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Veröffentlicht am 30.04.2018

Eine Hommage an Prince

Das schönste Mädchen der Welt
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Gebundene Ausgabe: 349 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (16. April 2018)
ISBN-13: 978-3764506421
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Eine Hommage an Prince

Inhalt:
Leo Palmer hatte ...

Gebundene Ausgabe: 349 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag (16. April 2018)
ISBN-13: 978-3764506421
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Eine Hommage an Prince

Inhalt:
Leo Palmer hatte eine Band. Leo Palmer hatte eine große Liebe. Doch er hat alles verloren und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Als er Mona kennenlernt, schlägt sein Herz einen Salto. Eine solche Verbindung hat er zuvor nur ein Mal erlebt - mit Stella. Aber um sich auf Mona einlassen zu können, muss er erst einmal mit seiner Vergangenheit abschließen. Das wird ihm klar, als sein großes Idol Prince stirbt. Er fährt zu seinen alten Freunden von der Band nach Wolfsburg, um mit ihnen um Prince zu trauern.

Meine Meinung:
Lange Jahre musste man auf einen neuen Roman von Michel Birbæk warten. Eigentlich wollte er gar nicht mehr schreiben. Doch der Tod von Prince 2016 hat ihn dazu bewegt, doch noch einmal einen Roman zu Papier zu bringen. Es steckt ein gutes Stück von Michel Birbæk in seinem Protagonisten Leo Palmer. Denn auch Birbæk ist ja Musiker und ein großer Fan von Prince und seiner Musik.

Um es gleich vorweg zu sagen, ich bin leider kein so großer Prince-Fan, und so war mir in diesem Buch der Raum, den Prince einnimmt, einfach zu viel. Prince hier, Prince da, dieser Song und jener Song … und dann das Ganze wieder von vorne. Für eingefleischte Prince-Fans ist das sicher toll, für mich war es zu gut gemeint.

Doch davon abgesehen konnte der Autor mich begeistern. Er kann einfach klasse schreiben. Die verschiedenen Charaktere wirken so lebendig, so authentisch. Man hat das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Auch die emotionalen Szenen sind hervorragend geglückt. Man nimmt den Figuren ihre Gefühle total ab, da wirkt nichts gekünstelt oder kitschig. Das sind Gefühle, die direkt ins Herz gehen.

Eigentlich ist die Geschichte recht traurig, doch Birbæk gelingt es, mit gezielt eingestreuten Prisen von Humor das Lesen zu einem Vergnügen zu machen, bei dem man immer wieder schmunzeln muss.

Fazit:
Prince-Fans werden hier voll auf ihre Kosten kommen, aber auch für alle anderen ist der Roman ein Leckerbissen. Ich hoffe, dies ist nicht der endgültig letzte Roman des Autors. Denn ich glaube, er hat noch viel zu erzählen.

★★★★☆

Veröffentlicht am 27.04.2018

Endlich hat Kluftinger einen Vornamen oder auch zwei ...

Kluftinger
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Gebundene Ausgabe: 477 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (27. April 2018)
ISBN-13: 978-3550081798
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Endlich hat Kluftinger einen Vornamen oder auch ...

Gebundene Ausgabe: 477 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (27. April 2018)
ISBN-13: 978-3550081798
Preis: 22,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Endlich hat Kluftinger einen Vornamen oder auch zwei …

Inhalt:
Beim traditionellen Friedhofsbesuch an Allerheiligen muss Kluftinger eine böse Entdeckung machen. An einem frischen Grab steckt ein Holzkreuz mit seinem Namen sowie zwei Jahreszahlen - sein Geburtsjahr und als Sterbejahr das aktuelle. Was Klufti anfangs für einen schlechten Scherz hält, manifestiert sich immer mehr als Bedrohung. Wer hat hier wohl noch eine Rechnung mit dem Kommissar offen? Die Ermittlungen erweisen sich als zäh, wobei es auch nicht gerade hilfreich ist, dass ausgerechnet Kluftis zuverlässigster Mitarbeiter, Eugen Strobl, quer schießt.

Sohn Markus und Schwiegertochter Yumiko haben Klufti zum Opa gemacht. Er ist ganz vernarrt in das Kind und trennt sich sogar von seinem geliebten Passat, weil der Smart für die junge Familie doch zu klein ist.

