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Veröffentlicht am 23.11.2021

Junge Frau mit Liebeskummer ändert spontan Leben, Land und Liebe – unterhaltsame Liebesgeschichte

Das kleine Hotel in der Provence
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Lilly, geplagt von Liebeskummer und in einem Beruf, den sie eigentlich nur den Eltern zuliebe gewählt hat, macht kurzentschlossen ihren Lebenstraum wahr, packt alles zusammen und reist nach Frankreich, ...

Lilly, geplagt von Liebeskummer und in einem Beruf, den sie eigentlich nur den Eltern zuliebe gewählt hat, macht kurzentschlossen ihren Lebenstraum wahr, packt alles zusammen und reist nach Frankreich, um dort ein kleines Hotel zu eröffnen. Dort angekommen gibt es viel zu tun: das Hotel muss auf Vordermann gebracht werden, die Sprachkenntnisse ebenso und dann müssen noch irgendwie Gäste ran, weil die Finanzen ohnehin schon nicht so prickelnd sind. Lilly schwant, dass sie sich da wohl ein bisschen viel vorgenommen hat. Gut, dass ihre Cousine vor Ort lebt und ihr ein bisschen unter die Arme greift – auch wenn deren Verkupplungsversuche mit dem charmanten Olivier nerven. Als die prominente und etwas anstrengende Engländerin Summer samt Entourage im Hotel aufschlägt, um von dort aus ihre Riesenhochzeit zu planen, ist das Chaos perfekt und Lilly wächst alles über den Kopf. Auf einem kurzen Rückzug in den Ort trifft sie auf ihre Jugendliebe! Und ausgerechnet er ist der Bräutigam. Was nun? Sind da noch Gefühle? Was soll Lilly nur machen?

Wenn man nicht so groß darauf achtet, ob alles Hand und Fuß hat und zu 100% realistisch ist, dann wird man mit einer hübschen, unterhaltsamen Liebesgeschichte belohnt, die kurzweilig und gefühlvoll ist. Zwar hier und dort schon sehr unrealistisch und die Hauptakteurin Lilly ist an Naivität kaum zu überbieten, doch nur so funktioniert diese Geschichte eben. Wer sich darauf einlassen kann, kann sich über eine Reise in die Provence freuen, sich den Duft von Lavendel in Gedanken vorstellen, die Sonne auf der Haut spüren und mit Lilly das eine oder andere Gefühlschaos durchleben. Das Hotel ist bildhaft beschrieben und ich hätte die einzelnen Motto-Zimmer sehr gerne in echt gesehen. Man bekommt direkt Lust auf einen Südfrankreichurlaub. Richtig schön wurde die Story dann zum Ende hin, wo ich gefühlsmäßig doch beteiligt war und gebangt und gehofft habe.

Die Sprecherin hat ihre Sache gut gemacht, doch hätte ich mir mehr Stimmvielfalt gewünscht, gerade wenn sie die Texte der Männer gelesen hat, die mir dann doch zu feminin rüberkamen.

Alles in allem ein schönes Hörbuch für den kurzweiligen Genuss zwischendurch. Nicht sonderlich realistisch aber hey: Realität haben wir alle gerade genug um die Ohren. Da tut so ein kleiner Schlenker mal gut. Jeder, der leichte, kurzweilige Liebesgeschichten ohne großartigen Tiefgang, sondern einfach nur zur gefühligen Unterhaltung mag, der wird „Das kleine Hotel in der Provence“ sicher auch mögen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Lehrreiche Geschichte rund um Umweltschutz, Ökosystem und Verhandlungsgeschick, fantasievoll verpackt

Mia Raloris
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Mia Müller lebt in einer Wohngruppe, fühlt sich ungeliebt, im Stich gelassen und ausgegrenzt. Wirklich glücklich ist sie nur, wenn sie die Ferien bei ihrer Oma verbringen kann – bei der sie jetzt auch ...

