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Veröffentlicht am 13.03.2023

Klappentext verspricht was ganz anderes

Follow Us
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Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht verwirrt. Der Klappentext klang für mich vielversprechend, aber das Buch konnte diesen leider gar nicht einhalten. Ich hatte mich auf einen Roman mit etwas Thriller-Vibes ...

Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht verwirrt. Der Klappentext klang für mich vielversprechend, aber das Buch konnte diesen leider gar nicht einhalten. Ich hatte mich auf einen Roman mit etwas Thriller-Vibes gefreut, der die Probleme der Social Media-Welt anreißt. Der Inhalt führte letztlich in eine andere Richtung. Das Buch greift die Themen zwar grob auf, rückt für meinen Geschmack aber ziemlich in den Hintergrund.

Leider konnte ich aus mehreren Gründen auch nicht ganz mit der Handlung warm werden. Es gibt zwei Handlungsstränge: Einmal die von Orla in den Jahren 2015/2016 in New York, wo sie auf Floss trifft. Und der zweite Handlungsstrang dreht sich um die Tochter von Floss - Marlow, die im Jahr 2051 in einer Stadt in Kalifornien lebt. Diese Stadt, Constellation, wird von Kameras überwacht und als Doku-Soap anderen Menschen gezeigt. Marlow und andere Stadtbewohner haben für ihr Leben ein Drehbuch, an das sie sich halten müssen.

Es geht in der Geschichte dadurch zwar auch um das Social Media- und Online-Verhalten von Menschen, viel mehr rückt aber die Beziehung zwischen Orla und Floss in den Vordergrund, die ziemlich skurril ist. Toxisch und etwas seltsam. Es gab durchaus spannende und fesselnde Elemente, aber ich war auch viel verwirrt und hatte oft nicht große Lust weiterzulesen. Das Ende fand ich super komisch, wenn auch überraschend. In diesem Fall habe ich es aber nicht unbedingt positiv aufgenommen.

Der Schreibstil der Autorin war unkompliziert, sonst hätte ich das Buch vermutlich abgebrochen. Die Handlung und der teilweise verwirrende Aufbau haben mich ziemlich frustriert und nur durch den Schreibstil bin ich drangeblieben. Meiner Meinung nach ist „Follow Us“ ein Beispiel dafür, dass einen Klappentexte auch in die Irre führen können. Leider konnte mich das Buch trotz spannender Stellen und Ansätze nicht abholen und ich kann leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Leider nicht mein Fall

Ein französischer Sommer
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Der Titel klingt nach Frankreich-Flair und einer schönen Sommerromanze und dann noch das ästhetische Cover dazu - beides hat mich sofort angesprochen. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Aber ...

Der Titel klingt nach Frankreich-Flair und einer schönen Sommerromanze und dann noch das ästhetische Cover dazu - beides hat mich sofort angesprochen. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Aber wie sich herausstellte, war das Buch leider gar nichts für mich! Es könnte etwas länger werden und ich kriege nicht einmal ansatzweise alles darin unter.

In den ersten Seiten bin ich gut ins Buch gekommen. Leah tat mir in ihrer Situation schon fast leid - Mitte zwanzig und komplett lost. Sie ist Britin und kommt nach Frankreich auf der Suche nach einem Sinn, einer Berufung und gleichzeitig einer tollen Zeit. Leider hat sich der Charakter, der sich anfangs schnell herauskristallisierte, nicht so ganz bewährt. Ich hatte Schwierigkeiten mit ihren Handlungen und später auch mit ihren Gedanken. Zum Ende hin ging es wieder, jedoch hat sich ihr Charakter meiner Meinung nach ziemlich zerstreut. Somit hat sich die anfängliche Sympathie zu Leah schnell verflüchtigt.

Der Schreibstil hat mir anfangs gut gefallen, war zwischenzeitig für mich aber etwas schwankend, was das Lesen etwas anstrengend gemacht hat. Was ich aber mega gelungen fand: Aus Rolle der Protagonisten war die Sprache und der Stil ein komplett unterschiedlicher. Wie unterschiedlich die beiden sich sind, hat man demnach mit dem Perspektivwechsel auch im Stil gemerkt. Das habe ich selten so erlebt und es ist wirklich bemerkenswert, wie ich finde! In der Story hat mich das Ende tatsächlich ziemlich überrascht. Auch wenn ich nicht alles einhundertprozentig verstanden habe… Es wurde durch Passagen aus den 70-er Jahre zwischenzeitlich immer Mal interessanter und auch durch Dialoge hat die Autorin geschichtliches sowie politisches mit einfließen lassen.

Leider endet für mich hier auch schon das Positive. Erst einmal hätte ich mir viel mehr erzeugte Bilder aus den schönen Orten gewünscht. Man wusste zwar immer, wo man war (auch nicht selbstverständlich, es gibt viele Ortswechsel), aber an der bildlichen Umgebung hat man das meiner Meinung nach leider kaum gemerkt. Für mich hätte das gefühlt alles eine Stadt gewesen sein können. Sehr schade, ich fand das Potenzial wirklich groß. Die Geschichte war mit dem Ende insgesamt betrachtet okay aufgebaut, aber bis davor fand ich es schwierig. Die ersten Seiten waren super vielversprechend, aber dann wurde es recht wild - zwischenzeitig hab ich echt ein wenig vergessen, worum es wirklich geht. Es gab einige seltsame Handlungen und für ich haben vieeeel zu viele unnötige Szenen Platz gefunden. Wiederum hätte man an anderer Stelle meiner Meinung nach was einbauen können.

Es gab auch durchaus verstörende Szenen, meist zusammenhängend mit dem Protagonisten Michael. Absolut seltsam dieser Charakter. Von Anfang an habe ich ihn leider nahezu gehasst. Ich fand ihn widerlich, seltsam und anstrengend. Er ist egoistisch, nimmt null Rücksicht auf irgendwen und tut und denkt fragwürdige Dinge. Bis zum Schluss hat sich das nicht geändert und es hat mich wirklich frustriert. Dafür hat einiges am Ende halbwegs einen Sinn gefunden.

Generell gab es einige Handlungen von sämtlichen Charakteren, die mich schockiert oder verstört haben. Ich konnte mich nur an einer Sache erfreuen und das war eine Romanze, die für mich leider ebenfalls nicht gut ausgearbeitet war.

Einen Punkt, bei dem ich nicht wirklich von Kritik sprechen, ihn aber dennoch unbedingt erwähnen möchte, ist die Sprache. Zwar kann man es bei dem Titel vielleicht nicht ganz ausschließen, dennoch war ich bei einem auf Deutsch übersetzten Buch sehr überrascht, so viele französische Sätze zu lesen. Überwiegend in Dialogen. Und es wurde nichts übersetzt. Manchmal hab ich darüber hinweggesehen und versucht es mir halbwegs aus dem Situationskontext heraus zu erschließen, manchmal war ich auch einfach verwirrt.

Insgesamt war die erste Hälfte leider null fesselnd und hatte gar keine Dynamik, die hat sich erst in der zweiten Hälfte so langsam ergeben. Sympathie hatte ich lediglich für einzelne Nebencharaktere. Es waren übrigens unglaublich viele Nebencharaktere, was ebenfalls ein negativer Punkt für mich war. So gut wie alle haben nicht wirklich ein Gesicht bekommen.

Für mich ist das Buch leider ein absoluter Flop und ich kann es nicht empfehlen. Vielleicht hätte es mir besser gefallen, wäre ich mehr an gewissen Kontexten interessiert gewesen. Aber alles in allem bin ich absolut nicht überzeugt.

✩, 5 / 5 Sterne

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