Meine Meinung:
Dies ist zwar schon der 10. Band der Reihe, man kann ihn aber gut ohne Vorkenntnisse lesen. Wahrscheinlich wird man danach aber auch die ersten neun Bände lesen wollen. Und natürlich ist es sowieso schöner, wenn man den kauzigen Kommissar und seine Familie und Kollegen von Anfang an erlebt.

Nachdem in den vorherigen Bänden immer wieder so ein Geheimnis um Kluftingers Vornamen gemacht wurde, wird dieses nun gelüftet. Doch ganz ohne Geheimnistuerei wollen die Autoren wohl nicht auskommen, denn nun geht es mit dem Enkelchen weiter: Bis zum Schluss erfährt man nicht, ob es ein Bub oder ein Mädchen ist, und den Namen natürlich schon gar nicht. Das ist mir nun, ehrlich gesagt, etwas zu primitiv gemacht. Auch das ganze Trara, das um Kluftingers Vornamen gemacht wird, war mir zu viel. Während der ersten Hälfte des Romans werden die Namen gefühlt in jedem zweiten Satz thematisiert. Dagegen rückt der Kriminalfall zuerst fast ein bisschen in den Hintergrund.

Der Titel „Kluftinger“ ist übrigens Programm. Denn in diesem Band erfahren wir sehr viel über die Figur des Kommissars. In Rückblenden wird seine Jugend in den 1970er Jahren und seine erste Zeit bei der Polizei unter die Lupe genommen. Man lernt Klufti hier von einer ganz anderen Seite kennen. Sehr witzig fand ich die Parallelen zwischen ihm heute und seinem Vater damals.

Eine nette Idee ist auch der kurze Auftritt von Hubertus Jennerwein, dem Protagonisten von Jörg Maurers Alpenkrimi-Reihe sowie die Erwähnung anderer Romanfiguren. Im Gegenzug taucht Klufti auch im 10. Band von Maurer auf, der im März dieses Jahres erschienen ist.

Auch wenn der Kriminalfall in meinen Augen fast etwas zu kurz kommt bzw. das „Nebensächliche“ etwas ausufert, konnte mich Kluftinger doch wieder einmal gut unterhalten. Ich liebe diese herrliche Situationskomik, die Fettnäpfchen, von denen Klufti keines auslässt. Und auch wenn der Kommissar manchmal (oder eher oft) ziemlich dämlich wirkt, hat er doch ein gutes Gespür für die Verbrechensaufklärung.

Das letzte Viertel des Buches ist dann richtig spannend. Wer Klufti nach dem Leben trachtet, wird am Ende geklärt, doch tut sich damit auch gleich wieder ein neuer Fall auf, den Klufti hoffentlich im 11. Band klären wird. Ich freu mich schon drauf.

Die Reihe:
1. Milchgeld
2. Erntedank
3. Seegrund
4. Laienspiel
5. Rauhnacht
6. Schutzpatron
7. Herzblut
8. Grimmbart
9. Himmelhorn
10. Kluftinger

★★★★☆

Veröffentlicht am 25.04.2018

Rasante Fortsetzung

Die Krone der Sterne
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Broschiert: 477 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (22. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3596701742
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Reihe. Meine ...

Broschiert: 477 Seiten
Verlag: FISCHER Tor (22. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3596701742
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch-Download erhältlich

ACHTUNG: Dies ist der 2. Band einer Reihe. Meine Rezension enthält SPOILER zu Band 1. Diesen sollte man unbedingt vorher gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. 

Rasante Fortsetzung

Inhalt:
Baroness Iniza Talantis hat eine Tochter geboren, Tanys. Zusammen mit Glanis und der Amme Gavanqe leben sie bei Inizas Onkel Fael auf dem Piratenplaneten Noa, wo Inizas leiblicher Vater Hadrath eingekerkert ist. Doch so bleibt es nicht allzu lange. Tanys wird entführt und eine wilde Jagd durchs All nimmt ihren Lauf.