Mia Müller lebt in einer Wohngruppe, fühlt sich ungeliebt, im Stich gelassen und ausgegrenzt. Wirklich glücklich ist sie nur, wenn sie die Ferien bei ihrer Oma verbringen kann – bei der sie jetzt auch endlich angekommen ist. In Omas Schrank findet Mia eine Kette und zieht sie an. Urplötzlich findet sie sich in einer vollkommen anderen Welt wieder – einer Welt voller Elfen, Oger, Panzerschweine und Magie. Sie hat durch die Kette einen Zauber ausgelöst, der sie in den Körper der Elfe Raloris verbracht hat – doch das bleibt nicht lange geheim. Mia fliegt auf. Um wieder in ihren Körper, ihre Welt zurück zu gelangen und nicht zuletzt auch, um Raloris aus ihrem „körperlosen Zwischengefängnis“ zu befreien, muss sie einiges an Magie lernen und viele gefährliche Abenteuer erleben. So muss sie z.B. als Botschafterin der Oger mit Menschen verhandeln, die durch Aluminiumfabrikation das Grundwasser vergiften und damit die Natur und letztlich die Bewohner gefährden.

Die Themen dieses Buches sind brandaktuell: geht es doch um Umweltschutz und darum, dass auch schon Kinder etwas tun können, um die Welt zum besseren zu verändern. Doch es wird auch aufgezeigt, dass das nicht einfach so funktioniert, sondern jeder einzelne seine Ziele mit viel Arbeit und Ausdauer erreichen kann, mit Verhandlungsgeschick und Selbstbewusstsein, aber auch mit der Hilfe von anderen. Verpackt sind diese wichtigen Botschaften in eine abenteuerliche und fantasievolle Geschichte, die in einer anderen Welt spielt. Mia – zunächst durch ihre Vorgeschichte eigenbrötlerisch, eher unsozial und unmotiviert, entwickelt sich im Lauf der Geschichte zu einem Mädchen, das es Dank der Hilfe vor allem von der sie begleitenden Elfe geschafft hat, über den Tellerrand zu sehen, Zusammenhänge zu erkennen, Dinge zu hinterfragen, statt sofort zu urteilen und ganz generell offener und „gesellschaftsfähiger“ zu werden.

Mit 154 Seiten ist es ein eher kurzes Buch – diese umfassenden Themen in dieser Kürze zu vermitteln, stelle ich mir schwierig vor. Und so erkläre ich mir auch, dass der Schreibstil recht sachlich ist. Mir fehlt so ein bisschen der Tiefgang, die Dateilverliebtheit. Ich hätte gerne viel mehr über Mia erfahren, über ihre Vergangenheit, über ihre Familie. Darüber, warum sie in einer Wohngruppe lebt. Auch hätte ich mir im Laufe der Geschichte mehr Lebhaftigkeit, Fantasie und fesselnde Situationen gewünscht und auch die Elfen näher kennengelernt. Sämtliche Charaktere blieben für meinen Geschmack zu unnahbar und distanziert. Aber wie gesagt: auf knapp über 150 Seiten ist das anders kaum zu schaffen. Für mich gehört dieses Buch daher vor allem in alle Schulen ab der 6. Klasse als Lektüre in den Lehrplan. Kinder lernen hier sicher sehr viel, bekommen vielleicht einen anderen Blickwinkel, erhalten viele Informationen, wie man selbst geschickt seinen Standpunkt behauptet, ohne andere vor den Kopf zu stoßen.

Zum Cover: es zeigt schön die zwei Welten, in denen das Buch spielt und die Verbundenheit zwischen ihnen. Ich finde es daher sehr passend zur Geschichte.

