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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Roman, der polarisiert

Faserland
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Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 4 (22. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596185320
Preis: 8,99 €

Ein Roman, der polarisiert

Ein namenloser Ich-Erzähler reist durch ...

Taschenbuch: 176 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 4 (22. Januar 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596185320
Preis: 8,99 €

Ein Roman, der polarisiert

Ein namenloser Ich-Erzähler reist durch Deutschland bis in die Schweiz, von Nord nach Süd. Sylt – Hamburg – Frankfurt – Heidelberg – München – Meersburg – Zürich. Das sind die Stationen, doch sie sind größtenteils austauschbar. Dabei gibt der reiche junge Mann sich zum Teil mit Freunden ab, erkennt dann wieder, dass es eigentlich gar keine Freundschaft ist, die sie verbindet, dass er selbst auch nicht zur Freundschaft fähig ist und die anderen ebensowenig. Es klingt an, dass das ganze Land irgendwie verkommen ist.

Mich konnte der Roman leider nicht wirklich erreichen. Der Ich-Erzähler konnte mich überhaupt nicht für sich einnehmen. Er befand sich – überspitzt gesagt – in einem Kreislauf von Saufen, Rauchen, Kotzen und wahlweise ins Bett oder in die Hose kacken und dann wieder von vorne. Dabei lamentiert er über die Gesellschaft, wobei man vieles zwischen den Zeilen herauszerren muss. Sicherlich ist mir auf diesem Weg vieles entgangen, was mir der Autor sagen wollte.

Als Schullektüre mit einem geeigneten Lehrer mag das Buch angehen, denn hier kann man wirklich munter drauf los spekulieren und interpretieren. Sicher wird jeder Schüler etwas anderes sehen und zusammen wird die Klasse ein vollständigeres Bild zusammenpuzzeln als mir das möglich ist.

Dabei muss ich sagen, dass mir schon der Sprachstil nicht gefallen hat. Wenn in einer so saloppen Art erzählt wird, empfinde ich das immer als sehr mühsam.

Nach einer halben Stunde habe ich wieder abgeschaltet, weil der Film so unerträglich war. Ich meine, da passierte überhaupt nichts. Die Kamera ist über so Landschaften rübergefahren, und alles lief beschleunigt ab, und im Grunde war der Film nichts anderes als ein ellenlanges, endlos dröges Musikvideo. Kaum zu glauben, dass sich jemand im Ernst so etwas zwei Stunden lang ansieht. (S. 117)

Wenn man diese Textstelle von Film auf Buch umarbeitet, hat der Autor meine Gefühle beim Lesen dieses Buches witzigerweise ganz gut getroffen.?

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der letzte (?) Fall für Phil und die Erdmännchen

Letzte Runde
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Broschiert: 304 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz (22. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3651024489
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Der letzte (?) Fall für Phil und die Erdmännchen

Inhalt:
Im ...

Broschiert: 304 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz (22. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3651024489
Preis: 14,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Der letzte (?) Fall für Phil und die Erdmännchen

Inhalt:

Im Berliner Zoo geht es rund. Der Löwe vermisst seine Mähne, der Elefant seine Stoßzähne. Erdmännchen Ray hat alle Mühe, seinen menschlichen Partner Phil und seinen Bruder Rufus dazu zu überreden, dass dieser Fall gelöst werden muss. Denn eigentlich wollen Phil und Rufus sich aus dem Geschäft zurückziehen, um sich voll und ganz der Familie zu widmen.

Meine Meinung:
Ich habe die Erdmännchen-Krimis sehr gerne gelesen, weil sie einfach flott, locker und sehr witzig sind. Dieser letzte Band konnte mich leider nicht so ganz begeistern. Stellenweise ging mir die Handlung zu zäh voran. Auch war der Kriminalfall nicht wirklich hochspannend.

Es gab aber trotzdem wieder viele superwitzige Szenen und grandiose Dialoge. Erzählt wird wie gewohnt aus der Perspektive des Erdmännchens Ray in der Ich-Form. Dies trägt viel zum Witz bei, bekommen wir so doch Einblick in die Gedanken eines Erdmännchens. Besonders die Vergleiche mit den Menschen oder anderen Tieren fand ich sehr lustig.

Ob dieser Roman wirklich der letzte Fall für die Erdmännchen und Phil ist, kann ich leider nicht sagen. Aufgrund des Titels und der Entwicklung der Handlung möchte ich es aber annehmen. Schade, dass ausgerechnet der Schluss der Reihe schwächelt. Wer Hörbücher mag, sollte vielleicht lieber dazu greifen. Denn vorgelesen erhält die Geschichte noch mehr Charme. Da kommt es nicht so sehr auf den Inhalt an.

Die Reihe:
1. Ausgefressen
2. Voll Speed
3. Dumm gelaufen
4. Dickes Fell
5. Letzte Runde

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht so mitreißend wie der zweite Band der Trilogie

Dark Elements 3 - Sehnsuchtsvolle Berührung
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Format: E-Book
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: HarperCollins ya! (15. August 2016)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Every Last Breath
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre
Preis: ...

