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Veröffentlicht am 21.07.2020

bewegender Roman in möglicher Zukunft

Zugvögel
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Rezension - Zugvögel ein Roman von Charlotte McConaghy erscheint bei S.Fischer
Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis.

Franny hat ihr ganzes ...

Rezension - Zugvögel ein Roman von Charlotte McConaghy erscheint bei S.Fischer
Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis.

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Ich habe das Buch für Jellybooks vorabgelesen, es ist daher ein Rezensionsexemplar. Das Cover selbst gibt nicht viel über das Buch preis, hinter dem Seevogel könnte es auch eine Urlaubsgeschichte verstecken. Es hätte mich nicht unbedingt zum Kauf angeregt. Die Inhaltsangabe hat mich schon mehr angesprochen und darum habe ich mir „Zugvögel“ schließlich auch heruntergeladen.
Die Geschichte spielt in einer nicht näher definierten Zukunft, das wird nicht direkt angesprochen aber durch die bereits ausgestorbenen Tierarten merkt man es. Der Hauptteil der Geschichte dreht sich um Franny und ihre Reise mit den Küstenseeschwalben. Allerdings gibt es immer wieder Rückblenden. In die Kindheit der Protagonistin bei ihrer Mutter und später bei ihrer Großmutter, zu der Zeit an der Universität als sie ihre Familienvergangenheit untersucht und ihren Ehemann kennenlernt. Auch zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Ehe und ihrem Gefängnisaufenthalt. Diese Rückblenden sind nicht chronologisch, geben aber stückchenweise die Informationen preis die man braucht um Franny und ihre Handlungen zu verstehen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Die Rückblenden sind für den Verlauf der Geschichte eine große Hilfe. Ich habe mir schwer getan mich mit Franny zu identifizieren da sie eine komplett andere Persönlichkeit hat als ich sie habe. Aber Charlotte McConaghy hat ihre Eigenschaften, sowohl die guten als auch die schlechten, sehr gut gezeigt, oft anhand von Situationen in den Rückblenden, sodass ich mich trotzdem in diese ruhelose aber starke Frau, die in ihrem Leben viele Schicksalsschläge erfahren hat, einfühlen konnte. Man bekommt ein gutes Verständnis für ihre Handlungen und ihre Intention.
Ich finde die subtile Art in der Autorin auf die Gefahren des Klimawandels hinweist toll, es ist einfach ein wichtiges Thema das uns alle betrifft. Die Liebesgeschichte mit ihrem Mann ist sehr ungewöhnlich und spannend. Auch die Dynamik und die entstehenden Freundschaften, zwischen der Protagonistin und der Fischercrew sind sehr interessant und nachvollziehbar beschrieben.
Zugvögel ist eine spannende, lesenswerte Liebes- und Lebensgeschichte die so manche Rätsel erst am Ende des Buches auflöst. Dieses Buch bekommt von mir 4/5 Käsestückchen.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

dystophie, eine Welt in der Liebe eine Krankheit ist

Delirium
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REread - Delirium (amor deliria nervosa)
von Lauren Oliver, 2011 beim Carlsen Verlag erschienen
Früher, so heißt es, wurden Menschen verrückt vor Liebe. Heute ist "Amor deliria nervosa" zum Glück behandelbar. ...

REread - Delirium (amor deliria nervosa)
von Lauren Oliver, 2011 beim Carlsen Verlag erschienen
Früher, so heißt es, wurden Menschen verrückt vor Liebe. Heute ist "Amor deliria nervosa" zum Glück behandelbar. Jeder junge Erwachsene muss sich nur einem kleinen Eingriff unterziehen und schon ist er für immer von diesem unberechenbaren Leiden befreit. Der Gesellschaft geht es viel besser, die Menschen sind genügsam und friedfertig. Bald ist es auch für die 17-jährige Lena so weit, ihr Eingriff steht unmittelbar bevor. Doch da trifft sie Alex und eine ganz neue Welt tut sich auf. Plötzlich fragt sie sich, ob ein Leben ohne Liebe wirklich so erstrebenswert ist. Aber jedes Aufbegehren ist strengstens verboten und mit dem Liebeswahn Infizierte werden erbarmungslos verfolgt...
Also zuerst zum Cover, es gefällt mir sehr gut. Das Gesicht einer jungen Frau im Profil und die ganze Seite mit Liebe beschrieben wie im Wahn. Es hat mich schon beim ersten Mal angesprochen und neugierig gemacht. Leider habe ich mich auch dieses Mal wieder sehr schwer getan in den Lesefluß zu kommen. Ich kann es nicht genau erklären woran es liegt. Die Schreibweise der Autorin ist gut und anschaulich. Die Figuren sind glaubwürdig und sympathisch. Lena ist vielleicht etwas überängstlich aber angesichts der Situation auch verständlich. Im Laufe des Buches bin ich besser hinein gekommen und habe gegen Schluss auch mitgefiebert. Wahrscheinlich liegt es daran dass Dystopie nicht mein Lieblingsgenre ist, denn „wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie“ von Lauren Oliver habe ich verschlungen. Also für Dystopie-Fans ist der Auftakt der Delirium-Trilogie auf jeden Fall lesenswert.

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