Da eine Fortsetzung geplant ist, wird ja vielleicht der eine oder andere meiner Wünsche nach mehr Tiefgang und Details erfüllt – wer weiß? Auf jeden Fall ein gutes Buch mit wichtigen Themen, geschickt verpackt und recht kurzweilig. Gleichermaßen geeignet für geübte Leser wie Anfänger, aber auch zum Vorlesen und anschließendem darüber diskutieren.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Wenn Hochzeitsvorbereitungen von Mordfällen unterbrochen werden – ein neuer Fall für Tante Poldi

Tante Poldi und der Gesang der Sirenen
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Poldi steckt mitten in den Vorbereitungen zu Ihrer Hochzeit mit Montana. Alle Welt will dabei sein bei diesem Großereignis und es gibt viel zu tun. Da kommt es gerade gelegen – oder ungelegen? Wie man´s ...

Poldi steckt mitten in den Vorbereitungen zu Ihrer Hochzeit mit Montana. Alle Welt will dabei sein bei diesem Großereignis und es gibt viel zu tun. Da kommt es gerade gelegen – oder ungelegen? Wie man´s nimmt – dass die Vorbereitungen wegen des Verschwindens des windigen Geschäftsmanns Aldo Favorotta auf Eis gelegt werden müssen. Dieser lockt, bevor er sich in Luft auflöst, Poldi mit einem Auftrag zu sich und eröffnet ihr, dass er Infos über Maria – Poldis gesuchte Zwillingsschwester – hat. Die steckt also auch wieder irgendwie mit drin. Dann noch die tote Slowakin, mit der Poldis Neffe zu Lebzeiten Kontakt hatte. Hängen diese Fälle zusammen? Wo ist Favorotta? Wo ist Maria? Was haben die beiden miteinander zu schaffen? Wie kam die Slowakin ums Leben? Fragen über Fragen – da rückt die Hochzeit erst mal in den Hintergrund.

Wie immer hat auch hier die Poldi ihren großen Auftritt als Ermittlerin/Detektivin. Immer mit Perücke und bunten, auffallenden Gewändern – Dezenz ist schließlich Schwäche. Es geht rasant zu, ein Vorkommnis jagt das nächste, es bleibt nicht bei einem Toten und Geld, Betrug, Verrat etc. sind auch mit an Bord. Dann ist da noch Maria, die plötzlich wieder auftaucht und den Neffen „entführt“, sich dann aber in einen alleinstehenden Bauern verliebt und überhaupt irgendwie friedlicher geworden ist. Zwischendrin die Hochzeitsvorbereitungen, die Suche nach dem verschwundenen Favorotta, die Ermittlungen am Mord der angespülten Leiche und des Mannes oben in den Bergen. Dann die seltsamen Geschäfte des Favorotta. Seine Ehefrau, die auch irgendwie komisch ist und und und. Puh… ganz schön viel. Das alles ist für mich fast zu viel. Auch wenn der Schreibstil gewohnt locker und frech und lustig ist, sind mir das zu viele Dinge auf einmal. Ich verliere ein bisschen den Faden, komme nicht mehr ganz mit. Bei einem Hörbuch möchte man ja nicht immer wieder zurück gehen, um sich die eine oder andere Stelle noch mal anzuhören. Viel zu umständlich.

Mir gefällt in dieser Krimireihe die bayerische Mundart, Poldis polternde, sehr selbstbewusste Art, die Naivität des Neffen, der sich aber auch gemausert hat und vor allem aber die Interaktion mit den anderen Charakteren: die traurige Signora, der Pater, die Schwestern von Poldi, der furzende Totti, der Tod, Montana und wie sie alle heißen. Das kam mir hier ein bisschen zu kurz und hat mir daher gefehlt.

Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen lebendigen, rasanten, witzigen Krimi und – so wie sich das Ende für mich anhört – um das vorläufige Ende der Poldi-Reihe. Schade irgendwie; aber so eine Pause – wenn es denn nur eine Pause ist – ist vielleicht auch ganz gut, um frischen Wind reinzubekommen und sich zu sammeln für die hoffentlich nächsten Poldi´schen Krimiabenteuer.