Meine Meinung:
Ein Jahr ist seit dem Ende des 1. Bandes vergangen. Es hat sich einiges getan bei unseren Protagonisten. Sie haben sich alle ein gutes Stück weiterentwickelt. Vor allem Iniza ist sehr viel erwachsener und tatkräftiger geworden. Der letzte Waffenmeister von Amun, Kranit, und die Alleshändlerin Shara Bitterstern, sind gute Freunde geworden, die für Iniza und Glanis kämpfen. Auch die Muse spielt eine große Rolle und ist eine unverzichtbare Hilfe für Iniza.

Hadrath ist ein Schurke wie eh und je. Für Macht tut er alles und schreckt vor nichts zurück. Auch sein Bruder Fael sucht die Macht und hofft dabei auf Inizas Hilfe. Doch es nie klar, wie jemand wirklich tickt, ob man jemandem trauen kann, sei es Mensch oder Maschine. Hier wartet Kai Meyer wieder mit einigen Überraschungen auf.

Der Schreibstil ist wie immer bei diesem Autor klasse. Man fliegt nur so durch die Seiten und kann sich die beschriebenen Szenen bildlich vorstellen. Kampfgetümmel und Verfolgungsjagden erscheinen in Farbe vor dem inneren Auge. Ich könnte mir hier gut eine Verfilmung vorstellen.

Die Erzählperspektive wechselt immer wieder. Mal begleiten wir Iniza und die Muse, mal Fael und Glanis, dann wieder Hadrath oder andere. So ist die Handlung sehr abwechslungsreich und spannend. Manchmal war mir das aber auch fast etwas zu viel. Da hätte ich lieber den aktuellen Strang weitergelesen, als immer wieder woandershin geschubst zu werden.

Fazit:
Wer den 1. Band mochte, wird auch den 2. lieben und sich gut unterhalten fühlen. „Hexenmacht“ bringt die Handlung ein gutes Stück voran und macht neugierig darauf, was uns wohl im 3. Band noch erwartet.

Die Reihe:
1. Die Krone der Sterne
2. Hexenmacht
3. ???

★★★★☆

Veröffentlicht am 25.04.2018

Atmosphärischer französischer Krimi

Dunkle Nächte auf Montmartre
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Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3455000801
Originaltitel: Le Narcisse
Übersetzung: Yvonne Eglinger und Maja Ueberle-Pfaff
Preis: 16,00€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer ...

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: Hoffmann und Campe (24. April 2018)
ISBN-13: 978-3455000801
Originaltitel: Le Narcisse
Übersetzung: Yvonne Eglinger und Maja Ueberle-Pfaff
Preis: 16,00€
auch als E-Book erhältlich

Atmosphärischer französischer Krimi

Inhalt:
Paris im August 2003. Es ist unerträglich heiß. Da wird im Keller des Cabarets Le Narcisse auf Montmartre eine Leiche gefunden. Die Frau wurde offensichtlich in der Nacht ermordet. Der Besitzer, Marcel Moulin, bittet seinen Freund Quentin Belbasse, sich im Viertel umzuhören, um den Mord aufzuklären, denn natürlich ist Moulin selbst höchstverdächtig. Doch auch die Travestie-Künstler, die Moulin beschäftigt, haben anscheinend alle etwas zu verbergen. Quentin steht vor einer Mauer aus Lügen und Eifersucht.

Meine Meinung:
Hinter dem Autorennamen P.B. Vauvillé verbergen sich Bertina Henrichs und Philippe Vauvillé. Bertina Henrichs dürfte einigen Lesern unter anderem durch ihren Debütroman „Die Schachspielerin“ bekannt sein, für den sie den Corine-Buchpreis bekam. Die Zusammenarbeit der beiden Autoren bei „Dunkle Nächte auf Montmartre“ hat offenbar gut funktioniert, denn es kam ein unterhaltsamer Krimi dabei heraus, der einen gedanklich mitten nach Paris versetzt und wie aus einem Guss wirkt.

Durch die stimmungsvollen Beschreibungen der Personen und der Schauplätze konnte ich mir alles gut vorstellen. Es ist ein recht gemütlicher Krimi, ein bisschen im Stil von Miss Marple mit einem eher gemütlichen Ermittler, der sich trotzdem hartnäckig in den Fall verbeißt. Allerdings fand ich es sehr befremdlich, dass die Polizei Quentin, der eigentlich Musiker ist, etliche Informationen zukommen und ihm bei seinen Ermittlungen sehr viel Freiraum lässt. Das wirkt doch sehr unrealistisch.