Format: E-Book
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: HarperCollins ya! (15. August 2016)
Sprache: Deutsch
Originaltitel: Every Last Breath
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre
Preis: 14,99€
auch als Gebundene Ausgabe und als Hörbuch erhältlich

Nicht so mitreißend wie der zweite Band der Trilogie

Inhalt:

Nachdem Layla von den Wächtern fast umgebracht worden wäre, ist sie bei Roth untergeschlupft. Umso dringender muss sie sich nun endlich mal zwischen dem Wächter Zayne und dem Dämon Roth entscheiden. Im Übrigen steht auch noch die Jagd auf die Lilin an, die überall für Chaos und Tod sorgt.

Meine Meinung:
Nachdem mir der 2. Band recht gut gefallen hat, konnte ich es kaum erwarten, den Abschlussband dieser Trilogie zu lesen. Leider konnte er mich nicht hundertprozentig begeistern.

Wie schon beim 1. Band zog sich für mich die Handlung insgesamt zu sehr in die Länge - hier etwa über die erste Hälfte des Buches, wo nicht besonders viel passiert, außer dass Layla sich für einen Lover entscheidet. Damit hätte ich allerdings erst zum Ende des Buches hin gerechnet. Leider spielt der „Verlierer“ ab diesem Zeitpunkt auch nur noch eine sehr untergeordnete Rolle, was ich sehr schade fand. Denn gerade diese Hin- und Hergerissenheit von Layla und die Eifersüchteleien zwischen Zayne und Roth machten für mich bisher einen großen Reiz dieser Reihe aus.

In der zweiten Buchhälfte geht es dann etwas rasanter zur Sache, hier wird es spannend. Layla muss einige Male ihren ganzen Mut zusammennehmen, um etwas erreichen zu können oder es zumindest zu versuchen. Nach und nach kristallisiert sich immer mehr heraus, was für ein Wesen sie ist und dass nur sie die Lilin unschädlich machen kann. Keine leichte Aufgabe! Es gibt einige Kämpfe und sehr unschöne Szenen, aber auch sanfte Sexszenen. Aus diesen Gründen würde ich das Buch keinesfalls wie bei Amazon angegeben ab 12 Jahren empfehlen, sondern frühestens ab 14.

Sprachlich ging mir einiges auf die Nerven. Ständig kamen solche Sprüche wie „Heiliger Müsliriegel!“ oder Ähnliches, was wohl witzig sein sollte, in der Wiederholung aber einfach nur lahm war. Überhaupt gab es sehr viele Wiederholungen. Zum Beispiel „erschauerte“ Layla jedes Mal, wenn ihr Lover sie irgendwo berührte, und das tat er gefühlt tausend Mal. Auch die jugendliche Umgangssprache war dieses Mal so gar nicht nach meinem Geschmack, aber das ist sicher Ansichtssache.

Fazit:
Nach dem Cliffhanger am Ende des 2. Bandes sollte man sich den 3. natürlich nicht entgehen lassen. Für einen Abschlussband bringt er zwar eher wenig Spannung, aber die Geschichte kommt zu einem guten Abschluss und wirkt insgesamt rund.

Die Reihe:
1. Dark Elements – Steinerne Schwingen
2. Dark Elements – Eiskalte Sehnsucht
3. Dark Elements – Sehnsuchtsvolle Berührung

Prequel (nur als E-Book erhältlich):
Dark Elements – Bittersüße Tränen

★★★☆☆

Herzlichen Dank an NetGalley und HarperCollins ya!, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar überlassen haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ziemlich vorhersehbar

Der Horizont in deinen Augen
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Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (23. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032983
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Ziemlich vorhersehbar

Inhalt:
Ylvi ist ...

Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (23. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3596032983
Preis: 9,99€
auch als E-Book erhältlich


Ziemlich vorhersehbar

Inhalt:

Ylvi ist auch mit vierzig noch immer auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Nach dem Tod ihrer Eltern findet sie einen Brief ihres Vaters. Es ist ein Geständnis und er bittet sie darin, nach Ahrenshoop zu fahren.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. und letzte Teil der Ostsee-Trilogie von Patricia Koelle. Man kann ihn zwar ohne Vorkenntnisse lesen, die Geschichte verliert dadurch aber doch ziemlich viele Aha-Momente.

Mir hat dieser letzte Teil leider nicht so gut gefallen wie die ersten beiden. Es geht hier vor allem um Ylvi aus Berlin und Myra aus Ahrenshoop, die man ja schon aus den ersten beiden Bänden kennt. Wie gewohnt, wechselt die Erzählperspektive zwischen den Protagonistinnen und auch die Zeitebene ist immer wieder eine andere. Wir sind einmal bei Ylvi ab der Zeit des Mauerfalls in Berlin und bei Myra in Ahrenshoop in den 1940er Jahren. Dieses Hin- und Herspringen hat mir eigentlich ganz gut gefallen, macht es die Erzählung doch etwas kurzweiliger. Leider gibt es aber auch viele Wiederholungen und endlos lange Beschreibungen, die ich schlichtweg langweilig fand.