Die ausführliche Rezension inkl. Hörprobe und mehr findet ihr wie immer im meinem Blog LESEZABUER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/07/tante-poldi-und-der-gesang-der-sirenen.html

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Veröffentlicht am 29.04.2021

𝐹𝒶𝓃𝓉𝒶𝓈𝒾𝑒𝓋𝑜𝓁𝓁𝑒𝓈, 𝓂𝒶𝑔𝒾𝓈𝒸𝒽𝑒𝓈 𝒜𝒷𝑒𝓃𝓉𝑒𝓊𝑒𝓇 𝓂𝒾𝓉 𝑒𝒾𝓃𝑒𝓂 𝒷𝒾𝓈𝓈𝒸𝒽𝑒𝓃 𝒢𝓇𝓊𝓈𝑒𝓁 𝓊𝓃𝒹 𝓋𝒾𝑒𝓁 𝒮𝓅𝒶𝓃𝓃𝓊𝓃𝑔

Du bist dran!
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Die beiden Cliquen, die sich zunächst eher spinnefeind sind, machen sich gemeinsam daran, das magische Kartenspiel zu spielen. Dabei muss jeder von ihnen nacheinander eine Karte vom Stapel ziehen, bekommt ...

Die beiden Cliquen, die sich zunächst eher spinnefeind sind, machen sich gemeinsam daran, das magische Kartenspiel zu spielen. Dabei muss jeder von ihnen nacheinander eine Karte vom Stapel ziehen, bekommt eine Aufgabe gestellt (z.B. einen Schlüssel suchen, einen Weg finden, Verpflegung für alle besorgen) und wird schon hineingeschubst in eine andere Welt! Denn der Karteninhaber sieht nicht mehr das Schulgebäude, sondern die Illusion aus einer früheren Zeit und ist dort auch ganz auf sich allein gestellt. So wird eine Aufgabe nach der anderen erledigt oder auch nicht erfüllt. In diesem Fall verschwindet z.B. einer der Jungs. Die Kinder glauben: sie müssen das Spiel bis zum Ende spielen, denn sonst sehen sie ihren Freund nie wieder.

Der Schreibstil ist locker zu lesen und super finde ich die Gestaltung des Buchs: es gibt ein paar sich wiederholende Illustrationen und in den Umschlagseiten ist der Grundriss aller vier Etagen der Schule abgebildet, so dass man auch bildlich mitverfolgen kann, wo die Kinder sich gerade befinden. Toll auch, dass die Szenen, die in der „Parallelwelt“ spielen, in einer anderen Schrift gedruckt sind. So weiß man immer sofort, ob man in der Realität oder in der Fantasie ist.

Was einen anfangs direkt an Jumanji denken lässt, entwickelt sich dann doch anders. Die erste Zeit hatte ich ein bisschen gedauert, bis ich angekommen bin in der Story, was sicher daran liegt, dass die ersten Kartenspielsequenzen so hopplahopp abgearbeitet wurden und für mein Empfinden kaum Spannung aufkam. Doch je weiter man liest, desto besser wird es. Zum Ende hin ist es dann wirklich spannend und abenteuerlich und macht Spaß. Die Charaktere hätten für meinen Geschmack jedoch mehr beleuchtet werden müssen – ich fand sie einfach zu oberflächlich und konnte zu keinem einen wirklichen Bezug aufbauen, sie hatten zu wenig Persönlichkeit.

Schön die Botschaft, die hinter dem Abenteuer steckt: Zusammenhalt und Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Empathie. Und auch den Charakter Vicky, die ein bisschen ausgegrenzt wird, weil sie zwar ein Mädchen ist, aber sehr jungenhafte Züge hat und irgendwie nirgendwo so richtig dazugehört, finde ich wichtig und richtig. Es gibt eben nicht immer nur schwarz und weiß, sondern auch viele Zwischentöne im Leben und nicht jeder passt in eine Schublade.

