwinden, gerade auch weil Nele sich ihre Prioritäten gesetzt hat. Lennys Geschichte geht zu Herzen, man fühlt sich ihm auf eine besondere Art und verbunden, kann dadurch verstehen warum Nele sich wie eine Glucke benimmt. Den Politker RK mochte ich anfangs gar nicht leiden, aber auch er durchzieht eine unglaubliche Wandlung und man merkt das er durch Lenny erkennt was wirklich wichtig ist. Lenny war für die Geschichte Dreh- und Angelpunkt und er machte die Geschichte zu einer besonderen, für mich war es der beste Roman von Petra Hülsmann.

Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Bei Gelegenheit werde ich mir das Buch noch holen denn ich möchte die Geschichte noch ungekürzt lesen, allerdings ist auch klar das die anderen Hörbücher, so nach und nach, bei mir einziehen werden. Nana Spiers hat mich überzeugt, „Hummeln im Herzen“ habe ich mir direkt im Anschluss angehört und auch da konnte sie mich restlos überzeugen.

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