Dabei ist die Geschichte ziemlich vorhersehbar. Ich kann mich im Nachhinein an keine einzige Stelle erinnern, die mich wirklich überrascht hat. Meist wusste ich schon im Kapitel vorher oder noch früher, was passieren würde oder wie alles zusammenhängt. Da trugen auch gelegentliche Cliffhanger nicht zur Steigerung der Spannung bei.

Patricia Koelle hat es meines Erachtens auch etwas zu gut gemeint. Es ist halt ein wirkliches Wohlfühlbuch. Bei allen Problemen und Zweifeln sind doch alle Charaktere so was von stark und talentiert und schön, dass ich manchmal schon gar nicht mehr weiterlesen wollte, weil mir das einfach zu viel und zu kitschig war. Vor allem Myra ist so eine Heldin, die sich rührend um alle kümmert und ihre eigenen Bedürfnisse hintenan stellt. Selbst in Kriegszeiten, wenn die Menschen nicht mal etwas zu essen haben, gelingt es ihr, die tollsten Geschenke für ihre Freunde aufzutreiben, wobei natürlich nicht gesagt wird, wie sie das anstellt. Auch viele andere Dinge gingen mir einfach zu leicht für die Protagonisten. Da lässt man sich mal ein halbes Jahr in einer Gärtnerei alles zeigen und schwuppdiewupp hat man eine Gärtnerlehre absolviert.

Am meisten haben mich aber die Liebesbeziehungen gestört. Hier ging mir die Entwicklung viel zu schnell und sprunghaft. Das konnte ich bei dem ein oder anderen überhaupt nicht nachvollziehen.

Nun ja, ich wollte wissen, wie diese große Familiengeschichte mit den mystischen Elementen ausgeht. Nun weiß ich es und kann dieses Kapitel abschließen.

Die Ostsee-Trilogie:
1. Das Meer in deinem Namen
2. Das Licht in deiner Stimme
3. Der Horizont in deinen Augen

★★★☆☆

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alte Weisheiten wild durcheinander

Wo geht’s denn hier zum Glück?
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 3 (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810522979
Preis: 18,99 €

Alte Weisheiten wild durcheinander

Auf der Suche nach dem Glück ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 3 (20. April 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810522979
Preis: 18,99 €

Alte Weisheiten wild durcheinander

Auf der Suche nach dem Glück begibt sich Maike van den Boom in die 13 Länder, die von den Glücksforschern als die glücklichsten der Welt angesehen werden. Hier versucht sie, in Gesprächen mit den unterschiedlichsten Menschen – jung und alt, arm und reich, Mann und Frau, Einheimische und deutsche Einwanderer – herauszufinden, warum man in diesen Ländern glücklicher ist als in Deutschland.

Die Faktoren, die dazu führen, dass Menschen sich glücklich fühlen, sind dabei nichts Neues. Das weiß man schon lange, dazu hätte es nicht noch ein Buch gebraucht.

In den „glücklichen Ländern“ sind alle Menschen gleich viel wert und werden respektiert, egal welchen Beruf sie ausüben oder was sie sonst machen. Die Familie und soziale Bindungen spielen eine große Rolle, ebenso eine gewisse Gelassenheit. Man nimmt sich selbst nicht so wichtig und übt sich in Toleranz gegen andere.

Für ein Sachbuch ist dieses Werk recht unterhaltsam geschrieben, dafür waren aber die Erkenntnisse etwas mau. Wie gesagt, ich habe nichts Neues dabei erfahren. Trotz des lockeren Schreibstils musste ich mich teilweise durch Längen quälen. Unnötig fand ich zum Beispiel Beschreibungen der Interviewpartner, die nichts zur Sache beitrugen.

Margot, die attraktive Mathematikprofessorin aus Costa Rica, schüttelt lachend ihre blonden Locken. (S. 277)

Des weiteren hat mich die Sprunghaftigkeit der Autorin genervt. Sie springt wild zwischen den bereisten Ländern hin und her, teilt uns hier eine Aussage eines Interviewpartners mit, dann zig Seiten später eine andere Aussage desselben Menschen, dazwischen eine Unmenge von anderen.

Wohl um das Ganze etwas witzig zu gestalten, erzählt Maike van den Boom immer wieder, dass sie die falschen Klamotten mithatte, weil sie sich vorher nicht über ihr Reiseziel informiert hatte. Sorry, aber das macht auf mich keinen seriösen Eindruck. Ich fand das nur ätzend.

Noch ein weiterer Punkt hat mich gestört: Glück wird hier zuweilen mit Zufriedenheit gleichgesetzt. Dabei hat das eine mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun.

Fazit:
Für ein Sachbuch ganz unterhaltsam zu lesen, aber großartige Erkenntnisse bietet das Buch nicht. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, über die ein oder andere Aussage nachzudenken.

★★★☆☆