Ich fand das Buch anfangs ganz okay, später dann gut und zum Ende hin noch besser, was mich zu einer Bewertung von 3,5 Sternen bringt (zwischen gut und sehr gut). Gerne gebe ich eine klare Leseempfehlung für kleine Abenteurer (Mädchen wie Jungs gleichermaßen) zwischen 10 und 12 Jahren, die spannende, fantasiereiche und ab und zu ein bisschen gruselige Storys mögen.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findest Du wie immer in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/04/du-bist-dran-von-lynn-van-caart.html

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Veröffentlicht am 26.04.2021

𝔾𝕖𝕝𝕦𝕟𝕘𝕖𝕟𝕖𝕣 ℝ𝕖𝕚𝕙𝕖𝕟𝕒𝕦𝕗𝕥𝕒𝕜𝕥 𝕞𝕚𝕥 𝕤𝕖𝕙𝕣 𝕕𝕖𝕥𝕒𝕚𝕝𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖𝕣 𝕊𝕥𝕠𝕣𝕪 𝕦𝕟𝕕 𝕤𝕡𝕒𝕟𝕟𝕖𝕟𝕕𝕖𝕣 𝕄𝕠𝕣𝕕𝕖𝕣𝕞𝕚𝕥𝕥𝕝𝕦𝕟𝕘

Die Katze und die Leiche in der Scheune
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Clarice stößt bei ihren Nachforschungen auf einige Ungereimtheiten, war doch die Tote Rose nicht die, die sie vorgab zu sein. Rose´ Tod ruft dann auch noch deren geldgierige und nicht minder gewaltbereite ...

Clarice stößt bei ihren Nachforschungen auf einige Ungereimtheiten, war doch die Tote Rose nicht die, die sie vorgab zu sein. Rose´ Tod ruft dann auch noch deren geldgierige und nicht minder gewaltbereite Verwandtschaft auf den Plan und lüftet das eine oder andere Dorfgeheimnis. Clarice schafft es Dank ihres Noch-Ehemannes und sehr guter Freunde, der Lösung des Falls immer näher zu kommen. Dabei scheut sie vor keiner Gefahr zurück, setzt Freundschaften aufs Spiel, geht an ihre Grenzen und stellt alles in Frage, was sie über die Bewohner ihres Heimatortes Castlewick zu wissen glaubt.

Ich mag die Story und auch der Schreibstil an und für sich gefällt mir gut. Doch für meinen Geschmack hätte ein bisschen mehr vom typisch englischen trockenen Humor enthalten sein können (davon gab es kaum was), dafür ein bisschen weniger Charaktere. Denn die haben mich echt überfordert und ich hätte mir eine Charakterauflistung im Buch gewünscht. Es fiel mit recht schwer, mich zurecht zu finden, wer ist wer und wie stehen die nun wieder zueinander. Das war eher anstrengend. Dazu kommt dann noch der recht verzwickte Fall mit vielen hineinspielenden Richtungen, so dass es kein lockerflüssig zu lesender Wohlfühlkrimi ist, sondern ein guter, recht unvorhersehbarer ernsthafter Krimi.

Das liest sich jetzt ein bisschen negativ, doch das täuscht. Denn im Ganzen fand ich den Krimi wirklich gelungen: tolle Story, verzwickter Fall, sich wandelnde Charaktere und obendrauf noch ein paar Tiere in schöner englisch-ländlicher Gegend. Das Setting hat mir sehr gut gefallen, weil schön bildhaft beschrieben. Auch die Charaktere waren detailliert beschrieben und lösten – je nachdem – in mir wahre Abneigungsschübe und Hassanflüge aus. Clarice selbst… mit ihr bin ich irgendwie nicht so warm geworden, konnte mich nicht mit ihr identifizieren. Obwohl sie – wie ich – sich für Tiere einsetzt und diese liebt. Für mich war sie zu unnahbar, ungreifbar, unpersönlich. Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.

Ich vergebe 3,5 Sterne – bedeutet: zwischen gut und sehr gut. Für 4 (sehr gut) oder 5 (ausgezeichnet) Sterne fehlt mir hier das gewisse Etwas und empfand ich die Charakterflut als zu übermächtig. Dennoch bin ich gespannt auf die Fortsetzung und werde diese sicher auch lesen.

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