Mir gefiel in diesem Roman vor allem auch die bunt zusammengewürfelte Schar der verschiedensten Charaktere, allen voran Quentins Mutter Rosa, die schon ein bisschen schrill ist und damit der Kontrapunkt zu dem doch eher ruhigen Quentin. Aber auch die Künstlertruppe und die Nachbarn haben einiges an Charakter zu bieten. Es hat mir viel Spaß gemacht, nach und nach hinter die Fassaden zu sehen.

Fazit:
„Dunkle Nächte auf Montmartre“ ist ein atmosphärischer Krimi mit viel Charme, der für ein paar vergnügliche Lesestunden sorgt. Absolute Hochspannung darf man allerdings nicht erwarten.

★★★★☆

Veröffentlicht am 20.04.2018

Ein Streifzug durch die letzten vier Jahrhunderte

Wie man die Zeit anhält
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Ein Streifzug durch die letzten vier Jahrhunderte

Inhalt:
Tom Hazard ist anders. Der Mann, der wie ein Vierzigjähriger aussieht, wurde am 3. März 1581 geboren und ist somit weit über 400 Jahre alt. Sein ...

Ein Streifzug durch die letzten vier Jahrhunderte

Inhalt:
Tom Hazard ist anders. Der Mann, der wie ein Vierzigjähriger aussieht, wurde am 3. März 1581 geboren und ist somit weit über 400 Jahre alt. Sein Körper altert wesentlich langsamer als der anderer Menschen. Und das ist gefährlich für ihn und die, die ihn lieben. In Zeiten von Hexenverfolgung und Aberglauben wird ein solches Phänomen nicht toleriert. Deshalb muss Tom alle paar Jahre seinen Standort wechseln und sich eine neue Existenz aufbauen. Nachdem er in jungen Jahren eine Frau, Rose, gefunden hatte, schien es fortan besser, sich nicht mehr zu verlieben. Doch das Leben ist einsam ohne Menschen, die man lieben kann. Und als Tom Camille kennenlernt, denkt er darüber nach, von seinen Prinzipien abzuweichen …

Meine Meinung:
Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch, und das ist auch gut so. Denn es ist anders - anders als alles, was ich bisher gelesen habe.

Matt Haigs Schreibstil ist locker und eingängig. Die Geschichte wird sehr fesselnd erzählt und kurbelt direkt das Kopfkino an. Ich war stets neugierig, was Tom als Nächstes widerfährt und ob seine Suche schließlich zu einem guten Ende kommen wird. Als Leser erlebt man die Ereignisse an Toms Seite, der in der Ich-Form erzählt. So hat man fast das Gefühl, dabei zu sein, als er Scott F. Fitzgerald und seine Frau in einer Bar trifft oder im Globe Theatre für William Shakespeare arbeitet. Die Roaring Twenties, die Tom in Paris verbringt, erwachen ebenso zu Leben wie Captain Cook auf seiner 3. Fahrt im Pazifischen Ozean.

All diese Highlights der Geschichte werden in Rückblenden bzw. Toms Erinnerungen erzählt. Seine liebsten Erinnerungen sind aber die an seine geliebte Frau Rose und ihre gemeinsame Tochter Marion Anfang des 17. Jahrhunderts. So springt die Handlung zwischen verschiedenen Stationen in der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, wobei keine Chronologie zu erkennen ist. Dies war mir etwas zu wirr, zumal die einzelnen Kapitel oft auch nur ein bis zwei Seiten lang sind, bevor der nächste Zeitsprung kommt. Da bevorzuge ich doch eher eine ruhigere, stetigere Erzählung.

Der Roman lebt vor allem von der Figur des Tom Hazard, den ich von Anfang in mein Herz geschlossen habe. Nach und nach kann man seine Entwicklung über die Jahrhunderte verfolgen, die natürlich nicht spurlos an ihm vorübergehen. Auch wie sich die Gesellschaft im Lauf der Zeit wandelt, ist sehr gut nachzuvollziehen.

Trotzdem fand ich es sehr schade, dass die Handlung in der Gegenwart etwas zu kurz kommt. Denn hier wird es auf den letzten Seiten richtig spannend, was aber recht schnell erzählt wird, während die Vergangenheit viel ausführlicher zur Sprache kommt.